Gut es gibt bereits zwei Fontane-Ordner:
Theodor Fontane "Die Gedichte"
und
Theodor Fontae "Unwiederbringlich"
und doch möchte ich einen neuen, sehr allgemeinen Ornder anlegen und mit einer Buchempfehlung beginnen. Ich las es noch nicht; aber da die Auflage begrenzt, die Ausstattung des Buches und das Thema sehr schön sind, wollte ich schnell handeln. Ich werde sicher noch Leseeindrücke hier hineinschreiben. Später mehr. Soweit:
Walter Aue
Fontane in Strodehne
Das neue Buch der Edition Birnbaum aus der Strodehner Presse erscheint anlässlich des 185. Geburtstages von Theodor Fontane. Eine ungewöhnliche Ergänzung der bekannten Wanderungen, die die Phantasie provoziert, wenn man ihr freien Lauf lässt.
Das von dem Druckgraphiker Thomas Senff gestaltete Buch hat 120 Seiten, mit zwölf farbigen und 25 einfarbigen Abbildungen, größtenteils vom Autor. Der Umschlag ist ein Handpressendruck.
Die Auflage beträgt 250 Exemplare, davon 50 Vorzugsexemplare, signiert und nummeriert mit jeweils vier eingelegten Typographien, auf der Handpresse gedruckt.
Normalausgabe 27 Euro, die Vorzugsausgabe 43 Euro.
Bestellungen an: Thomas Senff, Schlawer Straße 1, 14163 Berlin, e-mail t.senff@web.de
(aber auch eine ISBN-Nummer scheint es zu geben: 3-00-014802-7)
ZitatDer Berliner Autor Walter Aue, der seit 2001 in STRODEHNE an der Havel wohnt, hat in einer poetischen Beschreibungsform authentische und fiktive Lebensvorgänge Fontanes miteinander verbunden und dabei das kleine Haveldorf STRODEHNE in den Mittelpunkt seiner chronologischen “Berichte” gestellt. So entstanden im Sommer 2003 siebenundfünfzig Texte, in denen FONTANE 1878 von Tangermünde kommend, auf der Fahrt nach Quitzöbel zufällig STRODEHNE entdeckte, wo er sich mit der literarischen Darstellungsweise seiner “Grete Minde” beschäftigte. Das Außergewöhnliche dieser freien FONTANE-Recherche ist die Idee, ihn aus seiner damaligen Zeit langsam in das JETZT UNSERER EIGENEN GEGENWART zu verlagern, in der er am Ende zum realen und metaphysischen “Weggefährten” von Walter Aue mutiert: Zwei gegensätzliche, sich gegenseitig in Frage stellende und ergänzende Autoren-Partner, die gleichzeitig ein und dieselbe Person sind.
STRODEHNE wird schließlich im Laufe des Sommers zum festen Wohnsitz FONTANES, der am Ufer der Havel in einem “Zigeunerzelt” haust und mit Walter Aue zahlreiche Kurzausflüge in das heutige Tangermünde, Jerichow, Wust und Quitzöbel, zum großen Stechlin, nach Neuruppin und Berlin unternimmt. Reisen, in denen nicht nur die Zeitebenen von DAMALS und HEUTE wechseln, sondern auch das Vorgefundene und Erfundene, das Gelesene und Wahrgenommene zu einer heiteren, ironischen Erzähleinheit verschmelzen: HAVELLAND IST FONTANELAND! Diese Erkenntnis bleibt dem inwischen vierundsiebzigjährigen Autor Walter Aue nicht erspart, der sich täglich dem populären und intensive vermarkteten Kollegen literarisch konfrontiert sieht. FONTANE ist sein beständiges Gegenüber: er ist sein Gegner, sein Komplize, sein Weggefährte, sein Arbeitspartner, den er für seinen Aufenthalt in dieser Landschaft benötigt. Für alle historisch und bibliophil interessierten Leser oder Sammler eine ungewöhnliche Ergänzung der bekannten Wanderungen THEODOR FONTANES durch die Mark Brandenburg.
Grüße, FA