Was lest ihr gerade?

  • Nun ja - nach Band 8 steht für mich fest: einen Roman von Zola und einen Roman der Goncourts werde ich wohl doch noch lesen müssen. Aber wirklich nur einen Zola. Ich mag ihn nicht; ich muss Edmond de Goncourt Recht geben, wenn er Zolas Stil für nicht-existent hält.


    Nur gut, dass ich nichts lesen muss, sondern nur das lese, was ich lesen will. :smile:


    Ich habe inzwischen den 1. Band beendet. Neben Zola und einem weiteren Goncourt-Roman steht jetzt auch Gautier auf der Leseliste. Die Brüder haben mich neugierig gemacht. Gautier kenne ich bisher nur durch Giselle.


    Gruß, Gina

  • Nun ja - nach Band 8 steht für mich fest: einen Roman von Zola und einen Roman der Goncourts werde ich wohl doch noch lesen müssen. Aber wirklich nur einen Zola. Ich mag ihn nicht; ich muss Edmond de Goncourt Recht geben, wenn er Zolas Stil für nicht-existent hält.



    An welche Romane denkst du?
    Kannst du mehr über die Plagiatsvorwürfe erzählen?


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Ich habe inzwischen den 1. Band beendet. Neben Zola und einem weiteren Goncourt-Roman steht jetzt auch Gautier auf der Leseliste. Die Brüder haben mich neugierig gemacht. Gautier kenne ich bisher nur durch Giselle.


    Gruß, Gina


    Du kannst diesen mit wunderbarer Literatur vollgestopften Band antiquarisch so ab Euro 10,00 erwerben.
    Der Bemerkung des Rezensenten Vollmann ist allerdings noch zuzufügen, dass der Druck augenverwirbelnd klein ist.
    Aber es ist eine Neuedition in wohl guten, durchgesehenen Übersetzungen.


    Seit ich davon ca. 3/4 gelesen habe (und das restliche Viertel kommt auch noch), ist Gautier für mich einer DER Romantiker.


    Dédicace


    Au poète impeccable
    Au parfait magicien ès lettres françaises
    A mon très-cher et très-vénéré
    Maître et ami
    Théophile Gautier
    Avec les sentiments
    De la plus profonde humilité
    Je dédie
    Ces fleurs maladives
    C.B.


    — Charles Baudelaire

    Widmung der "Blumen des Bösen".


    Gruß
    Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Ich versuche mich jetzt mal an: "Die Vermessung des Universums: Wie die Physik von morgen den letzten Geheimnissen auf der Spur ist" von Lisa Randall.


    [kaufen='978-3596185894'][/kaufen]

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • An welche Romane denkst du?
    Kannst du mehr über die Plagiatsvorwürfe erzählen?


    Oh je ... da sind verschiedene. Bei "Nana" z.B. die Art, wie die Strassenhürchen die Männer anquatschen, die von den Goncourts genommen sei. (Und erst noch in die falsche Strasse versetzt, weil dort, wo Zola sie verwendet, offenbar andere Termini gebraucht wurden.I

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Danke, prima Tipp! :klatschen:
    Baudelaires Widmung spricht für sich. Sehr schön.


    Gruß, Gina

  • Danke, prima Tipp! :klatschen:
    Baudelaires Widmung spricht für sich. Sehr schön.


    Gruß, Gina


    Ich hab gerade nochmal in das Vorwort geschaut.
    Es ist so, wie es in der Wikipedia steht:


    Romane und Erzählungen. Hrsg. und Vorwort Dolf Oehler. Fourier, Wiesbaden 2003, ISBN 3-932412-40-0. Nach der 15-bändigen Ausgabe des Avalun-Verlags, Hellerau bei Dresden, 1925 und 1926, übersetzt von Alastair (Pseudonym von Hans-Henning von Voigt).


    Die Übersetzungen, überwiegend von Alastair wurden durchgesehen und korrigiert


    Ich kannte vorher, sehr wahrscheinlich, nur "Eine Nacht der Kleopatra".


    Und zwar aus dieser Sammlung, die im Bücherschrank meiner Eltern stand, Bertelsmann-Ausgabe -
    das muss ich in schon sehr jungen Jahren durchgeschmökert haben.
    Seit unsere lieben Eltern verstorben sind, steht das Buch bei mir.


    Für Vielleser in der Ecke Literatur ist es eher nichts, es sind fast nur berühmte Texte :zwinker:


    Gruß
    Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Gerade lese ich den Roman "Ginster" von Siegfried Krakauer. Er wird meistens als ein autobiografischer Bericht aus der Zeit des Ersten Weltkrieg besprochen, was er auch ist. Jedoch macht er auch den Eindruck eines Angestelltenromans und, wenn ich die Kausalität beiseite lasse, erinnert mich Stil, Erzählweise und die Geschichte sehr an "Abschaffel" von Wilhelm Genarzino


  • Gerade lese ich den Roman "Ginster" von Siegfried Krakauer. Er wird meistens als ein autobiografischer Bericht aus der Zeit des Ersten Weltkrieg besprochen, was er auch ist. Jedoch macht er auch den Eindruck eines Angestelltenromans und, wenn ich die Kausalität beiseite lasse, erinnert mich Stil, Erzählweise und die Geschichte sehr an "Abschaffel" von Wilhelm Genarzino


    Ich mochte Ginster gern und fand den Roman vor allem sprachlich sehr frisch und unverbraucht. Mich hat das auch an den Erich Kästner etwa des 'Fabian' erinnert. Im Nachgang habe ich dann auch noch den Roman 'Georg' von Kracauer gelesen (den ich bis dahin nur als Soziologen kannte).

  • Ich mochte Ginster gern und fand den Roman vor allem sprachlich sehr frisch und unverbraucht. Mich hat das auch an den Erich Kästner etwa des 'Fabian' erinnert. Im Nachgang habe ich dann auch noch den Roman 'Georg' von Kracauer gelesen (den ich bis dahin nur als Soziologen kannte).


    "Fabian" habe ich vor etwa 40 Jahren gelesen und erinnere mich kaum daran. Vor Kurzem ist wohl eine Neuausgabe erschienen, die auch die wegzensierten Stellen enthalten soll, aber so recht zieht es mich nicht zurück zu diesem Roman. Krakauer hat mich aber überrascht und seinen "Georg" habe ich bestellt. Es reizt mich nun auch einige seiner journalistischen Texte zu lesen, seine bekannte soziologische Studie "Die Angestellten" will ich in den nächsten Tagen beginnen.

  • Ich lese gerade von Antonio Pigafetta "Reise um die Welt mit Magellan. Ein Augenzeugenbericht der ersten Weltumsegelung."


    Bisher ganz spannend nachdem ich nach drei Vorworten und Einleitungstexten in denen so ziemlich das selbe stand endlich zum eigentlichen Text gekommen bin.


  • Gerade lese ich den Roman "Ginster" von Siegfried Krakauer.


    Kracauer - das war noch einer der guten "Linken", zu einer Zeit, als es diese Spezies noch gab. Seine filmtheoretischen Essays habe ich in leidlich angenehmer Erinnerung, das Werk über die Angestellten und seine fiktionalen Texte kenne ich leider nicht. Die Erwähnung von "Ginster" erinnert mich Gott sei Dank daran, dass der seinerzeit hochgelobte Briefwechsel mit Adorno einer längst überfälligen Lektüre harrt. Ich werde das Buch mal suchen und - im Erfolgsfall - sorgfältig entstauben.

  • Kracauer - das war noch einer der guten "Linken", zu einer Zeit, als es diese Spezies noch gab. Seine filmtheoretischen Essays habe ich in leidlich angenehmer Erinnerung, das Werk über die Angestellten und seine fiktionalen Texte kenne ich leider nicht. Die Erwähnung von "Ginster" erinnert mich Gott sei Dank daran, dass der seinerzeit hochgelobte Briefwechsel mit Adorno einer längst überfälligen Lektüre harrt. Ich werde das Buch mal suchen und - im Erfolgsfall - sorgfältig entstauben.


    Verschiedentlich wird angedeutet, dass zwischen Adorno und Krakauer zeitweise auch eine homoerotische Beziehung bestand. Das ist heutzutage so hipp, dass du dich wirklich entstauben und in den Briefwechsel vertiefen solltest.

  • Verschiedentlich wird angedeutet, dass zwischen Adorno und Krakauer zeitweise auch eine homoerotische Beziehung bestand. Das ist heutzutage so hipp, dass du dich wirklich entstauben und in den Briefwechsel vertiefen solltest.


    Nach der Lektüre von 'Georg' liegt ein solcher Gedanke auch wirklich nahe. :zwinker:

  • Oh je ... da sind verschiedene. Bei "Nana" z.B. die Art, wie die Strassenhürchen die Männer anquatschen, die von den Goncourts genommen sei. (Und erst noch in die falsche Strasse versetzt, weil dort, wo Zola sie verwendet, offenbar andere Termini gebraucht wurden.I


    oh, gleich verschiedene!
    zu meiner ersten Frage oben. Ich dachte da an die Romane, die du noch lesen möchtest.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Gerade habe ich die "Erfindung des Lebens" von Hanns-Josef Ortheil beendet, nach "Die große Liebe" der zweite Roman, den ich von ihm gelesen habe. Weitere Bücher von dem Autor werde ich mir ersparen. Sie haben zuviel Lebensart, zuviel schönes Ambiente, zuviel Nabelschau, und das langweilt mich.


    Lese jetzt ein paar Erzählungen von Tolstoi, im Moment gerade der "Überfall", eine der frühen Kaukasus-Geschichten. Sie ist nichts Besonderes und von vorneherein durchschaubar, aber die Beobachtungen der menschlichen Natur und die Beschreibungen der Landschaft lassen doch schon den Meister erahnen.


    Gruß
    Anna

  • Im Moment Iljon Tichys 28. Reise aus den Sterntagebüchern, in der man viel über seinen Stammbaum erfährt. Bin gespannt, ob sich in seiner Ahnenreihe auch ein Unternehmer findet (sieht man einmal von Tichys Raumfahrtunternehmungen ab).


    Gruß
    Meier

    "Es gibt andere Geschichten auf einem andern Blatt Papier, doch jede ist mit der ersten verwandt" * Keimzeit

  • zu meiner ersten Frage oben. Ich dachte da an die Romane, die du noch lesen möchtest.


    Ach so...


    Weiss noch nicht. Es gibt auf Deutsch nicht viel Gescheites, und durch die französischen Ausgaben muss ich mich erst noch durchkämpfen.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Ich bin gerade auf den letzten Seiten von Jacek Dehnels wunderbarem Buch 'Lala', das die Geschichte seiner Großmutter erzählt, mit bemerkenswert leichter Hand und in lockerem Ton, was angesichts dieser Lebensgeschichte schon eine Leistung ist.


    Jetzt plane ich für die Feiertage Franz Werfels Roman 'Die 40 Tage des Musa Dagh' ein.