Was lest ihr gerade?

  • Mir fiel gestern in der Buchhandlung das neue Buch von Ian Kershaw in die Hand: Höllensturz. Europa 1914-1949.
    Ich habe auch gleich zu lesen begonnen. Eine zum Teil atemraubende Lektüre. Denn man muß nur wenige Parameter verändern und hat sofort dein Eindruck, nicht einen Text über die Zeit vor dem ersten Weltkrieg zu lesen, sondern einen Bericht über unsere Zeit. Die Ingredienzen ähneln sich: Nationalismus, Klassengegensätze, Populismus, aggressiver Revisionismus und eine Krise des Kapitalismus. Voilà.


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  • Moin, Moin!


    "Was ich sonst noch verpasst habe. Stories" von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Lucia_Berlin">Lucia Berlin</a>
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    Ich bin sehr gespannt, weil ich es nicht schaffte, meine Erwartungen herunterzuschrauben, die durch die vielen, vielen hymnischen Besprechungen des Buches gewachsen waren. Oft, vielleicht sogar meistens, ist es so, daß diese hochgepuschten Erwartungen gar nicht erfüllt werden können, weil sie mit der Realität nichts mehr zu tun haben. Was aber tun? Gegen die Psyche läßt sich so wenig tun.


  • Nachdem ich es immer wieder, unter anderem auch hier, empfohlen gefunden hatte, aber heute endlich:
    Marie von Ebner-Eschenbach: Das Gemeindekind.


    Ich hatte Bozena serinerzeit direkt anschließen wollen, aber es kamen dann doch ein paar andere Bücher dazwischen.
    Aber jetzt.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Gestern beendet habe ich Ian Kershaws neues Mammutwerk 'Höllensturz'. Laut Amazon Bestseller Nr. 1 in 'Deutsche Frauenforschung'. Das muss man schließlich lesen. :breitgrins:


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    Leider hat er mich mit diesem Buch nicht ganz überzeugen können. Zwar gewinnt er in einigen Passagen durch die gesamteuropäische Perspektive gute und neue Erkenntnisse, in anderen Passagen - vor allem rund um den 2. Weltkrieg - ist das Buch aber doch ein deutlicher Rückschritt im Vergleich zu detaillierteren und auch kritischeren Studien. Zudem entwickelt er teilweise eine hymnisch-infernalische Rhetorik, spricht häufiger vom 'gerechten Krieg' und bringt Formulierungen in die Historiographie ein, die sich zwar gut lesen, aber inhaltlich wenig präzise sind und teilweise auch seiner Darstellung widersprechen. Ein sehr gemischtes Fazit für mich als Leser. Da empfehle ich doch eher Richard Evans....


    Nun lese ich 'Die Toten' von Christian Kracht. Auch ein sehr seltsames Buch, das mich bisher auch nicht wirklich überzeugt. Für einen Autor, der sich so sehr als Ästhet und Sprachmagier geriert, der sich offenbar größte Mühe gibt, so geschraubt und gesteltz zu schreiben, wie nur denkbar, sind erstaunlich viele wirklich falsche Sätze drin...


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  • Nun lese ich 'Die Toten' von Christian Kracht. Auch ein sehr seltsames Buch, das mich bisher auch nicht wirklich überzeugt. Für einen Autor, der sich so sehr als Ästhet und Sprachmagier geriert, der sich offenbar größte Mühe gibt, so geschraubt und gesteltz zu schreiben, wie nur denkbar, sind erstaunlich viele wirklich falsche Sätze drin...


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    Puh, Herrn Kracht habe ich beendet. Für mich ist das das Werk eines affektierten Modeschriftstellers. Fehlende inhaltliche Substanz wird dann durch sprachlichen Budenzauber übertüncht. Kann man sich getrost sparen. Ein weiteres Buch von ihm werde ich jedenfalls nicht mehr kaufen.


    Sehr viel Freude hat mir danach aber das Buch von Julia Kissina, Elephantinas Moskauer Jahre gemacht. Sehr witzig, kreativ und lebendig:


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    Und eher aus Verlegenheit griff ich am Sonntag zu Andreas Maiers Frankfurter Poetikvorlesungen unter dem Titel 'Ich'. Das war ein Glücksgriff. Was für ein wundervolles Buch, was für großartige Einsichten. Ich schätzte Maier wegen seiner Romane ohnehin schon sehr und freute mich über jeden Band der Serie 'Ortsumgehung'. Aber was er hier in diesen Betrachtungen über das Schreiben, über Literatur, über Dostojewski und über das 'Ich', das vom 'Nichts' umfangen wird, bietet, übersteigt noch alles andere. Großartig!


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  • "Tendenz: steigend" von Anthony Powell (Ein Tanz zur Musik der Zeit, Band 2)


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    steht bei mir auch noch an.
    Leider habe ich mich zu einer Leseschnecke mutiert :grmpf:

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Moin, Moin!


    "Tendenz: steigend" von Anthony Powell (Ein Tanz zur Musik der Zeit, Band 2)


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    Leider hat unsere Stadtbibliothek sich noch nicht bemüßigt gefühlt, Powell aufzunehmen; und auch andere Quellen versiegen. Antiquarisch ist noch nichts Adäquates auszumachen. Mal sehen, wie lange dieser Zyklus auf meiner Leseliste braten wird. :breitgrins:

  • Arthur Schnitzler, Novellen und Erzählungen.
    Und ich bezweifele mal wieder, dass ich ohne die E-books darauf gekommen wäre; das ist wirklich wie früher Stöbern im Antiquariat.


    Passend dazu hab ich (in letzter Zeit auch mal wieder zunehmend "Klassik-"Hörer) mir Mahlers Sinfonien mit Eliahu Inbal und dem Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt zugelegt. Nach kundigmachen hier.


    Wiener Fin de Siècle und scharfer jüdischer Witz im Doppel also :zwinker:


    Schönes Wochenende
    Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Ich lese gerade "klassische" Reiseliteratur aus der DDR, sprich aus dem Bücherschrank meiner Großeltern. Ärgerlich nur, dass ich bereits auf der zweiten Seite den Namen einer Insel korrigieren musste. Sowas geht mir gegen die Hutschnur, zwar ist es nur eine bretonische Insel, aber immerhin eine der bekannteren. Und wenn das Buch auch über Dinge schreibt, was die damaligen Leser sowieso nie hätten sehen können, es heißt immer noch Ouessant (S. 8, anstatt Quessant, diese Insel wiederum liegt im Pazifik).
    Dementsprechend:


    Karl Behrend: Kreuzfahrt im Mittelmeer. Leipzig 1968.

  • Moin, Moin!


    Da ich endlich xenophanes überholen will, müssen Pausenfüller her. :breitgrins:
    Die bisherige Oktoberlektüre:


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    Willem Frederik Hermans: Unter Professoren
    Bodo Kirchhoff: Widerfahrnis
    Stephan Wackwitz: Die Bilder meiner Mutter
    Georges Simenon: Maigrets Nacht an der Kreuzung
    Stefan Klein: Zeit: Der Stoff, aus dem das Leben ist. Eine Gebrauchsanleitung
    Matthias Thöns: Patient ohne Verfügung. Das Geschäft mit dem Lebensende
    Jane Austen: Die Abtei von Nordhanger [2]
    Jaroslav Rudis: Nationalstraße
    André Kubiczek: Skizze eines Sommers
    Hans-Ulrich Treichel: Tagesanbruch
    Friedrich Christian Delius: Als die Bücher noch geholfen haben. Biografische Skizzen
    Uwe Johnson: Jahrestage 3. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl
    Thomas Melle: Die Welt im Rücken
    Tim Parks: Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen
    Jaromir Konecny: Dönerröschen