Edgar Allan Poe

  • Ich habe mal diesen Thraed aufgemacht, weil es mich interessiert, ob es hier Leute gibt, die Poe lesen, bzw. seine Werke mögen.


    Ich mag seine Werke sehr, nur leider ist vieles sehr schwer zu verstehen. Ich habe letztens "Die Mesmerische Offenbarung" gelesen, ich habe diese Kurzgeschichte nicht wirklich verstanden..Es diskutiert darin Poe selbst, mit einem hypnotisierten Tuberkulosekranken über die Existenz von Gott: Der Kranke sagt, Gott sei weder materiell noch immateriell, sondern irgendwas dazwischen..Seine Begründung hab ich nicht verstanden...


    Poe hat aber auf jeden Fall auch sehr schöne Gedichte geschrieben, wie zum Beispiel "Der Rabe".

  • Ich find Poe toll!! Mir gefallen vorallem Die Maske des Roten Todes, der Malstrom, Die Karparten (heißt das so? ), Das verräterische Herz. Deine genannte Geschichte kenn ich gar nicht. Von der Rabe gibt es eine schöne ausgabe im Inselverlag. In deutsch und englisch.

  • Hallo,


    ich kann mit Poe leider wenig anfangen - umso mehr jedoch mit dessen Vorbild E.T.A. Hoffmann. Falls ihr ihn noch nicht kennt solltet ihr ihn ausprobieren :zwinker:
    Der Sandmann oder die anderen "Nachtstücke" werden euch sicherlich gefallen.


    Viele Grüße,
    Zola

  • Hi!!


    Ich bin ein großer Fan von Edgar Allan Poe! Bessergesagt, er ist mein Vorbild. "Der Rabe" war das erste Werk, das ich von ihm gelesen habe, und ich habs damals gleich auswendig gelernt, weil ich es einfach klasse fand. Mir gefallen auch die folgenden Werke sehr gut:


    Du hast's getan,
    Eleonora,
    Der Geist des Bösen (oder der Alp der Perversheit),
    Das verräterische Herz,
    Der schwarze Kater,
    Die Maske des roten Todes,
    Der Fall Valdemar,
    Drei Sonntage in einer Woche,
    William Wilson,
    Der Untergang des Hauses Usher,
    Das vorzeitige Begräbnis,
    Die Schläferin,
    Die Glocken,
    The Valley of Unrest,
    Hymn,
    Bridal Ballad


    Die anderen, die ich gelesen habe fallen mir spontan im Moment nicht ein, aber seine Werke sind auf jeden Fall lesenswert!

    Du Herz, ganz nahe bei meinem, du schlägst so innig, dass es mir Weh tut vor Glück. Ich fühle dein Heimweh und habe so viel Verlangen nach dir. Und habe dich nicht genommen aus Liebe.<br /> Die Bibel, Hohelied 4.1

  • Ich mag sowohl Poe, als auch E.T.A. Hoffmann. Poe las ich mit Begeisterung als Junge, E.T.A. Hoffmann entdeckte ich erst später. Zur Zeit liegt mir diese Art Literatur aber weniger. Bereut habe ich die Lektüre nie! Grüße, FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Auch "Arthur Gordon Pym" ist sehr lesenswert, die imaginäre Reise zum Südpol.
    Übrigens für eine Art Fortsetzung verwendet von Jules Verne, im Roman "Die Eisspinx".
    Poe hat noch einen zweiten fingierten Reisebericht geschrieben, "Das Tagebuch des Julius Rodman". Da geht es, soweit ich mich erinnere, um eine Überquerung der Rocky Mountains.
    Auch auf seine Erzählungen bin ich immer wieder zurückgekommen.
    Eine absolut bösartige Rache-Erzählung: Hoppfrosch.
    Er war außerdem einer der Begründer der amerikanischen Literaturkritik.


    Gruß
    Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • ich lese poe ebenfalls sehr gern, ich habe ihn durch aktuelle übrigens auch sehr gute hörspielproduktionen für mich entdeckt und begann ihn zuerst auf deutsch und später auf englisch zu lesen. e. t. a. hoffmann halte ich persönlich für nicht sonderlich ansprechend, vielleicht liegt es auch daran, dass mir der erste eindruck von ihm in der schule mit dem "goldenen topf" aufgezwungen wurde. später habe ich dann "das fräulein von scuderi" gelesen und fand es um welten besser. aber zurück zu poe. eine geschichte, die mir unter vielen sehr gut gefällt, ist "berenice". den inhalt verrate ich besser nicht, lasst euch überraschen...

    spring ihr doch nach! aber du hast angst, das glas zwischen dir und den anderen könnte zerbrechen. du hältst die welt für eine schaufensterauslage.

  • Ich hab schon so viele Kurzgeschichten von Poe gelesen, teils aus Englisch, da erinner ich mich kaum noch an den Inhalt! The black cat, the oval portrait und the tell-tale heart werd ich wohl nicht so schnell vergessen.
    Es gibt auch einige Geschichten, deren Sinn mir entgangen ist. zb. The Fall of the house of usher, oder the imp of the perverse.. Diese Geschichten erscheinen mir so sinnlos. Usher hab ich schon ein paar mal gelesen, und ich weiß dennoch nicht, we die Geschichte ausgeht, bzw, warum sie so ausgeht.

  • E.T.A Hoffmann habe ich auf meinem SUB liegen. Die Elexiere des Teufels möchte ich schon länger mal lesen. Wenn es mir gefällt werde ich sicherlich noch anderes in Angriff nehmen.

  • Ich muss zugeben, dass ich auch großer Poe-Fan bin. Meine erste "Berührung" mit ihm war "the tell-tale heart", das habe ich damals durch Zufall auf Englisch gelesen. Gar nicht so viel später habe ich das 10-bändige Gesamtwerk bei E-bay ersteiegert.
    E.T.A. Hoffmann liegt auch auf meinem SUB, habe mal mit "Der Sandmann" angefangen, musste dann aber für eine gewisse Zeit pausieren, leider hält die Pause immer noch an. Ich bekomme im Moment eifach keinen Bezug. :sauer:

  • Hallo, ich habe gerade vorhin ein Buch von Alfred Marquart zu Ende gelesen. In dieser Geschichte, die ebenso spannend wie unheimlich ist, geht es um eine fiktive Begegung zwischen dem Vater aller Detektive C. Auguste Dupin und Edgar Allan Poe. Ich habe das Büchlein sehr genossen, es ist blendend recherchiert, und ich kann es nur empfehlen.
    Liebe Grüße
    Tournesol :sonne:

    Kluge Menschen suchen sich die Erfahrungen selbst aus, die sie zu machen wünschen (Aldous Huxley)

  • Hallo,


    ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.


    Ich bin auf der Suche nach einem Gesamtwerk von Edgar Allan Poe, auf Englisch. Meine bislang nicht sehr ausgedehnte Suche ergab leider nur "gesammelte", nicht wirklich vollständige Ausgaben.


    Grüße Robinson

  • Dies könnte ein Band einer vollständigen Ausgabe sein, bei http://www.amazon.de
    THE WORKS OF EDGAR ALLAN POE: VOLUME IV. von Edgar Allan (edit Edmund Clarence Stedman & George Edward Woodberry). Poe von Lawrence & Bullen (Unbekannter Einband - 1. Januar 1895)
    1 Angebot, EUR 22,32

    Eine Folge konsequenter Augenblicke ist immer eine Art von Ewigkeit selbst.

  • Hallo litfink,


    ich habe noch nie "gebrauchte" Bücher bei amazon bestellt, und bin auch bin bisschen skeptisch dazu eingestellt.
    Ich kann nur soviel sagen: Volume IV deutet doch darauf hin, dass es der vierte Band aus mehreren ist, ich halte dieses Angebot also nicht für eine komplette Ausgabe, trotzdem danke für deine Antwort. :winken:



    So, bin dann mal die Sonne genießen



    Grüße
    Robinson

  • Seltsam, gibt es hier wirklich keinen allgemeinen Poe-Ordner? Gefunden habe ich jedenfalls nichts. Sollte ich falsch liegen, kann unser Admin zur Tat schreiten und diesen Ordner mit einem bestehenden verheiraten.


    Edgar Allan Poe: Dieser Autor darf nach Mark Twain in meinem Juvenilia-Revival auf gar keinen Fall fehlen. Schon früh war allein der Klang dieses Namens die reinste Musik für mich. Dazu trug sicher auch die erste hochgeniale LP von Allan Parsons (Tales of Mystery and Imagination) nicht wenig bei. Diese Musik, die hinlänglich bekannten Stories sowie ein Großteil seiner Gedichte machten Poe für mich jahrzehntelang unsterblich.


    Für die längst überfällige Wiederholungslektüre wählte ich den schlecht in der Erinnerung verankerten einzigen Roman aus, den „Bericht des Arthur Gordon Pym“. Ich habe zuerst mit dem Gedanken gespielt, mir die im Jubeljahr 2009 bei Mare erschienene Neuübersetzung zu kaufen. Der Preis (40 Euro!) des dem Vernehmen nach sehr edel ausgestatteten Buchs hat mich dann aber zu meiner aus dem Jahr 1979 stammenden TB-Ausgabe aus dem Heyne-Verlag greifen lassen (Geschichten des Grauens, 3 Bände). Das ist die Sammlung mit den gar nicht schönen, zum Teil sogar ausgesprochen schäbigen Illustrationen von Alfred Kubin, die ich so recht nie leiden mochte. Und es ist die Ausgabe, die den Übersetzer schlicht verschweigt.


    Sei’s drum. Jenseits des als bekannt vorausgesetzten Inhalts (ansonsten hilft wikipedia gern aus) halte ich fest: Auch in seinem einzigen Roman lässt das kranke Genie es ordentlich krachen. Das Tempo ist enorm hoch. Meuterei, Überlebenskampf in schwerer See, grotesker Irrsinn, Mord und Totschlag, Kannibalismus und – zur Krönung – eine psychedelische Reise in Gefilde, die nur einer Opiumphantasie entsprungen sein können: Poe spinnt Seemannsgarn vom Feinsten – oder vom Härtesten, ganz wie man es sehen möchte. Das alles liest sich gut, aber das angenehm gefahrlose Grauen, das sich einstellt, wenn man einem Ertrinkenden vom sicheren Ufer aus zusieht, bleibt aus. Das liegt zum einen an der Atemlosigkeit, mit der die Story sich entfaltet. Eine Sensation jagt die andere, auf jeden Schrecken folgt weiteres Grauen. Poe, der wieder einmal knapp bei Kasse war und nach seinem Rauswurf beim „Southern Literary Messenger“ auf Nummer sicher gehen wollte, zieht alle Register der ganz großen Orgel. Das ermüdet, und zwar schneller, als es einem lieb ist. Die viel zu grell aufgetragene Prostituiertenschminke erscheint dem „erwachsenen“ Geschmack auf Dauer etwas billig und lächerlich. Den „Arthur Gordon Pym“ als ganz großes Tennis, gar als postmoderne und wegweisende Leistung zu würdigen (so etwas habe ich tatsächlich irgendwo gelesen!), halte ich deshalb für übertrieben. Die Wirkung des Buchs auf Autoren wie Baudelaire, J. Verne, Melville, Stevenson und J. Conrad (um nur die wichtigsten zu nennen) ist allerdings erwiesen.


    Das nüchterne Fazit nach dieser Lektüre: Lesen wie in der Jugend – so (halbwegs) unschuldig und (nahezu) weltvergessen – ist im Erwachsenenalter ein schwierig, wenn nicht gar unmöglich Ding. Das war zu erwarten, ist aber trotzdem schade – besonders im Hinblick auf einen ikonenhaft verehrten Autor, der zwar nicht vollständig vom Sockel gerutscht ist, aber immerhin eine erste Schramme aufweist. Ob weitere Versuche mit Poe-Werken ein anderes Bild ergeben? Ich bin nicht sicher, ob ich es herausfinden möchte. Manche Bücher und Autoren sollte man vielleicht einfach in einem Erinnerungsreservat weiterleben lassen. Dort haben sie sich über Jahrzehnte wohlgefühlt und bestens erhalten.

  • Ob weitere Versuche mit Poe-Werken ein anderes Bild ergeben? Ich bin nicht sicher, ob ich es herausfinden möchte.


    Ich vermute schon. Gerade in seiner Lyrik gibt es wunderhübscher Sächelchen; auch einige seiner kurzen Horror-Stories sind als solche genial.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Sei’s drum. Jenseits des als bekannt vorausgesetzten Inhalts (ansonsten hilft wikipedia gern aus) halte ich fest: Auch in seinem einzigen Roman lässt das kranke Genie es ordentlich krachen. Das Tempo ist enorm hoch. Meuterei, Überlebenskampf in schwerer See, grotesker Irrsinn, Mord und Totschlag, Kannibalismus und – zur Krönung – eine psychedelische Reise in Gefilde, die nur einer Opiumphantasie entsprungen sein können: Poe spinnt Seemannsgarn vom Feinsten – oder vom Härtesten, ganz wie man es sehen möchte. Das alles liest sich gut, aber das angenehm gefahrlose Grauen, das sich einstellt, wenn man einem Ertrinkenden vom sicheren Ufer aus zusieht, bleibt aus. Das liegt zum einen an der Atemlosigkeit, mit der die Story sich entfaltet. Eine Sensation jagt die andere, auf jeden Schrecken folgt weiteres Grauen. Poe, der wieder einmal knapp bei Kasse war und nach seinem Rauswurf beim „Southern Literary Messenger“ auf Nummer sicher gehen wollte, zieht alle Register der ganz großen Orgel. Das ermüdet, und zwar schneller, als es einem lieb ist. Die viel zu grell aufgetragene Prostituiertenschminke erscheint dem „erwachsenen“ Geschmack auf Dauer etwas billig und lächerlich. Den „Arthur Gordon Pym“ als ganz großes Tennis, gar als postmoderne und wegweisende Leistung zu würdigen (so etwas habe ich tatsächlich irgendwo gelesen!), halte ich deshalb für übertrieben. Die Wirkung des Buchs auf Autoren wie Baudelaire, J. Verne, Melville, Stevenson und J. Conrad (um nur die wichtigsten zu nennen) ist allerdings erwiesen.
    Das nüchterne Fazit nach dieser Lektüre: Lesen wie in der Jugend – so (halbwegs) unschuldig und (nahezu) weltvergessen – ist im Erwachsenenalter ein schwierig, wenn nicht gar unmöglich Ding. Das war zu erwarten, ist aber trotzdem schade – besonders im Hinblick auf einen ikonenhaft verehrten Autor, der zwar nicht vollständig vom Sockel gerutscht ist, aber immerhin eine erste Schramme aufweist. Ob weitere Versuche mit Poe-Werken ein anderes Bild ergeben? Ich bin nicht sicher, ob ich es herausfinden möchte. Manche Bücher und Autoren sollte man vielleicht einfach in einem Erinnerungsreservat weiterleben lassen. Dort haben sie sich über Jahrzehnte wohlgefühlt und bestens erhalten.


    Danke für den Hinweis. Ich las den Roman in meiner Jugend, als ich mit Fieber im Bett lag. Das hat den Eindruck, den du oben beschreibst, noch verstärkt, aber ich könnte mir vorstellen, dass eine erneute Lektüre dann umso mehr ernüchtert.

  • Ich war von Poe schon in meiner Jugend nur mäßig begeistert (Papa hatte mehrere Bände, hab ausser den Gedichten, die nicht dabei waren wohl fast alles gelesen).


    Solche Sachen wie Maelstroem oder Tell Tale Heart fand ich als Zeltlager-Vorles-Gruselgschichten klasse, wie wohl jeder. Aber viel mehr gaben seine Geschichten meiner damaligen Meinung nach nicht her, Ausnahmen wie The Fall of the House of Usher und Berenice ließ ich gelten aber die bestätigten für mich nur die Regel.


    Mit Gordon Prym wurde ich nicht recht warm, es war für mich nur eine beliebige, allzu phantastische Aneinanderreihung von Abenteuern. (Sage ichm die Fantasy-Leserin). Jules Verne mochte ich übrigens auch nie, obwohl ich da eigendlich noch weniger weiss warum.


    Hab mit trotzdem gerade eine Poe-Gesammtausgabe auf den Kindle gepackt weil ich grad auf der Suche nach kleinen Geschichten für zwischendurch bin, und es kostete weniger als ein Kaffee in der Kantine. Bin mal gespannt wie ich ihn nach all den Jahren finde.


    Was Grusel angeht war ich damals eher ein Fan von Lovecraft und Sheridan le Fanu.

  • Den "Pym" hab ich vor ein paar Monaten auch mal wieder gelesen. Was für eine atemlos, abstruse Ödnis. Das fängt voll Pulle an und dann hat Poe das Problem, dass es keinen Spannungsbogen mehr geben kann, wenn man gleich bei 100% einsteigt. Entsprechend bescheuert entwickelt sich das dann. Das ist vielleicht auf psychologischer Ebene sehr interessant - aber als äh "normale" Lektüre ein ziemlicher Mist.