• Hallo zusammen!


    Eine Frage, die mir in Zusammenhang mit ein paar anderen Posting zu verschiedenen Autoren durch den Kopf geschossen ist:


    Welchen Wert legt Ihr auf den Kauf von Werkausgaben (a.k.a. "Gesammelte Werke", "Ausgewählte Werke", "Sämtliche Werke" et al.) bei einem Autor?


    Ich gestehe, dass ich bei solchen, die ich als wichtig und / oder gut empfinde, die Tendenz habe, mir Werkausgaben besorgen zu wollen. Das ist manchmal nicht einfach: Von Tieck gibt's und gab's nie was Gescheites. Von Wieland oder Eichendorff besitze ich unterdessen alte DDR-Ausgaben. Bei noch andern sind es antiquarisch erstandene Ausgaben aus dem vorletzten Jahrhundert. Die mögen textkritisch nicht immer auf dem letzten Stand der Dinge sein, aber zum Vergnügen des Liebhabers und des Bibliophilen taugen sie ausgezeichnet.


    Einen Fehler haben Werkausgaben für mich: Da ich - als sparsamer 1/8-Schwabe - es nicht leiden kann, dass ich Bücher kaufe, die dann ungelesen bei mir 'rumstehen, "muss" ich mich dann durch diese mehrbändigen Ausgaben wohl oder übel durchlesen :zwinker:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo sandhofer,


    ich besitze noch keine Werkausgabe, im Sinne von vollständig, sondern nur Jubiläumsausgaben von Thomas Mann, Johann Wolfgang von Goethe und Bertold Brecht. Nennen wir die erste eine Auswahl und die zwei anderen gekürzte Volksausgaben (zum Jubiläumspreis). Ansonsten lese ich mich durch Berge von Einzelausgaben, manchmal gebunden, meist als Taschenbuch. Werkausgaben sind für mich, bei meinem Leseumpfang, einfach finanziell nicht mehr drin. Auch antiquarisches ist nicht immer recht preiswert. Hinzu kommt, dass mir Besuche deutschsprachiger Antiquariate auch fast nicht möglich sind, da ich zu weit fahren müsste. Mit online-Bestellungen habe ich da keine Erfahrungen. Versendungen ins Ausland sind nicht recht preiswert. Bei meiner hiesigen deutschprachigen Buchhandlungen kann ich aber online bestellen und vor Ort abholen, was mir lieber ist als reiner Verand und auch keine Mehrkosten verursacht. Und da ich gerne in Büchern anstreiche und hervorhebe, sind Taschebücher für mich auch besser geeignet, ich möchte doch keine antiquarischen Bücher vollkritzeln, das gehört sich nicht. Dennoch finde ich es seht schade, dass der Insel-Verlag die Wilhelm-Raabe-Taschenbuchausgabe in 10 Bänden nicht herausgibt, diese hätte ich mir sicher angeschafft. Auch die Briefausgaben Nietzsches und Fontanes würde ich mir gern als Taschenbuchausgabe zulegen, aber auch sie liegen zur Zeit etwas über meinen finaziellen Möglichkeiten. Ganz zu schweigen von meinem größten Wunsch: Hermann Hesse, Sämtliche Werke in 20 Bänden (da werde ich wohl immer nur von träumen können)... Was mir schon mehrfach auffiel: Liebhaber klassischer Literatur haben eine innigere Beziehung zu Werkausgaben. Ist dies nur ein Eindruck, den ich habe, oder ist da was dran?


    Grüße und noch einen schönen vierten Advent wünscht FA.

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Hallo zusammen,
    hallo Sandhofer,


    eigentlich liegen mir Einzelausgaben mehr, weil Gesamtausgaben fast zwangsläufig sehr umfangreich und damit zur Mitnahme, bzw. zum 'Unterwegslesen' recht ungeeignet sind.
    Vor wenigen Wochen habe ich mir aber doch zwei gekauft: Kafkas Werk und sämtliche Stücke von Brecht in jeweils einem Band. Beide Bücher kosteten 8 Euro sind nicht gebunden (was bei jeweils über 1000 Seiten schon recht fleddrig ist), auf recht dünnem Papier gedruckt und zumindest Brechts Stücke zu allem Überfluß auch noch zweispaltig angeordnet. Also der blanke Horror für jeden, der ein bißchen was für 'schöne' Bücher über hat.
    Aber einen unschlagbaren Vorteil haben diese Ausgaben doch: Es tut mir kein bißchen weh, in diesen Büchern Stellen zu markieren, Hinweise oder Querverweise zu notieren, sprich also all das zu tun, was für eine intensive Textarbeit sinnvoll ist, ich aber meinen 'normalen' Büchern niemals antun würde.


    Gruß
    Berch

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Friedrich-Arthur"

    ich besitze noch keine Werkausgabe, im Sinne von vollständig,


    Nun, "vollständig" sind m.W. die wenigsten Werkausgaben, auch nicht sogenannte "Sämtliche Werke" oder Gesamtausgaben. Irgendetwas fehlt fast immer ...


    Zitat von "Friedrich-Arthur"

    Werkausgaben sind für mich, bei meinem Leseumpfang, einfach finanziell nicht mehr drin.


    Ich bin überzeugt, dass sich längerfristig Gesamtausgaben lohnen. Auch optisch, im Regal, geben sie für mein Empfinden mehr her ...


    Dein Problem mit Antiquariaten leuchtet mir hingegen ein. Da ich auch in der Pampa lebe, geht es mir ähnlich.


    Zitat von "Friedrich-Arthur"

    Was mir schon mehrfach auffiel: Liebhaber klassischer Literatur haben eine innigere Beziehung zu Werkausgaben. Ist dies nur ein Eindruck, den ich habe, oder ist da was dran?


    Das mag sogar sein. Vielleicht ist das auch nur, weil Werkausgaben meist erst veranstaltet werden, wenn der Autor tot ist und einen gewissen Klassikerstatus doch erreicht hat.


    Zitat von "Berch"

    eigentlich liegen mir Einzelausgaben mehr, weil Gesamtausgaben fast zwangsläufig sehr umfangreich und damit zur Mitnahme, bzw. zum 'Unterwegslesen' recht ungeeignet sind.

    Zitat von "Friedrich-Arthur"

    Und da ich gerne in Büchern anstreiche und hervorhebe, sind Taschebücher für mich auch besser geeignet, ich möchte doch keine antiquarischen Bücher vollkritzeln, das gehört sich nicht.


    Bücher herumschleppen und hineinschreiben??? :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt:


    Grüsse


    Sandhofer :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo !


    Also, ich liebe auch Werkausgaben :smile: Da es mir dabei aber wie sandhofer geht, kaufe ich mir nur solche, von denen ich weiß, dass ich in nächster Zukunft auch ziemlich alle Bände lese. Da mir das auf einen Schlag auch viel zu teuer ist, versuche ich seit diesem Jahr, die Einzelbände nach und nach antiquarisch zu erwerben. Das verträgt sich mit dem Geldbeutel und dem Leserythmus besser. So "sammle" ich also Thomas Mann (Aufbau-Verlag) und Virginia Woolf (Fischer-Ausgabe, auch neu noch zu kaufen). Auch von Jean Paul habe ich mir einen Band der Hanser-Ausgabe gebraucht gekauft.


    Gruß von Steffi

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Dostoevskij"

    Auch die seit AFAIK 2 Jahren erscheinende große Thomas-Bernhard-Ausgabe habe ich noch nicht angefaßt, obwohl mich das ziemlich wurmt.


    Ja, um die tanze ich auch immer noch herum ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo,


    ich habe auch ganz gerne Werkausgaben, auch wenn klar ist, dass man davon meistens nicht alles lesen wird und dass sie nie vollständig sind. Darauf erhebe ich aber auch keinen Anspruch, mir reicht es die wichtigsten Werke des Autors zu haben und auch wirklich zu lesen, als irgendwelche unbekannte Frühversuche eines Autors im Regal verstauben zu lassen.


    Zur Zeit kaufe ich mir die Feuchtwanger-Ausgabe zusammen (20 Bände, sie enthalten jedoch nur die Romane),
    von Fontane habe ich die nicht mehr erhältliche Ausgabe "Romane und Erzählungen in 8 Bänden" (optisch gleich aufgemacht wie die Große Brandenburgische Ausgabe, allerdings ohne Briefe, Tagebücher, frühe Erzählungen, etc.)
    Von Dostojewski habe ich diselbe Ausgabe wie Dostoevskij ;-)
    von Thomas Mann habe ich mir vor ein paar Jahren eine Jubiläumsausgabe gekauft (wahrscheinlich dieselbe, die FA hat ?), die restlichen Romane und Erzählungen habe ich mir so dazugekauft bzw. geerbt.
    "Bertold Brecht" Werke in 6 Bänden ist schon relativ vollständig, denke ich, ein paar Essays und Gedichte fehlen, aber das ist nicht so schlimm.
    Emile Zola die "Rougon-Macquart" in 20 Bänden, habe ich fast vollständig (3 Bände fehlen noch), allerdings in 2 verschiedenen Ausgaben.
    Von Charles Dickens sammle ich die 20-bändige Ausgabe, die in den 70-er Jahren im Winkler-Verlag erschienen ist, die Bücher sind antiquarisch allerdings sehr schwer zu bekommen und sehr teuer, das wird wohl nie vollständig werden.
    Von E.T.A. Hoffmann wollte ich mir mal die Ausgabe aus dem Aufbau-Verlag kaufen, hab's dann aber sein lassen, wann werde ich die Abhandlungen zur Musik, etc. schon lesen ? Spätestens nachdem ich bei den "Kreislerianas" schier eingeschlafen bin, habe ich eingesehen, dass bei Hoffmann wirklich nur die "normalen" Romane und Erzählungen was für mich sein - aber keine Essays oder "Bildungserzählungen" über Musik.


    Viele Grüße,
    Zola

  • Hallo zusammen! :winken:


    Also der optische bzw. bibliophile Reiz von Werksausgaben ist wohl unbestritten. Aber ich gebe Berch recht: praktisch sind sie nicht immer. Ich besitze zum Beispiel "Sämtliche Werke" von Shakespeare (dieses große, weinrote Trumm vom Otus Verlag), aber zum gemütlichen Lesen und für Notizen nehme ich trotzdem noch die alten Reclams aus der Schulzeit meines Vaters her.
    Von Jane Austen besitze ich zwei Sammelbände mit jeweils 3 Romanen von der Chancellor Press, allerdings handelt es sich leider um zwei verschiedene Auflagen, weswegen die Optik nicht ganz identisch ist ...


    Ich gebe ja zu, dass mich solche "Gesammelten Werke" o.ä. schon alleine von der Aufmachung her immer quasi anhupfen. Aber mit Shakespeare (derzeit eher latent :zwinker: ) und Jane Austen (seit Herbst akut :breitgrins: ) dürfte ich erst einmal auf unbestimmte Zeit ausgelastet sein. Denn man will sich ja nicht so versteifen - mir zumindest würde es nicht gefallen, mehrere oder gar alle Werke eines Autors in einem Rutsch zu lesen.


    Herzliche Grüße,
    Bluebell

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

  • Hallo zusammen,


    auch ich besitze einige mehr oder weniger vollständige Werkausgaben. Die deutschen Klassiker, Romantiker usw. fast alle aus dem Aufbau-Verlag (auch der hier mehrmals erwähnte E.T. A. Hoffmann), dann eine geerbte Prachtausgabe (grün-gold) :breitgrins: von Goethes Werken, mit den schamhaften Pünktchen darin, dafür aber eine herrliche Bebilderung.
    Selbst gekauft habe ich mir den Goethe noch als dtv-Ausgabe in 45 Bänden (nach der Gedenkausgabe des Artemis-Verlages), dann Schiller, und - eine bes. Liebe von mir - den Gesamt-Tucholsky in zehn Taschenbüchern von Rowohlt. Letzteres ist auch die einzige Ausgabe, von der ich alles gelesen habe.
    Einfach war die Entscheidung für den Gesamt-Büchner und Droste-Hülshoff, weil die in einem Band vorliegen.
    Da ich bei manchen Dingen zum Sammeln neige, sehe ich mir diese Ausgaben gern im Bücherschrank an, ja, und dort machen sie sich auch ganz gut! :zwinker: Es sind auch bei mir teilweise irrationale Gründe im Spiel.


    Grüße,
    Gitta

  • Hallo, Werkausgaben-Liebhaber,


    klar, ich habe auch Einiges an Werkausgaben, allerdings mache ich da keinen Kult draus. In meiner Studienzeit habe ich mir einige erschwingliche Ausgaben - auch billigster Machart, wer kennt noch die guten Tempel-Klassiker? - zugelegt , aber in dem letzten Jahrzehnt eher weniger, außer zum Beispiel einige 2001- Ausgaben wie Dickens in der Meyrinck-Übersetzung. Ich kaufe ungern Sachen doppelt und schreibe auch schrecklich gerne in Bücher hinein: Meine Achtung vor der äußeren Aufmachung ist dagegen eher gering. Außerdem können einige Umzüge mit kistenweise gebundenen Gesamtausgaben durchaus auch Freundschaften strapazieren, aber jetzt bin ich wohl für längere Zeit sesshaft geworden..., deshalb ist das kein Argument mehr, der Platz auf den Regalen allerdings schon!
    sandhofer
    Ich bewundere deine asketische Haltung, möglichst nur Gelesenes in den Regalen zu haben, bei mir biegen sich die Balken auch unter Ungelesenem, auch und gerade in Werkausgaben. Aber das ist ja gerade das Schöne. Wenn man dann z.B. Homer liest, kann man dessen Rezeptionsgeschichte quer durch die Werkausgaben unserer Klassiker nachlesen und so komme ich dann auch mal zur Lektüre von Goethes Achilleis usw..


    Grüße
    finsbury

  • Hallo zusammen!


    Ich lege je nach Autor mehr oder weniger Gewicht auf Vollständigkeit. Aber im Laufe eines Lebens sammeln sich halt schon einige Werk- oder Auswahlausgaben an: Angelus Silesius, von Arnim, Austen, Bachmann, Bechstein, Börne, Brecht, Brentano, Busch, Byron, Caroll, Tschechow, Chamisso, Chaucer, Chesterton, Conrad, Defoe, Diderot, Dostojewskij, Doyle, Dumas Père, Eichendorff, Fontane, Goethe, Goetz, Hebbel, Hebel, Heine, Herder, Hesse, Hildegard von Bingen (zwar nicht offiziell als Gesamtausgabe deklariert, aber ich glaube, da habe ich wirklich alle authentischen Werke von ihr), Hölderlin, Hoffmann, Ionesco, Jean Paul, Jung, Kästner, Kant, von Katz habe ich zwar alles - aber da gibt es nicht eigentlich eine Gesamtausgabe, Keller, Keyserling, Kierkegaard, Klabund, Kleist, Klopstock, la Fontaine, J. M. R. Lenz, Lessing, Liliencron, Longfellow, Th. Mann, Marx, May, Meyer, Mörike, Nestroy, Nikolaus von Kues, Nietzsche, Novalis, Pestalozzi, Platon, Raabe, Raimund, Reuter, Rilke, Roth, Schiller, Schmidt, Schopenhauer, Seneca, Shakespeare, Shaw, Stifter, Storm, Thoma, Tieck, Tolstoj, Tucholsky hatte ich mal die 10-bändige Rowohlt-Ausgabe - leider als TB - hat sich in Fluglätter aufgelöst und wurde weggeworfen, Uhland, Robert Walser, Wedekind, Wieland, Wilde und Stefan Zweig. Nicht jede Ausgabe ist gleichermassen vollständig oder auch nur textkritisch relevant. Aber für mein Lesevergnügen tut's eigentlich jede ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo,
    bei den Werkausgaben lege ich Wert auf Vollständigkeit wenn es sich um einen Dichter handelt der mich über Jahre nicht loslässt. Zum Beispiel: Hölderlin oder Goethe. Dann müssen es kommentierte Ausgaben sein, möglichst mit Briefen, Registern und ähnlichem. Der Hanser Verlag hat sich damals sehr viel Mühe gegeben und ich habe da Novalis, Hölderlin und die Droste, sowie Jean Paul und viele andere mühevoll erstanden. Der Frankfurter Klassiker Verlag wäre wohl das Idealste, aber wer kann sich diese Werkausgaben leisten, Diese sind für mich nun leider zu teuer. Ich suche zum Beispiel immer noch eine Durchkommentierte Ausgabe von Nietzsche, es gibt da viele Werkausgaben aber wer kennt vielleicht eine Kommentierte in dieser Runde?


    Sandhofer,
    ich dacht ich habe in meinem Leben so alle Rekorde gebrochen die es literarisch zu erklimmen gibt aber nach deiner Liste schwenke ich das weiße Fähnchen.

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "siodmack"

    Ich suche zum Beispiel immer noch eine Durchkommentierte Ausgabe von Nietzsche, es gibt da viele Werkausgaben aber wer kennt vielleicht eine Kommentierte in dieser Runde?


    Was meinst Du genau mit "durchkommentiert"? Ich empfehle normalerweise die dreibändige Ausgabe von Schlechta. Genügt üblicherweise für Otto Normalverbraucher wie für den Profi. Eine kritische Gesamtausgabe gab's mal in den 80ern bei de Gruyter.


    Grüsse


    Sandhofer-

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat von "Friedrich-Arthur"

    ich möchte doch keine antiquarischen Bücher vollkritzeln, das gehört sich nicht.


    Doch, doch ...
    Ich bin ein großer Freund antiquarischer Bücher, und ich mag es besonders, darin Spuren früherer Leser zu finden.
    Deshalb hinterlasse ich auch selbst gerne Spuren, für die kommenden Generationen ...

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "finsbury"

    und die hast du alle ganz durchgelesen? Respekt!!
    Verdienst du deine Brörtchen damit oder woher nimmst du die Zeit?


    Erste Frage: Nicht alle, nein. Bei ein paar, die mir quasi durch Erbschaft zugefallen sind, habe ich nur ausschnittweise gelesen (so z.B. ein paar poetae minores wie Körner (den Sohn) (ich seh' gerade, dass ich den in meiner Liste vergessen habe ...) oder Börne - aber auch von Goethe oder Schiller habe ich noch immer nicht alles gelesen). Ich schätze mal, ich habe 80-90% der bei mir stehenden Texte mindestens einmal gelesen.


    Zweite Frage: Als ich meine Brötchen damit verdiente, habe ich weniger gelesen als heute ... Es ist einfach so, dass ich (wie ich glaube :rollen: ) relativ schnell und doch genau lese.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo,
    die Dreibändige Ausgabe von Schlechta, ist das die vom Hanser Verlag?
    Ich meine mit durchkommentiert gewisse Anmerkungen zum Werk, Enstehung, Vollendung. Erklärung vielleicht einiger lateinischer und griechischer Wortspiele und ähnliches.
    Übrigens mag ich auch keine Bücher vollkritzeln, beim erneuten lesen könnte es sein das ich mich über meine vorherigen Bemerkungen maßlos ärgere weil ich inzwischen anderer Meinung bin. Radieren geht nicht, also hieße das Neuanschaffen ( was für ein schelmisches Wörtchen ) und das wäre dann der bibliomanen Streiche zuviel.
    Ich wünsche allen ein neues Jahr, sei es ein gesundes oder fröhliches oder glückliches, vielleicht auch nur einfach ein Jahr der Neuen geistigen Erkentnisse.

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "siodmack"

    die Dreibändige Ausgabe von Schlechta, ist das die vom Hanser Verlag?


    Yep. Auch als Lizenz an verschiedenen Orten erschienen. Erfüllt m.E. Deine Kriterien.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat von "siodmack"

    Der Frankfurter Klassiker Verlag wäre wohl das Idealste, aber wer kann sich diese Werkausgaben leisten, Diese sind für mich nun leider zu teuer.


    Dem muss ich widersprechen: Die Orthographie dieser Ausgaben ist modernisiert und wer will z.B. einen Klassiker aus dem 18. Jahrhundert mit einem modernen Textbild lesen?
    Das ruiniert meiner Meinung die komplette Edition.


    CK

  • Zitat von "siodmack"

    Hallo,
    Übrigens mag ich auch keine Bücher vollkritzeln, beim erneuten lesen könnte es sein das ich mich über meine vorherigen Bemerkungen maßlos ärgere weil ich inzwischen anderer Meinung bin.


    Das kann aber doch auch ganz witzig sein. Ich habe z.B. als Teenie mal einen langen Brief an Hesse in meine Steppenwolf-Ausgabe geschrieben, weil ich mich so furchtbar über sein Brahms-Urteil (dem ist Sinclair meiner Erinnerung nach in der Hölle begegnet - mit all seinen "überflüssigen" Noten im Schlepptau) geärgert habe. Ich amüsiere mich heute noch über meine damalige leidenschaftliche Kritik, wenn ich mal wieder dort blättere ... und liebe Brahms überflüssige Noten nach wie vor.


    HG
    finsbury