Ich habe gestern mit "Ein springender Brunnen" von Martin Walser begonnen, ein sehr dicht geschriebener Text. Da beschreibt er seine Kinder- und Jugendlichenzeit in Wasserburg am Bodensee.
Gruß, Lauterbach
Ich habe gestern mit "Ein springender Brunnen" von Martin Walser begonnen, ein sehr dicht geschriebener Text. Da beschreibt er seine Kinder- und Jugendlichenzeit in Wasserburg am Bodensee.
Gruß, Lauterbach
Ein Glücksgriff war für mich der Roman "Der Vogelgott" von Susanne Röckel, der immerhin auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis war. Obwohl das Buch haargenau in mein Beuteschema fällt, bin ich erst durch einen sehr deutlichen Hinweis in einem anderen Forum darauf aufmerksam geworden. Es ist eine schwarzromantische Geschichte in der Tradition von Lovecraft oder E.A.Poe, während die wenig widerstandskräftigen oder auch von seltsamer Hybris getriebenen Helden umherirren wie bei Kafka. Ein tolles Buch, das seine letzten Geheimnisse nicht preisgibt, ganz wie ich es mag.
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Ich habe gestern mit "Ein springender Brunnen" von Martin Walser begonnen, ein sehr dicht geschriebener Text. Da beschreibt er seine Kinder- und Jugendlichenzeit in Wasserburg am Bodensee.
Vielen Dank, Lauterbach, für diese Erinnerung. Ich mache dieses Jahr ein paar Tage Urlaub in Wasserburg und hatte mir schon überlegt, einen ungelesenen Walser mitzunehmen. Den genannten habe ich nicht, aber der passt ja wie die Faust aufs Auge: wird besorgt! Wie ist er denn so, abgesehen von "dicht geschrieben"?
Vielen Dank, Lauterbach, für diese Erinnerung. Ich mache dieses Jahr ein paar Tage Urlaub in Wasserburg und hatte mir schon überlegt, einen ungelesenen Walser mitzunehmen. Den genannten habe ich nicht, aber der passt ja wie die Faust aufs Auge: wird besorgt! Wie ist er denn so, abgesehen von "dicht geschrieben"?
Also mir hat er gefallen,
obwohl ich nicht all zuviele Walser kenne, möchte ich behaupten, das "Ein springender Brunnen" zu den besseren Walser gehört. Er beschreibt seine Zeit im Nationalsozialismus und Krieg, bis Kriegsende. Seine ersten Liebschaften und sein Weg zur Schriftstellerrei. Politik kommt nur am Rande vor. Es ist sicherlich interessant zu schauen, ob es diese Orte, die er beschreibt, noch alle gibt.
Gruß, Lauterbach
Danke für die Rückmeldung, Lauterbach. Das klingt schon recht interessant. Im Moment lese ich ja noch Zuckmayers Autobiografie "Als wär's ein Stück von mir" und die ist sehr interessant und auch unterhaltsam geschrieben. Das macht Lust auf mehr autobiografische Werke, und Walser schließt zeitlich ja recht gut daran an.
Vom SWB:
Joseph Conrad, Nostromo.
Passend zum Karfreitag, so nebenbei: der schöne Vampirklassiker "Carmilla" von Joseph Sheridan le Fanu. Diogenes, detebe 189.
Davon inspiriert ist "For Mircalla" der Doom Metal Band Briton Rites
https://www.metal-archives.com/bands/Briton_Rites/3540305543
Ich werde mal anschließen: Der Vampyr von John Polidori
https://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=39110
oder vielleicht den englischen Text.
Nach dem Bulgakow brauch ich einen komplett anderen Input, etwas Neueres
Christian Kracht: Faserland
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Faserland war nicht so interessant, ich kehre wieder zu meinen Freunden nach Argentinien zurück für kurze Zeit zumindest.
Juan Carlos Onetti: Para una tumba sin nombre - Für ein Grab ohne Namen
auch nur ein dünnes Büchlein
Ich habe jetzt ein Romanfragment von Jakob Michael Reinhold Lenz begonnen "Der Waldbruder" - eine Art Werther-Persiflage, in der Goethe selbst verschlüsselt als Briefpartner "Rothe" des unglücklich verliebten und deshalb in die Einsamkeit des Waldes gezogenen "Waldbruders" mit dem treffenden Nachnamen "Herz" auftritt. Ganz interessant zu lesen.
Nach dem Murr hab ich dann die vier Hoffmann-Bändchen aus dem Reclam-Verlag gelesen (Goldner Topf, Scuderi, Nussknacker und Sandmann / Das öde Haus). Hoffmann hab ich zuletzt während des Studiums gelesen, die Wiederbegnung verlief aber durchaus erfreulich und harmonisch (nur den Murr hatte ich als etwas besser in Erinnerung, aber mei). Die Reclam-Bändchen sind übrigens empfehlenswert, für 10 Euro bekommt man da recht hübsche, solide Büchlein. – Aktuell stecke ich mitten in Sven Hanuscheks Arno-Schmidt-Biographie, die mir, bei gelegentlicher Kritik & Fragezeichen, ziemlich gut gefällt.
ein Romanfragment von Jakob Michael Reinhold Lenz begonnen "Der Waldbruder"
Ich habe vor Jahren die Version gelesen, die Schiller in seinen Horen gebracht hat. Weisst Du zufälligerweise, ob und (falls) wie sehr Schiller daran herumgedoktert hat? Ich fand den ersten Teil (Jahrgang 1797, 4. Stück) ganz interessant, den zweiten (1797/5) dann ziemlich belanglos unzusammenhängend - als hätte Lenz den Faden verloren.
Aktuell stecke ich mitten in Sven Hanuscheks Arno-Schmidt-Biographie, die mir, bei gelegentlicher Kritik & Fragezeichen, ziemlich gut gefällt.
Du Glücklicher! Ich bin da weniger angetan von.
Nach Onettis - Grab ohne Namen widme ich mich nun dem 2. Teil meines Proust Projekts.
Ich lese die Originalversion parallel zur neuen dt. Übersetzung von Klaus Fischer und bin schon gespannt.
Das wird mich eventuell längere Zeit in Anspruch nehmen.
Marcel Proust - À la recherche du temps perdu
À l'ombre de jeunes filles en fleur Im Schatten junger Mädchenblüte
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Faserland war nicht so interessant, ich kehre wieder zu meinen Freunden nach Argentinien zurück für kurze Zeit zumindest.
Juan Carlos Onetti: Para una tumba sin nombre - Für ein Grab ohne Namen
auch nur ein dünnes Büchlein
Para una tumba sin nombre: Das begegnete mir in einer Erzählungssammlung als "Grab einer Namenlosen". Eine der Onetti-Erzählungen, die in dem ebenso fiktiven wie wandlungsfähigen "Santa Maria" spielt, aber nicht nur deshalb ein sehr typischer Onetti. Was die Lektüre so widerhakig macht, ist die höchst eigenwillige Metaphorik, die einen süffigen Lesefluss einerseits hemmt, andererseits gerade dadurch aber auch konzentrationsfördernd (und -fordernd) sein kann. Ich habe aus Anlass dieses Posts noch einmal an einer beliebigen Stelle aufgeschlagen und fand, ohne langes Suchen, ein treffliches Beispiel:
Der eine oder andere Kaktus, die Friedhofswand, Stein auf Stein, wiederholt ein Brüllen im unsichtbaren Grund des Nachmittags.
Ich habe vor Jahren die Version gelesen, die Schiller in seinen Horen gebracht hat. Weisst Du zufälligerweise, ob und (falls) wie sehr Schiller daran herumgedoktert hat? Ich fand den ersten Teil (Jahrgang 1797, 4. Stück) ganz interessant, den zweiten (1797/5) dann ziemlich belanglos unzusammenhängend - als hätte Lenz den Faden verloren.
In meiner (Hanser-) Ausgabe von Lenz' Werken in einem Band steht Folgendes zur Textgeschichte in den Anmerkungen:
Der Druck des unvollendeten Romans in den Horen geht zurück auf ein Manuskript in Goethes Besitz, das dieser wohl vor Lenzens Abreise aus Weimar im November 1776 von ihm erhalten hatte und das er Schiller auf dessen im Brief vom17. Januar 1797 geäußerten Wunsch hin am 1. Februar zukommen ließ.
Über irgendwelche Eingriffe Schillers in den Text habe ich nichts gefunden. Meine Ausgabe enthält allerdings nur die ersten vier Stücke - endend mit einem Brief von Herzens Rivalen Plettenberg. Vielleicht hat ja tatsächlich Schiller ein fünftes Stück dazu gedichtet.
Mir hat das Werkchen ganz gut gefallen, es ist an vielen Stellen schön ironisch und nimmt auch Goethe selbst in seinem Alter Ego Rothe mit seiner doch oft epikureischen Lebensweise ganz gut auf den Arm.
In meiner (Hanser-) Ausgabe von Lenz' Werken
Ach so. Die habe ich auch. Ich dachte, Du hättest noch eine andere Ausgabe mit anderen Anmerkungen. Sorry.
Aber wieso hast du dann ein fünftes Stück, das in meiner Ausgabe fehlt?
Para una tumba sin nombre: Das begegnete mir in einer Erzählungssammlung als "Grab einer Namenlosen".
Ich habe es auf spanisch gelesen, müsste schauen, ob ich es auf deutsch in einem Erzählband evt. habe, aber der Name Grab einer Namenlosen erinnert mich an Imre Kertesz.
Der Titel passt für mich auch nicht so gut, es geht ja nicht darum, dass eine Unbekannte beerdigt wurde, sondern, dass sie einen anderen Namen bekommen sollte für zumindest einen Protagonisten. Der suhrkamp Titel lautet Für ein Grab ohne Namen. Passender wäre eigtl. Ein Grabstein ohne Namen.
Ich mag Onetti, Santa María und trotz seiner schwierigen Geschichte mag ich Argentinien als Land. Diese Freundschaft hat schon sehr früh begonnen. Literarisch hab ich meinen Faible auch weiter ausgebreitet auf ganz Lateinamerika )
Santa Maria ist das argentinische Pendant zu Yoknapatawpha County von Faulkner. Ich habe noch gar nicht so viele Geschichten von Onetti gelesen, dies war die zweite oder dritte.
Interessant finde ich den Ziegenbock der Rita begleitete. Auf spanisch el cabron, und dass kann auch Dreckskerl oder A****l*** oder Zuhälter bedeuten. Sie hat also den Zwang sich an einen cabron gebunden zu fühlen.
Du Glücklicher! Ich bin da weniger angetan von.
Dann bin ich mal gespannt auf deine Rezension :-). Mich nerven da schon einige Dinge einigermaßen – aber im Großen & Ganzen find ich das (nach 600 Seiten) ziemlich gelungen. Ein Lektorat und vielleicht etwas mehr Zeit hätte dem Werk aber gut getan, keine Frage.