Eure Neuzugänge - Was habt ihr zuletzt gekauft?

  • Ja, ich habe an die Empfehlungen hier gedacht, freut mich umso mehr. Es hat auch eine Weile gedauert, bis ich die Bände zum kleinen Preis gefunden habe. Die oft geforderten 20€ pro Band sind mir da einfach zu viel. Jetzt habe ich die für 5€ pro Band (noch in Folie eingeschweißt) bekommen. Ich werde berichten, wenn ich sie gelesen habe.

  • Nun ja, gekauft nicht gerade, aber gefunden in Beständen, von denen sich mein Schwiegervater trennt:


    Lew Tolstoi: Hadschi Murat

    Italo Svevo: Vom guten alten Herrn und vom schönen Mädchen

    Umberto Eco: Gesammelte Streichholzbriefe


    Von Tolstoi las ich vor vielen Jahren "Krieg und Frieden" mit dem Gefühl der Überforderung, aber einer Ahnung von der absoluten Größe. Das wird wohl noch einmal ein Wiedersehen geben. Vor nicht so langer Zeit erschrak ich gehörig vor der "Kreuzersonate". Die kaukasische Geschichte werde ich als Friedensangebot angehen.


    Svevo (eigentlich Aron Hector - oder auch Ettore - Schmitz) ist ein Zufallsfund, der mich darauf aufmerksam machte, wie wenig italienische Literatur ich kenne, obwohl ich der Landessprache sogar halbwegs mächtig bin. Ariost, Boccaccio, eine kleine zweisprachige Erzählungssammlung und ein paar Dinge von Tabucchi, den Portugal aber mehr interessierte, und das war's auch schon.


    Und Umberto Ecos Essays mit ihrem freundlich lächelnden Tiefsinn lohnen eigentlich immer.


    Dazu als kleine Sachbuchergänzung: ein Reclambändchen "Mathematik, Maße und Gewichte in der Antike" von O.A.W. Dilke - Schwiegerpapa war Maschinenbauingenieur.

  • Ich bin jedes Mal, wenn ich von einer Zahnbehandlung komme, erstmal zum Stöbern in den Bücherregalen des Sozialkaufhauses.
    Das liegt beim Zahndoc um die Ecke und hat immer ein sehr schönes Angebot. Ich nehm es als Trostpflaster nach der Zahnbehandlung.
    Die beiden letzten Male, als ich da war, hat mich regelmäßig ein Schuber mit Werken von Adalbert Stifter angelächelt. Sehr schöne kleine Bücher. Ich blieb standhaft bis letztes Mal, da habe ich ihn mitgenommen.
    Jetzt muss ich nur noch die Zeit finden, mich hineinzuvertiefen. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals etwas von Stifter gelesen hätte. Vielleicht ganz früher mal, vor 50 Jahren oder so ...

  • In der Literaturgruppe bei Facebook scheint es einige Leute zu geben, die es versucht haben und daran verzweifelt sind.
    Ich bin im Moment recht leidensfähig in diesem Punkt. Weiß aber nicht, wie lange das so bleibt.

  • Ah ... einer der beeindruckendsten Romane der deutschen Literatur. Auf 750 Seiten wird über Steine, Pflanzen und Möbel diskutiert. Genial!

    Ich fand die Sprache sehr gut. Aber ich denke man braucht gedankliche Ruhe beim Lesen. Die hatte ich damals nicht.

    Aber irgendwann lese ich das Buch zu Ende.

  • Ich liebe den "Nachsommer" sehr. Eine wunderbare Sprache und ein Buch, in dem man sich ausruhen kann. Wie ein entspannter Sommerurlaub in den Bergen.
    Die Erzählungen "Bunte Steine" von Stifter mag ich auch. Den "Witiko" wollte ich ja in diesem Jahr lesen, bin aber gar nicht in dessen Nähe gekommen. Und im nächsten Jahr habe ich nicht die Ruhe dafür. Aber ab Mitte 2023 beginnt die Freiheit, dann kann ich all diese schönen Dinge lesen und hoffe, damit noch gute Jahre zu haben.

    Von Italo Svevo, Diaz Grey , habe ich übrigens schon seit Jahrzehnten das hochgepriesene "Zenos Gewissen", aber der Plot hat mich bisher nicht wirklich angesprochen.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Noch genialer als den Nachsommer finde ich ja den Witiko. Die Erzählungen für zwischendurch.

    Den wollte ich ja letztes Jahr lesen. Aber ich bin daran gescheitert, dass "Die Ahnen" von Freytag sich zogen und ziehen wie Kaugummi und mir keine Lust ließen, weitere historische Romane gehaltvolleren Kalibers zu lesen. Den"Witiko" heb ich mir nun auf für eine Zeit, wo ich ihn in Muße lesen kann.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Nicht gekauft, sondern geschenkt bekommen: die neue Flaubert-Biographie.


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    Am liebsten würde ich sofort mit Lesen anfangen, aber ich muss mich jetzt an Doktor Faustus halten, und in der Leonardo-Biographie sind auch noch die letzten fünfzig Seiten zu lesen.

  • Jaqui

    Vielen Dank! Mit dem wollte ich auch irgendwann einmal anfangen, wenn ich meine derzeitige Lektüre beendet habe. Den 3. Band werde ich mir auf jeden Fall noch holen, denn die Briefe seien die eigentliche Entdeckung, wie mir nun schon einige Male gesagt wurde und ich auch in Kritiken schon gelesen habe.

  • Den Spaziergang nach Syrakus habe ich vor einigen Jahren mit Gewinn gelesen, weil es vorallem interessant war, die Reiseländer Seumes von einem Zeitgenossen des napoleonischen Zeitalters geschildert zu bekommen. So authentisch ist das Erlebnis nicht, wenn man nur Geschichtsbücher darüber liest.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Früher hab ich ja regelmäßig in Buchhandlungen und Antiquariaten gestöbert und natürlich auch gekauft. Diese Zeit ist aber schon lange vorbei, zum einen ganz banal aus finanziellen Gründen, zum anderen, weil ich einfach keinen Platz mehr habe. Aber manchmal kaufe ich halt doch ein paar Bände


    Nicht beim großen A, sondern bei der lokalen Buchhandlung vor Ort. Und da habe ich die letzte Woche bestellten Bücher heute abgeholt:


    Friedrich Torberg, Die Tante Jolesch / Die Erben der Tante Jolesch. Das hatte ich mal, ist mir aber irgendwie abhanden gekommen, also hab ich das nachbestellt. Ein Doppelband in der Ausgabe bei LangenMüller. Relativ schlechtes Papier, durchschnittlicher Druck, fester Kartonbeinband. Ganz ok, kein "schönes Buch", aber die Tante Jolesch darf einfach nicht fehlen.


    Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Bislang hatte ich nur die Suhrkamp-Ausgabe mit der (noch nicht von Keller/Laemmel überarbeiteten) 1957er-Übersetzung von Rechel-Mertens. Das ist zwar eine handliche Ausgabe, aber ohne Kommentar oder irgendwelche Erläuterungen. Also hab ich mir nach einigem Zögern dann die 8bändige Ausgabe aus dem Reclam-Verlag zugelegt. Das ist eine Neuübersetzung von Bernd-Jürgen Fischer, der zur Ausgabe auch ein umfangreiches und sehr informatives Proust-Handbuch beisteuert. Das ich kein Französisch kann, kann ich die Qualität der Übersetzung nicht beurteilen, aber nach einem kurzen Vergleich: Sie liest sich ungleich besser als Rechel-Mertens. Und sie kann natürlich auch die Proustforschung seit 1957 berücksichtigen, da hat sich wohl in der Textgrundlage einiges getan. Zur Ausgabe selbst: Es sind 8 schmucke Paperbacks mit relativem Dünndruckpapier ("relativ" weil: das geht noch dünner ;-)) und sauberem Druck. Jeder Band hat einen Anhang (Textgrundlage, Kommentar, Namensregister). Das ist insgesamt eine sehr schöne Ausgabe und Fischers Handbuch allein ist fast schon den Kauf wert. – Jetzt muss ich nur noch die Zeit finden, meine mit Band 3 unterbrochene Lektüre fortzusetzen …

  • giesbert ich habe mir auch die Fischer Übersetzung von Proust gekauft im vorigen Jahr. Den ersten Band habe ich bereits gelesen nebenher immer wieder mal das Original. Während der Pandemie hab ich mein Französisch wieder etwas aufgemöbelt und es ging überraschend gut. Soweit ich das beurteilen kann (bin aber weit davon entfernt Expertin zu sein) ist die Fischer Übersetzung ganz gut gelungen, auch sehr flüssig zu lesen und der heutigen Zeit angepasst. Bd. 2 kommt im Laufe der nächsten Monate, ich will das wieder so machen jedes Kapitel zuerst auf frz., dann auf dt.

    Während meines Studiums habe ich die "Recherche" auf Englisch gelesen. Ist aber schon etwas her, .... Damals war es aber ein schnelles Drüberlesen.

    Ich wills in kleinen Happen genießen, und die einzelnen Bände zwischendurch einstreuen.


    und die Tante Jolesch ist erfrischend )) auch wenn ich persönlich finde, dass sich Männer schon Luxus leisten könnten :)