Literaturverfilmungen

  • Da wurde schon gekürzt, es wäre sonst einfach zu viel geworden, und ein paar Figuren wurden ein wenig umgeschrieben (Nicklebys Mutter zB ist im Roman relativ nervig, wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe), aber ansonsten schon sehr getreu, mit allen Vor- und Nachteilen 8-).


    Btw - "Dickens-Verfilmungen": Ich weiß gar nicht, ob ich hier schon von der grandiosen "Bleakhouse"-Verfilmung der BBC geschwärmt habe; TV-Serie, gibt's auf DVD. Sehr sehenswert, kann süchtig machen. Zumal "TV-Serie" mir das zeitgenössische Pendanz zu "Fortsetzung in der Zeitung" zu sein scheint.

  • Hallo,


    zum Thema "Kitsch" bei Literaturverfilmungen:
    Ich schaue mir gerade - aus musikalischen Gründen - in Etappen die Holllywood-Verfilmung vom Shakespeareschen Sommernachtstraum an (Regie: MIchael Hoffmann, DVD Rechte von 2006): Ist das nun Kitsch oder textnah? Hier wird wenig verfremdet, abgesehen davon, dass die Handlung aauf die Jahrhundertwende 19/29 verlegt wurde und entsprechende Kostümierungen / Gegenstände auftauchen. Es glitzert und ist bunt, die Schauspieler bringen in der deutschen Version die klassische Übersetzung der Goethe-Zeit, spielen textnah: Hollywood und populistisch oder eine sinnvolle Adaption? Was macht man am besten bei der Verfilmung allbekannter Klassiker?


    HG
    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Mir hat das Buch ja sehr gut gefallen, aber ich weiß nicht so recht ob ich mir den Film anschauen will. Irgendwie kann ich mir Viggo Mortensen nicht als den Vater vorstellen. Der passt laut meinem Kopfkino so gar nicht in diese Rolle.


    Katrin


  • Also ich werde mir den Film erst anschauen, wenn ich das Buch gelesen habe.
    Da ich "No Country for Old Man"(das Buch) nicht so prickelnd fand, wird das noch etwas dauern.


    Gruß, Lauterbach


    Nachdem ich den Trailer gesehen hatte, bekam ich auch keine Lust für den Film. Aber mittlerweile sind ja dast alle Trailer abschreckend.


  • Da ich "No Country for Old Man"(das Buch) nicht so prickelnd fand, wird das noch etwas dauern.



    Hallo Lauterbach,


    als großer McCarthy-Fan war ich von "No country ..." so arg enttäuscht, dass ich "The road" von der Leseliste gestrichen habe. Wenn ich nun die ersten Filmkritiken lese, habe ich wahrscheinlich damit keinen großen Fehler gemacht (Pulitzerpreis hin oder her ...).


    LG


    Tom


  • als großer McCarthy-Fan war ich von "No country ..." so arg enttäuscht, dass ich "The road" von der Leseliste gestrichen habe.


    Ich kenne "No country" zwar nicht, aber "the Road" von ihm ist echt zu empfehlen. Ich war dermaßen schockiert von dem Buch, dass ich tagelang nichts anderes lesen konnte.


    Katrin

  • als großer McCarthy-Fan war ich von "No country ..." so arg enttäuscht,


    Hallo Tom,


    von Cormac McCarthy habe ich bisher noch gar nichts gelesen. Jetzt habe ich mir die "Border"-Trilogie angeschafft. Taugt die was? Und kennst Du Thomas Pynchon? Denis Scheck hat neulich gesagt, zu seinen Lebensbüchern gehöre neben "Zettels Traum" von Arno Schmidt auch Pynchons "Gegen den Tag". Pynchon lebt völlig zurückgezogen und lässt sich nie in der Öffentlichkeit blicken. Seine Bücher sollen nicht leicht zu lesen sein. Ich wollte es mal mit "Vineland" versuchen. Das soll angeblich am zugänglichsten sein.


    Gruß
    Anna

  • Nachdem ich den Trailer gesehen hatte, bekam ich auch keine Lust für den Film. Aber mittlerweile sind ja dast alle Trailer abschreckend.


    Also auf den Trailer solltest du gar nichts geben, die machen aus manchem guten Film ziemlichen Mist.



    Also ich habe mal ungefähr vor 15 Jahren "Verlorene" von Cormac McCarthy gelesen, das hat mir damals gut gefallen, soweit ich mich entsinne, aber
    "No country.." fand ich ehrlich gesagt blutrünstig und banal.
    Wobei für die Verfilmung von "No country.." spricht, das die Coen-Brüder Regie geführt haben.


    Gruß, Lauterbach


  • von Cormac McCarthy habe ich bisher noch gar nichts gelesen. Jetzt habe ich mir die "Border"-Trilogie angeschafft. Taugt die was? Und kennst Du Thomas Pynchon?


    Hallo Anna,


    vorweg: Thomas Pynchon kenne ich nur dem Namen nach.


    Zu McCarthy: Die "Border"-Trilogie ist ganz nett - mehr nicht. Mir gefallen die frühen Werke sehr viel besser, v.a. "Draußen im Dunkel" (mein Lieblings-McCarthy; da schrieb er noch wie Faulkner auf Koks); auch "Verlorene" und "Die Abendröte im Westen" sind klasse. Letzteres ist arg blutrünstig, aber wenigstens nicht so banal wie "No country for old men". Was "The road" anbelangt: Diesen Apokalypse-Kram mit mehr oder weniger vorhersehbaren Schockeffekten kennt man mMn. mittlerweile zur Genüge. Ich habe jedenfalls nicht vor, dieses Buch zu lesen - geschweige denn, mir den Kinofilm anzusehen.


    Viel Spaß mit der Border-Trilogie!


    Tom

  • Hallo Maria,



    Persönlich sind mir Verfilmungen diverser Komödien (Oscar Wilde, Shakespeare, Theater: Goldoni, Aristophanes: Lysistrate usw.) lieber, da werde ich weniger enttäuscht, als wenn ich hohe Erwartungen in eine Verfilmung von Tragödien setze. [...]Vielleicht vergibt der Zuschauer eher "Fehler" wenn er amüsiert wird? :rollen:


    Das mag auch daran liegen, dass bei tragische Stoffen das Pathos leicht im Wege liegt, das gerade auch filmisch fürchterlich in die Hose gehen kann.


    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Wer hat die Verfilmung von Thomas Hürlimanns "Der große Kater" mit Bruno Ganz, Ulrich Tukur und Marie Bäumer gesehen?


    Während ich das Buch sehr mag, hat mich die filmische Umsetzung gar nicht überzeugt. Ich hatte den Eindruck, die Filmemacher sind so sehr darauf konzentriert, das Buch für den Film zu adaptieren, dass sie gar nicht daran gedacht haben, einen Film zu machen.

  • Ich würde das unbedingt mit Ja beantworten. Schon für seinen ersten Roman "Die Tessinerinnen" ist Thomas Hürlimann mit dem Aspekte Literaturpreis ausgezeichnet worden. Seitdem hat er immer wieder Preise gewonnen (ob für "Der große Kater" weiß ich nicht).


    Natürlich ist jedes Ja nur ein eingeschränktes Ja, weil es einfach viel zu viel zu lesen gibt. Vielleicht sollte es von daher als eine Empfehlung gesehen werden.

  • Vielleicht erinnert sich noch jemand an unsere Leserunde zu Eugène Sues "Die Geheimnisse von Paris". Nächsten Monat kommt die DVD der Verfilmung heraus.


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    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)