Lesejahr 2010

  • Hallo zusammen,


    wie verlief euer Lesejahr 2010?


    bei den Klassikern hatte ich zwei Neuentdeckungen:


    -Gustave Flaubert (Salammbo)
    -Conrad Ferdinand Meyer (Jürgen Jenatsch)


    weitere Highlights:
    -Anderson, Sherwood: Winesburg, Ohio
    -George Eliot: Middlemarch
    -Virginia Woolf: Flush



    von den zeitgenössischen Romanen empfand ich "2666" als das intensivste Leseerlebnis.


    weitere persönlich Top-Bücher - zeitgenössisch:
    Murgia, Michela: Accabadora
    Rushdie, Salman: Die bezaubernde Florentinerin
    Faulkner, William: Licht im August


    Folgende "neue" Autoren entdeckte ich im Jahr 2010, die ich auch weiterlesen werde:


    -Roberto Bolano (2666)
    -Walter Kappacher (Selina.... // Fliegenpalast)
    -Herta Müller (Herztier)
    -Antonio Lobo Antunes (bescherte mir mit "Die Rückkehr der Karavellen" das seltsamste Leseerlebnis)



    verstorbener Autor, aber noch kein Klassiker:
    die Romane von Heimito von Doderer. Auch die "Strudlhofstiege" war ein Highlight 2010.


    ich bin auf euren Bericht gespannt :winken:


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

    Einmal editiert, zuletzt von JMaria ()

  • Hallo Maria,


    mein absolutes Lesehighlight dieses Jahr war eindeutig


    John Milton - Paradise Lost


    weitere Klassiker, die mir gut gefallen haben:
    Goethe - Italienische Reise
    Ovid - Metamorphosen
    George Eliot - Middlemarch


    aus dem zeitgenössischen Bereich:
    Kazuo Ishiguro - The Remains of the Day
    Hilary Mantel - Wolf Hall


    bestes Sachbuch (obwohl ich noch mittendrin stecke, aber es begeistert mich jetzt schon...):
    James Shapiro - 1599 - A year in the Life of William Shakespeare


    Viele Grüße
    thopas

  • Soweit ich überhaupt die Kontrolle habe (Weil: Ich lese an und für sich nicht nach Jahren. ;) )

    Sicher die Lektüre von Jean Paul. Von Pessoa. Von Sá-Carneiro. Von Machado de Assis. Weniger glücklich war ich mit Lems theoretischen Werken. Und mit Niebelschütz. Aber alles in allem kann ich mich an keine wirklich schlechte Lektüre in letzter Zeit erinnern.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Dieses Jahr brachte mir aus beruflichen Gründen nur eine geringe Leseausbeute. Außerdem lese ich mit zunehmendem Alter immer lieber Sachbücher, das raubt natürlich den fiktionalen Klassikern zusätzliche Lesezeit.


    Aber dennoch
    Jean Pauls Titan, wenn auch nicht mein liebster Jean Paul, hat auch er diesen unverwechselbaren Ton, diese Atmosphäre, die sonst keiner schafft
    C.F. Meyers Gedichte und Prosa
    eine große (Wieder)entdeckung, manchmal sehr modern anmutend, nie zopfig
    Thomas Morus' Utopia fand ich erstaunlich spannend und eine Bresche in die Zeit des Humanismus, mit dem ich bisher kaum beschäftigt habe
    Tolstois Auferstehung, nach mehr als einem Jahrzehnt wieder einmal ein großer russischer Klassiker, wunderbar!


    Nicht meinen Lesegeschmack getroffen haben


    Thomas Manns erster Joseph-Roman
    (trotzdem habe ich mir fürs nächste Jahr die anderen drei vorgenommen)
    Rilkes Malte Laurids Brigge
    sicherlich interessant, aber eine Welt, in der ich mich nur sehr eingeschränkt zurechtfinde
    Auf mehr Lesezeit und interessante Entdeckungen und Wiederlektüre in 2011



    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Hallo!


    Grundsätzlich muß ich für 2010 feststellen, daß es von der Anzahl her betrachtet ein eher mäßiges Lesejahr war.


    Entdeckungen waren:


    Astrid Kofler, Lebenskörner, die erzählte 80 jährige Geschichte eines Dorfes in Südtirol.


    Bernhard Aichner, Die Schöne und der Tod, ein herrlich skurriler Krimi.


    Wiederentdeckung:


    Max Frisch, Montauk, Bücher verändern sich in der Betrachtung im Laufe der Jahre/Jahrzehnte.


    Ausblick:


    Haruki Murakami, 1Q84


    Jon Kalman Stefanson, Das Knistern in der Sternen


    Viktor Klemperers Tagebücher


    Und neu:[i]Roberto Bolano[i]


    Allen ein geruhsames Weihnachtsfest
    josmar


  • Mein Lesejahr 2010 ist fürn Arsch. Habe die Segel gestrichen.


    Das kann ich nicht behaupten. Hier meine persönliche Best of 2010-Liste:


    Klassiker:
    Flaubert - Salammbo, Lehrjahre des Gefühls, Briefe
    Milton - Paradise lost
    Ovid - Metamorphosen
    Proust - Auf der Suche ... (Bd. 4 - 7)
    Racine - Phèdre (noch nicht beendet)


    Nicht-Klassiker:
    T. Mann - Joseph und seine Brüder
    Hermann Burger - Schilten
    C. Ransmayr - Die letzte Welt
    Knut Hamsun - Mysterien, Pan


    Sachbuch:
    Wolfgang Matz - 1857: Flaubert, Baudelaire, Stifter


    Euch allen schöne Weihnachten!


    Tom

  • Hallo,


    Ich bin nach wie vor mit drei Langzeitprojekten beschäftigt: Melville, Dostojewskij, Lessing. Eine Entdeckung waren Melvilles Erzählungen: Benito Cereno, Billy Budd... Melville ist demnächst abgeschlossen, dann nehme ich mir Montaigne vor. Dostojewskij braucht seine Zeit: Ich habe mir die "Elefanten" in der neuen Übersetzung von Swetlana Geier vorgenommen, sowie die Biographie von Joseph Frank.


    Ich habe eben in meine Leselisten aus 2003 und 2004 reingeschaut und musste feststellen, dass ich entweder langsamer, oder aus anderen Gründen weniger lese als noch vor sechs, sieben Jahren. Erschreckend ist auch, wieviel ich vergessen habe. Wenn ich mir anschaue, was ich vor so und so viel Jahren gelesen/gedacht/getan habe, ist mir das eigene Leben von damals schon etwas fremd geworden. Geht Euch das auch so?


    Ich wünsche allen schöne Feiertage!


    - Harald

    Aktuell: Altägyptische Literatur. Kafka. Theater des Siglo de Oro. Gontscharow. Sterne, Fielding, Smollett.

  • Ich vergesse vieles. Und mit zunehmendem Alter immer mehr. Und immer schneller. Und ... ... ... was wollte ich jetzt gleich noch vor dem Computer? ...


    ja, immer öfter lässt mich mein Gedächtnis im Regen stehen :regen:


    was mir 2010 noch aufgefallen ist, dass ich vermehrt zeitgenössische Literatur gelesen habe und viel weniger Klassiker als geplant. Das vermerke ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge.


    Tom
    kann man das Sachbuch als Buchtipp vermerken? Der Klappentext klingt verlockend:


    Im Jahr 1857 kommt es zu einem verstörenden Zusammentreffen, denn drei ganz unterschiedliche Meisterwerke der Moderne erscheinen: Flauberts "Madame Bovary", Baudelaires "Les Fleurs du Mal" und Stifters "Nachsommer". Wolfgang Matz geht in seiner originellen Studie der Frage nach, wie in demselben historischen Augenblick drei verschiedene Autoren zu ihrem Werk finden, und wie drei verschiedene Bücher auf diesen Augenblick antworten. In seiner Darstellung, die Biographie und Ästhetik überblendet und in Nietzsche mündet, wird 1857 zu einem Schlüsseljahr der Moderne, gerade weil es so unterschiedliche ästhetische Konzepte hervorbrachte Wolfgang Matz - 1857: Flaubert, Baudelaire, Stifter


    Ich habe noch ungelesen "Adalbert Stifter" von Wolfgang Matz im Regal stehen.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Maria,


    [quote author=JMaria]
    was mir 2010 noch aufgefallen ist, dass ich vermehrt zeitgenössische Literatur gelesen habe und viel weniger Klassiker als geplant.
    [/quote]


    Bei mir ist es umgekehrt - ich lese fast nur noch Klassiker. Selbst die Krimis, die ich immer mal zwischendurch einschiebe, sind beinahe schon Klassiker: Agatha Christie, Dorothy Sayers, Robert van Gulik... Zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur fehlt mir der Zugang. Als Herta Müller den Literaturnobelpreis bekommen hat, habe ich es mit "Atemschaukel" versucht - und habe es nicht einmal zuendegelesen.


    - Harald

    Aktuell: Altägyptische Literatur. Kafka. Theater des Siglo de Oro. Gontscharow. Sterne, Fielding, Smollett.


  • Tom
    kann man das Sachbuch als Buchtipp vermerken?


    Ja, Maria. Ich fand es interessant und bereichernd, wie Wolfgang Matz den Beginn der literarischen Moderne und drei grundlegende Autoren mit ihren Hauptwerken analysiert (Flaubert: Madame Bovary; Baudelaire: Die Blumen des Bösen; Stifter: Der Nachsommer).



    Ich habe noch ungelesen "Adalbert Stifter" von Wolfgang Matz im Regal stehen.


    Wenn Du "1857 ..." gelesen hast, kannst Du Dir dieses Buch u.U. sparen.


    Viele Grüße


    Tom

  • Hallo,


    meine Highlights im Lesejahr 2010:


    Klassiker
    Henry James: Die Aspern-Schriften
    Henry James: Daisy Miller
    Franz Werfel: Eine blaßblaue Frauenhandschrift


    Nicht-Klassiker:
    Claudio Magris : Ein anderes Meer
    Samuel Becket: Malone stirbt
    Lars Gustafsson: Frau Sorgedahls schöne weiße Arme
    Heinrich Böll: Wanderer, kommst du nach Spa
    Gabriel Garcia Marques: Chronik eines angekündigten Todes
    Bericht eines Schiffbrüchigen


    Leider auch dieses Jahr nicht all das gelesen, was ich mir vorgenommen habe.


    Gruß, Lauterbach

  • Hallo,


    mein Lesejahr kann sich auch sehen lassen.


    Begeistert war ich von
    - Thomas Morus: Utopia
    - Umberto Eco: Baudolino
    - Joseph Conrad: Herz der Finsternis


    überhaupt nicht gefallen hat mir
    - Albert Camus: Die Pest


    Zwei Autoren, die nichts mit Klassik zu tun haben, habe ich in diesem Jahr für mich neu entdeckt. Das sind zum einem Ilona Andrews im Bereich Paranormalen und James Patterson als Krimiautor.




    Leider auch dieses Jahr nicht all das gelesen, was ich mir vorgenommen habe.


    Dem kann ich mich nur anschließen.


    Katrin

  • Ich nehme mir auch nicht wirklich was vor, aber in diesem Forum bekommt man so viele Tipps und bei einigen denke ich mir dann: Das werde ich heuer noch lesen. Tja, und dann ist das Jahr um und die Liste der Bücher, die ich ja eigentlich noch lesen wollte, um kein einziges weniger geworden.


    Katrin


  • Deswegen nehme ich mir nichts vor. Ich lasse mich treiben ... :winken:


    Same here ;-). Ich hatte aber vor, die Lektüre wenigstens zu protokollieren, damit ich am Jahresende im Klassikforum was zu schreiben habe. Hat aber auch dieses Jahr nicht funktioniert. Ich erinnere mich noch daran, dass ich Raabes "Stopfkuchen" gelesen habe ... - oder war das schon 2009? Herrjeh. Jüngste Lektüre war jedenfalls leichte Kost: Stig Larssons Trilogie (ein page-turner, aber trotzdem eher schlecht;-)), Poes "Arthur Gordon Pym", in der Folge dann Vernes Fortsetzung "Die Eissphinx" und Lovecrafts "Berge des Wahnsinns" - ich kann keinen der drei Romane empfehlen.


    Immerhin, vorgenommen habe ich mir, das Jahr 2011 der Wiederlektüre großer Romane zu widmen. Mal sehen, was daraus wird.

  • Hier sind wohl einige Abmahnungen fällig. Schlechte Buchführung, treiben lassen... :grmpf: das klingt nicht nach ernsthafter Lektüre. :zwinker:


    Meine Statistik mache ich Ende der Woche. Es sieht nach einem guten Jahrgang 2010 aus, der am Ende etwas schwächelte :smile:


    2011 sollte mit der Fortsetzung meiner Projekte Proust, Pepys und Goethe (eingeschränkt), mit schon 3 zugesagten Leserunden in den nächsten Monaten auch anspruchsvoll werden. Ein zweiter Band Bismarck-Biografie wartet auch noch. Möge es einen verregneten Sommer geben.


  • (...) Poes "Arthur Gordon Pym", in der Folge dann Vernes Fortsetzung "Die Eissphinx" und Lovecrafts "Berge des Wahnsinns" - ich kann keinen der drei Romane empfehlen.


    Dieses Projekt hatte ich mir auch mal vorgenommen. Ich habe nicht mal den Arthur Gordon Pym zu Ende gelesen :redface:. Die Eissphinx soll angeblich besser sein. Die Berge des Wahnsinns habe ich mal als Hörbuch gehört; das war vielleicht zum Gähnen, obwohl ich Lovecraft eigentlich sehr gerne mag...



    Möge es einen verregneten Sommer geben.


    Wehe! (schade, hier gibt es den Smiley mit dem Nudelholz nicht :zwinker:)


    Viele Grüße
    thopas