Beiträge von Holger

    Ja, mach mal (das mit dem Fragen). Mir ist noch nie was davon untergekommen. Vermutlich, weil es niemand zugegeben hätte, dass er auch was gefälscht hätte, für die "Unwahrheit" war ja immer der Klassenfeind zuständig, "wir" die prinzipiell "Guten"...

    Andererseits scheint das wohl recht wenig Einfluss gehabt zu haben, wohl weniger als die Störsender/ gefakte Westsender etc.
    Mir ist es z.B. noch nirgends untergekommen.

    Und vielleicht bestimmte Schriftsteller umgehen, die von den Projekten vor Jahren schon (unter Copyright-Verschluss) eingescannt wurden, aber einfach nur reine Boulevard-Schriftsteller waren, die leicht konsumierbare aber kaum interessante Bücher geschrieben haben. Es gibt schon wenige deutsche Bücher in dem Bereich, aber was eingescannt wurde, sind echt viele "Fehlgriffe"...

    Wenn man nicht so viel Zeit bei Facebook verschwenden würde.
    Man muss es einfach sein lassen.
    Sagt sich allerdings leicht, man gerät leicht ins Abseits/ oder bildet sich das ein.
    Denn, das wiederum merke ich, lesen tut da kaum jemand was.
    Poste ich Bildchen, bekomme ich viele Klicks, poste ich einen Text, erhalte ich keine oder eine sehr zaghafte Reaktion.
    Dementsprechend ist es ein sehr sehr wenig nutzbares "Medium", dass aber viele Dinge "kanalisiert" oder vereinheitlicht hat.
    Ich habe z.B. ein recht seltsames Hobby (ich sammle Teebeutel-Etiketten) und dafür gab es "vor" Facebook zwei Foren (ein tschechisches und ein niederländisches). Da war es sehr schwer Kontakt aufzunehmen, zumal für die Sammler, die kaum andere Sprachen konnten (Englisch ist bei weiten Teilen der Bevölkerung mitnichten "brauchbar", meine kleine Erkenntnis), dann kam Facebook, praktisch alle Sammler versammelten sich dort, man konnte recht unkompliziert Kontakt aufnehmen, sah durch Befreundungen, welchem anderen Sammler, den man vom Namen her nicht kannte, man vertrauen konnte etc. Und die Foren: waren binnen eines Jahres komplett überflüssig/ tot, v.a., da sie nicht irgendwelcher Informationsübermittlung/ Informationsverbreitung gedient haben, sondern eben nur der Kontaktaufnahme. Mittlerweile aber wird auch viel angegeben, sprich man bekommt permanent Bildchen mit tollen Neuerwerbungen etc. Das wiederum nervt dann auch, man muss sich durch alles durchlesen. Und das frisst, wie bei Markus öfters schon erwähnt, Unmengen Zeit/ Energie.

    Ich lese gerade "klassische" Reiseliteratur aus der DDR, sprich aus dem Bücherschrank meiner Großeltern. Ärgerlich nur, dass ich bereits auf der zweiten Seite den Namen einer Insel korrigieren musste. Sowas geht mir gegen die Hutschnur, zwar ist es nur eine bretonische Insel, aber immerhin eine der bekannteren. Und wenn das Buch auch über Dinge schreibt, was die damaligen Leser sowieso nie hätten sehen können, es heißt immer noch Ouessant (S. 8, anstatt Quessant, diese Insel wiederum liegt im Pazifik).
    Dementsprechend:


    Karl Behrend: Kreuzfahrt im Mittelmeer. Leipzig 1968.

    Zum Krenz-Zwangsurlaub, aha, dann wird das Modrow so gesehen haben. Mir ist das bislang noch nie so untergekommen. Ganz ehrlich aber tut es ja nichts mehr zur Sache Kant.


    Zu Kant selbst: Auch bei mir steht zumindest "Das Impressum" im Regal, ich weiß allerdings nicht, wann ich es je lesen werde. Ich hoffe natürlich, aber ich glaube, ich habe es bereits zwei Mal abgebrochen. Aber ich werde es wohl irgendwann mal lesen müssen, schon um andere DDR-Autoren, die auch nach der Wende zu dem gestanden haben, was sie gesagt/ geschrieben haben, etwa wie Christa Wolf oder Stefan Heym dagegenstellen zu können.

    "Im November aber blieb die "chinesische Lösung" zum Glück aus. "


    Die blieb ja schon im Oktober (9.10.1989) aus. Die Angst vor der chinesischen Lösung war eher eine Sache kurz zuvor, im Juni/ Juli.
    Und wenn er im August/ September an der Ostsee war: dann hat er da Urlaub gemacht. Der Mann stammt schließlich aus Ribnitz-Dammgarten.

    Aber ist er von Mittag und so nachweisbar kaltgestellt worden? Das kann natürlich so aussehen, aber dann müsste sich Krenz doch irgendwann mal dazu geäußert haben. Und ich glaube, wenn dem so wäre, hätte "Mr. 100 000 Augenringe" sich in seinen vielen "wertvollen" Büchern schon derart geäußert. Oder einer der anderen Seite. Zudem: Wie passt das denn zu seiner oktobrischen Berufung? Dann hätte man doch auf ihn verzichtet und gleich einen anderen genommen (wen auch immer).

    Ich weiß es natürlich nicht genau, aber ich lese gerade Klemperers Nachkriegstagebuch (das leider weit langweiliger ist als das im Krieg geschriebene), aber was da alles permanent nachgewiesen werden musste/ resp. was alles nicht funktionierte, weil bestimmte Zeugnisse, die man auf Flucht/ etc. verloren oder aber auch entsorgt hatte, fehlten/ resp. eine andere Sprache sprachen (sprich: wieviele PG's dann nach 45 schon immer glühende Hitlergegner gewesen sein wollten).
    Hm, und Prüfung der Fähigkeiten, vielleicht sollte man sich da nicht viel akademische Prüfung vorstellen... Eher praktisch.

    Gut, das ist nachvollziehbar. Was man nicht in seiner Kindheit kennengelernt hat, dazu findet man späterhin auch kaum mehr Zugang. Geht mir mit anderen Comics oder eben auch dem erwähnten Karl May so. Wobei ich dann wiederum, um mir zu widersprechen, eine Ausnahme habe: Jules Verne, den habe ich erst als Erwachsener begonnen zu lesen (2009-heute).