Hans Magnus Enzensberger (93).
Beiträge von klassikfreund
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Ich war letztes Wochenende in Hamburg und mein Isolde-Ohlbaum-Bildband mit Signaturen sollte weiter gefüllt werden: Das ist mir nun mit zwei ganz großen Namen gelungen. Jonathan Franzen war in Lübeck. Und dann gab es da einen Autor, der mir vor ungefähr 10 Jahren entgegen gehalten hat: "I would never do this. Why should I sign it?" oder so ähnlich. Nun 10 Jahre später hat Richard Ford meinen Bildband ohne Murren signiert und war ganz interessiert und altersweise. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Eine Leerstelle wird jedoch bleiben: Margret Atwood, sie war 2019 nur wenige Zentimeter davon entfernt, meinen Stift in die Hand zu nehmen, bevor mich ein Leibwächter abdrängte. Inzwischen gibt es von ihr nur noch vorsignierte Bücher und keine Chance mehr auf eine Unterschrift. Sie war in Berlin, ich bin erst gar nicht angereist, da ich dies so erwartet habe. Man berichtete mir.
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Als "Hobby-Profiler" würde ich daraus schließen, dass du das 10-Finger-System nicht beherrscht. Das "b" gehört ja der linken Hand, während das "n" der rechten gehört. Die liegen für mich also ewig weit auseinander.
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Wobei ich die "großen" Autoren an anderer Stelle treffen werde: Slimani ist am Vorabend der Messe in Stuttgart und da ich Mitglied des Literaturhauses bin, kostet die Eintrittskarte sehr wenig, Peter Nadas ist am Wochenende zuvor in Berlin und ich werde diesen Termin ebenfalls wahrnehmen, auch wenn das ganze mit Fahrt und Hotel recht kostspielig ist. Nadas gehört neben J. Marias zu meinen lebenden europäischen Lieblingsautoren. Marias ist ja nun leider aus der Liste der lebenden Autoren zu streichen - sehr schmerzhaft, ich hätte ihn zu gern noch einmal getroffen. Gurnah habe ich erst kürzlich in Köln getroffen, aber sicher werde ich zu ihm auf die Buchmesse gehen und dann wohl auch sein letztes Buch dabei haben. Shortlist-Autoren des Deutschen Buchpreises lesen demnächst alle sechs in Frankfurt, dort habe ich eine Karte. Für die Buchmesse hoffe ich, dass ich den ein oder anderen Autor der Longlist dort antreffen kann. Dörte Hansen, die Bestseller-Autorin, besuche ich vermutlich auch. Über sie wünschte ich mir eine Diskussion im großen Forum, bin gespannt, ob es nochmals aufgeht. Es wird an dieser Stelle wieder Berichte von der Messe geben.
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Ich werde auf jeden Fall von Mittwoch bis Freitag hingehen, das Wochenende nur, wenn es dort Autoren zu sehen gibt, die mir noch fehlen. Mir ist es am WE auf dem Messegelände viel zu voll. Mittwoch und Donnerstag wird es gehen, zumal ich auch in diesem Jahr nicht so viele ausländische Gäste erwarte. Die Verlage müssen auch sparen.
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Die Privatbesuchertage werden auf Freitag - Sonntag ausgedehnt, ein Dauerticket für diese 3 Tage gibt es für 44 Euro zu kaufen, das Fachbesucherticket für alle 5 Tage kostet 129 Euro.
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In diesem Jahr endlich wieder eine "normale" Buchmesse.
Die Gäste des Blauen Sofas sind bereits bekannt, wenn auch noch der Zeitplan fehlt:
https://www.das-blaue-sofa.de/autor-innen/frankfurt-2022
Auch auf der ARD-Buchmesse-Bühne gibt es vielversprechende Namen:
ZitatIn diesem Jahr ist die ARD-Bühne wieder im Forum zu finden, wo Besucher*innen kluge Köpfe erleben, die in Gesprächen über ihre Bücher und Ideen diskutieren. Fortgesetzt wird die von Jagoda Marinić moderierte Reihe SHEROES u. a. mit Luisa Neubauer, Maja Göpel oder Ulrike Herrmann. Außerdem werden Wigald Boning, Amelie Fried, Francis Fulton-Smith, Elke Heidenreich, Judith Holofernes, Richard David Precht, Leïla Slimani, Harald Welzer, Liao Yiwu, der oder die Buchpreisgewinner*in 2022 und viele mehr mit ihren Neuerscheinungen zu Gast sein. Bärbel Schäfer ist mit mehreren Ausgaben von „Bärbels-Bücher-Talk” dabei.
Das Blaue Sofa ist wieder an seinem Standort in Halle 3.1 zu finden. Geplant sind Gespräche mit rund 80 Autor*innen, darunter Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah, Friedenspreisträger Serhij Zhadan, Donna Leon, Robert Menasse, Péter Nádas, Fernando Aramburu, die Mainzer Stadtschreiberin Dörte Hansen, Charlotte Link, Andrej Kurkow, Ian Kershaw, David Van Reybrouck, Stefanie Stahl, Vanessa Mai, Melanie Raabe, Andrea Wulf und Takis Würger. Erstmalig kommt der Deutsche Jugendliteraturpreis auf das Blaue Sofa: die nominierte Autorin Kirsten Boie diskutiert mit zwei Expert*innen der Jugend-Jury über den Preis, Vivian Perkovic (3sat) moderiert das Gespräch.
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Für mich interessant zu erleben, daß nun nach fünf Jahren Abstand von der Literatur der Zeitpunkt gekommen ist, daß auf der gesamten Shortlist mir weder Titel noch Autoren etwas sagen. Auf der Longlist kannte ich wenigstens noch fünf Autoren.
Das geht nicht nur dir so. Bücher werden nur noch nach Marketing-Aspekten ausgewählt. Junge Autoren, die junge Leser anziehen sollen. Kein einziger Titel aus den etablierten Verlagen, aber die verkaufen sich ohnehin. Also fördert man die mittelgroßen Verlage.
Ich tippe mal auf Jan Faktor als Sieger, obwohl ich Nickel selber wählen würde. Aber das ist wohl Altherren-Literatur. Wobei ich erst durch eine Freundin auf das Buch aufmerksam gemacht wurde.
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Die Shortlist steht fest:
Man verzichtet weitgehend auf die Nominierung der bekannten Autoren wie Enzensberger, Kaiser-Mühlecker oder Leupold.
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Sein letztes Buch erscheint demnächst posthum. Ich habe fast alles von ihm im Regal. Zweimal habe ich ihn in FFM getroffen. Gür mich einer der Großen.
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Strunk liegt bei mir im Urlaubskoffer. Ist grossartige Unterhaltung, schafft es mE nicht auf die Shortlist.
Bei Kinsky war ich auf der Lesung, sprachlich schön, aber für die Allgemeinheit zu schwierig, sehe ich auch nicht auf der Shortlist.
Nickel hat ein starkes Buch geschrieben, Titel klingt abstoßend, behandelt aber verschiedene philosophische Fragen, leicht zu lesen, gehört auf die Shortlist.
Kaiser-Mühlecker ist immer schön zu lesen, so wohl auch dieses Buch, würde ihm den Preis gönnen.
Leupold ist eine Überraschung, sprachlich sehr gut, aber eher essayistischer Charakter. War schon auf ihrer Lesung.
Riedle schaue ich mir an. Andere Bibliothek auf der Longlist halte ich für ungewöhnlich.
Dschinns kenne ich nicht, hatte aber jeder bei unserem privaten Tippspiel auf der Liste. Ebenso wie Enzensberger.
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Heute um 10:00 Uhr wird die Longlist veröffentlicht. Bin gespannt, was die Jury diesmal sich wieder ausgedacht hat.
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Hat man sich im Forum überlegt, wo man während der Schließung weiterschreibt? Und falls es im Okt nicht weitergeht, ob jemand ein eigenes Forum aufmacht?
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Ich bin gerade geschockt. Der sich am rarsten machende Schriftsteller Frankreichs hat vor wenigen Tagen eine Lesung in Münster gegeben. Michel Houellebecq, natürlich nur wenige Tage zuvor angekündigt. Was hätte ich darum gegeben, ihn noch mal live zu sehen - ein Autor, der gesagt hat, er würde nie wieder öffentlich auftreten. Signaturen von ihm werden teuer gehandelt. Und dann liest er an der Uni Münster ein paar Gedichte von Baudelaire. Die Zeitungen wussten Bescheid, denn sonst könnten sie nicht nachträglich berichten. Ich habe den falschen Job ...
Und wenn jetzt HIER jemand sagt, ich war da, dann beiße ich in die Tischplatte.
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Ich glaube, es interessieren sich schon sehr viele dafür, ich habe schon sehr interessante Gespräche mit meinem Sitznachbarn auf Lesungen geführt. Aber sind diese Leute bereit, in Foren zu schreiben? Eher nicht, ist mein Eindruck, die lesen die FAZ und ihr Buch und fühlen sich dann besser unterhalten als durch ein Forum. Das mag am Alter liegen, an der Sozialisation, was weiß ich ... Kann ich angesichts mancher Streitereien im Forum (wobei ich das für Litschock nicht verfolgt habe), durchaus nachvollziehen. In so manchem Forum sammelt sich schon viel braunes Gesocks (z.B Fotografieforum). Das kann man für Litschock wohl sicher ausschließen, aber auch bei Litschock scheint Suse ja an so manchem Thema zu verzweifeln, so interpretiere ich ihre Schlussworte.
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Wenn wir hier jedoch 1000 Leute wären, dann wären aber immer welche davon in München, andere in Hamburg, wieder andere in Berlin und ich aus der Mitte Deutschlands würde (fast) überall hinfahren, wenn ich für den Autor brenne.
David Grossman kommt im Juli nach Zürich. Aber die haben da heftige Preise. Und mitten in der Woche ist halt auch schwierig.
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Und schön, dass klassikfreund noch hier dabei ist (Du wurdest von einigen sehr vermisst). Mal rüberwink'
Hallo Sagota,
ja, hier bin ich noch. Und ich habe immer mal wieder überlegt, mich im großen Forum wieder anzumelden. Die Leute dort waren und sind sehr nett, aber dann blätterte ich durch die Rezensionsthreads und ich finde dort kaum gleichgesinnte Leser. Das ist hier im Klassikerforum auch nicht so anders, deswegen schreibe ich auch hier relativ wenig. Mein Interesse hat sich in den letzten Jahren deutlich verschoben, so besuche ich vor allem Lesungen von "Feuilleton"-Autoren, also Autoren, die einen bedeutenden Literaturpreis gewinnen könnten oder denen ich das zumindest wünsche. Für dieses Hobby habe ich Gleichgesinnte im realen Leben gefunden, zwei aus Frankfurt, einer aus Köln. Leider ist ein Frankfurter Freund überraschend verstorben. Mit dem (längeren) Lesen habe ich so einige Probleme aufgrund einer Augenproblematik und so bin ich mehr und mehr zum Sammler signierter Bücher geworden.
Und ich finde drüben (aber auch hier) zum Beispiel niemanden, der sich für Lesungsbesuche bei Claudio Magris (hatte nur einen Termin in Deutschland - und ich habe ihn verpasst ) oder Tomas Venclova (da war ich extra in München) interessiert und sich darüber austauschen will. Ich habe gesehen, dass es im großen Forum eine neue Userin gibt, wo das passen könnte, aber zugleich habe ich ja auch die vorläufige Schließung mitbekommen.
Hier könnten doch einige von drüben über"wintern" - äh übersommern. Und es gibt nach wie vor Lesungen, die sehr schwer zu entdecken sind, wenn man nicht dauernd Verlagsseiten durchwühlt: Jonathan Franzen kommt im September nach Deutschland, bisher ist nur ein einziger Termin in Lübeck angekündigt. Es gibt noch wenige Restkarten. Ich habe das nur durch Zufall entdeckt. Wenn jetzt auf dieses Posting ein paar Leute draufspringen, dann würde ich wieder mehr posten und mich gar wieder im großen Forum anmelden, wenn es denn dort weitergeht.
Schöne Grüße,
Thomas
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Sein Tod deutete sich schon länger an. Zweimal wurde eine Veranstaltung zu seinem letzten Buch kurzfristig abgesagt. Nun bleibt es unsigniert. Mindestens einmal habe ich ihn jedoch live getroffen, zuletzt im Frankfurter Ratskeller während einer Buchmesse.
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Gerhard Roth, 79, ist nun leider tot. Im Regal steht Signiertes, aber auch Unsigniertes.