Was lest ihr gerade?

  • sorry Vult ich hatte oben eine andere Lesart, weiß aber jetzt was du gemeint hast.

    Alles gut, alles fein!


    Ich hätte an dieser Stelle noch eine Frage: ich lese nebenbei noch: Die Abenteuer des Don Sylvio, von C.M.W.. und für mich ist die Geschichte des Prinzen Biribinker dort ein wahres und köstliches Kleinod, samt den phantastischen Figuren mit den natürlich sehr wunderlichen Namen.


    Nun zu meiner eigentlichen Frage, gibt es eine Werkausgabe Wielands, die die schönsten Werke dieses großartigen Dichters vereint?


    Danke

  • gibt es eine Werkausgabe Wielands, die die schönsten Werke dieses großartigen Dichters vereint?

    Aktuell im Buchhandel, meinst Du? Von der Ausgabe im Klassiker-Verlag, Gott hab ihn selig, gibt's wohl noch ein paar Bände, aber nicht mehr alles. Die fünfbändige Hanser-Ausgabe ist schon lange vergriffen. Die Oßmannstedter Ausgabe bei deGruyter wirst wohl nicht meinen. Ausserdem ist das ein Jahrhundertwerk, deren Ende weder Du noch ich erleben werden.


    Antiquarisch findet man aber, will mir scheinen, noch jede Menge Wieland-Ausgaben. Wieland kauft ja keiner mehr heutzutage ;( ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Aktuell im Buchhandel, meinst Du? Von der Ausgabe im Klassiker-Verlag, Gott hab ihn selig, gibt's wohl noch ein paar Bände, aber nicht mehr alles. Die fünfbändige Hanser-Ausgabe ist schon lange vergriffen. Die Oßmannstedter Ausgabe bei deGruyter wirst wohl nicht meinen. Ausserdem ist das ein Jahrhundertwerk, deren Ende weder Du noch ich erleben werden.


    Antiquarisch findet man aber, will mir scheinen, noch jede Menge Wieland-Ausgaben. Wieland kauft ja keiner mehr heutzutage ;( ...

    Lieben Dank für die Infos!


    Bei Booklooker gibt es Legionen von Wieland Ausgaben (naja, übertreiben wir nicht, es sind rund 3000, im Gegensatz zu anderen Klassikern also herzlich wenig), aber ich dachte mir, eine kleine Ausgabe mit einer Werkauswahl wäre dann doch besser, egal welchen Verlages und welchen Zeitraums, aber da ist einfach nichts zu finden.

    Beim ZVAB kostet die fünfbändige Hanser-Ausgabe weit über hundert Talerchen, und das ist mir, bei aller Liebe zu Wieland, dann doch etwas zu heftig. Zumal in den trüben Zeiten, in der eine Rechnung nach der anderen in's Haus schneit, so das einem die Haare zu Berge stehen...

    (Tschuldigung für den kleinen Abschwiff, wegen der nicht gerade drolligen Zeitläufte.)

  • Kauf mehr, zahl weniger :-)

    https://d-nb.info/551033967

    Sämmtliche Werke / C. M. Wieland. Hrsg. von d. Hamburger Stiftung zur Förderung von Wiss. u. Kultur in Zusammenarbeit mit d. "Wieland-Archiv", Biberach/Riss, u. Hans Radspieler

    Hamburg [i.e.] Nördlingen : Greno

    wird durchaus preiswert angeboten.

    Hatte ich seinerzeit im modernen Antiquariat für 50 Mark gekauft.

    Wer nur mit Text genug hat, könnte damit Freude haben.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Das ist der Reprint der Ende des 18. Jahrhunderts bei Göschen erschienen Ausgabe, die noch Wieland selber besorgt hat. (Und unter anderem explizit eine schöne Antiqua als Schrift wünschte.) Die ist, was seine Belletristik betrifft, wohl annähernd vollständig, selbst seine Jugendsünden hat Wieland in einem Anhang aufgenommen, aber es fehlen alle seine Übersetzungen und seine Kritiken etc. für verschiedene Zeitschriften, allen voran seinen Teutschen Merkur. Andere Auswahlausgaben bieten auch davon was. Muss man sich entscheiden. (Ich habe auch diese Greno-Ausgabe. Ist aber dann halt doch ein halber Regalmeter. ;))

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Das ist der Reprint der Ende des 18. Jahrhunderts bei Göschen erschienen Ausgabe, die noch Wieland selber besorgt hat. (Und unter anderem explizit eine schöne Antiqua als Schrift wünschte.) Die ist, was seine Belletristik betrifft, wohl annähernd vollständig, selbst seine Jugendsünden hat Wieland in einem Anhang aufgenommen, aber es fehlen alle seine Übersetzungen und seine Kritiken etc. für verschiedene Zeitschriften, allen voran seinen Teutschen Merkur. Andere Auswahlausgaben bieten auch davon was. Muss man sich entscheiden. (Ich habe auch diese Greno-Ausgabe. Ist aber dann halt doch ein halber Regalmeter. ;))

    Ja, halber Regalmeter. Dünndruckpapier.

    Für den Teutschen Merkur lass ich es mit dem Digitalisat der UB Bielefeld genug sein. Beides schaff ich in diesem Leseleben nicht mehr.


    Ich weiß noch, dass ich mir in den 80ern nach und nach die Bände einer Reprintausgabe aus der Zentralbibliothek Köln ausgeliehen hatte. Die waren wohl in Fraktur, aber auf Näheres komme ich nicht mehr, und der Katalog weist mir jetzt nur schandhaft wenige zwei Bände Wieland aus. Wenn ich richtig nachgeguckt hab, müssen die das also rausgeschmissen haben.

    Dann kam der Erwerb der Greno-Ausgabe.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Ich habe mit "Woodlanders" von Thomas Hardy begonnen, das auf meiner diesjährigen Liste steht. Erfreut stelle ich fest, dass ich es doch noch nicht kenne; es ist völlig neu für mich. (Da es mit meinem Namensaufkleber markiert war, hatte ich geglaubt, es irgendwann schon mal gelesen zu haben, da ich diese Markierung immer erst anbringe, wenn ich das Buch gelesen habe und behalten will.)


    Es gefällt mir sehr. Die Woodlanders sind Bewohner einer kleinen, in einem Waldstück gelegenen Ansiedlung namens Little Hintock. So gut wie alle Leute sind irgendwie im Holzgeschäft oder im Obstanbau tätig, haben also jedenfalls mit Bäumen zu tun.

  • Ja, sollte auf den SUB. Wo allerdings, schon lange jetzt, nämlich seit Erscheinen der Übersetzung, "Jude Fawley, der Unbekannte" liegt.

    Und auf dem SWB "Tess". Das hatte ich seinerzeit als Reclam gehabt, mit Nastassja Kinski auf dem Cover, aus der Verfilmung von Polanski, dich ich aber gar nicht gesehen hab.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Zu Hardy habe ich nie den richtigen Zugang gefunden. Am ehesten hat mir noch "Der Bürgermeister von Casterbridge" gefallen, aber nicht vergleichbar mit anderen englischen AutorInnen, die ich mag.

    Seine Art zu schreiben erinnert mich eher an die großen französischen Realisten. Ist also keineswegs eine Wertung, sondern nur Geschmackssache

  • Ich habe das Buch fast durch. Es ist sehr spannend, aber besonders gut gefällt mir, wie stark Hardy die geschilderten Ereignisse mit den Vorgängen in der Natur in Bezug setzt, in diesem Fall mit dem Wald. Alles, was geschieht, findet sein Spiegelbild in den Bäumen.


    Wieder mal, wie so oft bei Hardy, ist das Thema Klassenschranken der Mittelpunkt, von dem das Drama ausgeht.

  • Ich beginne nun mit den Lebenserinnerungen von Gustav Freytag, von dem ich vor einigen Jahren seinen Romanzyklus "Die Ahnen" las. Ich erhoffe mir, parallel zur Lektüre eines Sachbuchs über "Die Gründerjahre" eine historische Unterfütterung zu meinem für dieses Jahr gewählten Projektzeitraum, auch wenn Freytags Leben und die Gründerjahre zum großen Teil vorher stattfanden.

  • Ich habe mit dem Grünen Heinrich begonnen. (Als ich das meinem Gatten gegenüber erwähnte - der leider absolut gar keine Belletristik mehr liest - erinnerte er sich, in seiner Schulzeit ein Referat über dieses Buch abgeleistet zu haben ...)
    Es ist gut, mich regelmäßig darauf zu besinnen, was für ein einzigartiger Erzähler Keller ist. In den Schilderungen aus Heinrichs Kindheit (die, soweit ich erkenne, Kellers Kindheit ist) wird einiges vorweggenommen, was ich später bei Hermann Hesse über die dunklen Seiten der Kindheit gelesen habe.

  • Keller ist mein Lieblingserzähler, und ich möchte gern in diesem Jahr das wenige an Prosa lesen, was ich von ihm noch nicht kenne.
    Leider ist die Keller-Gesamtausgabe meiner Eltern irgendwohin verschwunden. Ich habe selbst nur eine zweibändige Ausgabe "Gesammelte Werke" und eine Gesamtausgabe als Ebook.

  • Ich lese zur Zeit: Wilhelm von Sternburg: Joseph Roth. Eine Biografie.

    Kiepenheuer & Witsch, Köln 2009, rund 500 Seiten. (Mit Anmerkungen, Lebensdaten, Namensregister, und einem reichlichen „Bilderteil“.)


    Für mich ist dieser „Heilige Trinker“ immer noch etwas ganz besonderes, immer wieder einmal lese ich seinen Radetzkymarsch, auch seinen Hiob, oder seinen Leviathan, oder was da auch immer.


    Ich würde sagen, Sternburgs Biografie ist rundum gelungen, ist informativ, auch detailliert geschrieben. Und wer ein Freund/Leser/Bewunderer des Joseph Roth ist (und das sind hier wohl nicht wenige User), der sollte sich diese Biografie unbedingt in seinen Bücherschrank stellen.

  • L. P. Hartley, The Go-Between

    Eure Neuzugänge - Was habt ihr zuletzt gekauft?


    Ein Roman unter anderem über die Qualen des Erwachsenwerdens. Und die Leidenschaften. Und und ...

    ... vielleicht werde ich in diesem Leben doch mal einen Versuch unternehmen, Cricket zu verstehen.

    Wirklich empfehlenswert.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Und für jetzt, aus den eher reichhaltigen Henry-James-Vorräten:

    Die Damen aus Boston (The Bostonians). Kiepenheuer & Witsch, 1964.

    Dieser Verlag hat wirklich mal bessere Bücher gemacht als heutzutage ... :evil:

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)