Was lest ihr gerade?

  • Nachdem ich vor zwei Jahren so kläglich versagt habe, versuche ich nun, da ich etwas mehr Zeit und Muse habe, Immermanns Epigonen zu beenden.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Augustus" von John Williams


    Zitat von "Gina"

    Und Williams' tolle Sprache ist so direkt, wirkt so unmittelbar, dass man beim Lesen regelrecht zum Briefempfänger wird. - Viel Spaß damit, Maria!


    Das hast du schön beschrieben!


    Und Spaß habe ich wirklich ! Klasse ! :klatschen:

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Jetzt ist in dem Ulysses Thread so viel über das Buch geredet worden, und da ich im Augenblick genug Zeit und Muse habe, habe ich es mir mal aus dem Regal gegriffen und versuche es zu lesen (in der Übersetzung von Georg Goyert). Nach 50 Seiten bin ich mehr als verwirrt. Viele der Anspielungen verstehe ich ohne Hilfsmittel einfach nicht (will aber auch nicht ständig nachschlagen).

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Ich lese gerade von Hermann Ungar, Die Klasse - auch eine Entdeckung für mich, der ich den Autor bisher nicht kannte.


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    Zuvor habe ich die drei Bände von Jane Gardams Old Filth-Trilogie* gelesen, die mich insgesamt sehr nett unterhalten haben, Band drei fiel dann ein wenig ab. Auf Ganze aber eine hübsche Romanserie über die Entwicklung Englands im 20. Jahrhundert und insbesondere britische Expats in Hong Kong. Filth steht für: Failed in London, try Hong Kong. :breitgrins:


    *Ein perfekter Mann (Old Filth)
    Eine treue Frau (The Man in the Wooden Hat)
    Letzte Freunde (Last Friends)

  • Turgenjev: Aufzeichnungen eines Jägers


    Ein interessanter Ausflug in die Welt der leibeigenen Bauern im Russland der Mitte des 19. Jahrhunderts. Zwar die gleiche Art zu schreiben, aber ganz anders als die Adelsromane, die man sonst so von ihm kennt. Manche sagen sogar, diese Erzählungssammlung habe zur Abschaffung der Leibeigenschaft beigetragen.


    JHNewman, von Jane Gardam habe ich noch nie gehört, klingt aber sehr interessant, was du über die Thematik der Trilogie schreibst.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)


  • Turgenjev: Aufzeichnungen eines Jägers


    Ein interessanter Ausflug in die Welt der leibeigenen Bauern im Russland der Mitte des 19. Jahrhunderts. Zwar die gleiche Art zu schreiben, aber ganz anders als die Adelsromane, die man sonst so von ihm kennt. Manche sagen sogar, diese Erzählungssammlung habe zur Abschaffung der Leibeigenschaft beigetragen.


    Oh, das ist ein wundervolles Buch! Radikaler und intensiver als Turgenjews andere Romane. In vielem schon ein Vorläufer von Tschechows Prosa. Viel Freude damit!



    Zitat

    JHNewman, von Jane Gardam habe ich noch nie gehört, klingt aber sehr interessant, was du über die Thematik der Trilogie schreibst.


    Ja, besonders reizvoll ist, dass die drei Bände im Kern die gleiche Geschichte erzählen, aber jeweils aus der Sicht einer anderen Person.

  • Oh, das ist ein wundervolles Buch! Radikaler und intensiver als Turgenjews andere Romane. In vielem schon ein Vorläufer von Tschechows Prosa. Viel Freude damit!




    Ja, besonders reizvoll ist, dass die drei Bände im Kern die gleiche Geschichte erzählen, aber jeweils aus der Sicht einer anderen Person.


    Das Letztere erinnert mich an das Alexandria-Quartett von Lawrence Durrell, da wird die gleiche Geschichte sogar viermal erzählt, ohne dass man sich irgendwie langweilt.


    Und zum Turgenjev: Neben der Sozialkritik an der unfassbaren Macht, die die russischen Gutsbesitzer über ihre Bauern ausübten, berühren mich auch sehr die wunderschönen Landschaftsschilderungen. Am liebsten würde ich sofort in das Gouvernement Orel aufmachen, das den Hintergrund der Geschichten bildet und wo auch Turgejev geboren wurde.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)