Gebirgige Literatur

  • Hallo,


    da in der Meereslektüre so eine anregende und Reminiszenzen weckende Titelsammlung zusammenkommt, hoffe ich auf gleichen Effekt "im Gebirge".
    Mir selbst fällt aus dem Stand nur viel Stifter ein, Büchners "Lenz" und..................."Heidi" (was aber definitiv ein Klassiker ist :smile:)


    Gruß
    g.

  • Hallo gantenbeinin


    wie wärs mit einer Liegekur in Davos? :breitgrins: , Spaziergänge, eine Verirrung im Schnee usw...
    "Der Zauberberg" von Thomas Mann.


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

    Einmal editiert, zuletzt von JMaria ()

  • Grosse Teile von Tolkiens Herr der Ringe ... Ludwig Hohl: Bergfahrt ... der Raumpilot Pirx von Stanisław Lem ist angefressener Bergsteiger, ebenso einer seiner Roboter ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo JMaria,


    Wie wahr! Und wenn man bei Heidi anfängt wäre der Assoziationsweg eigentlich kein weiter
    gewesen, von der lungenkranken Frankfurter Klara beim Almöhi, bis zu Hans Castorp, Madame Chauchat und Kollegen am Zauberberg :breitgrins: :breitgrins:
    Wie ich eben schon sagte: Sehr hilfreich diese threads :smile:


    Herzlichen Gruß
    g.

  • "Die Judenbuche - eine Geschichte aus dem gebirgichten Westfalen", so der offizielle Titel der bekannten Droste-Hülshoff-Novelle. Naja, was der Westfale so als "Gerbirge" bezeichnet, ist wohl eher eine Ansammlung von bewaldeten Höhenzügen ... :zwinker:


    Sir Thomas

  • Da wir ihn bei der Seefahrt ja schon hatten, darf er hier nicht fehlen.
    Poe, Das Tagebuch des Julius Rodman.
    Überquerung der Rocky Mountains.
    OKOK, er hat das erfunden. Aber trotzdem ....


    Wie definieren wir "Gebirge"?? Wo ja schon Westfalen genannt wurde ... :rollen:
    Also: Heine, Die Harzreise.


    Diverse Karls May's, oder? In den Schluchten des Balkan ...


    Schottisches Hochland: Stevenson.


    Irgendwie fällt mir auch nicht viel ein. Bescheuerte Städter, die Autoren die ich so les. :breitgrins:


    Achja, sehr guter Klassiker:
    B. Traven, Der Schatz der Sierra Madre.
    Ähh ... hüstel ... flüster ... also, ich bin mir fast sicher, den Roman nie gelesen zu haben.
    Der Film ist großartig.


    Übrigens, nur für dich: hatte nicht Schopenhauer irgendwann so ein Gebirgserlebnis gehabt? Alpen, Matterhorn ... ? Weiß nicht mehr.
    Briefe von ihm hab ich nicht gelesen, muss es wohl bei Safranski oder sonstwo gefunden haben.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Hallo gantenbeinin,


    Nietzsche hatte ja immer Sehnsucht nach Musik und Gebirge und Zarathustra verließ das Gebirge, um zu den Menschen zu gehen...


    Ansonsten lese ich zu Weihnachten immer Der Bergkristall von Adalbert Stifter Lektüregewohnheit und auch den Film dazu habe ich mir gekauft...


    Auch Die Steinflut von Franz Hohler habe ich sehr gern gelesen und in guter Erinnerung...


    "Die Judenbuche" und "Der Zauberberg" wurden ja schon genannt...


    Grüße, FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Übrigens, nur für dich: hatte nicht Schopenhauer irgendwann so ein Gebirgserlebnis gehabt? Alpen, Matterhorn ... ? Weiß nicht mehr.
    Briefe von ihm hab ich nicht gelesen, muss es wohl bei Safranski oder sonstwo gefunden haben.


    :smile: :winken:
    Ja hatte er, mehrere, glaub ich.


    In den Reisetagebüchern 1803/04 berichtet er vom Ersteigen des Pilatus, mit Führer, und vom Rumgekraxel im Mont Blanc-Gletscher.
    Am Ende der P und P II stehen, nach einer, mich sehr rührenden, kleinen Vorrede, die Gedichte "Felsen im Thale bei Schwarzburg" (Rudolstadt) und "Morgen im Harz". Die Vorrede muß man aber unbedingt vorher lesen.
    Außerdem beschreibt er irgendwo (?) das schöne, deutliche Gefühl, bei einer weiten Aussicht, das Land wirklich "in sich" zu haben - Die Welt als Vorstellung.


    Der gebirgige Stifter soll gesagt haben, er hätte den Nachsommer (?) anders geschrieben, wenn er das Meer schon gekannt hätte (dabei war er nur an der oberen Adria, soweit ich weiß). Das Meer und die Berge, das waren schon die erschütternden Erlebnisse des biedermeierlichen Bildungsbürgers. Sind es doch heute noch, oder?


    Apropos Biedermeier :zwinker: - Petrarca hat den Mont Ventoux in der Provence erstiegen und auch bedichtet.
    Gruß
    g.

  • As-salam aleikum Gebirgsfreunde,


    so ganz spontan fällt mir ein moderner Klassiker ein auch wenn er erst vor wenigen Wochen erschienen ist *auanichthauen*


    Christoph Ransmayr "Der fliegende Berg"


    aber ich werde mal in mich gehen, vielleicht fällt mir noch etliches ein.


    In sha' Allah
    Babur


  • Am Ende der P und P II stehen, nach einer, mich sehr rührenden, kleinen Vorrede, die Gedichte "Felsen im Thale bei Schwarzburg" (Rudolstadt) und "Morgen im Harz". Die Vorrede muß man aber unbedingt vorher lesen.


    Ich hab's gefunden und wiedergelesen.
    Echte oder kokettierende Bescheidenheit?
    :wink:


    Alexandre Dumas (pére natürlich) hat eine Kaukasusreise gemacht.
    Wird immer mal wieder nachgedruckt.
    Ist natürlich die Frage, was er dazugelogen hat.
    :wink:

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)


  • Ich hab's gefunden und wiedergelesen.
    Echte oder kokettierende Bescheidenheit?
    :wink:


    Nach meinem Empfinden weder noch. Sch. hat sich ja die längste Zeit seines Lebens, nolens volens, an die Nachwelt gerichtet - nicht vergebens, wie sich rausstellte - und ist in seinen Schriften so überaus persönlich präsent und wendet sich auch ganz direkt, emphatisch an "den Leser". Bei mir erzeugte das zum ersten und einzigen Mal ein Interesse, und zwar ein tiefes, jenseits des Werkes, auch an einem Verfasser - und natürlich eines voller Sympathie, weshalb ich diese Vorrede ganz ohne Hintergedanken, wie gesagt, sogar etwas gerührt zu mir nehme und den Mut der Exposition des "ganz alleine Singens" (denn er bewertet seine Poesie ja selbst sehr sachlich) Achtung zolle.


    Gruß
    g.


    p.s. Trotz meiner "Liebe" hätte ich natürlich Sch. nicht wieder auf's Tapet gebracht, wenn Du mich nicht genötigt :zwinker: hättest, das Gebirge dazu einzusetzen :winken:

  • As-salam aleikum allerseits,


    ich möchte nicht euren Austausch zu Sch. stören, aber gestern Abend habe ich überlegt, ob mir nicht noch weitere Gebirgsklassiker einfallen. Eigentlich kamen mir nur immer wieder die Namen von Charles F. Ramuz und Jean Giono in den Sinn, weiterhin George Sand, Dino Buzzati …
    Charles F. Ramuz Das grosse Grauen in den Bergen, Der Bergsturz von Derborence und viele mehr
    George Sand, die sich viel in Bergen aufgehalten hat und in den Briefen eines Reisenden davon berichtete.
    Jean Giono Bergschlacht


    Ob allerdings Arno Schmidt mit seinem antiken Roman Kosmas oder Vom Berge des Nordens zur gebirgigen Literatur dazu gehört? Erwähnen möchte ich ihn, aber nicht richtig dazuzählen.


    In sha' Allah
    Babur

  • Derborence - ja. Mussten wir damals im Französischunterricht lesen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir es zu Ende gelesen hätten. Aber Ramuz ist definitv einer, den ich mal wiederlesen sollte ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Ich toppe alle bisherigen Höhenwerte mit einem meiner Jungenslieblingsbücher.
    Ist zwar ein Reisebericht, aber ich hab's gelesen wie einen Roman.
    Und wer weiß, was er dabei erfunden hat ...
    Heinrich Harrer, Sieben Jahre in Tibet.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Ich muss gestehen, dass ich in meiner zarten Jugend :redface: das Romanwerk von Ludwig Ganghofer verschlungen habe. Es hat mir, glaube ich, keinen bleibenden Schaden zugefügt. Einen dieser Romane, "Die Martinsklause" (ein historischer Roman um den Watzmann) habe ich jetzt noch, manchmal hole ich ihn wieder hervor und lese eine Seite.


    Beinahe getoppt wird Ganghofer von Wilhelmine von Hillern, Schöpferin der berühmten "Geierwally". Das Buch habe ich leider nicht, konnte es aber letztes Jahr von einer Freundin leihen. In Erinnerung geblieben ist mir das Kuriosum, dass bei der Heldin Wally die gebräunte Haut als Merkmal besonderer weiblicher Schönheit angeführt wird, beim Helden Bärenjoseph dagegen der "schneeweiße" Oberarm. Da sich beide gleichviel in Sonne und Schatten aufhalten, muss man sich schon fragen, wie es zu diesem Farbunterschied kommt - noch ungewöhnlicher finde ich aber, dass die schöne Frau braun, der schöne Mann dagegen weiß sein soll - das kenne ich aus solcherart vorgestriger Literatur eher umgekehrt.


    Aber mir fällt im Zusammenhang mit Gebirgsliteratur immer ein Zitat ein, ich glaube, von Herbert Achternbusch: "Wo Berge sind, gibt es keine Gerechtigkeit".


    Wenn ich noch eine ernsthafte Empfehlung zu Gebirgen, eingeschlossenen Dörfern und begrenzten Horizonten zwischen großartigen Landschaften abgeben soll: "Die Wolfshaut" von Hans Lebert. Ein einfach atemberaubendes Buch, ein Leseerlebnis der ganz besonderen Art. Unbedingt lesenswert, aber vielleicht nicht gerade im Urlaub. Da empfehle ich lieber die Geierwally oder Ganghofers rote Recka.


    Lesegruß
    Zefira

  • Albrecht von Haller - "Die Alpen"


    Eine Art Lehrgedicht, in dem er sowohl die Schönheit der Alpenlandschaft beschreibt (damals ein Novum, sah man zuvor doch nur die Gefahr und den Schrecken derselben) als auch botanische und geologische, also naturwissenschaftliche Beobachtungen anstellt.


    Imrahil

    "Die Kunst des Nachdenkens besteht in der Kunst..., das Denken genau vor dem tödlichen Augenblick abzubrechen. - Thomas Bernhard, Gehen

  • Hallo zusammen,


    Hape Kerkeling "Ich bin dann mal weg" :wegrenn:
    Das Hörbuch hat mich gut unterhalten.


    Gruß
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Ludwig Tieck, Der Aufruhr in den Cevennen.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)