Lion Feuchtwanger - Erfolg
Erich Kästner - Lyrische Hausapotheke
Ersteres lässt sich wunderbar an, wenn es zeitlich zu schaffen ist, dann würde ich mich nächstes Jahr gerne der "Exil"-Runde (Feuchtwanger) anschliessen.
Imrahil
Lion Feuchtwanger - Erfolg
Erich Kästner - Lyrische Hausapotheke
Ersteres lässt sich wunderbar an, wenn es zeitlich zu schaffen ist, dann würde ich mich nächstes Jahr gerne der "Exil"-Runde (Feuchtwanger) anschliessen.
Imrahil
Zitat von "Imrahil"Ersteres lässt sich wunderbar an, wenn es zeitlich zu schaffen ist, dann würde ich mich nächstes Jahr gerne der "Exil"-Runde (Feuchtwanger) anschliessen.
das wäre klasse
Ich lese gerade "Martin Chuzzlewitt" von Dickens. War Dickens eigentlich der Erfinder des "Happy Ends" ? Ich bin noch lange nicht am Ende des Romans, aber ich bin mir sicher, dass er gut ausgehen wird ;-). Manchmal ist Dickens ein guter Gegenpol zu den hin und wieder zu negativen Franzosen seiner Zeit und sein Humor ist sowieso gut.
Hallo zusammen!
Zitat von "Zola"War Dickens eigentlich der Erfinder des "Happy Ends" ?
Sein Spätwerk wird dann, wenn ich mich recht erinnere, schon düsterer ...
Eigene aktuelle Lektüre: [list]Jean Paul: Dämmerungen über Deutschland
Eichendorff: Ahnung und Gegenwart[/list:u]Ersteres bringt mir eine Seite von Jean Paul näher, die ich bisher kaum kannte; letzteres bestätigt mir einige Tugenden und Untugenden Eichendorffs.
Grüsse
Sandhofer
Hallo zusammen,
Zitat von "Zola"das wäre klasse
Dem schließe ich mich an! Und ich empfehle dir auch das Zwischenstück, die "Geschwister Oppermann", die Zola und ich sehr lesenwert fanden.
I
Zitat von "Zola"Manchmal ist Dickens ein guter Gegenpol zu den hin und wieder zu negativen Franzosen seiner Zeit und sein Humor ist sowieso gut.
Da sprichst du mir aus dem Herzen, Zola. Aus unterschiedichen Gründen, aber auch dem von dir genannten, kann ich mit den großen französischen Romanciers, Balzac und Zola, auch wenn ich den künstlerischen Wert besonders des ersteren bei der Lektüre sehr wohl erkenne, nicht recht warm werden. Ihnen fehlt mE manchmal diese augenzwinkernde Menschenfreundlichkeit, die auch Dickens harscheste Kritik, aber z.B. auch das Werk Fontanes u.A. vergoldet.
HG
finsbury
Ich bin übrigens gerade in einer Krimiphase: Der Beruf lässt kein Kämmerchen frei für erhabene Gedanken und Sätze! :redface:
HG
finsbury
Seit einiger Zeit nach und nach mal wieder -
James Joyce, Ulysses.
Und z Zt auch die große Biographie von Richard Ellman dabei, und einiges an Materialien im Web.
Zweitens der Riesenroman "Dein Roman, 60 Spielarten englischen Daseins" von Edward Bulwer-Lytton. Die einzige deutsche Übersetzung, von Arno Schmidt. So ein Teil auf englisch, das trau ich mir dann doch nicht zu ...
Drittens, auch schon seit längerer Zeit - "1001 Nacht", ungekürzt. Und wenn ich das durch hab :zwinker: freu ich mich schon auf "1001 Nacht, Neue Erzählungen", die in der Gesamtausgabe nicht drin sind, sind auch noch fast 1000 Seiten ...
Außerdem lese ich so gut wie immer irgendeinen Krimi, aber bloß nicht von der klassisch-plüschigen Sorte. :zwinker:
... und und - naja, ich lass dann doch öfters das, was ich gerade lese, für was anderes liegen.
Seit fast vier Jahrzehnten, seit ich lesen gelernt hab, immer so ein Meter an nicht gelesener Literatur - hört das denn nie auf ???
Nein :smile:
Zitat von "Zola"[quote="Imrahil"]War Dickens eigentlich der Erfinder des "Happy Ends" ?
In der englischen Literatur war es es definitiv nicht. Da hätten wir bspw. auch Henry Fielding. Dem Dickens und andere, auch eine Menge deutsche Autoren, sehr viel verdanken.
Und Dickens wurde in seinen späteren Romanen zunehmend düsterer.
(Und besser.)
Ich habe vor einigen Jahren "Little Dorrit" gelesen. Eine sehr abgründige, traurige Geschichte.
OK, ein Happy End hat die, so gesehen, auch. Ich frag mich aber, ob das nicht eher ein Zugeständnis kommerzieller Erwägungen wegen war.
Hallo Leibgeber,
zunächst willkommen und viel Spaß.
Einen schönen Nick hast du für dieses Forum: Wir lesen ja fleißig deinen Namensgeber!
Zitat von "Leibgeber"Zweitens der Riesenroman "Dein Roman, 60 Spielarten englischen Daseins" von Edward Bulwer-Lytton. Die einzige deutsche Übersetzung, von Arno Schmidt. So ein Teil auf englisch, das trau ich mir dann doch nicht zu ...
Unterrichte uns doch bitte näher über diesen Roman. Ich habe schon manches Mal daran gefreit: Bulwer-Lytton hat ja auch noch andere interessante Romantitel außer seinem ziemlich schmachtfetzigen Pompeji.
Ist "Dein Roman..." von englischemHumor geprägt? Dann setz ich ihn sofort auf meinen SUB.
HG
finsbury
Zitat von "finsbury"Hallo Leibgeber,
Wir lesen ja fleißig deinen Namensgeber!
Das war ein Grund, mich einzutragen, nachdem ich eine Weile rumgelesen hatte.
Zitat
Ist "Dein Roman..." von englischemHumor geprägt? Dann setz ich ihn sofort auf meinen SUB.
Ähh, was ist SUB ? Stadt- und Universitätsbibliothek ? :breitgrins:
Ansonsten kann ich nicht definieren, was englischer, oder auch viktorianischer Humor ist. Aber ich vermute mal, du verstehst darunter so ungefähr dasselbe, wie ich.
Du solltest da mit Bulwer voll richtig liegen, soweit es die Romane betrifft, die eben zu seiner Zeit und im vollen englischen Leben spielen.
Einzige "Bedingung" - musst überhaupt mit dieser Art dickleibiger Romanliteratur was anfangen können. Ich steh halt total drauf.
Aber ich fände es verkehrt, ihn nur darauf zu reduzieren, auf das Humoristische. Das ist ja auch bei Dickens eher einengend.
Ich hab von diesem Riesenteil erst etwa 300 Seiten, und das ist ein Fünftel. Die Feierabende sind halt kurz ...
Zum Vergleich, auch wenn das wohl etwas hinkt, er gehört eher in die Ecke Wilkie Collins. Nicht in die Charles Dickens.
"Dein Roman" war wohl der teuerste Buch-Einzelkauf (nicht - Werkausgabe) meines Lebens. Ich hab dafür 75 Euro hingelegt. So einen Wahnsinn mach ich auch so bald nicht wieder :zwinker:
Es ist, glaub ich, die einzige deutsche Ausgabe, die es je gab, und sie kam eben nicht als Taschenbuch-Nachdruck.
Wenn du "testen" willst -
es gibt die beiden Romane "Was wird er damit machen" und "Nacht und Morgen" als dtv-Zweibänder. Jeweils mit dem plüschigen Zusatz "Ein Criminal-Roman". Da kommst du antiquarisch, über ZVAB, oder auch Ebay, ganz gut ran. Ersteren hab ich so Anfang der 80er mal gelesen, den anderen kenne ich bisher nicht. Er liegt hier, in einer alten Übersetzung.
An "Dein Roman" und "Was wird er damit machen" ist etwas problematisch, finde ich - die Übersetzung von Arno Schmidt.
Der hatte nun mal sehr freie Ansichten vom Übersetzen, und das merkst du auch.
Aber mein Englisch ist nicht so gut, dass ich mir jeden Klassiker (oder Krimi), der mich interessiert, im Original zu gute tun kann. Und es scheint auch nicht so einfach zu sein, an englische Ausgaben zu bezahlbaren Preisen dranzukommen.
Ich hab in den 80ern auch mal "Zanoni" gelesen, aber der ist recht seltsam. Lord Bulwer hatte wohl einen Hang zu Spiritismus und Okkultismus. Den Pompeji-Roman kenne ich nicht.
Ich weiß nicht, ob es hier schon einen Thread über Bulwer gibt.
Fände es lohnenswert, einen aufzumachen.
Oder gibt es einen über viktorianische Romanliteratur?
Gruß
Leibgeber
Hallo zusammen!
Zu Pompeij gab's in diesem Forum mal eine Leserunde.
Ansonsten kenne ich von Bulwer Lytton u.a. Was wird er damit machen? in der Übersetzung von Arno Schmidt. Ich habe die Übersetzung mal mit dem Original verglichen (findet man im Internet), und habe relativ wenig "typisch Arno Schmidt'sches" gefunden.
Grüsse
Sandhofer
Hallo Leibgeber,
danke für die ausführliche Antwort.
Zitat von "Leibgeber"Ähh, was ist SUB ? Stadt- und Universitätsbibliothek ? :breitgrins:
Stapel ungelesener Bücher, gibt auch RUB (Regal ...) und BUB (Biblliothek ...)
Zitat von "Leibgeber"Ansonsten kann ich nicht definieren, was englischer, oder auch viktorianischer Humor ist. Aber ich vermute mal, du verstehst darunter so ungefähr dasselbe, wie ich.
Du solltest da mit Bulwer voll richtig liegen, soweit es die Romane betrifft, die eben zu seiner Zeit und im vollen englischen Leben spielen.
Einzige "Bedingung" - musst überhaupt mit dieser Art dickleibiger Romanliteratur was anfangen können. Ich steh halt total drauf.
Aber ich fände es verkehrt, ihn nur darauf zu reduzieren, auf das Humoristische. Das ist ja auch bei Dickens eher einengend.
Zum Vergleich, auch wenn das wohl etwas hinkt, er gehört eher in die Ecke Wilkie Collins. Nicht in die Charles Dickens..
Kann ich in Allem nur zustimmen. mag ich auch.
Zitat von "Leibgeber"
"Dein Roman" war wohl der teuerste Buch-Einzelkauf (nicht - Werkausgabe) meines Lebens. Ich hab dafür 75 Euro hingelegt. So einen Wahnsinn mach ich auch so bald nicht wieder :zwinker:
Es ist, glaub ich, die einzige deutsche Ausgabe, die es je gab, und sie kam eben nicht als Taschenbuch-Nachdruck.
Ist das die Ausgabe von Enzensberger nach Arno Schmidts Lieblingsbüchern, ich glaube, bei Eichborn?
Zitat von "Leibgeber"
Wenn du "testen" willst -
es gibt die beiden Romane "Was wird er damit machen" und "Nacht und Morgen" als dtv-Zweibänder. Jeweils mit dem plüschigen Zusatz "Ein Criminal-Roman". Da kommst du antiquarisch, über ZVAB, oder auch Ebay, ganz gut ran.
Danke für den Tipp, aber leider steigere ich aus Prinzip nicht in virtuellen Auktionshäusern.
HG
finsbury
Mahlzeit,
Zvab.com ist eine Suchmaschine für, bzw durch, das Bücherangebot von professionellen Antiquaren. Hängt wohl irgendwie mit buecher.de zusammen, ist jedenfalls nix mit Steigern oder gar sich mit Kleingangstern rumärgern.
Hallo zusammen!
Dostojewskij - Erzählungen
Kafka - Erzählungen
Hallo finsbury,
Zitat von "finsbury"
Stapel ungelesener Bücher, gibt auch RUB (Regal ...) und BUB (Biblliothek ...)
Kapiert.
Ich füge dem KGB hinzu = Kartons gelesener Bücher. :zwinker:
Die ungelesenen versuche ich, im Regal zu lassen.
Zitat
Ist das die Ausgabe von Enzensberger nach Arno Schmidts Lieblingsbüchern, ich glaube, bei Eichborn?
So eine Ausgabe ist mir nicht bekannt.
Es gibt eine Reihe "Haidnische Alterthümer" mit Lieblingsbüchern von Arno Schmidt, bei Zweitausendeins. Ich wüsste aber nicht, dass da der Roman von Bulwer erschienen ist.
Und Enzensberger bei Eichborn ist doch die "Andere Bibliothek", oder? Da ist mir auch kein Bulwer bekannt.
Ich meine die Ausgabe hier:
Lytton, Edward Bulwer Lytton:
Dein Roman : 60 Spielarten engl. Daseins; Roman / Edward Bulwer-Lytton. Dt. von Arno Schmidt. - Frankfurt (am Main) : Goverts-Krüger-Stahlberg, 1973. - 1539 S.; ; 22 cm
Einheitssacht.: My novel <dt.> Übers. aus d. Engl.
ISBN 3-7740-0436-6 Lw. : DM 64.00
Nun, damals stolze 64 Märker, 1973. Da sind, bei der Seltenheit des Buches, und die Preissteigerung inclusive, 75 Euros gar nicht so viel.
Und leider erschien davon, anders als von „Was wird er damit machen“, eben KEIN praktischpreiswerter DTV-Zweibänder.
Warum Herr Schmidt aus "My" - "Dein" machen musste, weiß ich nicht.
Und ansonsten hab ich heftigst geschlampt. :grmpf:
Es gab sehr wohl schon deutsche Ausgaben.
Es führt zum Ziele, die üblichen Verbundkataloge mal nach Bulwer, und dem Einheitssachtitel "My Novel" abzustöbern. Das bringt dies hier:
Erstens:
Autor/-in Lytton, Edward Bulwer Lytton, Baron, 1803-1873
Titel Meine Novelle : oder Wechselfälle des englischen Lebens von Pisistratus Caxton / Von Sir Edward Bulwer Lytton ; Aus dem Englischen von Otto von Czarnowski
Impressum Pest [etc.] : Hartleben, 1852-1853
Umfang Theil 1-3, 4-6, 7-9 [in 3 Bden.] ; 8’ Originaltitel My Novel
Zweitens:
Meine Novelle : oder Wechselformen im englischen Leben
/ Edward Bulwer Lytton Lytton. - Stuttgart : Metzler, 19XX
Wobei das 19XX Quatsch ist, die Bände, wohl vier, sind anscheinend zwischen 1851 und 1853 erschienen.
Drittens:
Sämmtliche Romane / Edward Lytton Bulwer
21 - 22: Meine Novelle ; 1 - 2 / A. v. W. [Übers.]
Lytton, Edward Bulwer Lytton *1803-1873*
W., A. v.
: Hoffmann, 1868
Ja, und die Verdeutschung als "Meine Novelle", da muss man erstmal drauf kommen.
Ich weiß wirklich nicht, ob damals im Deutschen "Novelle" für das englische „Novel“ (noch) üblich war, ob das überhaupt jemals üblich war, oder ob die Übersetzung des Titels schlichtweg mies ist, und der Rest dann auch. Der Übersetzung, nicht der - ääää - "Novelle".
Recherche ist unter Vorbehalt und ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Ist ein bisschen schwierig, sich durch diesen Wust an irgendwann retrodigitalisierten Titelaufnahmen in unterschiedlichster Güteklasse zu wühlen.
Zitat
Danke für den Tipp, aber leider steigere ich aus Prinzip nicht in virtuellen Auktionshäusern.
Ich versteh das Prinzip nicht.
ZVAB ist einfach ein riesiger Internet-Antiquariatskatalog. Nur Antiquariate drin. Festpreise. Nix Auktionshaus.
Ich weiß sowas sehr zu schätzen, allein schon beruflich, weil ich früher jahrelang so mal eben, bzw. neben, bei nämlich, 6 bis 8 Antiquariatskataloge parallel gelesen hatte, um die besten Angebote rauszufinden. Ziemlich kopfweherzeugend.
Nachdem ich früher jahrelang das Sterben der Antiquariate beklagt hatte, denn ich LIEBE Antiquariate, :smile: und stöbere selbstverständlich auch in Internet-Zeiten weiter in denen rum –
bin ich inzwischen zu der Ansicht gekommen, dass so ein Eintrag in ZVAB denen eher nutzt.
Kleines Beispiel. Ich hab letztes Jahr, so nebenbei, Clemens Brentanos Roman "Godwi" gekauft. Nix besonderes, Reclam.
Die Ausgabe ist übrigens noch lieferbar. Aber was soll es. Kauf ich es antiquarisch, nutz ich eben einem Antiquar. Anstatt einer Buchhandlung. Finde ich OK.
Das Antiquariat war von mir aus gut erreichbar, also angerufen, und vereinbart, dass ich abhole, anstatt schicken zu lassen.
Ich kannte den Laden, von außen, wäre da aber sonst wohl nicht drin gelandet. Hab an dem Tag zwar nix weiteres da gekauft, aber –
irgendwann werde ich da wohl wieder Geld lassen.
Was Ebay betrifft, so nutzt du durch deine Ersteigerung (oder Versteigerung) natürlich einem Großkapitalisten. Aber das tust du auch, wenn du einen Kühlschrank, ein Auto, oder eine Jeans kaufst. Beliebig erweiterbar! Und kleine selbständige Verlage gibt es auch kaum noch.
Übrigens wildern bei Ebay auch jede Menge Antiquare und Ramschversender. Häufig mit Festpreisangeboten.
Wenn ich Bücher verscherbeln würde, würd ich es auch bei Ebay versuchen. Und zwar, weil ich da eventuell mehr raushole, als wenn ich es zum Weiterverkauf zu einem Antiquar trag, der mir 50 % oder weniger von seinem veranschlagten Verkaufspreis gibt.
Was sein gutes Recht ist. Ich steh voll auf Seiten der Antiquare.
Noch mehr aber auf meiner. Besonders, wenn ich Geld einspare, das ich dann für Bücher ausgeben kann. Was jenachdem einem Antiquar nutzt und so – usque ad finem, oder ein Endloses Geflochtenes Band, oder so ...
:zwinker:
Was den RiesenBulwer betrifft, ich bin inzwischen auf Seite 407. Und jetzt lese ich weiter.
Gruß
Leibgeber.
Und neben dem oben Genannten lese ich zur Zeit
"Dafnis" von Arno Holz.
Für die paar von Zigtausenden :zwinker: , die es vielleicht nicht kennen, zum Online Stöbern
http://gutenberg.spiegel.de/autoren/holz.htm
Mit originaler Barocklyrik hatte ich ja immer so meine Schwierigkeiten. Trotz ihrer oft großen Bildhaftigkeit und Sprachgewalt.
Les ich doch lieber den Holz, der es aufgesaugt, verarbeitet, und was Eigenes und Originelles draus gemacht hat, aus Protest gegen was, das er wohl als Sprachverarmung seiner Zeit empfand.
Und insofern ist er ja ganz aktuell.
Es macht Freude, zu lesen, wie der sich durch die Freuden und Sünden des Lebens reimt -
ein begnadeter Lyriker, voll Sprach-Gefühl, voll Liebe zur deutschen Sprache -
ein Dichter durch und durch.
Leibgeber
Hallo zusammen!
Zitat von "Leibgeber"Und neben dem oben Genannten lese ich zur Zeit
"Dafnis" von Arno Holz. [...] ein begnadeter Lyriker, voll Sprach-Gefühl, voll Liebe zur deutschen Sprache -
ein Dichter durch und durch.
Dem kann ich nur zustimmen. Ich suche ja immer noch eine Gesamtausgabe des Phantasus (allerdings, zugegebenermassen, nicht sehr aktiv ... :redface: )
Im übrigen bin ich nach dem Pseudo-Mittelalter des Eichendorff jetzt mal bei einem "richtigen" Minnesänger. Ich lese zur Zeit die Lieder des Walther von der Vogelweide. Auf Mittelhochdeutsch, natürlich. Nach anfänglichen Problemen, wieder reinzukommen, geht's eigentlich ganz gut.
Grüsse
Sandhofer
Hallo miteinander!
Zitat von "Leibgeber"ZVAB ist einfach ein riesiger Internet-Antiquariatskatalog. Nur Antiquariate drin. Festpreise. Nix Auktionshaus.
Ich weiß sowas sehr zu schätzen, allein schon beruflich, weil ich früher jahrelang so mal eben, bzw. neben, bei nämlich, 6 bis 8 Antiquariatskataloge parallel gelesen hatte, um die besten Angebote rauszufinden. Ziemlich kopfweherzeugend.
Ja, die Online-Kataloge sind wirklich eine segensreiche Erfindung, auf die ich nicht mehr verzichten möchte.
Ich kaufe einen großen Teil meiner Bücher via ZVAB oder auch booklooker.de. Bei booklooker können auch Privatanbieter ihre Bücher verkaufen, nicht nur Antiquariate, deshalb sind die Preise dort tendenziell niedriger als im ZVAB, aber das hängt natürlich immer auch vom Einzelfall ab. Bei Ebay habe ich in letzter Zeit keine Bücher mehr gekauft, denn da weiß man ja leider nie genau, ob man das Buch dann am Ende auch bekommt oder ob man in letzter Sekunde noch überboten wird. Ich sehe Ebay als eine Art Flohmarkt an: es verschlingt einige Zeit, wenn man dort auf der Suche nach günstigen Büchern ist, aber ich habe dort schon einige schöne Bücher für wenig Geld erstanden.
Zitat von "sandhofer"Im übrigen bin ich nach dem Pseudo-Mittelalter des Eichendorff jetzt mal bei einem "richtigen" Minnesänger. Ich lese zur Zeit die Lieder des Walther von der Vogelweide. Auf Mittelhochdeutsch, natürlich. Nach anfänglichen Problemen, wieder reinzukommen, geht's eigentlich ganz gut.
Momentan habe ich ebenfalls eine Mittelalter- und Mittelhochdeutsch-Phase. Ich habe mir kürzlich eine schöne Ausgabe von Hartmanns Iwein gekauft, in der ich jetzt bis zum Vers 3291 (von insgesamt 8166) vorgedrungen bin. Diese Ausgabe (hrsg. von Benecke/Lachmann) hat nur den mittelhochdeutschen Text, keine neuhochdeutsche Übersetzung. Bei zweisprachigen Ausgaben ist für mich die Verlockung immer recht groß, eher die nhd. Übersetzung als das Original zu lesen. Damit ich dieser Versuchung nicht ausgesetzt bin, lese ich jetzt lieber eine einsprachige Ausgabe.
Außer dem Iwein habe ich mir kürzlich noch ein Buch mit mittelalterlichen Erzählungen und Schwänken gekauft, die ich zwischendurch lese. Daraus habe ich als letztes <i>Daz Maere von dem Sperwaere</i> und <i>Der Wiener Mervart</i> gelesen. Und heute kam hier erfreulicherweise ein weiteres von mir (via ZVAB) bestelltes "mittelalterliches" Buch an: <i>Otnit. Herausgeben von Franz Joseph Mone. Berlin: Reimer, 1821</i>. Noch unbeschnitten und im Interimsumschlag für schlappe 15,90 Euro. Das habe ich jetzt erst einmal vorsichtig aufgeschnitten und dann gleich die erste Aventiure gelesen. So fängt's an:
ZitatAlles anzeigen
OTNIT.
Diß buech seit von Otnit dem edeln keyser, der nam mit gewalte eynem kuenig genhalb dem wilden mer sin tohter.
I. Hie bittet keiser Otnit die seinen, jm trúwen zuo raten, wie er nach eren weiben solle.
Eß wart ein buoch funden zuo Sunders in der stat,
Daz hett geschrifft ein wunder, dar an lag manig blat,
Daz hettent die vbeln heiden in die erde begraben,
Nuo súllent ir von dem buoche vil kurtzwil haben.
Wer nuo mit gantzen freiden by kurtzwil wel wesen,
Der losse ime von dem buoche vil singen vnd lesen,
Von einem kunge riche, der hett Lamparten namen,
Er dorffte sich der kronen in dem lande nit schamen.
Als aktuell lieferbare Ausgabe des "Ortnit" (so heißt er heutzutage) scheint es nur die aus dem Hirzel-Verlag für 49 Euro zu geben, in der freilich auch noch der "Wolfdietrich" enthalten ist. Leider ist mhd. Literatur oft ziemlich teuer, wenn sie nicht gerade bei Reclam erschienen ist. Wenn man z.B. bei Arno Schmidt liest: "Heinrich von dem türlîn, Diu Crône; ebenso gut wie unbekannt, und mir den weitgerühmten mittelhochdeutschen Klassikern durchaus ebenbürtig, prachtvoll realistisch zuweilen, geil und groß", dann klingt das ja zunächst einmal sehr verlockend. Sehr erfreulich ist auch, daß es sogar eine lieferbare und zuverlässige Ausgabe von "Diu Crône" gibt. Aber daß man dafür mehr als 100 Euro hinlegen muß, ist dann wieder ziemlich abschreckend. :sauer:
Schöne Grüße,
Wolf
Hallo Leibgeber,
vielen Dank für die bibliografische Recherche.
Zitat von "Leibgeber"Ich versteh das Prinzip nicht.
ZVAB ist einfach ein riesiger Internet-Antiquariatskatalog. Nur Antiquariate drin. Festpreise. Nix Auktionshaus.
Was Ebay betrifft, so nutzt du durch deine Ersteigerung (oder Versteigerung) natürlich einem Großkapitalisten. Aber das tust du auch, wenn du einen Kühlschrank, ein Auto, oder eine Jeans kaufst. Beliebig erweiterbar! Und kleine selbständige Verlage gibt es auch kaum noch.
Bei aller Liebe zum guten alten Sozialismus ist es nicht mein Hass auf Großkapitalisten, der mich von Ebay u.a. derartigen Einrichtungen - wobei ich nur Auktionshäuser, nicht virtuelle Antiquariate und Buchhandlungen meine, bei denen bestelle ich auch - abhält, sondern schlechte Erfahrungen. Vor einigen Jahren wurde eine alte Emailadresse von einem anderen Provider als meinem jetzigen, von einigen windigen Gestalten benutzt, um darunter wohl Windeier-Angebote zu machen. Darauf erhielt ich - weil ich meinen eher seltenen Namen nicht genügend verschlüsselt hatte, plötzlich nachts Anrufe aus Holland und sonstwoher, die sich nach den angeblich von mir ins Netz gestellten Artikeln erkundigten und kurze Zeit später Rechnungen und Mahnungen mehrer solcher Auktionshäuser, die ihre Provision forderten. Obwohl ich diesen mehrmals schriftlich und fernmündlich den Sachverhalt erklärt hatte und auch den alten Provider angeschrieben hatte, der zuvor versichert hatte, meine alte Email-Adresse gelöscht zu haben, hörten diese ganzen Anrufe und Mahnungen erst auf, nachdem ich eine Anwaltskanzlei eingeschaltet und bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet hatte.
Deshalb können mir diese Auktionshäuser gestohlen bleiben und ich unterstütze lieber seriöse Großkapitalisten, wenn's denn sein muss :breitgrins: .
HG
finsbury
Ich lese zum ersten Mal von Dante: "Die Göttliche Komödie" und eure Ausführungen zu diesem Werk finde ich sehr interessant und hilfreich.
Thomas Mann: Die Erzählungen
Heidegger: Sein und Zeit
Liebe Grüße, Fuu
Zitat von "Thomas"Hallo zusammen!
Dostojewskij - Erzählungen
Welche Ausgabe, und wie gefallen sie dir?
Ich lese viel Oesterreichisches:
vor kurzem:
Thomas Bernhard - Alte Meister
Johann Nepomuk Nestroy - Der Zerrissene
Demnaechst:
Arthur Schnitzler - Fraeulein Else
Adalbert Stifter - Der Hagestolz
Momentan Lila lila -Martin Suter.
(Heute gelesen die Traumnovelle von Arthur SChnitzler)