Ein Klassikerforumswettbewerb für 2021 - Kommentare und Diskussionen

  • Danke für den Hinweis im Nachbarforum :)


    Mein Mann hat mir vor Jahren mal zwei Kartons Klassiker (Weltliteratur) vom Weltbild-Verlag geschenkt. Die stehen allesamt (bis auf "Schuld und Sühne") noch ganz oben auf dem Eckbücherregal. Und gekauft habe ich auch noch jede Menge, aber mit dem Lesen hat es bisher gehapert.

    Vielleicht hat auf diese Art auch eines der vielen DDR-Bücher mal die Chance, da sind ja auch jede Menge Klassiker bei. Eine Liste folgt später, ich muss da erst mal die Regale ablaufen.

  • Das kann sandhofer am besten beantworten. Aber ich glaube, ein Werk muss seit sechzig Jahren immer wieder mal veröffentlicht worden sein oder der Autor/die Autorin ist seit sechzig Jahren tot und die Werke werden immer noch gelesen. Aber wir sind hier nicht so kleinlich: Ich würde Hermann Kants "Aula" oder Christa Wolfs "Der geteilte Himmel" und viele andere DDR- Romane u.a.. als moderne Klassiker sehen mit dem Anspruch darauf, natürlich auch hier gelesen zu werden.


    Mir gefallen eure Auswahlen auch. Da sind wunderbare Werke bei. Den Zweig, Anne, den du auf der Liste hast, kannte ich noch nicht mal vom Titel her. Jaqui, dir wünsche ich ein gesundes Jahr mit bereichernder Lektüre. Und giesbert, ich habe dieses Jahr noch die beiden Iphigenien von Euripides auf der Liste, die würde ich ohne den Wettbewerb wahrscheinlich auch noch weiter vor mir herschieben.

    Meine Liste braucht noch ein bisschen. Ich möchte nächstes Jahr zum historischen für mich ausrufen und fünf Klassiker des historischen Romans lesen. Ich forste noch meine großen Bestände durch, um mich dann auf fünf zu beschränken.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Aber ich glaube, ein Werk muss seit sechzig Jahren immer wieder mal veröffentlicht worden sein oder der Autor/die Autorin ist seit sechzig Jahren tot und die Werke werden immer noch gelesen.

    70 Jahre seit dem Tod des Autors und das Werk sollte in der ganzen Zeit im Buchhandel erhältlich gewesen sein. Aber das ist eine Faustregel und für Euren Wettbewerb könnt Ihr ja akzeptieren oder eben nicht akzeptieren, was Ihr wollt. ;)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Seit rund ~20 Jahren im Regal verstauben da in einem abgelegenen Winkel meiner Regale zahlreiche Reclamhefte. Die hab ich jetzt mal nach Dramen durchgesehen. Und dabei festgestellt, dass ich allein damit ein Lesejahr bestreiten könnte. Aber dann müsste ich viel Barock-Theater lesen und sehr viel Ibsen & Strindberg. Aber das möchte ich eigentlich nicht. Grabbe, Nestroy & Raimund hatte ich mir eh schon notiert (neben den üblichen Verdächtigen: Goethe, Schiller, Grillparzer), Hackländer, Spielhagen, Ostrowskij werden es wohl auf die Liste schaffen, Vischer und Iffland wohl auch. Ich hab sie mir jedenfalls mal rausgelegt. Bislang geh ich ja davon aus, dass ein Schauspiel an einem Abend aufgeführt wird, und dann auch an einem Abend gelesen werden kann (Ausnahmen wie Hamlet, Wallenstein, Faust II bestätigen die Regel). Aber wenn ich mir so mein Lesetempo der letzten Zeit anschaue … scheint mir das eher optimistisch ;-).


    Mal seh'n, was draus wird.

  • giesbert, bei Grabbe könnten wir uns treffen: In meine Histo-Aufgabe, wenn ich sie nicht auf Romane beschränke, auch bei mir stehen noch viele ungelesene Dramen rum, würden Grabbes "Hermann-Schlacht" und / oder "Napoleon oder Die hundert Tage" passen.
    sandhofer, danke für deine Aufklärung. Dann waren die 60 Jahre vielleicht die Urheberrechtsspanne?

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • finsbury Danke. Der Zweig und der Lessing sind Ausgaben vom Anaconda-Verlag. Sie waren sehr preiswert. Nun folge ich allerdings einer Booktuberin, die schon ein paarmal erwähnt hat, dass sie diese Ausgaben nicht so gerne liest. Ich habe da noch keine Erfahrung oder Vergleichsmöglichkeit.

    Von Zweig habe ich "Sternstunden der Menschheit" gelesen. Ich muss mal schauen, wo ich das hier vorstellen kann.

    Ich bin gespannt, welche Bücher ich in Deiner Liste finden werde.


    70 Jahre lässt sich gut merken, da erlischt ja auch meistens das Copyright.

  • Jaqui, das ist noch nicht mal alles ;) Ich möchte unbedingt auch "Der achte Schöpfungstag" von Thornton Wilder noch einmal lesen und ein paar Sachen von E.T.A. Hoffmann. Aber ich wollte die Liste nicht allzu ehrgeizig anlegen. Man weiß ja nie so genau, wie das Jahr wird; ich möchte eigentlich auch etwas mehr Sport machen (mehrmals wöchentlich einen kräftigen Fußmarsch) und klöppeln lernen.

    Wenigstens bin ich nicht mehr in dem Alter, in dem die Arbeit dauernd beim Lesen stört. :D

  • Noch ein Nachtrag Anne : Ich mag Selma Lagerlöf sehr, ihre Charlotte Löwensköld ist eine der großen Heldinnen meiner Jugend gewesen - vielleicht die größte überhaupt. Zu Gösta Berling habe ich leider nie den rechten Zugang gefunden (im Gedächtnis geblieben ist mir im Moment nur Liljecronas irrer Webstuhl ...). Wenn Du mit dem Buch startest, hast du vielleicht Lust hier Laut zu geben? Falls es mir ins Programm passt, nehme ich es mir dann auch nochmal vor.

  • Ich habe als junge Erwachsene sehr viel von ihr gelesen: die komplette Ring-Trilogie, den Nils, Jerusalem und viele, viele kürzere Texte. Nachhaltig beeindruckt hat mich (als Teenagerin) der Fuhrmann des Todes, zum Beispiel. Es gibt keine Zeile von ihr, die unbedeutend wäre. Sie ist eine derart feinsinnige Psychologin, dass es manchmal schon beängstigend ist - ihre Darstellung der Hauptpersonen in der Ring-Trilogie ist überaus "modern", sie schildert Projektionen, Verdrängungen, das ganze moderne psychologische Handwerkszeug scheint ihr bewusst zu sein. In den letzten zwanzig Jahren habe ich sie links liegen gelassen, was mir jetzt leid tut.