Adalbert Stifter

  • Mich rührt sehr das Kapitel "Alterthümer" aus "Die Mappe meines Urgroßvater", das ich schon mehrmals gelesen habe und mich immer wieder tief im Innern anspricht. Die Gedanken über alte Dinge die nach dem Tod übrigbleiben und vielleicht noch für gewisse Zeit, wenn es glücklich läuft, für die Nachkommen zu erforschen sind, aber irgendwann dann doch nur noch Gerümpel ist, da werde ich melancholisch, aber nicht traurig. Es ist nun mal so. Stifter findet schöne Worte.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Ich habe den Bergkristall gerade beendet. Ein wunderbares Buch


    "Bergkristall" haben wir, lang lang ists her, in der Schule gelesen und besprochen und es war eine der Lektüren die ich schon damals geliebt habe und die mir immer noch gut in Erinnerung ist. Das kann man ja beileibe nicht von jeder Schullektüre behaupten.

    "Lesen stärkt die Seele" (Voltaire)

  • Ja, Bergkristall ist wirklich sehr schön. "Brigitta" ist auch ein Roman der berührt, es geht darin um die Aussöhnung eines Ehepaares.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Nachdem ich bei der Nachsommer-Lektüre kläglich gescheitert bin, habe ich mich länger nicht mehr an Stifter rangetraut. Aber da ich jetzt schon ein paar Mal in Südböhmen war und auch durch Oberplan gekommen und dort Stifters Geburtshaus gesehen habe, habe ich es nochmal gewagt. Ich habe Bunte Steine gelesen und war positiv überrascht. Sehr schöne Naturbeschreibungen. Die Geschichten haben gut unterhalten und mir einen interessanten Einblick in das Leben der einfacheren Bevölkerung damals gegeben. V.a. "Kalkstein" und "Katzensilber" haben mich beeindruckt, neben dem auch sehr guten "Bergkristall".

  • Ich habe mir gebraucht ein Erzählband von Stifter gekauft, bis auf eine Erzählung, die ich vor Jahren las und deren Titel mir entfallen ist, kenne ich nichts von ihm.

    Ich weiß wohl noch das mir seine Naturschilderungen sehr gefallen haben.

  • Ich habe mir gebraucht ein Erzählband von Stifter gekauft, bis auf eine Erzählung, die ich vor Jahren las und deren Titel mir entfallen ist, kenne ich nichts von ihm.

    Ich weiß wohl noch das mir seine Naturschilderungen sehr gefallen haben.

    Mein „erster Stifter“ war der Band seiner Erzählungen: Die bunten Steine, schon wegen des Vorworts (die sanfte Gewalt), nicht nur damals war ich dafür sehr empfänglich.

    Danach folgten zwei Dünndruck Bände seiner Studien (Insel-Verlag) und dann konnte ich günstig eine sechs bändige Ausgabe vom Nymphenburger Verlag erstehen, in der auch Witiko und der Nachsommer vorhanden waren.

    Ob nun seine höchst seltsame Erzählung Kalkstein, die Mappe meines Urgroßvaters, ob Brigitta oder der Hochwald, oder seinen Nachsommer, ich lese alles alle Jahre einmal wieder, und wer den Witiko „schafft“, der müsste doch auch den Mann ohne Eigenschaften bewältigen.


    Stifter ist für mich viel mehr als nur Biedermeier, oder ein beschaulicher Kleinmaler, oder ein bürgerlicher Erzähler, Stifter ist für mich auch ein geistiger Ruhepunkt, das große Luft holen in einer immer mehr chaotischen Welt, in der diese Art von Literatur wohl leider nicht mehr gelesen wird.


    Aber dafür wird es in jeder Generation Menschen wie uns geben, Menschen die Stifter für sich entdecken und ihn wie einen seltenen Schatz in ihren Herzen bewahren werden, und vielleicht in einem Literaturforum diesen großen Dichter wieder zum Leben erwecken werden.

  • Sehr schön, wie du an Stifter erinnerst, Vult. Ich habe schon länger nichts mehr von ihm gelesen, aber der "Nachsommer" und auch die Erzählungen gehören für mich mit zur schönsten Prosa, die wir in der deutschen Literatur haben. Es geht - bei aller Dramatik in einigen der Erzählungen - ein großer ruhiger Atem von ihm aus.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Oja, ich habe auch meine Lieblingserzählungen von ihm, voran „Brigitta“, „Der Hochwald“, „Bunte Steine“.


    „Witiko“ habe ich genüßlich gelesen!

    @ Vult, da machst du mir ja Mut, dass ich dann auch den „Mann ohne Eigenschaften“ schaffen könnte ^^


    Viel Freude, Lauterbach beim Entdecken seiner Erzählungen. Es erinnert mich, dass ich noch so manches Werk von ihm lesen möchte.


    Gruß,

    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Danke für deine Aufmunterung.

    Ich hatte mir, bevor ich die Erzählungen gekauft habe, den Faden durchgelesen und eure Begeisterung hat mich angesteckt, doch endlich den Autor Stifter näher kennen zu lernen. Dazu ist ja so ein Faden auch da.


    Gruß, Lauterbach

  • Ja, das Buch wurde gerade an den Verlag abgegeben und wird im Herbst bei Hanser erscheinen. Der Titel wurde nochmals geändert: Heimkehr nach Fukushima. Stifter spielr darin auch eine Rolle, insgesamt ist es aber mehr ein Fukushima-Buch. Wobei ich die Erzählungen Muschgs über seine Reise ins verseuchte Gebiet viel interessanter fand, v.a. wie die Japaner mit dem Unglück umgehen.

  • ich lese derzeit „Feldblumen“ ein Erzählband mit 19 Feldblumen betitelt, die eine symbolische Bedeutung darstellen (das zu erkennen stellt sich für mich doch recht schwierig heraus). Es geht um den jungen Maler Albrecht der seinem Freund Titus 19 Briefe schreibt und darin überschwänglich von seiner Liebe zu Angela berichtet.


    Ein Kapitel heißt „Kleinwinzige Zentunkel“.


    über diese Pflanze finde ich einzig im Netz, dass sie im Machland (Österreich) vorkommt. Sonst leider nichts! Sicher hat die Pflanze noch andere Namen! Kann jemand weiterhelfen?


    viele Grüße,

    JMaria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Gem. den Anmerkungen in meiner Ausgabe:


    Centunculus minimus, Acker-Kleinling (Primelgewächs)


    Unter diesem Namen findet man einiges im Netz - sogar Bilder. ;)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • so schnell habe ich eine Antwort nicht mal erhofft! Lieben Dank, Sandhofer. :*

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)