eBooks und PDA

  • Gibt es EBooks eigentlich auch mit Vorlesefunktion für Blinde bzw. Lesefaule? Falls nein; liegt das rechtlichen Problemen oder fragt ansonsten keiner danach?


    Gruß
    Meier

    "Es gibt andere Geschichten auf einem andern Blatt Papier, doch jede ist mit der ersten verwandt" * Keimzeit

  • Moin, Moin!


    "In unser technik-verliebten Welt wird Herr Forssman auf taube Ohren stoßen. Heute haben wir Hörbücher, damit wir uns das Lesen sparen, das ohnehin nicht zu den Stärken vieler gehört. Wir protzen lieber in der Bahn mit dem Kindle HD Fire, lesen aber doch nur die Biografie von Dieter Bohlen. Gewöhnen Sie sich daran, dass wir uns in Zukunft das Wissen gleich einpflanzen lassen, vielleicht werden unsere Enkelkinder mit USB-Anschluss auf die Welt kommen, damit sie sich ihre E-Books gleich ans Hirn schließen können." (in den Kommentaren zu <a href="http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2014/02/05/unfug-beschiss-und-niedergang.htm">diesem Artikel</a> gelesen).


  • Moin, Moin!


    "In unser technik-verliebten Welt wird Herr Forssman auf taube Ohren stoßen. Heute haben wir Hörbücher, damit wir uns das Lesen sparen, das ohnehin nicht zu den Stärken vieler gehört.


    Etwas erinnert mich bei diesem Konflikt an die Debatte über die Fotografie. Da wurde anfangs auch befürchtet die gemalte Kunst würde aussterben. Gelitten haben einige Genres, aber es hat die Kunst auch auf neue Wege gebracht und die traditionelle Malerei ist auch nicht ausgestorben. Bei Hörbüchern wird halt die optische Gestaltung durch eine akustische ersetzt, und wenn das gut gemacht ist, dann kann man als Hörer durchaus einen besseren Eindruck von der Geschichte bekommen, denn als Leser.

  • Moin, Moin!


    Bei Hörbüchern wird halt die optische Gestaltung durch eine akustische ersetzt, und wenn das gut gemacht ist, dann kann man als Hörer durchaus einen besseren Eindruck von der Geschichte bekommen, denn als Leser.


    Zumal Hörbücher an die orale Erzählkultur, wie sie vor dem Buchdruck jahrtausendelang geübt wurde, anschließen.


    Meine Einstellung zu E-Books unterliegt Schwankungen. Nachdem ich mir vor Jahren den Kindle zugelegt hatte, erlag ich diesem Reiz vollständig und nahm quasi vom Papierbuch Abschied. Inzwischen finde ich eine alleinige Lektüre von E-Books langweilig. Immer das gleiche Erscheinungsbild. Ein Gefühl von Sterilität schlich sich ein. So nehme ich seit einiger Zeit gerne wieder ein gedrucktes Buch in die Hand, um die Haptik zu genießen.


    E-Books sind beispielsweise eine hervorragende Möglichkeit, Bücher, die keiner mehr verlegen will oder die seit langem "out of print" sind, verfügbar zu machen und zu halten.


  • Gibt es EBooks eigentlich auch mit Vorlesefunktion für Blinde bzw. Lesefaule? Falls nein; liegt das rechtlichen Problemen oder fragt ansonsten keiner danach?


    Gruß
    Meier



    Der Rechteinhaber muß damit schon einverstanden sein. Bei manchen englischen ebooks (Kindle) gibt es die Vorlesefunktion, allerdings nicht für alle Kindlegeräte.


    http://www.amazon.de/gp/help/c…?ie=UTF8&nodeId=200943920


    Bei deutschen Ebooks, epub, habe ich das noch nicht entdeckt.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Danke für den Hinweis, Maria. Allerdings ist man aber soviel ich weiß bei Kindle an Amazon gebunden an deren Boykott ich mich immer strikt gehalten habe.


    Gruß
    Meier

    &quot;Es gibt andere Geschichten auf einem andern Blatt Papier, doch jede ist mit der ersten verwandt&quot; * Keimzeit


  • Danke für den Hinweis, Maria. Allerdings ist man aber soviel ich weiß bei Kindle an Amazon gebunden an deren Boykott ich mich immer strikt gehalten habe.


    Gruß
    Meier


    Wenn es um ebooks geht, bist du auch bei epub an Adobe gebunden, solange es diesen DRM Schutz gibt. Was mich ärgert ist, daß Adobe bereits einen härteren Schutz entwickelt hat und wollte dies in diesem Jahr in Gang setzen, mit dem Ergebnis, daß ich mit meinem älteren eReader von Sony kein Update mehr bekommen würde und ich diese nicht mehr öffnen könnte. Na bravo!


    Eine gestrige Nachricht hat gebracht, daß die Buchhändler noch die alte DRM in diesem Jahr noch beibehalten können bzw. Wählen können.


    Da Kauf ich dann doch lieber bei Amazon.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Allerdings ist man aber soviel ich weiß bei Kindle an Amazon gebunden


    nein, ist man nicht. Auf meinem Kindle sind zu 99% eBooks, die *nicht* von Amazon kommen, sondern von Mobileread. Ein paar kommen aus dem iBookstore von Apple, den Harry Potter habe ich direkt bei Pottermore gekauft, nur eine Handvoll Titel habe ich bei Amazon geladen und noch weniger dort gekauft.

  • E-Books sind beispielsweise eine hervorragende Möglichkeit, Bücher, die keiner mehr verlegen will oder die seit langem "out of print" sind, verfügbar zu machen und zu halten.


    Das halte ich auch für einen wirklichen Vorteil und habe auch schon nette Entdeckungen gemacht. Die Serie "Fortune de Fance" zum Beispiel. Was immer noch fehlt sind anständige Nachschlage- oder Übersichtswerke, die man dann "immer" dabei haben könnte.
    Ich stelle aber auch fest, dass meine unrsprüngliche Absicht, nur kostenlose Bücher herunterzuladen etwas aufweicht. Mittlerweile habe ich einiges an aktueller Unterhaltungsliteratur heruntergeladen und mich schon geärgert, dass ich zum Beispiel den neuen Carre nicht weitergeben kann. Im Endeffekt wäre damit das richtige Buch günstiger gewesen und würde meine Regale auch nicht mehr belasten.

  • Neue eBooks mit all ihren Nachteilen habe ich nur in ein, zwei Ausnahmefällen gekauft (zuletzt -- mooment, ah hier: Juli 2013, Christian Y. Schmidt: Im Jahr des Hasendrachen).


    Ansonsten entscheide ich mich - wenn ich überhaupt noch neue Bücher kaufe, was immer seltener vorkommt - fast immer für die Buch-Ausgabe.


  • Ich stelle aber auch fest, dass meine unrsprüngliche Absicht, nur kostenlose Bücher herunterzuladen etwas aufweicht.


    Ich bin dieser Absicht bisher weitgehend treu geblieben und habe noch keine 5 Euro für ebooks ausgegeben. :zwinker:


    Ich bin (und bleibe wohl auch) ein altmodischer Buchmensch, der lieber ein "echtes" Buch in der Hand hält und liest. Den Reader nutze ich daher fast ausschließlich für gemeinfreie Texte und das auch nur ab und zu. Für mich haben ebooks keine Vorteile und auch wenn die Regale voll sind - irgendwo findet sich immer ein Plätzchen. :smile:


    Gruß, Gina

  • Ich bin dieser Absicht bisher weitgehend treu geblieben und habe noch keine 5 Euro für ebooks ausgegeben. :zwinker:


    Ich bin (und bleibe wohl auch) ein altmodischer Buchmensch, der lieber ein "echtes" Buch in der Hand hält und liest. Den Reader nutze ich daher fast ausschließlich für gemeinfreie Texte und das auch nur ab und zu. Für mich haben ebooks keine Vorteile und auch wenn die Regale voll sind - irgendwo findet sich immer ein Plätzchen. :smile:


    Gruß, Gina


    Bis jetzt habe ich immer neue Regale bauen können, wenn es zu eng auf den Bücherbrettern wurde, aber nun werden die Wände knapp. Mein oportunisticher Teil bewundert auf der einen Seiten so richtig vollgepfropfte Bücherregale, auf der anderen Seite aber auch solche Puristen wie Giesbert, und immerhin wird auch von dem Schriftsteller Hermann Kesten berichtet, dass er seine ganze Habe in einem tragbaren Koffer unterbringen konnte.

  • Aber!


    Müsste ich flüchten, wären natürlich klar die E-Books im Platzvorteil. Aber immer würde ich meine Kinderbücher vermissen. Selbst wenn ich viele von ihnen heute in Reprints wiederkaufen kann: ich liebe nur diese vollgemalten, zerrissenen Exemplare. Also meine Flucht gestaltet sich dann ala Nemirovsky praktisch unmöglich.

  • Moin, Moin!


    "Forssmann scheint allerdings spezialisiert auf 'schwierige Fälle' wie Arno Schmidt. Der lässt sich tatsächlich nicht werktreu als flexibles E-Book umsetzen, da geht es um typografischen Hochalpinismus." (<a href="http://www.lesen.net/forum/index.php?page=Thread&postID=204990#post204990">Quelle</a>)

  • "Im Anfang war das Wort" (Evangelium nach Johannes): vielleicht sollte man mal daran erinnern, dass ein Buch meistens und ein Roman fast immer schlicht aus Wörtern besteht. Die kann man sich vorlesen lassen, selber lesen, in Stein meißeln, auf Plakate malen, auf Papier drucken und was immer man will. Das sind alles Akzidenzien, die Essenz des Buches sind die Wörter. Ob ich einen Roman in einem gedruckten Buch oder einem Kindle lese, ist ungefähr so wichtig, wie ob ich das Buch im Lehnsessel oder am Eßtisch lese, oder ob ich dabei einen Whisky oder einen Tee trinke. Es ist eine Sache des Komforts und des Wohlgefühls, den ich beim Lesen habe, nicht mehr und nicht weniger.


    Das sagt jemand, der durchaus seine Freude an gut gestalteten Büchern hat (z.B. die neue Thomas-Mann-Ausgabe) und sich als bibliophil bezeichnen würde. Aber angesichts der Ebooks den Untergang des Abendlandes auszurufen, wie es Herr Forssmann tut, halte ich für völlig unangebracht.


    Und die Reclam-Heftchen mit ihrem engen Satz, ihrer kleinen Schrift und dem fehlenden Rand als große Kulturleistung gegenüber dem Ebook auszurufen, wo ich diese Dinge mir selber lesefreundlich einrichten kann: ich kann nur herzlich lachen. :breitgrins: Es gibt so viele schlecht gemachte Bücher, denen ich eine gute Ebook-Ausgabe immer vorziehe.


    Gruß
    Klaus

  • <a href="http://social.fatbrain.co.uk/news/keeping-it-real/">Wichtige Gründe</a>, warum man doch lieber mit Papierbüchern umgehen sollten.


    Die Seite hat Probleme beim Laden; aber wo der Mensch Recht hat, hat er Recht. :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus