Was lest ihr gerade?


  • Nachdem ich den Dostojewski im Leserausch beendet habe, habe ich mich Doderers "Ein Mord den jeder begeht" zugewandt.
    Eine sehr schöne und ausufernde Sprache, so viel kann ich nach 20 Seiten sagen.


    Ja. Und dabei ist es der vielleicht schwächste Roman Doderers ... ;)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Na, da sind ja dann noch Steigerungen zu erwarten, wobei ich den Roman bisher nicht unbedingt als schwach empfinde.
    Aber das ist auch mein erster Doderer.


    "Schwach" auch nur im Verhältnis zu anderen Werken von ihm. Mancher Autor wäre stolz und froh gewesen, er hätte den "Mord" hingekriegt, da gebe ich Dir Recht. :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Von Zeruya Shalev "Für den Rest des Lebens". Shalev schreibt sehr eindringlich über drei Menschenschicksale, die nicht miteinander können, aber auch nicht voneinander lassen - das Band der Familie und ein See sind stärker. Ziemlich düster das Buch, aber es zieht einem dennoch in einen Sog hinein :smile:

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"


  • Von Zeruya Shalev "Für den Rest des Lebens". Shalev schreibt sehr eindringlich über drei Menschenschicksale, die nicht miteinander können, aber auch nicht voneinander lassen - das Band der Familie und ein See sind stärker. Ziemlich düster das Buch, aber es zieht einem dennoch in einen Sog hinein :smile:


    Überhaupt nicht angezogen hat mit Z. Shalevs "Liebesleben". Auf knapp 400 Seiten kann man miterleben, wie eine junge Frau einem älteren Mann verfällt und wenig ernsthaft versucht von ihm loszukommen. Ich habe das Buch als sehr platt empfunden und war enttäuscht.


    Vorn auf dem Buch steht ein Kommentar von R.-Ranicki: "... gehört zu dem Besten, was ich in den letzten Jahren gelesen habe."


    Nun ja ... :zwinker:


    Gruß
    Eni

  • Moin,


    die Tagebücher würden mich auch sehr interessieren, aber irgendwie machen mir solch dicke Bücher Angst. Zumal das Thema auch bedrückend ist. Bin unentschlossen...


    Stecke gerade mitten in H. Hesses Narziss und Goldmund. Den Beginn im Kloster fand ich stellenweise etwas zäh, aber dann ist es immer besser geworden. Etwas übertrieben finde ich allerdings die vielen vielen Frauengeschichten. Goldmunds Wanderschaft lässt sich reduzieren auf Frauen, die er kriegen kann, was so ziemlich jede ist und ein paar wenige unerreichbare. Dennoch bin ich gespannt, wo die Geschichte enden wird.


    Gruß
    Eni


  • Das ist er auch nicht. Er ist etwas arg konstruiert, aber das macht imho nichts.



    Helmut Qualtinger hat den "Mord" imho völlig zurecht als idealen Einstieg empfohlen 8-)


    Habe den Doderer jetzt zu Ende gelesen, sicherlich zum Ende hin, wie du sagst, ziemlich konstruiert und ein wenig zu viel der Zufälle, aber nichts destotrotz eine ausgezeichnete Lektüre. :klatschen:


    Jetzt lese ich von Francois Mauriac "Die Wege des Meeres".
    Liest sich bisher leicht und locker und man hat sofort eine unverwechselbare Stimmung im Kopf, die mich ein wenig an Zola erinnert. Der Mann hat sogar den Nobelpreis bekommen, soweit wäre ich nicht gegangen, soweit ich das bisher, nach 100 Seiten, beurteilen kann.


    Gruß, Lauterbach


  • Jetzt lese ich von Francois Mauriac "Die Wege des Meeres".
    Liest sich bisher leicht und locker und man hat sofort eine unverwechselbare Stimmung im Kopf, die mich ein wenig an Zola erinnert. Der Mann hat sogar den Nobelpreis bekommen, soweit wäre ich nicht gegangen, soweit ich das bisher, nach 100 Seiten, beurteilen kann.


    Vor sehr vielen Jahren las ich von diesem Autor "Fleisch und Blut" und "In diesen Kreisen". Aber so richtig sprang bei mir der Funke nicht über. Es ging wohl meist um Ideal und Wirklichkeit, die Begierden des Körpers und die moralische Reinheit. Angenehmer zu lesen war meiner Erinnerung nach der zweite Roman, der eine interessante Szenerie in dem französischen Weinhandel hat.
    Lass gerne von dir hören, wenn du die Wege des Meeres durchhast.


    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Vor sehr vielen Jahren las ich von diesem Autor "Fleisch und Blut" und "In diesen Kreisen". Aber so richtig sprang bei mir der Funke nicht über. Es ging wohl meist um Ideal und Wirklichkeit, die Begierden des Körpers und die moralische Reinheit. Angenehmer zu lesen war meiner Erinnerung nach der zweite Roman, der eine interessante Szenerie in dem französischen Weinhandel hat.
    Lass gerne von dir hören, wenn du die Wege des Meeres durchhast.


    finsbury


    Werde ich machen.


    Gruß, Lauterbach

  • Ich lese gerade mein erstes Buch auf dem Kindle: "Schnauze Wessi: Pöbeleien aus einem besetzten Land" von Holger Witzel

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Dieser oben genannte Vorteil ist ja in meinem Fall auch eher theoretischer Natur. :breitgrins:



    Was ich schon lange fragen wollte: Haben französische Häuser einen Keller?

    [hr]

    Zum Thema: Wilhelm von Humboldt, Wooster&Jeeves, H. P. Lovecraft.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus