eBooks und PDA

  • ... und sie wird, üblicherweise, ihre Kinder fressen. Was macht eigentlich der Kindle-Leser, wenn sein Gerät den ganz großen Abgang macht oder geplättet wird?


    Diese Frage stellte sich mir kürzlich, als ich nur mit Kindle (was das Lesen betrifft) in Urlaub fuhr. In der Pension gab es eine kleine Bibliothek, im Ort eine Buchhandlung. Ohne diese Ausweichmöglichkeiten wäre ich ohne Notbuch nicht gereist.


    Den Artikel halte ich auch für mehr Propaganda als Trendbeschreibung. Man sollte aber auch nicht vernachlässigen, dass für uns Leser die Digitalisierung große Vorteile bringt, da sie Werke, die es in der Form des traditionellen Buchs nicht mehr gibt, wieder einfach zugänglich macht, und weil Digitalisierung ja nicht bedeutet, dass sich kein Buch daraus mehr herstellen lässt. Vielleicht kommt die Zeit, in der wir unsere digitalisierten Texte wieder zu Büchern drucken und binden lassen, so individuell wie es uns gefällt. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein wurden ja auch viele Bücher ohne Buchdeckel verbreitet.

  • Moin, Moin!


    Kleine Frage am Rande: Wie dämlich muss man sein, seinen kompletten Bücherbestand zu zerschneiden, um ihn besser scannen zu können?


    Sogar größere Instanzen haben das gemacht. Nichsolson Baker prangerte das in seinem Buch <a href="http://www.amazon.de/Eckenknick-oder-Bibliotheken-B%C3%BCchern-vers%C3%BCndigen/dp/3498006266/">Der Eckenknick</a> an.

  • Kleine Frage am Rande: Wie dämlich muss man sein, seinen kompletten Bücherbestand zu zerschneiden, um ihn besser scannen zu können?


    kommt wohl auf die Bücher und die Anzahl an. Ich habe einige Taschenbücher, bei denen es nicht schade wäre, wenn … Andererseits sind das genau die Bücher, die ich eh nicht mehr oder nicht noch einmal lesen werde und bei denen es also keinen Bedarf gibt, sie einzuscannen ;-)


    (So ganz habe ich dem Autor das übrigens nicht geglaubt, das kann auch nur eine knallige Metapher sein.)

  • Kleine Frage am Rande: Wie dämlich muss man sein, seinen kompletten Bücherbestand zu zerschneiden, um ihn besser scannen zu können?


    Ach ich habe schon andere geschnittene Bücher erlebt. Studenten von mir hatten es satt, ein wirklich etwa 2 Kilo schweres Lehrbuch zu schleppen, zu dem es noch mal ein Arbeitsbuch des gleichen Umfangs gab. Irgendwann hatten sie die Bücher geteilt, und nahmen nur noch die Kapitel mit. Bei Lehrbüchern ohnehin ganz sinnvoll. Die Bücher soll/ will man ja verarbeiten bzw. benutzen. Die stellt man sich lieber nicht ins Regal, man lernt aus ihnen. Zuerst wars für mich ein Schock, aber mittlerweile würde ich genauso handeln. Bei den Digitalisierungen werden Bücher nun mal zerschnitten, na ja. Ohne diese Dämlacke gäbs keine Bücher digitalisiert, ohne die Freiwilligen von Gutenberg und sonst gäbe es mit Sicherheit viel weniger Bücher für Kindle und co.

  • Hallo meier!

    Tust Du mir den Gefallen, und hängst Deine Postings nicht einfach irgendwo an, sondern an einen thematisch passenden Thread? Danke!

    Grüsse

    sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Sorry Chef,


    bin die letzten Tage etwas aufgewühlt und durcheinander.


    Gruß
    Meier

    &quot;Es gibt andere Geschichten auf einem andern Blatt Papier, doch jede ist mit der ersten verwandt&quot; * Keimzeit

  • Zuhause kann ich auf meinem Kindle nicht lesen. Versuche ich es, bekomme ich ein schlechtes Gewissen gegenüber meinen ungelesenen Büchern, die mich aus den Regalen so vorwurfsvoll ansehen, auch durch die Wände, wenn es sein soll.


  • Zuhause kann ich auf meinem Kindle nicht lesen. Versuche ich es, bekomme ich ein schlechtes Gewissen gegenüber meinen ungelesenen Büchern, die mich aus den Regalen so vorwurfsvoll ansehen, auch durch die Wände, wenn es sein soll.


    Ein interessantes Bild: Vorwurfsvolle Blicke, die von Zimmer zu Zimmer huschen, bis sie dich ertappt haben ... :breitgrins:


    Nein, ich kann das verstehen. Auch wenn ich ab und zu ein ebook lese (auf meinem mittlerweile etwas antiquierten sony pocket reader), die Bücher im Regal "rufen" mich auch viel eher und drängender - und sie sind mir auch wichtiger: "echte" Bücher, bei denen sich die Freude am Lesen nicht "nur" auf den möglichst guten Text beschränkt, sondern auch das Papier, den Einband, den Geruch mit einbezieht. Von daher kann ich auch die vorwurfsvollen Blicke der ungelesenen Bücher verstehen - bieten sie doch mehr als nur Text. :zwinker:


    Gruß, Gina


  • Zuhause kann ich auf meinem Kindle nicht lesen. Versuche ich es, bekomme ich ein schlechtes Gewissen gegenüber meinen ungelesenen Büchern, die mich aus den Regalen so vorwurfsvoll ansehen, auch durch die Wände, wenn es sein soll.


    Hm. Es liegt vielleicht einfach am Alter (ich bin 52), aber der Kindle hat die sich seit einigen Jahren abzeichnende Tendenz, dass mir Bücher als Dinge (wie alle anderen Dinge auch) zunehmend gleichgültiger werden, verstärkt. Ich lese praktisch keine gedruckten Bücher mehr. Aber die Alternative sähe bei mir wohl eh so aus: Entweder ich lese auf dem Kindle - oder ich lese gar nicht mehr.


    (Ausnahmen bestätigen die Regel ;-))

  • Hm. Es liegt vielleicht einfach am Alter (ich bin 52), aber der Kindle hat die sich seit einigen Jahren abzeichnende Tendenz, dass mir Bücher als Dinge (wie alle anderen Dinge auch) zunehmend gleichgültiger werden, verstärkt. Ich lese praktisch keine gedruckten Bücher mehr. Aber die Alternative sähe bei mir wohl eh so aus: Entweder ich lese auf dem Kindle - oder ich lese gar nicht mehr.


    (Ausnahmen bestätigen die Regel ;-))


    Ich habe es mitbekommen, auch dass du deine Papierbuchbestände reduzierst. Gewisse Vorteile sind damit verbunden, das gebe ich zu. Wenn ich verreist bin, dann habe ich auch keine Schwierigkeiten mit dem elketronischen Papier, aber zu Hause, wenn ich die Wahl habe, zwischen einem ungelesenen Text auf dem Kindle und einem ungelesenem Buch im Regal, dann greife ich zum Buch. Außerdem stimme ich mit GinaLeseratte darin überein, dass noch immer das Gefühl mitspielt. Es ist quasi wie beim Essen, für die Energiezufuhr reicht auch Tubennahrung, für den Genuss braucht man mehr.
    Da ich auch in meinen Büchern Textstellen markiere und ( bei Sachbüchern oft) auch hin und her blättere, ist das normale Buch noch immer gebrauchsfreundlicher, und wenn ich langfrister denke (kann ich mir als 63jähriger nur noch begrenzt erlauben) bleibt noch immer die Unsicherheit, die Texteweiter verfügbar zu haben. Andereseits könnte ich an buchfreie Wände endlich meine Turners, Monets und van Goghs hängen, die gegenwärtig im Keller verschimmeln. :zwinker:

  • Habe mir gerade die Anmerkungen meines aktuellen eBooks ausgedruckt. :breitgrins: Der Hersteller hat es leider nicht geschafft, die Möglichkeiten der modernen Technik (Hyperlinks) für die Anmerkungen zu verwenden. Und dieses Vor- und Zurückblättern nervt. :grmpf:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)