Beiträge von Bluebell

    Ich habe mir nun "Wie Proust Ihr Leben verändern kann" (Alain de Botton) bestellt:


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    Die Forensuche sagt mir, dass Maria es schon gelesen hat. Sonst auch noch jemand? Wie hat es euch gefallen? Findet ihr es sinnvoll, das Buch vor der "Suche nach der verlorenen Zeit" zu lesen?

    Hallo Anita,


    die schöne gebundene Ausgabe von Rowohlt gibt es immer noch preisgünstig bei Jokers (und 2001) und habs mir diese Woche gekauft. Hast du Ada bereits gelesen, Anita?


    Gruß,
    Maria


    Ha, danke Maria ... habe gerade nachgesehen, ob es (endlich einmal) eine vernünftige "Lolita"-Ausgabe um einen erschwinglichen Preis gibt, und siehe da: gebunden um 14.99 statt 47,- EUR! :bang:

    Eigentlich hatte ich vor, mir noch das eine oder andere Jahrzehnt Zeit zu lassen, bevor ich mich "Auf die Suche nach der verlorenen Zeit" begebe. Als ich heute allerdings die Frankfurter Taschenbuchausgabe im Schuber um 50€ entdeckt habe, konnte ich sie einfach nicht zurücklassen ...


    Nun steht sie also hier vor meiner Nase und ruft "Lies mich! Lies mich!", und tatsächlich hätte ich es nach den ersten paar Seiten kaum noch geschafft, dass Buch wieder zuzuklappen. Dass Proust einen Nerv bei mir trifft, habe ich schon bei ein, zwei anderen Kapiteln gemerkt, die ich früher einmal probegelesen habe - und trotzdem hält mich irgendetwas davon ab, mich einfach darauf zu stürzen.


    Ich glaube, ich habe einfach fürchterlichen Respekt vor dem Werk und ich weiß nicht, wann ich mich schlussendlich richtig heranwage ... aber zumindest ist es jetzt mal da, ein beruhigendes Gefühl. :breitgrins:


    Gestern Abend habe ich noch die Zeittafel zur Biographie Melvilles in dem Taschenbuch gelesen und gemerkt, dass ich eigentlich doch wenig über Melvilles Leben kenne und spiele deshalb mit dem Gedanken mir eine Melville-Biographie zuzulegen. Gibt’s da Empfehlungen?


    Nicht direkt, aber an dieser Stelle kann ich es nicht lassen, auf ein von mir immer wieder gern zur Hand genommenes Buch zu verweisen:


    R. Barth, M. Bielefeld - Wilde Dichter: Die größten Abenteurer der Weltliteratur


    Eines (ich glaube sogar das ausführlichste) der 6 Kapitel ist Melville gewidmet. Von einer detaillierten Biographie kann bei diesem Umfang natürlich keine Rede sein, aber man bekommt doch einen guten ersten Eindruck von seinem nicht gerade unspektakulären Lebenslauf, seinem Charakter und den Ursprüngen seiner literarischen Themen. (Ich habe übrigens das ganze Buch sehr genossen, also auch die anderen vorgestellten Schriftsteller.)


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    Hallo Hubert,
    ich habe Moby Dick auch noch nicht gelesen, aber auf meiner Wunschliste steht die Übersetzung von Jendis. Über die habe ich damals sehr viel Positives gehört, als sie herauskam. Irgendwo bin ich auch auf eine Gegenüberstellung von Jendis und Rathjen inklusive Leseprobe gestoßen, und die hat mich dann endgültig überzeugt - weiß leider nicht mehr wo, aber eventuell spuckt dir Google etwas aus!?

    Anita:
    Ich bin auf dein Fazit von 1Q84 gespannt - mir hat es sehr gut gefallen, und ich freue mich schon auf den 3. Teil! :smile:


    Fludribus:
    Ooh ... über Sadakos Geschichte gab es einen eigenen Raum im Atombombenmuseum in Hiroshima, aber ich habe mir das Buch dann doch nicht zugelegt, sondern stattdessen Schwarzer Regen von Masuji Ibuse. Und das hat mir (genau wie das Museum) dermaßen zugesetzt, dass ich derzeit einen Bogen um alles machen muss, was mit den Atombombenabwürfen zusammenhängt ... :sauer:


    Lauterbach:
    Mit Hamsun will ich es auch unbedingt einmal probieren, aber ich glaube, ich will auch mit Mysterien anfangen! Ist das ratsam?


    So, und jetzt komme ich wohl nicht drumherum, auch "on topic" auszupacken! :breitgrins:
    Also ich habe gerade Schloss Gripsholm beendet und fand es ... nett. Die nächsten 3 Fixpunkte sind auch ganz schön klassikerlastig, und zwar die rororo-Monographie über die Schwestern Brontë (für das Monatsspiel im Literaturschockforum) sowie King Lear und Mrs. Dalloway (beides Leserunden ebendort). Ob/was ich dazwischen noch einschiebe, weiß ich noch nicht - aber wenn, dann sicher was Neueres.


    Fazit: Nicht jede Erzählung gefällt allen gleich gut, aber letztendlich hat Kafka für Jede/n etwas zu bieten!


    :klatschen:


    In diesem Sinne auch von mir ein Dankeschön für die Leserunde mit euch, bei Gelegenheit gerne wieder! Und ein extra Danke für Huberts umfangreiche Zusatzrecherchen, zu denen mir selber die Muße gefehlt hat - aber diese mundgerechten Happen habe ich gerne angenommen! :breitgrins:

    Ich würde die Trennlinie zwischen "besser" und "schlechter gefallener" Hälfte auch so ziehen wie Steffi. Mit der konkreten Reihung tue ich mich schwer, aber ich versuch's mal:


    1. In der Strafkolonie


    Dann ziemlich gleichwertig:


    2. Das Urteil
    3. Die Verwandlung


    Und wiederum ziemlich gleichwertig:


    4. Ein Bericht für eine Akademie
    5. Ein Hungerkünstler
    6. Ein Landarzt


    Also eigentlich würde ich lieber einen ersten, zwei zweite und drei dritte Plätze vergeben, das käme meinen Eindrücken eher entgegen.


    gut zu wissen. Ich bin ja noch ein Thomas-Bernhard-Entdecker :-)
    Frost" reizt mich sehr.


    *unterschreib* :blume:
    Ich habe gerade Holzfällen gelesen und bin nun wieder versöhnt, nachdem ich von den Dramoletten in Der deutsche Mittagstisch teilweise etwas enttäuscht war - was wiederum damit zusammenhängen könnte, dass meine Erwartungen nach der Autobiographie und einigen Erzählungen utopisch hoch geschraubt waren ... :breitgrins:


    Imo gibt es Ähnlichkeiten zwischen dem Schluss vom „Hungerkünstler“ und der „Verwandlung.“.


    Ist mir nicht bewusst aufgefallen, aber wo du es sagst ...



    Seht ihr das auch so, und wie ist das zu interpretieren?


    Ganz spontan gebrainstormt: Das Schwache, Unerwünschte, Krankhafte, Lästige verschwindet ("wird verschwunden") und das Kräftige, Schöne, Gesunde dehnt sich sofort in den freigewordenen Platz hinein.
    Möglich, dass Kafka (fälschlicherweise) ein ähnliches Schicksal für sich selbst vorausgeahnt hat!?


    Imo ist der Grund, dass die Menschen in dieser Zeit kurz nach dem 1. Weltkrieg, den Hunger selbst zu Genüge kennen lernten, und deshalb logischerweise an Hungerkünstlern kein Interesse hatten.


    Das glaube ich auch. Man muss sich ja nur die österreichischen (bzw. generell die deutschsprachigen?) Filme aus den 50ern und frühen 60ern ansehen: das ist typischerweise picksüße, vor Kitsch triefende Heimatromantik. Und trotzdem finde ich es daneben, wenn sich Leute aus meiner Generation oder jünger darüber auskotzen - niemand von uns hat das erlebt, was das Zielpublikum dieser Filme damals gerade hinter sich hatte, und wie arrogant muss man bitte sein, um es den Menschen zu verübeln, dass sie wenigstens am Bildschirm heile Welt und Idylle sehen wollten!? Aber jetzt wird's off topic.


    Deinen Link zu dem Artikel von Martin Walser habe ich vorhin im Materialordner gelesen und kommentiert, und jetzt sehe ich gerade erst deinen Kommentar hier:



    Diese Besprechung zeigt natürlich auch Walsers Meisterschaft der kurzen Form, gibt aber auch einen Einblick in Kafkas Schreibweise und hat , obwohl ich das nicht mehr für möglich hielt, mein Kafka-Bild noch mal verändert! (-> „Kafkas Stil und Sterben“). Erst von Walser habe ich erfahren, dass Kafka nicht nur an Lungen TB, sondern auch an Kehlkopf TB litt und deshalb selbst verhungerte!


    *unterschreib*

    Hubert:
    Vielen Dank für den Artikel! Der hat mich sehr fasziniert und berührt.
    (Von den Informationen über Kafka einmal abgesehen, gefällt mir auch, was und wie Martin Walser schreibt - vielleicht sollte ich es doch wieder einmal mit ihm als Schriftsteller versuchen!? Das könnte wieder so ein Fall sein von trotzig verweigerter Schullektüre, zu der ich im Nachhinein doch einen Zugang finde. :zwinker: )


    André:
    Marbach ist leider außer meiner Reichweite, aber ich habe mir den Videobeitrag angesehen. Die Briefe haben ja einiges überstanden - Kafkas Aufforderung zur Vernichtung, den Holocaust-Tod der Adressatin ...!


    Hallo Hubert,


    klar, die Ironie ist schon sehr deutlich, finde ich. Mir hat dieses Stelle besonders gut gefallen, besonders die "Reklame" , die sich auch , wie ich finde, auf die biblischen Wunder bezieht.


    Sehe ich auch so.
    Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid, ich wünsche ihr/euch alles Gute!!

    Juhu! :klatschen:
    Das ist ja tatsächlich nur halb so dick wie der erste Band (bestehend aus Teil 1 + 2). Da frage ich mich schon, warum man es bei uns nicht auch gleich als Trilogie herausgebracht hat, so wie in Japan!? :confused: