Bücher im Kontext von Krankheiten/Katastrophen/Epidemien

  • "Die Verlobten" von Manzoni wurde noch nicht genannt ... In Italien Schullektüre, soweit ich weiß.

    Es ist Jahre her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, dass ich es sehr spannend fand.

    Das steht ja bei mir noch auf der Wettbewerbsliste. Da ich bald gezwungenermaßen Urlaub nehmen muss, habe ich vielleicht mal wieder Zeit und Muße zum Lesen. finsbury  Zefira : ich kämpfe mich noch seeehr langsam durch den „Oblomow“


    Mir fällt noch ein John Christopher - Insel ohne Meer (A wrinkle in the skin)

  • Ich habe eine dtv-Ausgabe übersetzt von Ernst Wiegand Junker mit sehr vielen kleinen, netten Illustrationen, die angeblich aus der Originalausgabe stammen.

    Ich würde es übrigens sehr gerne nochmal lesen, aber in diesem Jahr eher nicht, sonst rutscht meine Leseliste wieder hoffnungslos durcheinander. "Die Verlobten" ist ein Riesenbuch.

  • thopas, lass dir Zeit mit dem Oblomov, jetzt zwangsoblomoven ja viele von uns. Wir teilen aber gerne auch jetzt noch deine Leseeindrücke in der Leserunde. Ich habe diesmal auch gefühlt ewig gebraucht, und im erst im zweiten Teil ist der Funke bei mir übergesprungen, und ich bin einigermaßen dran geblieben.


    Gerade habe ich nachgeschaut: "Die Verlobten" habe ich 1988 gelesen, als ungekürztes Bastei-Lübbe-Taschenbuch. Ich war damals über den Verlag sehr verwundert, denn er hat sich ja inzwischen vom Verlagsprogramm her sehr positiv entwickelt, aber damals war er eher die Plattform für Nackenbeißer-Romane und ähnlich billige Genres. Aber die Ausgabe ist vollständig und die Übernahme einer Aufbau-Übersetzung von Caesar Rymarowicz (was für ein Name!).


    Ich hätte durchaus auch Lust, den Roman nochmal zu lesen, aber aus den gleichen Gründen wie Zefira nicht in diesem Jahr.

  • Ich habe festgestellt, dass ich den Manzoni noch gar nicht gekauft habe. Zumindest finde ich das Buch nicht. D.h. ich warte mal ab, bis die Buchläden wieder geöffnet haben. Aber ich habe noch genug zu Lesen hier. finsbury : vom Oblomow schaffe ich nur wenig Seiten am Stück. Irgendwie lähmt mich die Atmosphäre ein bisschen. Ich schildere meine Eindrücke dann einfach im Leserunden-Thread, wenn ich fertig bin.

  • Hallo, liebe Bücherfreunde, ganz neu und zum ersten Mal hier, möchte ich zu diesem Thema etwas beitragen.

    Gestern las ich

    "Montaigne begann zu schreiben, als er eine schwere existenzielle Krise erlebte...Sein bester Freund und engster Vertrauter ...war an der Pest gestorben und hatte eine Lücke in Montaignes Leben hinterlassen, die sich nie mehr schließen lassen würde".

    Und zwar las ich dies im ersten Kapitel des Buches "Lesen als Medizin" mit der Überschrift: KRISE, KRANKHEIT, KRIEG - LESEN HILFT!

    Geschrieben wurde das Buch von Andrea Gerk und ich lese dieses Buch mit dem Untertitel DIE WUNDERSAME WIRKUNG DER LITERATUR

    mit Begeisterung.

    Herzliche Grüße, MM

  • Dann sende ich Dir mal ein herzliches Willkommen, liebe(r) MM (das Avatarbildchen, das gestern hier zu sehen war, sah nach einer Frau aus - aber wie auch immer, ist ja nicht wichtig).

    Vielleicht magst Du im Vorstellungsordner "Wer schreibt hier mit" ein wenig über Dich erzählen?

    Liebe Grüße von Zefira

  • Das aber heißt nichts anderes, als dass Sie Ihr Gehirn irreparabel schädigen, wenn Sie einen Roman etwa von Sebastian Fitzek, Susanne Fröhlich oder Paulo Coelho lesen.

    Da können Sie sich hinterher die nächsten zwanzig Jahre in Hölderlin-Hymnen oder Kafka-Parabeln vertiefen – irreparabel ist irreparabel, ein Fitzek, eine Fröhlich oder ein Coelho bedeuten für Ihr Gehirn dasselbe wie täglich fünf Schachteln Roth-Händle ohne Filter über drei Dekaden für Ihre Lunge.


    Ui ui ui, der traut sich was. 8o:D:D:D

  • Ausserdem ist es meiner bescheidenen Meinung nach eher umgekehrt. Coelho - das ist wie diese Schwachstrom-Zigaretten, die es in meiner Jugend gab, mit Menthol-Filter. Da rauchst du eine halbe und dann ist dir schlecht.


    Hölderlin aber - der kann süchtig machen. Und im Hirn irreparable Schäden anrichten. Da saugst du gierig eine Hymne rein, und noch eine, und noch eine...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Ja, der Spruch von Denis Scheck brachte mich auch zum Schmunzeln. Fitzek habe ich vor Jahren mal angelesen, kam aber über ein paar Seiten nicht hinaus.


    Coelho kenne ich nicht, und habe auch nicht das Bedürfnis, etwas daran zu ändern

  • Meine Tochter hat Coelho im Original* gelesen, um ihr Spanisch aufzubügeln. Aber das Buch (wenn ich mich richtig erinnere, war es "Veronika beschließt zu sterben") sei ziemlich langweilig gewesen. Immerhin sprachlich angemessen schlicht für eine Nicht-Muttersprachlerin ...


    *) nicht im Original, sondern in Spanisch

  • Fitzek kenn ich aus der Plakatwerbung in der Münchner U-Bahn und ein, zwei Teasern, Coelho über drei Ecken (also hier mal ne Inhaltsanagabe, da mal ein kurzes Interview und dort ein paar Zitate). Fitzek scheint mir sadistischer Gewaltporno, Coelho Kitsch garniert mit Kalenderweisheiten. Nichts, was mich auch nur ansatzweise interessiert.


    Fröhlich sagt mir gar nichts.

  • Von Fitzek habe ich mal "Passagier 23" gelesen, ein kruder Unsinn und schlecht geschrieben. Coelho käme mir schon deshalb nicht an den Lesesessel, weil er als Autor von Leben-besser-mach-Büchern genannt wird, und das ist ein Genre, bei dem es mir immer schlecht wird.