Beiträge von Bluebell

    Ich habe mittlerweile den "Totschläger" auf dem SUB. Nach euren Erörterungen werde ich "Nana" wohl eher auslassen und direkt zu "Germinal" springen. 😅

    Dass "Nana" so berühmt wurde, liegt wohl primär am Thema.

    Das kann ich mir durchaus vorstellen. Gewisse Themen ziehen einfach per se - besonders, wenn es sich um welche handelt, die (zur jeweiligen Zeit) Empörungspotential haben oder auch einen gewissen Voyeurismus befriedigen.

    Vielen Dank, dann werde ich mich mal nach "Brennendes Geheimnis" umsehen!

    Zu früh gefreut... ich dachte, ich hätte die richtige Ausgabe erwischt, aber als das Päckchen bei mir eintraf, war es doch nur ein dünnes Büchlein mit NUR dieser einen Erzählung (Brennendes Geheimnis) darin! Tja, Pech gehabt. :schulterzuck:

    Vielleicht schaue ich einfach mal in der Bücherei vorbei.

    Hallo allerseits,

    ich habe die Frage auch im großen Bücherforum gestellt: kann mir jemand einen Sammelband empfehlen, in dem die Erzählung "War er es?" enthalten ist? Ich möchte sie gerne lesen und bin bisher nicht fündig geworden. Auf das dünne Einzelbändchen würde ich nur ungern zurückgreifen.

    Soweit ich mich erinnere, ist Jean Macquart, eine der Hauptfiguren in "Die Erde", ein Sohn der Wäscherin Gervaise, die im "Totschläger" die Hauptrolle spielt. Aber es gibt keine Überschneidungen im Plot, man kann "Die Erde" sehr gut lesen, ohne überhaupt davon zu wissen.

    Ah ok, die Hauptfigur in Germinal ist ja auch ein Sohn von Gervaise, oder? Derselbe?

    Hallo nochmal,

    momentan stehen der Totschläger, Nana und Germinal auf meiner Leseliste, und zwar vermutlich in dieser Reihenfolge. Finde es grundsätzlich gut zu wissen, dass man die Romane des Zyklus auch unabhängig voneinander lesen kann, aber nachdem die Hauptfiguren aus letzteren beiden wohl die Kinder der Protagonistin aus ersterem sind, kann es ja nicht verkehrt sein, mit dem Totschläger anzufangen. 🙂


    Außerdem klingt "Die Erde" sehr interessant für mich, aber das steht nicht wirklich in einem Bezug zu den Figuren der anderen drei, oder?

    Spannend - vielen Dank, Zefira!

    Ja, "Milieuromane" klingt tatsächlich sehr interessant für mich. Und wie du richtig vermutest, hat es mir bei Thérèse Raquin der psychologische Aspekt bzw. die Charakterisierung der verschiedenen Akteure und ihrer Motivationen angetan (wobei die Geschichte gegen Ende für meinen Geschmack etwas aus dem Ruder gelaufen ist, auch wenn ich den Schluss dann wieder ok fand).


    Womit ich ein bisschen hadere, ist, dass der Roman wohl als sehr naturalistisch gilt. Ich sehe schon, für welche Elemente diese Klassifizierung gelten kann, aber soweit ich das laienhaft beurteilen kann, hat Zola die Romantik hier bei weitem noch nicht ganz abgestreift.


    Danke euch allen für die tollen Inspirationen bisher, ich beginne mich etwas weniger von den Optionen erschlagen zu fühlen! 😅

    Das ist sehr aufschlussreich, finsbury, danke dir!


    Übrigens ist mir gerade erst aufgefallen, dass der Beitrag unter "Buchvorschläge" steht. Habe ihn über die Suche nach Betreff gefunden. 🙈

    Danke Leibgeber,

    das sind ja schon einmal wertvolle Informationen.


    Ich habe das Buch in einer Ausgabe vom dtv gelesen, übersetzt von Wolfgang Tschöke, ISBN 978-3-423-13704-1.

    So,

    auf Literaturschock habe ich mich ja schon von den Toten zurückgemeldet und nun also auch hier. Ein herzliches Hello again in die Runde! ;-)


    Ich hoffe, ich werde jetzt nicht gleich mit einem nassen Fetzen davongejagt, weil ich als erste Handlung einen Uralt-Thread aus der Mottenkiste zerre :D , aber vielleicht habt ihr ja einen Tipp für mich.


    Vor nicht allzu langer Zeit habe ich Thérèse Raquin gelesen und war doch recht angetan davon. Nicht alles an dem Buch fand ich restlos gelungen, aber im Großen und Ganzen hat es mir doch ziemlich gut gefallen und mich vor allem auch nach Beendigung doch noch eine Zeitlang bzw. immer wieder beschäftigt.


    Ich dachte mir also, von dem Autor möchte ich noch was lesen, und musste bald feststellen, dass das nicht so einfach ist. Da gibt es Zyklen, Trilogien ... was mach ich denn nun? Gibt es nicht noch etwas, das auch für sich alleine steht (oder zumindest so gelesen werden kann) und ähnlich flüssig runtergeht wie Th. Raquin?


    Oder eine alternative Empfehlung ("Wenn Ihnen X gefallen hat, mögen Sie vielleicht auch Y" ... "Kunden, die Z lasen, lasen auch..." 😅 )


    Ich bedanke mich im Voraus!


    Muss man nicht Thomas Bernhard auch unter (kritische) Heimatliteratur rechnen?


    Die Frage habe ich mir gestern auch gestellt, als ich auf den Thread gestoßen bin. Und noch etwas ist mir eingefallen, nämlich Elfriede Jelineks "O Wildnis, o Schutz vor ihr", das ich letztes Jahr gelesen habe. Ich bilde mir aber ein, bei letzterem steht sogar der Begriff Anti-Heimat-Roman im Klappentext ... "kritisch" wäre hier doch etwas untertrieben. :zwinker:


    Unwillkürlich musste ich auch an "Die Wand" von Marlen Haushofer denken, wahrscheinlich, weil da die Lektüre noch recht frisch ist - aber dieses Buch hat mit einem Heimatroman außer dem Schauplatz ja wirklich nichts zu tun.

    Ich lese gerade "Der Prozess" und stelle fest, dass mir Kafkas Romane offenbar tatsächlich mehr liegen als seine Kurzgeschichten.


    "Amerika/Der Verschollene" hat mir vor ca. 2 Jahren ja außerordentlich gut gefallen.
    Zu seinen Kurzgeschichten fand ich nicht den gleichen Zugang, dabei hört man von Kafka-Lesern eigentlich öfter das umgekehrte Problem, kommt mir vor.


    Was ich mit Rückblick auf unsere Kafka-Erzählungen-Leserunde sagen kann, ist, dass "Die Strafkolonie" den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen hat. Das ist die Erzählung, die mir noch immer am öftesten in den Sinn kommt und mir auch noch am lebhaftesten vor dem inneren Auge steht.
    Das Gute an meiner Ausgabe war außerdem, dass sie recht viel Begleitmaterial und auch biographische Details enthielt. Die Tagebücher habe ich (noch) nicht, und auch ansonsten habe ich meine biographischen Infos über ihn eher mal hier, mal da aufgelesen.


    Was mir am "Prozess" bisher so gut gefällt, ist, dass das Buch bei allem "Understatement" der Erzählweise aus so skurrilen Szenen besteht - auf den ersten Blick wirkt alles relativ normal oder zumindest realistisch, aber so reduziert und von jeglichem Drumherum befreit, dass gewisse Details eine verstärkte Wirkung haben und eine ganz surreale Atmosphäre erzeugen.
    Hmm, jetzt hab ich mir selber die Zähne lang gemacht und werd mich gleich wieder mit dem Buch in den Garten verziehen. :sonne:

    Verstehe ... naja, einen Blick werde ich das nächste Mal bestimmt hineinwerfen, wenn ich in der Buchhandlung wieder über ihn stolpere. :smile:
    Übrigens hat alleine das Geschreibe über Spinnenträume schon gereicht, dass ich letzte Nacht plötzlich senkrecht im Bett stand. *grummel*


    [...] und das gleich mittels einer sagenhaft schaurigen Erzählung von Jeremias Gotthelf. "Die schwarze Spinne" scheint ja ein Klassiker zu sein [...] Ich habe das Büchlein während einiger Zugverspätungen ausgelesen, anfangs zaghaft und dann rauschhaft. Was für eine schaurige mahnende atmoshärisch explodierende Geschichte...


    Ich war schon ganz gebannt, bis ...



    Hoffentlich träume ich nicht von Spinnen.


    ... :entsetzt: !
    Das passiert mir regelmäßig, und es bedarf dazu wesentlich weniger als einer ganzen ERZÄHLUNG über die Viecher!
    Also schade, leider doch nichts für mich, dabei mag ich schaurige, atmosphärische Erzählungen. Aber wenn der Mann auch welche geschrieben hat, in denen alle Protagonisten weniger als acht Beine haben, bin ich ganz Ohr. :zwinker:

    Danke für eure Meinungen.


    Ursprünglich habe ich die Frage gestellt, weil ich herausfinden wollte, ob ich mir das Buch vielleicht lieber NICHT besorgen soll, und jetzt will ich es noch MEHR als vorher! :breitgrins:

    So, jetzt muss ich mir doch hier weitere Meinungen einholen.


    Ich habe drüben im großen Bücherforum erwähnt, dass ich überlege, mir "Mysterien" zuzulegen, und wurde gleich darauf hingewiesen, dass Knut Hamsun ein Nazi-Sympathisant war. Das war eine Überraschung für mich, weil mich einfach nur das Buch als solches interessiert und ich über den Autor komplett uninformiert war (ich wusste nichts über ihn, außer dass er Norweger war und einmal den Nobelpreis bekommen hat).


    Einige lesen deshalb aus Prinzip nichts von ihm. Ich schwimme noch etwas unentschlossen dahin - da in "Mysterien" angeblich nichts von rechtsradikaler Ideologie zu merken ist und Hamsun außerdem schon tot ist, spricht für mich auf den ersten Blick nichts dagegen, das Buch für sich stehen zu lassen und es einfach mal unvoreingenommen zu lesen.


    Manche sehen das aber ganz anders. Ich kann mich noch erinnern, als Sandhofer Doderer aus denselben Gründen verweigert hat, und er hat sich im anderen Forum auch schon zu Hamsun geäußert. Hier scheinen ja schon mehrere von euch Erfahrungen mit dem Autor gesammelt zu haben, und er kommt offenbar auch nicht übel weg - trotzdem nochmal konkret gefragt:


    Macht sich die Nähe zum Nationalsozialismus in seinen Werken irgendwie bemerkbar ("Blut-und-Boden-Thematik", Zitat Sir Thomas, klingt schon irgendwie dubios...)? Und wenn nein - versteht ihr, dass jemand Hamsun trotzdem nicht liest, eben wegen seiner überlieferten Gesinnung? Mein Argument war ja, dass er tot ist und man ihn somit nicht mehr unterstützt, wenn man ihn liest. Außerdem trägt man auch nicht zur Verbreitung rechten Gedankenguts bei, sofern davon tatsächlich nichts in seinen Büchern steckt - also gibt es für mich (aufgrund meines derzeitigen Informationsstandes) eigentlich nichts, was objektiv dagegen spricht, "Mysterien" zu kaufen und zu lesen.


    Oder gibts irgendwas, das ich vergessen habe zu bedenken? :confused:
    Kommentare?


    Ich beneide dich um das Erlebnis. Kannst du noch ein, zwei Sätze zu dem Konzert sagen, z.B. was heißt in diesem Zusammenhang für dich „skurril“ und ob die alte oder neue Sachen spielten oder beides. Weißt du, ob die auch in Deutschland auftreten und wann und wo?


    Also, Zappa war ja vor meiner Zeit und ich kannte bis zu besagtem Konzert wenig bis nichts von seiner Musik ... in den Augen meiner kompletten Schwiegerfamilie eine völlig inakzeptable Bildungslücke, weshalb ich ohne die geringste Chance auf Widerspruch zum Konzert mitgeschleift wurde! :breitgrins:


    Für mich war also fast alles "neu" :zwinker: , laut meinen Begleitern waren die Stücke von der Playlist aber großteils alt.


    Skurril war für mich das Gesamterlebnis - sehr ungewöhnliche (oder zumindest für mich ungewohnte) Musik mit teils ganz schön durchgeknallten Texten, gespielt von einem Haufen übermütiger 70 - 80jähriger in demselben Club, in dem ich zuletzt Melissa auf der Maur gesehen hatte ... doch, skurril trifft's schon ganz gut! :lachen:


    Mir hat das Konzert super gefallen, zu meiner Überraschung habe ich zu der Musik sofort Zugang gefunden, und die Performance war umwerfend ... leider weiß ich nix bezüglich weiterer Tourdaten!