Wann habt ihr angefangen?

  • Hallo,


    mich interessiert es, wann ihr so angefangen habt zu lesen: Praktisch schon in der Wiege, oder doch etwas später? :zwinker:


    Also, ich muss sagen, dass ich zur Kommunion (3. Klasse) den ersten Band von Harry Potter bekommen habe, er mich zuerst gar nicht interessierte, aber als ich dann erst mal angefangen hatte zu lesen, blieb es dann auch nicht nur bei den Harry Potter Büchern :breitgrins:
    Ja, und irgendwann bin ich dann hier gelandet und lese zwar noch querbeet, aber inzwischen habe ich mich auch an ein paar Klassiker gewagt :zwinker:


    Wie war es bei euch?


    Viele Grüße,


    Monolith

  • Hallo!


    Zitat von "Monolith"


    mich interessiert es, wann ihr so angefangen habt zu lesen: Praktisch schon in der Wiege, oder doch etwas später? :zwinker:


    Ich habe Bücher gelesen, sobald ich lesen konnte. Ich kann mich noch dunkel an Kinderbücher in Schreibschrift erinnern :-)


    Später kamen dann die klassischen Jugendbücher (viel Verne; fast den kompletten Karl May).


    Literatur zu lesen ging bei mir langsam mit vierzehn oder fünfzehn los. Da war ich langsamer als die Jugend hier :smile:


    CK

  • HAllo,


    sofort als ich Buchstaben entziffern konnte, habe ich Bücher verschlungen.
    Die Klassiker ab meinem zehnten Lebensjahr. Witzigerweise war es der Riesenwälzer "Krieg und Frieden" von Tolstoi, der mich erst der russischen und dann vielen anderen großen Literaturen verfallen ließ.
    Seitdem liebe ich die dicken Wälzer der Weltliteratur, weil man dann so schön lange mit den Figuren zusammenleben kann.


    HG
    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Ich hab auch angefangen, sobald ich allein lesen konnte, vorher wurde mir natürlich vorgelesen. Mit den Kinderbüchern war ich dann in der Grundschulzeit durch und hab ich danach erst mal dem Bücherregal meiner Mutter zugewandt.

  • Mit modernerer klassischer Literatur ging es bei mir vergleichsweise spät los- den beginn machte hierbei warscheinlich Virginia Woolf udnP.G Wodehouse für die ich mit 13 flammende leidenschaft zu entwickeln begann. Dafür zog meine Kindheit geradezu spurlos an mir vorbei, während ich von Literatur auf Latein und der Antike allgemein, kurz: Mythologie besessen war.

  • Spätestens im Vorschulalter gab es erste Leseversuche unter Anleitung.


    Ab der ersten Klasse wurde es Ernst, Lesen in Schreibschrift und Fibel mit Bienchen-Belohnungssystem. Dann ging es Schlag auf Schlag und wurde ich zum Bücherverschlinger mit wechselnen Interessen. Einzig bildende Künste, Geschichte und Geographie blieben meine ganze Kindheit über von Interesse.


    Auf lange Sicht gesehen war eigentlich nur die bildende Kunst von unablässlichem und nie unterbrochenem Interesse für mich.


    So richtig haben mich Literatur und ausgewählte Philosophie erst vor einigen Jahren in ihren Bann gezogen, als ich den deutschsprachigen Raum verließ. Erst hier lernte ich die deutschsprachige Literatur kennen und schätzen und bin an ihr schwerpunktmäßig hängen geblieben. Das hat mit hiesigen literarischen Aktivitäten zu tun, aber stillt auch Heimweh, besonders sprachliches Heimweh, dass man nur kennt, wenn man relativ spät und ohne Zwang seinen angestammten Sprachraum verlassen hat.


    Grüße, FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Moin, Moin!


    Ich habe gestern meine Mutter befragt, weil ich mich nicht mehr erinnern kann, wie (wie oft, wie viel und was) ich als Kind gelesen habe. Vor meinen Augen steht nur ein eher übersichtlicher Bücherregal. Meine Mutter sagte mir, ich habe intensiv die Bibliothek genutzt, woran mir jede, aber auch wirklich jede Erinnerung entfallen ist. Sie meinte, es seien ständig Bücher ausgeliehen gewesen. Demnach müßte ich meine Theorie korrigieren, daß ich erst als fast schon erwachsener Jugendlicher begonnen habe, Belletristik zu lesen. Leider kann ich mich nicht mehr an die Kindheitslektüre erinnern. Ich weiß lediglich noch, wie ich, angeregt durch meine Oma, Traktätchen, spirituelle Schriften, Hagiografien und die Bibel gelesen habe. Meine Initiation in Sachen schöngeistiger Literatur erfolgte in der katholischen Jugendgruppe, als einmal Tschingis Aitmatows "Der Tag zieht den Jahrhundertweg" vorgestellt worden ist. Von da ab ging es los, nämlich indem ich überhaupt die "Russen" entdeckte, allen voran Dostoevskij.

  • Hallo !


    An die tatsächlichen Anfänge kann ich mich nicht mehr errinnern. Aber spätestens in der 5. Klasse verschlang ich unzählige Bücher, soviele, dass ich pro Woche nur eine bestimmte Anzahl Bücher aus der Bücherei, die auf dem Schulweg lag, ausleihen durfte, ich glaube, es waren 5.


    Gut dass ich ein heimliches Versteck hatte, in dem ich immer noch zusätzlich Bücher bunkerte, gut, dass es in meiner Schule auch eine Schulbibliothek gab, gut, dass mein Zimmer unter dem Dach lag, sodass nächtliche Kontrollbesuche sich durch Fußtritte ankündigten ...


    Meine ersten Klassiker, außer der Schullektüre natürlich, waren auch die Russen: Paustowski, Gorki, Dostojewski, ich muss so 14 gewesen sein. Etwas später kamen dann die deutschen Romantiker.


    Gruß von Steffi

  • Hallo zusammen,


    Ich habe als Kind auch viel gelesen und ab der 4./5. Klasse dann sehr viel Jugendliteratur gelesen. Zunächst waren das Reihen wie "TKKG", die ich wohl nahezug komplett gelesen habe, dann aber vor allem Autoren wie Rainer Maria Schröder oder Ralf Isau, welche es mir besonders angetan haben.
    Mit Klassikern kam ich dann wohl "erst" (im Vergleich zu anderen aus dem Forum, ich staune) mit 15 in Berührung und tastete mich da anfänglich vor allem an die Russen ran, allen voran Dostojewski.
    Danach folgte die Begeisterung für die deutsche (österreichische, schweizer) Literatur und nun das Studium der Germanistik. Wirklich mit Leidenschaft und regelmässig viel lese ich aber erst seit der Matura (weiss nicht genau woran das liegen mag).


    Imrahil

    "Die Kunst des Nachdenkens besteht in der Kunst..., das Denken genau vor dem tödlichen Augenblick abzubrechen. - Thomas Bernhard, Gehen

  • Hallo allerseits,


    also trifft doch für uns zu, dass wir unsere Bücherleidenschaft schon im Kindesalter entdeckt haben. Allerdings muss ich sagen, dass ich keinen Bücherwurm kenne, der nicht schon von Kindesbeinen an liest, merkwürdig...
    Vielleicht fällt ja der Einstieg auch leichter, wenn man ganz ohne Druck einfach mit dünnen Kinderbüchern anfangen kann, als wenn man von anderen (gleichaltrigen) Bekannten hören würde, was für tolle, schwierige und dicke Bücher sie wieder mal gelesen haben.
    Ich denke die Lesekluft geht bei Kindern noch nicht so weit auseinander, bei Jugendlichen und Erwachsenen ist es viel extremer.


    Gruß,


    Monolith

  • Ich habe seit der 2.Klasse angefangen zu lesen, teilweise exzessiv, aber eigentlich nur Jugendbücher/ Unterhaltungsliteratur... Mit 13 hatte ich irgendwie eine Flaute... Mit 15 habe ich angefangen Klassiker zu lesen (in meinem Fall Kafka, Das Schloss + Der Prozess; obwohl ich damals niecht alles so verstand, wie ich es heute verstehe); ich habe dann alle die Bücher gelesen, von denen meine Lehrerin unserer Klasse abgeraten hat, da wir noch zu jung seien.

    "Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg, was wir Weg nennen ist zögern" (F. Kafka)

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "rezk"

    ich habe dann alle die Bücher gelesen, von denen meine Lehrerin unserer Klasse abgeraten hat, da wir noch zu jung seien.


    Alter Lehrertrick. Funktioniert aber noch immer *ggg* !


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • hallo ihr,


    bei mir war das lesenlernen ein äußerst seltsamer vorgang, da ich es praktisch nicht gelernt habe, sondern auf einmal aus heiterem himmel konnte. das hört sich seltsam an, aber eines tages sollte ich meinen großeltern ein weiter entferntes schriftstück bringen. ich schaute darauf, sah mir die buchstaben an, und plötzlich war es da... exzessiv gelesen habe ich vor allem in der fünften und sechsten klasse, da ich über fast keine sozialen kontakte verfügte. dann kam eine längere flaute, langsam, aber sicher plätscherten dann die klassiker auf mich ein. während einem vier monate langen klinikaufenthalt habe ich wieder angefangen, exzessiv zu lesen und lese mittlerweile fast nichts anderes als klassiker und vertrete diese richtung meinen klassenkameraden gegenüber mit leidenschaft...


    ich könnte jetzt noch seiten schreiben, möchte es aber diesmal dabei lassen.


    mit freundlichen grüßen,


    lebenszeichen.

    spring ihr doch nach! aber du hast angst, das glas zwischen dir und den anderen könnte zerbrechen. du hältst die welt für eine schaufensterauslage.

  • Hallo,


    stimmt, manchmal ist es etwas schwierig, wenn man eine andere Meinung hat, als der Rest der eigenen Klasse. Das ist mir auch schon ein paar mal passiert... Besonders bei Büchern, speziell Klassikern, da einige überhaupt nicht verstehen, wie man >>nur lesen kann<<, alle anderen (meist Mädchen komischerweise) eher so etwas wie Tintenherz, Eragon etc. zur Hand nehmen.


    Auch beim Thema Emanzipation könnte man manchmal meinen, man sei im Mittelalter gelandet, wobei ich doch die Mädchen auf meiner Seite hatte, denn ob die männlichen Mitschüler ihre Meinung ausreichend hätten begründen können, Frauen kein Auto fahren zu lassen, blieb am Ende aufgrund der Unwahrscheinlichkeit, dass so etwas in Deutschland je durchgesetzt werden würde, offen.


    Aber zurück zum Thema: Als ich meiner Banknachbarin ein paar Zeilen aus >Mein Name sei Gantenbein< vorlas, schaute sie mich mitleidig an und hoffte für mich, dass ich das Buch doch schnell ausgelesen hätte.


    Na ja, ich denke ein unterschiedlicher Büchergeschmack ist normal und sogar gut, denn sonst würden wir ja hier auch nicht diskutieren. Allerdings glaube ich, dass man trotzdem noch einen Unterschied zwischen anderen Büchern und Klassikern machen sollte, was den Geschmack anbetrifft. Aber egal, was für Bücher jemand liest, Toleranz ist doch immer angebracht, oder? (Bücher mit rassistischen Inhalten möchte ich ausnehmen, denn für diese Ideologie kann ich kein Verständnis aufbringen)


    Ach so, ein Erlebnis: Letztens noch wurde unser Deutschlehrer ausgebuht, weil er gestand, die Harry Potter Bücher nicht gelesen zu haben...


    Mit diesem Armutszeugnis? möchte ich euch verlassen und nicht länger langweilen,


    Viele Grüße,


    Monolith

  • Ich muss etwa 5 gewesen sein (da ich meiner Schwester manchmal Dinge vorgesagt habe als sie in der 1. Klasse war.
    Wie genau ich es lernte, weiss ich nicht, es hat mir zumindest keiner versucht beizubringen).


    Sobald ich lesen konnte, habe ich auch angefangen Buecher zu lesen.
    Meine Schwester lernte in der ersten Klasse nur Schreibschrift und sie hatte ein Buch "Ich und meine Schwester Klara" oder so aehnlich und die ersten paar Seiten konnte ich lesen bis ich immer wieder ueber ein bestimmtes Wort gestolpert bin.
    Genauso ging es mir mit meinem ersten (eigenem Lese-) Buch an das ich mich erinnere: Leseloewen - Eselgeschichten.
    Nach den ersten paar Seiten kam ein Wort, das ich nicht verstand und ich habe immer wieder probiert es zu lesen. :breitgrins:

  • Zitat von "Monolith"

    Aber egal, was für Bücher jemand liest, Toleranz ist doch immer angebracht, oder? (Bücher mit rassistischen Inhalten möchte ich ausnehmen, denn für diese Ideologie kann ich kein Verständnis aufbringen)


    Naja, zwischen solche üblen Bücher lesen und deren Ideologie annehmen ist doch noch ein Unterschied, nicht? - Abgesehen davon, dass auch die Klassiker nicht ganz frei sind von üblen Ansäzten...
    Ach üble Bücher zu lesen ist vielleicht gar nicht mal so falsch: Erstens sollte man den Feind immer kennen und zweitens lernt man den Freund um so mehr schätzen - wenn ihr versteht, was ich meine...



    Es grüsst
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • Ich lese Bücher seit ich lesen kann, also irgendwann in der Volksschule. Ich habe Bilderbücher verschlungen, die ganzen Kinderbücher, angefangen von "Hanni und Nanni", Astrid Lindgren Bücher, Pferdebüchern und was das Buchregal der Bücherei sonst noch zu bieten hatte.
    Sehr früh begann ich Fanatsy zu lesen und endgültig dafür begeistert habe ich mich als ich 12 war und Wolfgang Hohlbeins "Märchenmond" gelesen habe.


    Klassiker las ich notgedrungen in der Schulzeit und nach der Schule habe ich entdeckt, dass sie ja doch nicht so schlecht sind. :breitgrins:


    An ein Erlebnis erinnere ich mich aber noch sehr gut als ich vier war. Ich hatte ein Bilderbuch "Lena wohnt auf dem Land", dass mir meine Eltern und Großeltern zigmal vorgelesen haben. Ich kannte es auswendig, wusste wann ich umblättern musste, und so saß ich bei meiner Oma und sie hatte Besuch und ich fing an das Buch zu lesen. Die Nachbarin, damals an die 70, kippte fast um und sagte: Mein Gott, das Kind kann ja lesen! :breitgrins:


    Ja, ja, lesen konnte ich da zwar nicht, aber die Leidenschaft ist geblieben.


    Katrin