Literaturverfilmungen

  • Zitat von "Nightfever"


    Von daher ist (lustigerweise) die beste mir bekannte "Literatur"verfilmung
    Gone with the Wind mit Vivien Leigh als Scarlett O'Hara, Clark Gable als Rhett Butler, Olivia de Havilland als Melanie Hamilton; Regie: Victor Fleming, Drehbuch: Sidney Howard.



    Halllo nightfever,


    "vom Winde verweht" hat mir auch sehr gut gefallen, nicht nur als Literaturverfilmung, sondern überhaupt als Film, - allerdings lustig fand ich den nicht.


    Gruß


    Georg

  • Das "lustigerweise" bezog sich darauf, dass GWTW nicht unbedingt hohe Literatur ist, auch wenn ich das Buch sehr spannend finde.


    Aber der Film ist wirklich an einigen Stellen sehr komisch, das habe ich erst gemerkt, als ich ihn im Kino gesehen habe - etwa die Stelle, wo Scarlett einen Heulanfall vortäuscht, um Ashley zur Mitarbeit in der Mühle zu bewegen, oder als sie nach der Nacht mit Rhett summend im Bett sitzt. Da musste ich einfach lachen!


    LG
    Nightfever

  • Zitat von "Nightfever"

    Das "lustigerweise" bezog sich darauf, dass GWTW nicht unbedingt hohe Literatur ist, auch wenn ich das Buch sehr spannend finde.


    Aber der Film ist wirklich an einigen Stellen sehr komisch, das habe ich erst gemerkt, als ich ihn im Kino gesehen habe - etwa die Stelle, wo Scarlett einen Heulanfall vortäuscht, um Ashley zur Mitarbeit in der Mühle zu bewegen, oder als sie nach der Nacht mit Rhett summend im Bett sitzt. Da musste ich einfach lachen!


    LG
    Nightfever


    Hallo Nightfever,


    natürlich hast du recht, in dem Film gibt es auch Stellen zum lachen, das macht ja gerade einen guten Film aus, dass ein in der Grundstimmung ernster Film nicht gleich toternst daherkommt.


    Was du mit hoher Literatur meinst, weiß ich zwar nicht, wenn du damit anspruchsvolle Literatur meinst, kann ich dir allerdings nicht zustimmen. "Vom Winde verweht" ist imho anspruchsvolle Literatur, dass das nicht so wäre, haben Literaturkritiker in einer Zeit in die Welt gesetzt, als man noch der Meinung war, Frauen könnten keine anspruchsvolle Literatur schreiben.


    LG


    Georg

  • An der Seite wird gerade noch fleißig herumgebastelt, oder? Weil hinter jedem Film der gleiche Link steckt ...


    Bei den Klassikern (bzw. "Romantik & Liebe") vermisse ich noch die "Pride & Prejudice"-Verfilmung von 1995 (BBC) nach Jane Austen. Mit Jennifer Ehle und Colin Firth. Ist zwar kein Kinofilm und ist außerdem ein Mehrteiler - aber meiner Meinung nach kommt da so schnell nichts ran.
    Und "Der Graf von Monte Christo" (1953) nach Alexandre Dumas mit Jean Marais. Für mich die beste "Monte Christo"-Verfilmung.
    "Die Bartholomäusnacht" (1994) nach Alexandre Dumas.

  • Günther Grass' "Blechtrommel" fand ich sehr schön verfilmt!


    Auch Erich Kästners "Drei Männer im Schnee",
    Alfred Döblins "Berlin Alexanderplatz" und
    Stefan Zweigs "Schachnovelle" sind mir noch sehr positv in Erinnerung geblieben.


    Die "Feuerzangenbowle" von Heinrich Spoerl in der Verfolmung mit Heinz Rühman ist wohl einer der Filmklassiker schlechthin.


    Aber das sind nur einige Ergänzungen... FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • In der Auflistung war noch nicht dabei:


    Kleist: der zerbrochene Krug und
    Kafka: der Prozeß


    Beide haben mir sehr gut gefallen, wobei Kleists Buch witzig verfilmt wurde und Kafkas Buch so wie es geschrieben ist, nämlich sehr ernst.


    Katrin

  • Hallo,


    im Allgemeinen bin ich Literaturverfilmungen eher abgeneigt. Gar nicht gefallen z.B hat mir die Verfilmung von Dostojewskijs Brüder Karamasoff mit der Schell als Gruschenka (obwohl sie m.M. als ziemlich einzigste ihre Rolle wirklich überzeugend gespielt hat), da einfach zu viel Gedanken D. verflacht worden sind. Bestes Beispiel: Iwan, der am Schluss doch noch seiner Philosophie abschwört.



    Noch nicht in der Liste sind außerdem die Robert Walser Verfilmungen "Der Gehülfe", "Jakob von Gunten" und "Simon Tanner", von denen ich eigentlich positiv überrascht war.

    "Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg, was wir Weg nennen ist zögern" (F. Kafka)

  • Hallo,


    für die Liste fällt mir Tucholskys "Schloss Gripsholm" ein.


    Es gibt davon mehrere Verfilmungen. Ich habe die letzte gesehen (von 2000 oder 2001 - weiß nicht mehr genau), mit Ulrich Noethen und Heike Makatsch in den Hauptrollen. Ich finde, U.Noethen hat die Rolle des Tucholsky hervorragend gespielt - hat mir sehr gut gefallen.


    Viele Grüße

  • Zitat von "sandhofer"


    Das Gleiche gilt natürlich auch umgekehrt. Einen wirklich guten Film kann ich nicht als Roman wiedergeben.


    Als Ausnahme könnte man vielleicht gelten lassen: "Der dritte Mann" ("The Third Man") von Graham Greene. Ja, der Film mit der berühmten Zithermelodie. Greene schrieb zuerst das Drehbuch, dann nach diesem Drehbuch den Roman (eigentlich mehr eine Erzählung). Er widmete ihn seinem Freund, dem Regisseur Carol Reed.
    Greene meinte jedoch im Vorwort dazu selbst: " 'Der dritte Mann' wurde nicht geschrieben, um gelesen, sondern um gesehen zu werden."


    Den Film finde ich meisterlich (Orson Welles in der Hauptrolle), den Lesestoff gut und spannend.


    Grüße,
    Gitta

  • Hallo, bin neu hier!


    Ich hab am Mittwoch auf 3sat eine wunderschöne Verfilmung von Marguerite Duras „Der Liebhaber“ gesehen (Frankreich/Spanien 1991, Regie: Jean-Jacques Annaud).
    Hat mir ehrlich gesagt besser gefallen als das Buch: mich hat die Bildsprache mehr angesprochen als Duras Sprache. Könnte aber auch daran liegen, dass ich als ich das Buch gelesen hab noch zu jung für so wenig Action war...


    kat


  • Hallo, bin neu hier!


    Ich hab am Mittwoch auf 3sat eine wunderschöne Verfilmung von Marguerite Duras „Der Liebhaber“ gesehen (Frankreich/Spanien 1991, Regie: Jean-Jacques Annaud).
    Hat mir ehrlich gesagt besser gefallen als das Buch: mich hat die Bildsprache mehr angesprochen als Duras Sprache. Könnte aber auch daran liegen, dass ich als ich das Buch gelesen hab noch zu jung für so wenig Action war...


    kat


    Hallo kat


    willkommen im Forum :winken:


    Gruß
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Selbstverständlich kann man von einem Film nicht erwarten, dass er ein Buch 1:1 umsetzt - das wäre zwar sehr interessant, artete in der Regel aber in einen Mammutexperimentalfilm aus. Schafft es eine Adaption hingegen, den "Geist" der Vorlage zu transportieren und in das neue Medium adäquat zu übersetzen, darf sie meines Erachtens bereits als gelungen betrachtet werden.


    Spontan fallen mir drei gelungene Literaturverfilmungen ein:
    Blade Runner (basierend auf Philip K. Dicks "Do Androids Dream of Electric Sheep?")
    Fight Club (basierend auf Palahniuks gleichnamigem Roman)
    Die Finsternis (eine surreale Semidokumentation, die sich auf Celines "Von einem Schloss zum anderen" bezieht)

  • Heute um 20.15 läuft die mittlerweile als Klassiker geltende Verfilmung eines ganz großen Klassikers auf Tele 5: "Moby Dick" aus dem Jahr 1956, mit Gregory Peck als Ahab. Prädikat: Sehenswert!


  • Auf Arte läuft heute Abend der "Zauberberg" in der Kinofassung aus dem Jahr 1982. Beginn: 20.15 Uhr


    Nun,das Buch habe ich gern gelesen...zumindest bis auf die letzten 100 Seiten oder so.
    Den Film hingegen finde ich total mißlungen.Streckenweise ungewollt komisch,manchmal bizarr aber nie an der Vorlage,vor allem was die Charaktere betrifft.
    Man nehmen nur Peperkorn.Im Buch eine atemberaubende Figur,im Film:eine sehr intensiv gespielte Nichtigkeit ohne Substanz und das lag ganz sicher nicht an dem überragenden Rod Steiger.

  • Nun,das Buch habe ich gern gelesen...zumindest bis auf die letzten 100 Seiten oder so.
    Den Film hingegen finde ich total mißlungen.Streckenweise ungewollt komisch,manchmal bizarr aber nie an der Vorlage,vor allem was die Charaktere betrifft.
    Man nehmen nur Peperkorn.Im Buch eine atemberaubende Figur,im Film:eine sehr intensiv gespielte Nichtigkeit ohne Substanz und das lag ganz sicher nicht an dem überragenden Rod Steiger.


    Ich habe mir den Film angesehen und fand ihn ebenfalls weitgehend mißlungen. Die meisten Darsteller haben das Potenzial ihrer Figuren nur ansatzweise ausgeschöpft; besonders miserabel agierte der Darsteller des Hans Castorp (dessen Name mir nicht einfallen will). Schade!

  • Endlich gesehen: "Nicholas Nickleby" (2002) von Douglas McGrath, der auch schon "Emma" verfilmt hat. Sehr detailreiche und stimmungsvolle Verfilmung von Dickens' melodramatischem Schmöcker, der allerdings ein ziemliches Tempo vorlegen muss, um den Plot mit seinen typischen Verflechtungen in gut 2 Stunden unterzubringen. Ist trotzdem Kitsch ;-).