Was lest ihr gerade?


  • @ Poppea, auch von mir gute Besserung. Im Geiste durch Italien reisen, hat den Vorteil, dass Du nicht unter der Hitze leiden musst, wie ich es seit Wochen tue. „Die Brautleute“ habe ich gern gelesen, „Die Karthause von Parma“ fand ich seinerzeit ganz schön langweilig und habe aus diesem Grund bis heute die Lektüre von „Rot und Schwarz“ vor mir her geschoben. Nievo kenne ich gar nicht, habe ihn mir aber bei Amazon angeschaut und notiert. Hast Du schon etwas von ihm gelesen?
    Übrigens ist Campari mit Orangensaft in Italien gar nicht mehr so angesagt. Man trinkt jetzt Prosecco mit einem Schuss Aperol. :breitgrins:


    Ich habe gerade das Buch „Der Stumme“ von Otto F. Walter beendet. Von dem Schweizer Autor, der mir bisher nicht bekannt war, werde ich auf jeden Fall weitere Romane lesen, zunächst wohl „Herr Tourel“, der im Zürcher Nagel & Kimche Verlag vor zwei Jahren neu aufgelegt worden ist.


    Momentan lese ich zur Einstimmung auf den dritten Band Proust die Aufzeichnungen von Jochen Schmidt zu seiner Lektüre der ersten beiden Proust-Bände. „Schmidt liest Proust“ ist ein Projekt, das sich zu lesen lohnt, witzig, klug und originell. Er versteht seinen Proust.


    Daneben lese ich eine kleine Biographie über Eichendorff von Otto A. Böhmer. Ganz informativ fürs Erste, aber nichts Besonderes. Gibt es eine empfehlenswerte gründliche Biographie über Eichendorff?


    Außerdem lese ich „Mord auf ffolkes Manor“ von Gilbert Adair, eine Hommage an Agatha Christie und zugleich eine Parodie auf den englischen Kriminalroman. Ein eingeschneites Herrenhaus, ein Mord im geschlossenen Raum, eine alternde Kriminalschriftstellerin und ein pensionierter Polizeikommissar, die die Gäste befragen und dabei allerlei alte Sünden ans Tageslicht bringen. Sehr vergnüglich!


    Gruß
    Anna

  • @ Poppea, auch von mir gute Besserung. Im Geiste durch Italien reisen, hat den Vorteil, dass Du nicht unter der Hitze leiden musst, wie ich es seit Wochen tue. „Die Brautleute“ habe ich gern gelesen, „Die Karthause von Parma“ fand ich seinerzeit ganz schön langweilig und habe aus diesem Grund bis heute die Lektüre von „Rot und Schwarz“ vor mich her geschoben. Nievo kenne ich gar nicht, habe ihn mir aber bei Amazon angeschaut und notiert. Hast Du schon etwas von ihm gelesen?
    Übrigens ist Campari mit Orangensaft in Italien gar nicht mehr so angesagt. Man trinkt jetzt Prosecco mit einem Schuss Aperol. :breitgrins:


    Gruß
    Anna


    Vielen Dank Anna!


    Nein, es ist auch mein erster Nievo, wobei er ja auch in seinem kurzen Leben nicht so sehr viel schreiben konnte. Ich habe es mir aber nicht verkneifen können, mal reinzuschmulen und es liest sich ganz wunderbar.


    Stendhal ist auch nicht so wirklich meins bisher. Aber ich hoffe doch, es wird sich nun ändern. Wenn nicht, auch kein Problem, dann kürze ich den italienischen Aufenthalt eben ab und mache mich auf die Rückreist über Paris mit einem kleinen Aufenthalt in einem "Feinen Haus" Zola.


    Oder ich mache mich auf die Suche nach großen Schätzen, habe ich mir doch auch noch einige meiner Jugendschmöker grade noch einmal gegönnt, nämlich die Schatzinsel, den Grafen von MonteChristo und Robinson Crusoe. Dazu noch ein mir unbekanntes Buch von Sir Walter Scott, Im Auftrage des Königs: Die gefährlichen Abenteuer des Quentin Durward. Ein Unternehmen das zu wagen ich durchaus in Erwägung ziehen sollte, habe ich doch gerade jetzt große Ähnlichkeit mit Long John Sliver :freu:


    Den Prosecco mit Aperol kenne ich natürlich auch, da ich aber in einem Geschäft arbeite, in dem wir auf Anweisung der Geschäftsleitung zuerst (!) Espresso anbieten und dann erst grüßen sollen und auch immer diesen in meinen Augen unsäglichen Prosecco im Verwöhnprogramm haben, muss ich Dir sagen: ich bin weiterhin mit den altmodischen Dingen zufriedener. Es gibt da einen gewissen neumodischen Chic, für den ich bereits eindeutig zu alt bin. Ich trinke auch Sekt. Oder eben Champagner. Aber Prosecco? Nee. Dann lieber ein Herrengedeck. Ich bin doch keine Tussi :breitgrins:


    Glaube mir, der Geschmack des CampariO lässt so manches Jahr von meinen müden Schultern gleiten und trägt mich in eine sorglose Jugend zurück. Was kann es Schöneres geben?

  • @ Poppea, ich habe auch beschlossen, mir ab Herbst die alten Schmöker aus seligen Jugendtagen mal wieder vorzunehmen. Ich beginne mit "Tom Sawyer", dann folgen "Moby Dick" und die "Schatzinsel". Von Sir Walter Scott habe ich bisher nur "Ivanhoe" gelesen, wenn ich mich nicht irre. Den Durward muss ich mal ins Auge fassen.


    ich bin weiterhin mit den altmodischen Dingen zufriedener. Es gibt da einen gewissen neumodischen Chic, für den ich bereits eindeutig zu alt bin. Ich trinke auch Sekt. Oder eben Champagner. Aber Prosecco? Nee. Dann lieber ein Herrengedeck. Ich bin doch keine Tussi :breitgrins:


    Glaube mir, der Geschmack des CampariO lässt so manches Jahr von meinen müden Schultern gleiten und trägt mich in eine sorglose Jugend zurück. Was kann es Schöneres geben?


    Ach, es ist schön, sich verstanden zu wissen. Ein Glas Campari oder Martini mit Olive, vielleicht auch mal ein Gläschen Sekt, im weiteren Verlauf des Abends geht man dann zu vino bianco secco über. Alles andere ist Schnickschnack.


    Gruß
    Anna :winken:

  • Hallo,


    habe in letzter Zeit ziemlich wenig gelesen. Zuletzt habe ich das
    Treffen in Telgte gelesen. Hatte in letzter Zeit öfter was von Grass gelesen,
    bin aber nicht mehr so begeistert wie in meiner Jugendzeit von ihm.
    Die Blechtrommel war sicherlich ein genialer Wurf, aber meines
    Erachtens konnte er daran nicht mehr anknüpfen.


    Heute habe ich mit Mysterien von Knut Hamsun angefangen.
    Ist mein erster Band von Hamsun und ich muß sagen, schon die ersten dreißig
    Seiten haben mir gut gefallen.
    Auf Hamsun bin ich gekommen, weil ich eine alte Sendung des Literaischen
    Quartetts gesehen habe, in der Reich-Ranicki Hamsun in den höchsten Tönen
    gelobt hat.


    Gruß,


    Lauterbach

  • Moin, Moin!


    Heute habe ich mit Mysterien von Knut Hamsun angefangen. Ist mein erster Band von Hamsun und ich muß sagen, schon die ersten dreißig Seiten haben mir gut gefallen. Auf Hamsun bin ich gekommen, weil ich eine alte Sendung des Literaischen Quartetts gesehen habe, in der Reich-Ranicki Hamsun in den höchsten Tönen


    Hamsun ist für mich absolut unverzichtbar und gehört in meine Top 5.

  • Seine Autobiografie, iirc. Da würde mich Deine Meinung dazu interessieren. :winken:


    Es ist nicht wirklich eine Autobiographie. Es gibt nur wenige Details seines Lebens aber viele Infos zu seiner Gedanken- und Anschauungswelt (amerikanische Politik, Krieg, Schreibtips ...).
    Vonnegut lohnt sich immer zu lesen. Und so ist es auch mit diesem Buch. Leider werde ich heute abend wohl schon durch sein. :sauer:
    Es gibt übrigens auch eine Hörbuchversion, gelesen von Harry Rowohlt. Sein Duktus paßt perfekt zum Inhalt.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)


  • @ Poppea, ich habe auch beschlossen, mir ab Herbst die alten Schmöker aus seligen Jugendtagen mal wieder vorzunehmen. Ich beginne mit "Tom Sawyer", dann folgen "Moby Dick" und die "Schatzinsel". Von Sir Walter Scott habe ich bisher nur "Ivanhoe" gelesen, wenn ich mich nicht irre. Den Durward muss ich mal ins Auge fassen.


    Liebe Anna,


    den Tom Sawyer gibt es in einer Neuübersetzung, hier ist ein Link zu einer Blog-Rezension http://bonaventura.musagetes.de/?tag=neuubersetzungen (danke für den Hinweis auf das Blog Leute! Obwohl bei genauem Nachdenken: Was soll das? Wollt Ihr mich ruinieren? :grmpf:) :breitgrins:


    er kommt zu dem Schluß, dass er folgende Übersetzung für besser hält http://www.suhrkamp.de/downloa…insbuch/9783458352280.pdf


    Dies nur, damit Du nicht Geld ausgibst und Dich dann ärgerst :smile:


    In den Durward habe ich bisher nur ganz kurz reingeschaut und er scheint genau das zu sein, was man von ihm erwartet: Mutige Ritter, feurige Rappen, schüchterne Schönheiten und gefahrvolle Landstraßen. :klatschen:


    Liebe Grüße
    Poppea

  • Hallo Poppea!


    Danke für den Hinweis! Ich glaube, ich werde die dtv-Ausgaben von "Tom Sawyer" und "Huckleberry Finn" in der Übersetzung von Lore Krüger lesen. Lore Krüger, das klingt anheimelnd, so puschig und gemütlich. Erinnert mich an längst vergangene Zeiten, als ich auf dem Bett liegend und der Welt gänzlich entrückt "Tom Sawyer" zum ersten Male las.


    Gruß
    Anna.

  • Dann ist es genau das Buch, das ich meine :zwinker: . Und über das ich gerne Deine Meinung hätte. :winken:


    Etwas habe ich ja schon gestern dazu geäußert. :zwinker: Tja, was soll ich noch dazu sagen? Es sollte Schullektüre sein. Präzise, direkt, schnörkellos, witzig. Und leider viel zu kurz. :winken:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)


  • JMaria: Hast du "2666" schon zu Ende gelesen?


    Katrin


    Hallo Katrin,


    nein, ich bin auf der Seite 365.
    Ein Buch das einen Sog entwickelt. Ich finde es nicht übertrieben, wenn in den Kritiken von einem Meisterwerk gesprochen wird.
    Der Roman ist in 5 Teilen gegliedert und in jedem Teil (ich bin nun im 3. Teil) lässt sich der Autor Zeit die Geschichte (wieder) aufzubauen. An der Oberfläche betrachtet neigt sich alles hin zu der Stadt Santa Theresa, in der hunderte von mexikanische Frauen ermordet wurden und der Serientäter noch frei rumläuft. Doch in die Tiefe geblickt, gibt es viel zu entdecken (Literatur, Philosophie), es geht um Schmerz und Wahnsinn und im Grunde leben wir auf einem "Planeten von Spinnern".... Ein packender Roman. Ich bin gespannt wie es weitergeht.


    Grüße von
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

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  • Vielleicht sollte ich Bolano doch noch eine Chance geben, ich habe das Buch ja damals weggelegt. Vielleicht war es nur der falsche Zeitpunkt, denn die Handlung an sich würde mich schon sehr interessieren.


    Katrin



    Hallo Katrin,


    man darf nur nicht ausschließlich einen Thriller erwarten, trotz des Themas mit den ermordeten Frauen, der Roman ist so viel komplexer. z.B. im 1. Teil, diese Verrücktheit einem Autor und seinem Werk durch Kontinente nachzujagen. ....


    Steffi hat mal erwähnt, dass es schön sei, mal wieder eine Geschichte zu lesen, die sich erst nach 50, 80 Seiten langsam aufbaut, und das braucht etwas Geduld, da das Buch, wie erwähnt in mehreren Teilen aufgegliedert ist und sich immer wieder neu aufbaut. Aber es lohnt sich. Die Sprache ist auch lobenswert zu erwähnen, der Übersetzer hat kürzlich einen Preis erhalten.


    Vielleicht gibst du dem Buch ja irgendwann noch eine Chance. :-)


    Liebe Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

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