Was lest ihr gerade?

  • Meine Urlaubszeit habe ich dazu ausgenutzt, Vergils Aeneis nach Jahr(zehnt)en nochmals zur Hand zu nehmen. Die Nachempfindung der Schlachtengemälde aus Homers Ilias, das Irrfahrten-Motiv und die Technik der eingeschobenen, rückblendenden Erzählung aus der Odysse - im Grunde alte Bekannte. Was mir heute viel stärker auffiel, war die Schwierigkeit eines heutigen Menschen, die Gedankenwelt eines Polytheismus/Polydeismus wirklich nachzuvollziehen.


    Im September wird es losgehen mit dem Projekt "Insel Felsenburg" - in der vollen Breite der "Haidnischen Alterthümer".

  • Die ersten 60 Seiten von Anathem sind gelesen. Es ist mein erstes Buch von Stephenson, von daher muss ich mich erst an diese Kunstsprache gewöhnen. Auf englisch hätte ich bereits nach zwei Seiten aufgegeben.


    Und diese Detailverliebtheit macht es nicht gerade einfacher. Spannend ist es aber allemal.


  • Die ersten 60 Seiten von Anathem sind gelesen. Es ist mein erstes Buch von Stephenson, von daher muss ich mich erst an diese Kunstsprache gewöhnen. Auf englisch hätte ich bereits nach zwei Seiten aufgegeben.


    Und diese Detailverliebtheit macht es nicht gerade einfacher. Spannend ist es aber allemal.


    Halte durch! Man ist sehr schnell in dieser Welt zu Hause. :winken:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Schon seit langem, seit der Lenz-Biographie "Vögel, die verkünden Land" (1985) und dem DDR-Buch "Ich bin nicht Ottilie" (1992) verfolge ich das Schaffen der 1940 in Gotha geborenen Sigrid Damm.


    In ihrem neuen Buch "Goethes Freunde in Gotha und Weimar" (Insel-Verlag, ausgeliefert August 2014) treffe ich viele "alte Bekannte" und seit der Kindheit vertraute Orte in Thüringen wieder.


    Was mich zunehmend stört, ist ihre Manie, in jedem Absatz einen unvollständigen Satz zu bringen. Das Ganze wirkt dann wie eine Ansammlung von kurzen Notizbuch-Eintragungen. Es geht mir aber jetzt weniger um die Kunst des Schreibens, als vielmehr um die Fakten, was sicher nicht nach dem Geschmack eines jeden Lesers sein dürfte. Dies als Warnung. (Damm'sche Manier) :zwinker:


    Im September bin ich für drei Wochen, wie schon seit langem in jedem Jahr, in Südtirol weitgehend ohne Internet, habe eine Tasche mit Büchern bei mir, werde mich aber voraussichtlich viel mit einem Autor beschäftigen: mit Karamzin.


  • Schon seit langem, seit der Lenz-Biographie "Vögel, die verkünden Land" (1985) und dem DDR-Buch "Ich bin nicht Ottilie" (1992) verfolge ich das Schaffen der 1940 in Gotha geborenen Sigrid Damm.


    Ich habe damals das Lenz-Buch und auch das Buch über Cornelia Goethe sehr gerne gelesen.


    Zitat

    Was mich zunehmend stört, ist ihre Manie, in jedem Absatz einen unvollständigen Satz zu bringen. Das Ganze wirkt dann wie eine Ansammlung von kurzen Notizbuch-Eintragungen. Es geht mir aber jetzt weniger um die Kunst des Schreibens, als vielmehr um die Fakten, was sicher nicht nach dem Geschmack eines jeden Lesers sein dürfte. Dies als Warnung. (Damm'sche Manier) :zwinker:


    Ansonsten: eine Empfehlung oder insgesamt eher eine Warnung?

    Einen erholsamen Urlaub in Südtirol wünsche ich! Ich werde übernächste Woche in die Gegenrichtung aufbrechen, in den Harz. :zwinker:

  • Ansonsten: eine Empfehlung oder insgesamt eher eine Warnung?

    Danke für die guten Wünsche, einen erholsamen Urlaub in Südtirol wünsche ich! Ich werde übernächste Woche in die Gegenrichtung aufbrechen, in den Harz. :zwinker:


    Ich möchte das neue Buch von Sigrid Damm all denjenigen empfehlen, die an weiteren Aufschlüssen über den Personenkreis um Goethe interessiert sind.
    Von der Form her ist es eher eine Dokumentation, die streckenweise sehr nüchtern ausfällt.


    Deshalb der Vergleich mit einem "Notizbuch", aber noch nicht "Telefonbuch". (letzter Satz wieder "dammesk") :zwinker:


    Dir danke ich und wünsche ich ebenfalls eine schöne Reise in den Harz! Das Sammeln von Stempeln auf Wanderungen an markanten Punkten (Aussichtsplätze, Naturdenkmale; es gibt insgesamt 222 Stempelstellen im Ost- und Westharz) kann zu einem schönen Hobby werden. Der Bezug zum klassikerforum ist durch den "Goethe-Weg" gegeben. An Stellen, die mit Goethes Harzreisen verbunden sind, gibt es Extra-Stempel mit seiner Silhouette. Das Torfhaus ist übrigens nicht dabei, von dem aus Goethe 1777 seine Brockenbesteigung im Winter unternahm.

  • Zitat

    ...die Schwierigkeit eines heutigen Menschen, die Gedankenwelt eines Polytheismus/Polydeismus wirklich nachzuvollziehen.


    Dazu noch ein Aspekt, gerade gelesen in Sophokles' Trachinierinnen:


    Zitat

    Vieles Unheil erschien,
    neues Unheil erschien,
    Doch keines erschien, das nicht von Zeus ist.


    ...zieht der Chor ganz am Ende sein Fazit - wenn die beiden Pole der Tragödie, Herakles und sein Weib Deianeira, ihren Verstrickungen erlegen sind.

  • BigBen: anathem wird zunehmend interessanter. Die Mechanik der Uhr versuche ich gar nicht zu verstehen. Da bin ich schon nach der ersten Beschreibung ausgestiegen.


    Was mich allerdings interessiert ist dieser Neustoff. Gibt es sowas tatsächlich? Ein Teleskop das einfach seine Form verändert? Hört sich für mich nach Sciencefiction an und nicht nach Physik.


  • BigBen: anathem wird zunehmend interessanter. Die Mechanik der Uhr versuche ich gar nicht zu verstehen. Da bin ich schon nach der ersten Beschreibung ausgestiegen.


    Was mich allerdings interessiert ist dieser Neustoff. Gibt es sowas tatsächlich? Ein Teleskop das einfach seine Form verändert? Hört sich für mich nach Sciencefiction an und nicht nach Physik.


    Der Neustoff, so wie ich ihn verstanden habe, ist etwas aus dem Reich der Phantasie.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Moin, Moin!


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    "Der kleine Tierpark" war meiner erster Robert Walser seit vielen Jahren. Eine tolle Zusammenstellung bisher verstreuter Texte, weil der damalige Plan der Edition solch eines Bestiariums nicht realisiert worden war. Mit <a href="http://gutenberg.spiegel.de/buch/novellen-2399/1">Novellen</a> von Achim von Arnim bleibe ich ein bißchen in Klassikergefilden, um meinen Hang, Gegenwärtiges zu lesen, dem ich in den letzten Monaten zu stark nachgegeben habe, ein klein wenig zu bändigen.

  • BigBen: ich hab nun 70 Prozent von Anathem gelesen.


    Um ehrlich zu sein gehen mir die ganzen Diskussionen rund um die Theorik und das Bewusstsein auf die Nerven. Zumal ich die Hälfte nicht wirklich verstehe. Manchmal denke ich mir dass Stephenson mindestens drei Flaschen Wein intus gehabt haben muss um dieses Buch zu schreiben.


    Auch dass in Bezug auf die Besucher nichts weiter geht macht mir das Lesen nicht gerade leichter. Dem Buch hätte es nicht geschadet wenn der Autor gekürzt hätte. Und zwar massiv.
    Da ich nun schon so weit bin lese ich das Buch zu Ende. Aber ich bin jetzt schon froh wenn es aus ist.


  • BigBen: ich hab nun 70 Prozent von Anathem gelesen.


    Um ehrlich zu sein gehen mir die ganzen Diskussionen rund um die Theorik und das Bewusstsein auf die Nerven. Zumal ich die Hälfte nicht wirklich verstehe. Manchmal denke ich mir dass Stephenson mindestens drei Flaschen Wein intus gehabt haben muss um dieses Buch zu schreiben.


    Auch dass in Bezug auf die Besucher nichts weiter geht macht mir das Lesen nicht gerade leichter. Dem Buch hätte es nicht geschadet wenn der Autor gekürzt hätte. Und zwar massiv.
    Da ich nun schon so weit bin lese ich das Buch zu Ende. Aber ich bin jetzt schon froh wenn es aus ist.


    Schade. Ich habe gerade die Diskussionen wirklich genossen. Aber als Physiker habe ich da wohl einen unfairen Vorteil.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)