Nestroy liebe ich sehr. Bei YT gibt es ein paar Aufführungen mit dem genialen Qualtinger.
Helmuth Lohner ist auch nicht zu verachten in seinen Nestroy-Rollen.
Nestroy liebe ich sehr. Bei YT gibt es ein paar Aufführungen mit dem genialen Qualtinger.
Helmuth Lohner ist auch nicht zu verachten in seinen Nestroy-Rollen.
Hallo und guten Abend,
nach Monaten habe schaffe ich es endlich wieder hier hereinzuschauen. Leider haben mich Arbeit, Kinderbetreuung und Elternrat in diesem Jahr doch weiterhin viel mehr auf Trab gehalten als gedacht. Trotzdem habe ich zumindest 2 Bücher meiner Liste gelesen (und noch ein paar für den Lesekreis):
Oscar Wilde - Das Bildnis des Dorian Gray
Das war schon im Frühjahr ein Reread für meinen Lesekreis und es hat mich wieder sehr beeindruckt. Interessant waren dann vor allem die Diskussionen im Lesekreis bzgl. der Parallelen der Selbstdarstellung und Verlockungen in der Welt des Dorian und in den sozialen Netzwerken unserer Zeit.
Über den Sommer habe ich noch Albert Camus - Die Pest gelesen.
Hier fand ich, dass war ein sehr passendes Buch für die Pandemie, fand man doch einige Parallelen zu aktuellen Charakteren die in unserer Pandemie agieren. -Ich mochte Rieux, seinen pragmatischen und organisierten Kampf. Ein wenig suchte ich den Makel in seiner Person, ein Gutmensch durch und durch - er zeigt kaum Emotionen, nahm vieles hin ohne Gefühlsregung, aber das muss ja kein Fehler sein.
Ein bisschen brauchte ich den optimistischen Schluss mit dem Ende der Pandemie...hat ja bisher noch nicht geklappt in unserer Wirklichkeit.
Tolstoi werde ich auf jeden Fall verschieben, ins nächste Jahr, mal sehen. Shakespeare wäre vllt. noch was über Weihnachten, darauf hätte ich schon noch Lust aber vllt. wirds auch das Decameron oder was ganz anderes.
Für jetzt habe ich mich von Euren Beiträgen inspirieren lassen und habe mir "Der Zerrissene" von Nestroy auf den e-reader geladen...
Liebe Grüße
schokotimmi
Schön, wieder von dir zu lesen, schokotimmi,
das Decamerone kann ich empfehlen, sehr burleske Geschichten, gut zu lesen. Und Nestroy macht auch Spaß.
Auch ich habe dieses Jahr wenig geschafft, werde einige TItel von der Liste ins nächste Jahr verschieben, andere canceln, weil sie meine Leselust schon vorneherein hemmen. Es kommen auch noch andere Zeiten....
Ich hatte eine ziemlich ehrgeizige Leseliste, beim "Abarbeiten" sind mir dann vom Sommer ab ein Dutzend Leserunden in die Quere gekommen. Ins nächste Jahr mitnehmen werde ich den Huck Finn und "Die Welt von gestern". Wann ich dazu kommen werde, die Hundposttage zu lesen, weiß ich noch nicht, das setze ich lieber gar nicht erst wieder drauf.
Im nächsten Jahr werde ich zunächst wieder Thomas Mann lesen, ansonsten muss ich mal schauen. Ich habe eine enorme Anzahl Bücher gelesen, es sind jetzt schon über 150, und trotzdem schiebe ich einen großen Stapel vor mir her, darunter auch mindestens drei Bücher von Margaret Atwood, die mir ins Haus geschneit sind und die ich unbedingt bald lesen will.
Meine Leseliste war eher derartig gedacht, um das Feld abzustecken, das ich beackern wollte. Letzlich habe ich mich dort auch einige Male aufgehalten oder bin zumindest in der Nähe gewesen, oft aber auch ganz woanders.
So habe ich statt "Krieg und Frieden" von Tolstoi "Die Brüder Karamasow" von Dostojewskij gelesen. Statt der "Drei Geschichten" von Flaubert (von der ich dennoch die erste gelesen habe), habe ich "Madame Bovary" gelesen, außerdem bin ich nicht bei Twain, sondern bei Dickens gelandet. Bruno Schulz, Marcel Schwob und Jacques Yonnet verschiebe ich etwas.
Meine tschechischen Klassiker rücke ich jetzt auch nicht in zu weite Ferne. Im Gegenteil, ich habe meine Bände der Tschechischen Bibliothek wieder griffbereit hervorgekramt, inspiriert durch diesen mitreißenden Aufruf zur Entdeckungsreise ins Unbekannte bzw. Vergessene.
Perutz habe ich mit Genuß gelesen und der Nachschub wartet bereits im Regal.
Ansonsten bleibt mir zu wiederholen, dass ich wieder große Freude am (Wieder-)Entdecken klassischer Literatur entwickelt habe und deshalb Zeitgenössisches ("Laurus" gefiel mir sehr gut) momentan etwas hintangestellt habe. C.F. Meyer, E.T.A Hoffmann, Eichendorff, Tschechow, Schnitzler gehören zu denen, die ich dieses Jahr sehr gerne gelesen habe.
Tja, ich hatte mich ja auf Dramen kapriziert, um überhaupt wieder ins regelmäßige Lesen zu geraten. Das hat insofern funktioniert, als ich zwar nicht meine Liste weg-, aber dafür nach ein paar Dramen anderes gelesen habe :-). Für nächstes Jahr werd ich mir aber wohl vor allem die restlichen Proust-Bände notieren. Den Rest des Jahres werd ich wohl mit Raabe zubringen.
Den Rest des Jahres werd ich wohl mit Raabe zubringen.
Der steht bei mir neben Hauff ganz oben auf der imaginären Liste! Ich habe auch endlich den schönen Schuber von Hauff antiquarisch gefunden und gekauft. Bei Tieck weiß ich gar nicht, ob es einen gab...
Wie es aussieht, sind wir alle schon voller Pläne fürs nächste Jahr. Dann lege ich schon mal die entsprechenden Threads an. Wann ihr da was einstellt, bleibt ja jedem selbst überlassen.
Danke für den thread.
Vielleicht komme ich ja 2022 mehr zum Lesen
Ich habe mal über das Regal geschaut, man will ja (oder soll jedenfalls) sozusagen ein gemeinsames Thema für die geplanten Lektüren (er)finden, und ich stelle fest, ich habe etliche Nordlichter im Schrank, die gelesen werden wollen.
Ich werde auf jeden Fall aber wieder zwei Listen machen. Noch immer bin ich mit meiner Phantastik-Challenge beschäftigt, mit Lernet-Holenia ist sogar was hinzugekommen.
Ich habe diesmal tatsächlich nur ein Buch und ein halbes von der Liste geschafft. Das frustriert mich so sehr, dass ich diese Liste ganz sicher nicht ins nächste Jahr übernehme. Anscheinend schreckt mich diese Zusammenstellung zu sehr ab, weil sie so sehr durch die Jahrhunderte springt. Ich fress mich gerne fest, wenn ich einen Ansatzpunkt finde, der mich interessiert. Fürs nächste Jahr mache ich eine neue Liste mit Sachen, auf die ich richtig Lust habe und auch nur eine kleine mit fünf TIteln.Was mir wohl Lesespaß machen wird, darüber muss ich erstmal nachdenken..
Ich habe mich nun doch noch einem letzten Kandidaten der Liste zugewandt, nämlich Leonardo da Vinci. Ich lese eine Biographie von Charles Nicholl, in sehr schönes, umfangreiches Buch, das ich für ein paar Cent fabrikneu (!) im Sozialkaufhaus erstanden habe.
Vielleicht habe ich es hier schon irgendwo erzählt, womit dieses Buch beginnt?
In einem Vorwort erzählt der Autor von einem Blatt, auf dem Leonardo eine umfangreiche mathematische Berechnung angestellt hat (es heißt, mit dem Ziel der Konstruktion eines Lehrsatzes). Am unteren Ende des Blattes steht "etc perche la minestra si fredda". Er hat auf gehört zu schreiben, weil die Suppe kalt wurde.
Das Blatt entstand ein Jahr vor seinem Tod, man kann es sich u.a. hier angucken. Der zitierte Satz steht in der untersten Zeile, soweit ich erkennen kann durchgestrichen und in der charakteristischen Spiegelschrift.
Die Biographie ist ausgezeichnet geschrieben, nicht die Spur trocken. Ich hatte sie früher im Jahr schon mal angelesen und wieder weggelegt (wahrscheinlich wegen einer anbrechenden anderweitigen Leserunde), diesmal will ich dranbleiben.
Meine Leonardo-Biographie habe ich gestern beenden können und damit nun doch das meiste meiner Liste geschafft. Übrig sind "Die Welt von gestern", die Kafka-Biographie und "Huckleberry Finn". Was letzteres betrifft, bin ich schlicht an dem riesigen Buchformat (kommentierte Ausgabe) gescheitert. Das ergibt sich hoffentlich noch.
Die Leonardo-Biographie habe ich sehr gern gelesen, mich aber irgendwann gefühlt auf jeder dritten Seite über einen immer wiederkehrenden Schreibfehler geärgert, nämlich "Grabmahl". Irgendwo stand dann tatsächlich auch mal was von einer "Ausmahlung" eines Kirchenraums. Komisch bei einem Buch, das sonst einen sehr professionellen Eindruck macht.
Anna Karenina hatte ich um die Jahreswende fast durch. Jetzt ganz durch.
Es sind einige Kapitel drin, die mich zum Nachdenken angeregt haben - gerade diejenigen Kapitel, in denen es um Lewins Glaubenszweifel geht - und einige auch, die erstaunlich modern erzählt sind. Annas letzte Lebenstage sind bisweilen in einem Ton erzählt, der das Prinzip des Bewusstseinsstroms vorwegnimmt.
Trotzdem hat das Buch so seine Längen; ich bin froh, dass ich mich jetzt endlich fertig durchgegraben habe. Übrigens war es auch schon eine Zweitlektüre - ich hatte so vor ca. 40 Jahren schon mal eine TB-Ausgabe vor, die längst zerfallen ist.