Émile Zola, allgemein

  • So,

    auf Literaturschock habe ich mich ja schon von den Toten zurückgemeldet und nun also auch hier. Ein herzliches Hello again in die Runde! ;-)


    Ich hoffe, ich werde jetzt nicht gleich mit einem nassen Fetzen davongejagt, weil ich als erste Handlung einen Uralt-Thread aus der Mottenkiste zerre :D , aber vielleicht habt ihr ja einen Tipp für mich.


    Vor nicht allzu langer Zeit habe ich Thérèse Raquin gelesen und war doch recht angetan davon. Nicht alles an dem Buch fand ich restlos gelungen, aber im Großen und Ganzen hat es mir doch ziemlich gut gefallen und mich vor allem auch nach Beendigung doch noch eine Zeitlang bzw. immer wieder beschäftigt.


    Ich dachte mir also, von dem Autor möchte ich noch was lesen, und musste bald feststellen, dass das nicht so einfach ist. Da gibt es Zyklen, Trilogien ... was mach ich denn nun? Gibt es nicht noch etwas, das auch für sich alleine steht (oder zumindest so gelesen werden kann) und ähnlich flüssig runtergeht wie Th. Raquin?


    Oder eine alternative Empfehlung ("Wenn Ihnen X gefallen hat, mögen Sie vielleicht auch Y" ... "Kunden, die Z lasen, lasen auch..." 😅 )


    Ich bedanke mich im Voraus!

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

  • Hallo Bluebell


    Auch hier herzlich willkommen zurück! Zu Zola kann ich wenig sagen, aber es ist schön, dass Du das Lesen wieder für Dich und uns entdeckst. :)


    Grüsse


    sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Hallo Bluebell,


    Empfehlungen gebe ich ungern und selten ab. Ansichten äußern finde ich okay.


    Ich hatte Anfang letzten Jahres die "Drei Städte"-Trilogie gelesen, du findest hier was dazu

    Was lest ihr gerade?


    Es gibt Autoren, die mir liegen, und solche, die es eher nicht tun. Geschmackssache. Interessant fand ich, dass ich Überlegungen angestellt hatte, was mich an der Art zu schreiben denn störte. Und ich bin nicht so richtig dahintergekommen. Außer, dass ich literarische Personen als Ideenträger - so hatte ich es empfunden - nicht so mag. Du findest in dem Thread davor auch anderes dazu, bspw. von Zefira.


    Warum ich mir diese vergleichsweise nicht so bekannte Trilogie vorgenommen hatte, weiß ich nicht. Vielleicht gerade deswegen.


    Übrigens können die Romane des Rougon-Macquart-Zyklus mit Sicherheit auch für sich, einzeln, gelesen werden.

    Wie ich es mit "Das Paradies der Damen" gemacht hatte. Das Warenhausthema ist nicht übel, aber ............. siehe hier drüber.


    Das kurz erwähnte gelbe Reclam von "Germinal" steht hier immer noch. Und liegt hartnäckig durchaus eher oben auf dem SUB.

    Es ist Nummer 4928, ISBN 3-15-004928-8, Ausgabe 1991. Herausgegeben und mit einem (kurzen) Nachwort von Wolfgang Koeppen.

    Meines Wissens ist das einer der berühmtesten Romane des Zyklus.

    Und auch stand-alone-readable.


    Übrigens würde ich auch "Therese Raquin" durchaus noch einen Versuch gönnen. Aber einen ungekürzten.

    Könntest du mitteilen, welche Ausgabe du gelesen hast?

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Danke Leibgeber,

    das sind ja schon einmal wertvolle Informationen.


    Ich habe das Buch in einer Ausgabe vom dtv gelesen, übersetzt von Wolfgang Tschöke, ISBN 978-3-423-13704-1.

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  • Willkommen zurück, @ Bluebell, viel Lesefreude und guten Austausch hier.

    Ich bewundere Zola durchaus, kann ihn aber nur in kleinen Dosen lesen. Wenn du Frauenfiguren im Mittelpunkt magst, wäre vielleicht " Nana" etwas für dich. Da geht es um eine Kurtisane.

    Besonders gnadenlos, was den Umgang der Menschen miteinander angeht, aber auch sehr gut fand ich " Die Erde", das die Verhältnisse unter der Landbevölkerung analysiert.

    Und der schon von Leibgeber erwähnte Bergbau-Roman "Germinal" ist ohne Frage ein großartiger Klassiker des Naturalismus.

    Was das Oberthema " Rougon- Marquat" angeht, stimmt völlig, was @ Leibgeber schreibt: Man erhält wohl eine zusätzliche Dimension, wenn man alle Romane des Zyklus und in der richtigen Reihenfolge liest, aber die genannten Romane und viele andere stehen ganz losgelöst für sich in ihrer Aussage da.

  • Das ist sehr aufschlussreich, finsbury, danke dir!


    Übrigens ist mir gerade erst aufgefallen, dass der Beitrag unter "Buchvorschläge" steht. Habe ihn über die Suche nach Betreff gefunden. 🙈

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  • sandhofer

    Hat den Titel des Themas von „Emile Zola, allgemein“ zu „Émile Zola, allgemein“ geändert.
  • Hallo Bluebell,

    ich habe Thérèse Raquin als eher klein angelegten Roman mit dem Fokus auf eine zwanghafte psychologische Verstrickung in Erinnerung.
    Wenn dir das gefallen hat, magst du vielleicht "Die Freude am Leben" aus dem Rougon-Maquart-Zyklus.
    Man kann es lesen, ohne den Rest des Zyklus zu kennen.
    Eine ähnliche "amour fou" ist auch in "Die Eroberung von Plassans" zu finden. Um das richtig zu verstehen, sollte man sich aber vorab ein bisschen mit der politischen Situation der Zeit ("Staatsstreich" Napoleons III. in 1851) vertraut machen.
    "Nana" und "Germinal" (sehr empfehlenswert!) wurden schon erwähnt, auch "Der Totschläger" ist ein tolles Buch - war mein erstes von Zola.
    Viele Bücher von Zola sind in erster Linie Milieu- oder Thesenromane, in denen die Handlung eine untergeordnete Rolle spielt. Darunter würde ich auch die Städtetrilogie und die "Evangelium"-Romane zählen. Von der Städtetrilogie ist wohl "Paris" am besten zu lesen. "Rom" fand ich völlig unverdaulich.

  • Spannend - vielen Dank, Zefira!

    Ja, "Milieuromane" klingt tatsächlich sehr interessant für mich. Und wie du richtig vermutest, hat es mir bei Thérèse Raquin der psychologische Aspekt bzw. die Charakterisierung der verschiedenen Akteure und ihrer Motivationen angetan (wobei die Geschichte gegen Ende für meinen Geschmack etwas aus dem Ruder gelaufen ist, auch wenn ich den Schluss dann wieder ok fand).


    Womit ich ein bisschen hadere, ist, dass der Roman wohl als sehr naturalistisch gilt. Ich sehe schon, für welche Elemente diese Klassifizierung gelten kann, aber soweit ich das laienhaft beurteilen kann, hat Zola die Romantik hier bei weitem noch nicht ganz abgestreift.


    Danke euch allen für die tollen Inspirationen bisher, ich beginne mich etwas weniger von den Optionen erschlagen zu fühlen! 😅

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  • Womit ich ein bisschen hadere, ist, dass der Roman wohl als sehr naturalistisch gilt. Ich sehe schon, für welche Elemente diese Klassifizierung gelten kann, aber soweit ich das laienhaft
    beurteilen kann, hat Zola die Romantik hier bei weitem noch nicht ganz abgestreift.

    Dann sollte ich Thérèse vielleicht eine Neulektüre gönnen :)

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Ich habe sogar einige ausdrückliche "black romance"-Momente in Erinnerung, vor allem die Alpträume des Liebespaars.
    In seinen späteren Romanen ist Zola deutlich nüchterner. Aber ich erinnere mich noch an so gewisse Stellen, zum Beispiel in "Das Tier im Menschen", wie das Verhältnis zwischen Jacques Lantier und seiner Lokomotive erotisch immer weiter aufgeladen wird, bis hin zum "Tod" der Lok nach einem Zugunglück. Ist das noch naturalistisch oder weist es schon auf den Expressionismus voraus?

  • Ich hab in eine ältere "Thérèse", Reclam, investiert, Übersetzung von Ernst Sander.

    Sowie in eine noch ältere "Nana", Winkler, übersetzt von Walter Widmer.

    Solide, da kann man nichts verkehrt machen.


    Wie es sich wohl gelesen hätte, wenn Arno Schmidt es nachgedichtet hätte.

    Ich sehe nämlich gerade, dass er sich geäußert hat

    https://www.arno-schmidt-stiftung.de/eba/search?q=zola


    Aber den den Ausgaben der literarischen Essays, die ich hier stehen hab, ist "Germinal" nicht drin.

    (Die vier blauen Paperbacks zur deutschsprachigen, die drei roten zur angelsächsischen Literatur, mit Anhang zu Jules Verne.)

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Ich habe sogar einige ausdrückliche "black romance"-Momente in Erinnerung, vor allem die Alpträume des Liebespaars.
    In seinen späteren Romanen ist Zola deutlich nüchterner. Aber ich erinnere mich noch an so gewisse Stellen, zum Beispiel in "Das Tier im Menschen", wie das Verhältnis zwischen Jacques Lantier und seiner Lokomotive erotisch immer weiter aufgeladen wird, bis hin zum "Tod" der Lok nach einem Zugunglück. Ist das noch naturalistisch oder weist es schon auf den Expressionismus voraus?

    Wirklich ? Also, sowas .... ich werde das mal auf Wiedervorlage legen.

    Hauptsache, ich hab meine Märklin lieb.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Hallo nochmal,

    momentan stehen der Totschläger, Nana und Germinal auf meiner Leseliste, und zwar vermutlich in dieser Reihenfolge. Finde es grundsätzlich gut zu wissen, dass man die Romane des Zyklus auch unabhängig voneinander lesen kann, aber nachdem die Hauptfiguren aus letzteren beiden wohl die Kinder der Protagonistin aus ersterem sind, kann es ja nicht verkehrt sein, mit dem Totschläger anzufangen. 🙂


    Außerdem klingt "Die Erde" sehr interessant für mich, aber das steht nicht wirklich in einem Bezug zu den Figuren der anderen drei, oder?

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  • Außerdem klingt "Die Erde" sehr interessant für mich, aber das steht nicht wirklich in einem Bezug zu den Figuren der anderen drei, oder?

    Soweit ich mich erinnere, ist Jean Macquart, eine der Hauptfiguren in "Die Erde", ein Sohn der Wäscherin Gervaise, die im "Totschläger" die Hauptrolle spielt. Aber es gibt keine Überschneidungen im Plot, man kann "Die Erde" sehr gut lesen, ohne überhaupt davon zu wissen.

  • Ja, ich und der Naturalismus ...

    "Nana".

    Rezensionen schreiben kann ich nicht, aber ein paar impressions.

    Unbeeinflusst von Sekundärliteraturlektüren, außer dass ich den Artikel der Wikipedia überflogen hab.

    Zola und Dreyfus, ja, das ist mir bekannt.


    Meine Ausgabe

    https://d-nb.info/455833923

    ist öfters wiederaufgelegt worden. Eine Menge Auflagen bei dtv.

    Sie enthält ein durchaus kritisches Nachwort von Hans Eberhard Friedrich.


    Roman ... naja.

    Es scheint mir eine Aneinanderreihung von Szenen zu sein, mit einem halbwegs durchreichenden Faden.

    Die Einheit von Kapitel und Schauplatz, freilich sehr wichtig in der Kunst des Romans, hält Zola recht konsequent ein.

    Und so schreitet die Handlung denn fort, ohne störende Vor-, Rück-, Seitenblenden.

    Und wechselt ab mit Beschreibungen der Schauplätze: das Theater, das Landhaus, die Luxuswohnung, die Rennbahn ...

    und das fand ich am spannendsten.


    Ich nehme an, dass dies Naturalismus ist.

    Beschreibe die Welt, wie sie ist.

    Was allerdings nicht klappen kann.

    Den es ist die Welt, wie, in diesem Falle, Zola sie sieht.


    (Fortsetzung folgt.)

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Ich habe zwar "Nana" ganz gern gelesen, weil mich dieses Thema des unaufhaltsam sich steigernden Desasters anspricht. Aber das Geschlechterbild ist reichlich merkwürdig, und ich habe mich immer wieder gefragt, ob es so etwas jemals wirklich gegeben hat.

  • Soweit ich mich erinnere, ist Jean Macquart, eine der Hauptfiguren in "Die Erde", ein Sohn der Wäscherin Gervaise, die im "Totschläger" die Hauptrolle spielt. Aber es gibt keine Überschneidungen im Plot, man kann "Die Erde" sehr gut lesen, ohne überhaupt davon zu wissen.

    Ah ok, die Hauptfigur in Germinal ist ja auch ein Sohn von Gervaise, oder? Derselbe?

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  • Ah ok, die Hauptfigur in Germinal ist ja auch ein Sohn von Gervaise, oder? Derselbe?

    Nein, ein anderer, Étienne. Das ist der jüngste Sohn. Der älteste, Claude, wird Künstler und ist die Hauptfigur in "Das Werk", dann folgt Jacques ("Die Beste im Menschen"), Étienne und zuletzt die Tochter Nana.
    Was Jean betrifft, habe ich dir leider was Falsches geschrieben. Jean ist kein Sohn von Gervaise, sondern ein neun Jahre jüngerer Bruder.
    Ich muss gestehen, eben war ich so verwirrt, dass ich im Stammbaum nachgesehen habe. Es gibt einen recht übersichtlichen hier auf einer Seite namens "eichholzer".

  • Ich habe zwar "Nana" ganz gern gelesen, weil mich dieses Thema des unaufhaltsam sich steigernden Desasters anspricht. Aber das Geschlechterbild ist reichlich merkwürdig, und ich habe mich immer wieder gefragt, ob es so etwas jemals wirklich gegeben hat.


    Dies scheint mir zu berühren, was ich für die grundlegende contradictio in adiecto des Naturalismus halte.

    Dieser erhebt den Anspruch, die Wirklichkeit zu schildern, wie sie ist, also wohl auch die darin lebenden Menschlein.

    Und das, was sie sind, also geworden sind, aus den gesellschaftlichen Gegebenheiten zu erklären.


    Falls ich was falsch verstanden hab, oder zu eingeschränkt, oder andere Sichtweisen übersehe, bitte korrigieren.


    Aber wie ist denn ein Mensch wie er ist?

    Wo bleibt bei "Nana" denn das, was sie auch ist, das unter der Oberfläche?

    Immerhin gab es auch schon vor Freud durchaus Autoren, die darauf gekommen sind, dass Menschen gutenteils von dem beeinflusst sind, was da so in uns schwelt, die Träume, das Unbewusste, oder Unterbewusste - das schmeiße ich immer durcheinander.


    Es scheint mir dabei zu bleiben, dass auf der zweidimensionalen Oberfläche Abziehbildchen herumkrauchen.


    Die Allgegenwärtige Informationsquelle informiert mich, dass Zola Recherchen angestellt hat.

    Klar, das hat bspw. Flaubert auch. Wenn es danach ginge, wäre "Bouvard und Pécuchet" weitaus naturalistischer als "Nana".

    Ich meine nur, dass Zola, sollten auch seiner Recherchen eher praktischer Natur gewesen sein, damit das Wesen eines Menschen nicht die Bohne erfassen, schildern, erklären kann.


    Außerdem muss er zwangsläufig, so er überhaupt in (s)einer literarischen Tradition gelebt hat, "korrumpiert" sein in all dem Versuch der Objektivität.

    Denn à propos, die Kurtisane hat es sicherlich gegeben.

    In unserer Kultur so seit der Renaissance.

    Vergleiche bspw. zur Antike (Hetäre) und zu Japan (Geisha) sollten, meine ich, mit Vorsicht verwendet werden.

    Insofern: Honoré le Grande grüßt Émile la Petitesse.


    Und zuguterletzt: ein Autor ist auch stets beeinflusst durch die eigenen zum Beispiel körperlichen Malesten.

    Und durch das eigene Unterbewusste. Sehnsüchte, Träume ...

    ... also, hat der grande naturaliste in seine Nana seinen Frauenwunschtraum hineinfabuliert, selbstredend, ohne das zu wollen, denn er ist ja Natura....... ?

    Dann freilich wäre das Geschlechterbild nicht reichlich merkwürdig, sondern ... männlich :belehr:

    Denn sogar der dummerweise vorhandene kommerzielle Aspekt scheint sich mir nicht zu verdeutlichen.


    Und wird von alledem abstrahiert so gut möglich, dann bleibt eben kein Roman übrig.

    Sondern ein Stück fortlaufende farb- und leblose ... ich weiß nicht was. Jedenfalls keine Erzählkunst.

    Du schreibst vom "unaufhaltsam sich steigernden Desaster". Aber eine permamente Anhäufung von Promiskuität, Verschwendung, Perversion ergibt noch kein Desaster.

    Sondern eine Anhäufung. Nicht mehr.


    Okay, bei mir wird das wohl nichts. Mit dem Naturalismus. Ich suche ja schon nach der Blauen Blume unter meinen Balkonpflanzen.


    (Fortsetzung folgt.)

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)