Ein Klassikerforumswettbewerb für 2021 - Kommentare und Diskussionen

  • Also ich habe die Romane Freytags in guter Erinnerung. Unterhaltsam und leicht wegzulesen. Ich wußte gar nicht, dass außer mir heutzutage noch jemand Freytag liest. ;-)

    giesbert Der Grabbe steht bei mir auch noch in einer kompletten Werkausgabe rum. Ich hatte mal als Pennäler angefangen seine Stücke zu lesen. Fand es gut, besorgte mir eine Werkausgabe und habe seit dem nicht wieder reingesehen. Muss ich wohl mal nachholen.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Solche Szenen gibt's aber auch schon in der griechischen Mythologie - vielleicht wortwörtlich, aber dass Söhne den Vätern als Vorspeise serviert werden und ähnliches.

    Gibt's das nicht auch in der Edda oder so? Aber egal, sicher scheint mir, dass Shakespeare natürlich ein sehr großer Nehmer war. Wenn er auch nicht immer so recht wusste, was er da so zusammengemopst hat: Böhmen am Meer (sieh da, ist aus dem Wintermärchen - ich wusste nur, dass es bei Shakespeare auftaucht, aber nicht wo – also Wintermärchen kommt auf die Liste).

  • Solche Szenen gibt's aber auch schon in der griechischen Mythologie - vielleicht wortwörtlich, aber dass Söhne den Vätern als Vorspeise serviert werden und ähnliches.

    Z.B. bei Tantalos, der seinen Sohn Pelops tötet und den Göttern als Mahl servieren lässt. Wird wohl in Goethes Iphigenie erwähnt. Ich dachte auch an Euripides' Medea, aber die tötet ihre Kinder nur.


    Bei mir gibt's auch ein Problem mit meiner Shakespeare-Ausgabe. Ich habe auch die klassischen Tieck/Schlegel-Übersetzungen und finde die nach wie vor wunderschön, aber ich habe eine Dünndruckausgabe aller Shakespeare-Werke in einem Band, auf jeder Seite in zwei Spalten gedr.uckt, und da machen meine gealterten Augen nicht mehr so gut mit. Jetzt muss ich schon je nach Tagesform eine Lupe dazunehmen, und das hemmt etwas die Lesefreude. Die klassischen Übersetzungen und das Original gibt's ja aber bei Gutenberg, also ist das nicht so schlimm.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Ich habe auch einen Band in Originalsprache - der komplette Shakespeare. Stand auch im von meinem Vater geerbten Schrank.

    Winzige Buchstaben und dann noch dieses merkwürdige Englisch - ich schaue immer wieder mal rein, verstehen kann ich so gut wie nichts. Aber das Buch ist wirklich ein Unikum. Es müsste dieses hier sein, meine Ausgabe ist von 1948.


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  • Ich habe auch einen Band in Originalsprache - der komplette Shakespeare. Stand auch im von meinem Vater geerbten Schrank.

    Sowas hatte ich auch mal, also nicht genau diese Ausgabe, irgendeinen billigen Reprint. Die hab ich vor gut 40 Jahren mal sehr billig im modernen Antiquariat bekommen (10 DM oder so). Zweispaltig, mieses Papier, winziger Druck. Natürlich hab ich da nie wirklich hineingesehen ;-). Beim letzten Um- und Aufräumen wurde sie endgültig aussortiert. Eigentlich habe ich überhaupt keine gute Shakespear-Ausgabe, nur zwei verschiedene, billige Ausgaben der Schlegel/Tieck-Übersetzung, dergleichen wird einem ja fast hinterhergeworfen. Aber eine schöne, handliche, kommentierte Ausgabe habe ich nicht. Hm.

  • Hallo in die Runde,

    ich mische mich mal ein. War vor ca. fünfzehn, zwanzig Jahren im Shakespeare-Fieber. Hatte damals die gebundene Sprache für mich entdeckt, also Texte in Versform -- erst Lyrik, dann die Dramen; angefangen bei den griechischen Tragödien bis Goethezeit. Es war ne Offenbarung für mich, dass man literarische Texte jenseits des Inhalts genießen konnte. Sowas wie Sprachmelodie hatte ich vorher nicht gekannt. Spannung und Informativität waren meine Kriterien für gute Texte gewesen. Und nun kam insbesondere beim Lautlesen (auch das lente ich zu schätzen) Rhythmus rein in die Sache -- es eröffneten sich ganz neue Welten...

    Speziell bei Shakespeare gefiel mir dann doch auch inhaltlich das 'Menschelnde', im Gunde wurden ja Alltagsthemen (Alter, Einsamkeit, Eifersucht...) verhandelt. Die Lektüre war tatsächlich ein reines Vergnügen! Hab dann irgendwann aufgehört mit 'den alten Schinken', weil ich damit im Bekanntenkreis so ziemlich allein auf weiter Flur war ... um schließlich mit 50 noch ein (wie ich damals dachte) entsprechendes Studium anzufangen; und bin zur Zeit bei Hölderlins Elegien und Cervantes' DQ.

    Witzig: Auch bei mir im Regal stehen mehrere der Shakespeare-Billigeditionen plus ein, zwei höherwertige und ALLE sind rot gebunden! Ich kaufe eigentlich Bücher nicht nach Einbandfarbe (dachte ich - jetzt bin ich doch unsicher).

    Mir gefällt die SchlegelTieck-Ausgabe aus dem Aufbau-Verlag am besten (von 2000): angenehmes Papier, relativ große Schrift und (vor allem!) ein 'aktueller' Stellenkommentar von Günther Klotz (ca. fünf engbedruckte Seiten pro Stück). Die neueren Übersetzungen (Erich Fried, Frank Günther) lesen sich vielleicht etwas leichter, sie halten sich aber nicht immer ans Versmaß, den Blankvers. Es fehlt der Rhythmus! Und die SchlegelTieck-Sprache ist vielleicht sperriger, aber auch poetischer (finde ich).

    Viel Spaß also damit!


    Ach ja: die Sonette... "Soll ich dich einem Sommertag vergleichen?..." HERRLICH!

    zur nacht im herbste

    das kleine loch im fenster

    mir flöte spielte

    (Issa)

  • Die Liste nimmt dann allerdings doch eher bedrohliche Ausmaße an …

    Ich hab sie jetzt noch um 2 Stücke ergänzt:


    Nestroy: Einen Jux will er sich machen (1842)

    Cechov: Drei Schwestern (1901)


    Damit soll's erstmal genug sein, das sind jetzt 30 Stück. Alles andere kommt auf eine zweite Liste.


    Jetzt muss ich das bloß noch meine aktuelle Lektüre gut timen, damit nich nicht zum Jahresbeginn mitten in einem dicken Roman stecke ;-)

  • Ich bin übrigens gleich ab Januar in einem anderen Forum in einer Leserunde zu Faust I.
    Hab mich aber bisher nicht getraut, ihn in die Klassikerliste aufzunehmen. Mal schauen. Ich habe das Stück als Schülerin gesehen, kann mich aber nicht erinnern, es jemals wirklich von vorne bis hinten gelesen zu haben.

  • Hallo,


    seit einigen Wochen schleiche ich um diesen Wettbewerb herum, jetzt habe ich mich dazu entschlossen, es zu versuchen.


    Bis 2018, dem Geburtsjahr meines 3. Kindes, war ich eher im Literaturschockforum unterwegs. In den letzten Jahren bin ich mit 3 Kindern weniger zum Lesen und noch weniger zum Forumsschreiben gekommen und muss feststellen, daß ich "drüben" schwer zurückfinde. Wenn ich zur Zeit lese, dann entweder Bücher meines Lesekreises (die ich drüben nicht finde), Kurzgeschichten, Lyrik oder Klassiker.

    Ich möchte mich gerne wieder ein wenig Austauschen und hier ist es für mich ein bisschen vertraut und doch ein überschaubares Maß an Kommunikation. Ich habe das Gefühl, hier passt es einfach besser und hoffe auf ein paar interessante Beiträge.


    Meine Liste, noch nicht ganz vollständig, folgt gleich im Listenthread....


    Herzliche Grüße und frohes Fest

    schokotimmi

  • Herzlich willkommen, schokotimmi!

    Deine Liste enthält ja einige Schwergewichte! Viel Spaß dabei, und du findest hier zum Teil auch Material aus vergangenen Leserunden dazu. Natürlich kannst du den letzten Titel dazu nehmen. Wir sehen das hier nicht so eng mit der Abgrenzung von Klassikern. Es sollen halt Bücher sein, die schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel haben und dennoch immer wieder aufgelegt werden, weil sie anscheinend überzeitlichen Bedürfnissen entsprechen.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Danke für Euer Willkommen.


    Jaqui: Ja drüben ist es mir einfach zu viel drumherum, dafür möchte ich mir nicht mehr die Zeit nehmen und bei den Büchern scheint mein Geschmack auch zu sehr von dem dortigen abzuweichen.

    Dorian Gray ist eine Wiederholung für den Lesekreis, da freue ich mich schon drauf.

    Krieg und Frieden, da bin ich sehr unsicher ob das was wird, man muss ja Ziele haben. ;-)


    finsbury : Danke für den Tipp mit den LR, da schau ich gleich mal für welche Bücher es Beiträge gibt.


    Ich mag Dramen auch sehr und bin schon gespannt auf eure Eindrücke. Bei Lessings Minna würde ich sogar überlegen es nochmal zu lesen. Ich mag Lessing :-)


    Liebe Grüße

    schokotimmi

  • Hallo zusammen, ich war schon lange nicht mehr im Klassikerforum und möchte diesen Wettbewerb als Gelegenheit nutzen, auch eine kleine Liste zusammenzustellen und endlich wieder öfter hier vorbeizuschauen. Zunächst werden es fünf Bücher sein, aber die Lust ist groß auf weitere Lektüre. Ich hoffe nur, dass es meine Zeit zulässt, dass sich das auch umsetzen lässt. Ich freue mich jedenfalls darauf.

  • Doris, herzlich willkommen zurück. Deine Liste ist schön, die meisten Titel davon kenne ich und habe sie sehr gern gelesen, besonders die Buddenbrooks, wie ja auch Jaqui meint.

    JakobVonGunten, da hast du dir ja einiges vorgenommen. Für die Josephs-Romane habe ich zehn Jahre gebraucht, bis ich alle gelesen hatte. Aber eigentlich lassen sie sich gut lesen, wenn man sich erstmal in den Stil eingefunden hat. Gutes Gelingen!

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Na, wenn du den Faustus im Dezember geschafft hast, dann kommst du durch die Josephs locker durch. Ich musste mich im ersten Band mit dem Vorspiel erstmal einlesen, weil ich Manns Mythos-Auffassung nicht sofort nachvollziehen konnte.Das wird dann aber im Laufe der Romane immer klarer.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)