Hallo,
Zitat von "xenophanes"
Hallo!
Das ist aber mehr ein theoretisches Argument, da man ja nie weiß, ob man mit solchen Vermutungen richtig liegt. Ich bin mir beispielsweise ziemlich sicher, dass Thomas Bernhard ein Klassiker werden wird.
CK
ja, natürlich weiß man das nicht sicher. Aber nur wenn man neuere Literatur liest, hat man überhaupt die Chance, einen zukünftigen Klassiker zu entdecken.
Thomas B zählt m.E. heute schon zu den modernen Klassikern und von daher ist dieser Autor eine risikolose Wahl. Ich meine Autoren, die noch keinen vergleichbaren Status wie Bernhard haben. Möglicherweise entdeckt man im Laufe seines Lebens nur ein einziges solches Buch, aber das ist es mir wert, auch Modernes zu lesen. Dennoch ist die Enttäuschung häufig groß - ich denke, deine Ausführungen dazu sind schon ganz richtig. Aber ich bin für eine Entdeckung wie von J. Marias dankbar.
Es gibt andere besondere Lesemomente (auch wenn ich jetzt vom Thema abschweife), von einem will ich berichten. Ich bin ein wenig neidisch auf die Sekretärin von Günter Grass, die jeden Roman als erste fremde Person zu lesen bekommt. Der erste Leser eines Meisterwerks wie "Die Blechtrommel" zu sein, das ist etwas Besonderes, v.a. wenn man sich frei von allen Rezensionen etc. ein Urteil bilden darf. Ein solches Buch hat für mich etwas Unberührtes. (Ich überlasse anderen die psychologische Analyse solcher Spleens ;-))
Schöne Grüße,
Thomas