Gerade las ich, dass möglicherweise dem Mutterforum im Oktober die Schließung droht. Deshalb wüsste ich gerne, ob dies irgendwelche Auswirkungen auf dieses Forum haben könnte. Ich glaube, sandhofer, du bist inzwischen der Eigentümer dieser Seite und es hängt an dir, was hier passiert. Ist das richtig so?
Auswirkungen einer möglichen Literaturschock-Schließung auf dieses Forum?
-
-
Moin, Moin!
Dann gründen wir eben unsere eigene mastodon-Instanz...
-
Gerade las ich, dass möglicherweise dem Mutterforum im Oktober die Schließung droht. Deshalb wüsste ich gerne, ob dies irgendwelche Auswirkungen auf dieses Forum haben könnte.
Keine, so weit ich weiss. Suse hat sich sowieso schon lange von diesem Forum zurückgezogen und ihre Forenmüdigkeit erstreckt sich deshalb nur auf Literaturschock und nicht auf das Forum hier.
Ich glaube, sandhofer, du bist inzwischen der Eigentümer dieser Seite und es hängt an dir, was hier passiert. Ist das richtig so?
Nein. Jein. Jein. Nein, ich bin nicht Eigentümer dieser Seite, sie gehört immer noch Suse. Aber - siehe oben. Jein, es hängt nur insofern an mir, dass dem Klassikerforum keine Konsequenzen drohen, so lange ich mich darum kümmere. Ist nicht viel Arbeit und im Moment mache ich es noch gern.
Dann gründen wir eben unsere eigene mastodon-Instanz..
Das wäre - auch unabhängig vom Weiterleben des Klassikerforums als Forum - eine Möglichkeit, die ich mir auch schon überlegt hatte.
-
Nun, das beruhigt mich. Vielen Dank, sandhofer für deine Antwort und auch für die Arbeit, die ja dennoch immer wieder mal besteht. Auch wenn hier nicht immer so viel los ist, ist dieses Forum doch mein Dreh- und Angelpunkt für Kontakte zu Menschen, die auch Klassiker oder gehobene Literatur im Allgemeinen lieben. Die meisten anderen Foren machen das nur so nebenher und meist (soweit ich andere Foren kenne) weniger qualitativ hochwertig.
Ein Hoch auf die Nutzer*innen hier, muss auch mal sein!!
-
Das sehe ich genauso und würde dieses Forum ebenfalls vermissen.
-
Ich bin ja hier mehr lesend als schreibend unterwegs. Aber eine Einstellung kann ich auf keinen Fall befürworten.
-
Danke, sandhofer.
-
Ich lese zwar selten Klassiker, aber ich war früher schon mal hier im Forum - und hab mich gerade neu angemeldet: Schön, dass sich hier erstmal nix ändern wird, wie es aussieht.
Und schön, dass klassikfreund noch hier dabei ist (Du wurdest von einigen sehr vermisst). Mal rüberwink'
-
Wie Ihr seht, leben wir noch.
-
Und schön, dass klassikfreund noch hier dabei ist (Du wurdest von einigen sehr vermisst). Mal rüberwink'
Hallo Sagota,
ja, hier bin ich noch. Und ich habe immer mal wieder überlegt, mich im großen Forum wieder anzumelden. Die Leute dort waren und sind sehr nett, aber dann blätterte ich durch die Rezensionsthreads und ich finde dort kaum gleichgesinnte Leser. Das ist hier im Klassikerforum auch nicht so anders, deswegen schreibe ich auch hier relativ wenig. Mein Interesse hat sich in den letzten Jahren deutlich verschoben, so besuche ich vor allem Lesungen von "Feuilleton"-Autoren, also Autoren, die einen bedeutenden Literaturpreis gewinnen könnten oder denen ich das zumindest wünsche. Für dieses Hobby habe ich Gleichgesinnte im realen Leben gefunden, zwei aus Frankfurt, einer aus Köln. Leider ist ein Frankfurter Freund überraschend verstorben. Mit dem (längeren) Lesen habe ich so einige Probleme aufgrund einer Augenproblematik und so bin ich mehr und mehr zum Sammler signierter Bücher geworden.
Und ich finde drüben (aber auch hier) zum Beispiel niemanden, der sich für Lesungsbesuche bei Claudio Magris (hatte nur einen Termin in Deutschland - und ich habe ihn verpasst ) oder Tomas Venclova (da war ich extra in München) interessiert und sich darüber austauschen will. Ich habe gesehen, dass es im großen Forum eine neue Userin gibt, wo das passen könnte, aber zugleich habe ich ja auch die vorläufige Schließung mitbekommen.
Hier könnten doch einige von drüben über"wintern" - äh übersommern. Und es gibt nach wie vor Lesungen, die sehr schwer zu entdecken sind, wenn man nicht dauernd Verlagsseiten durchwühlt: Jonathan Franzen kommt im September nach Deutschland, bisher ist nur ein einziger Termin in Lübeck angekündigt. Es gibt noch wenige Restkarten. Ich habe das nur durch Zufall entdeckt. Wenn jetzt auf dieses Posting ein paar Leute draufspringen, dann würde ich wieder mehr posten und mich gar wieder im großen Forum anmelden, wenn es denn dort weitergeht.
Schöne Grüße,
Thomas
-
Diese Lesungen sind halt ein bisschen weit weg für einen alten Mann, tut mir leid...
-
Wenn wir hier jedoch 1000 Leute wären, dann wären aber immer welche davon in München, andere in Hamburg, wieder andere in Berlin und ich aus der Mitte Deutschlands würde (fast) überall hinfahren, wenn ich für den Autor brenne.
David Grossman kommt im Juli nach Zürich. Aber die haben da heftige Preise. Und mitten in der Woche ist halt auch schwierig.
-
Wenn wir hier jedoch 1000 Leute wären, dann wären aber immer welche davon in München, andere in Hamburg, wieder andere in Berlin und ich aus der Mitte Deutschlands würde (fast) überall hinfahren, wenn ich für den Autor brenne.
Wenn wir hier tausend Leute wären und diese mehr Freizeit hätten, dann wäre ja vieles hier anders. Ich zum Beispiel interessiere mich sehr für Jonathan Franzen, aber da ich noch arbeite, kann ich nicht mal eben so nach Lübeck reisen. Früher gab es hier im Ruhrgebiet auch mehr hochkarätige Lesungen, da gab es zum Beispiel das Harenberg-Center in Dortmund, dessen Namensgeber ein klassischer Mäzen war und dementsprechend sehr vielversprechende und auch berühmte Leute zu Konzerten und Lesungen geholt hat. Aber gone, gone, gone ... .
Wenn wir hier im Forum mehr wären, würden auch die einzelnen in ihren Interessenssegmenten mehr Gleichgesinnte finden, aber wir sind eben ein sehr kleiner Kreis.
Was schade ist, denn in dem Wiener Tamino-Klassikforum, das sich allerdings um Klassische Musik dreht, sind so viele Leute in regem Austausch, dass man da von Renaissance-Musik bis hin zu Zwölfton, von sakralen Chorwerken bis hin zur Operette eine überreiche Auswahl an Themen findet, in denen hochkarätige Laien, aber auch viele Berufsmusiker schreiben. Aber für kanonische Literatur und Belletristik im anspruchsvollen Segment sowie zu hebende Schätze interessieren sich anscheinend weniger Leute. Vielleicht liegt das auch daran, dass es nicht so viele Jobs in diesem Bereich gibt oder Leute mit solchen Jobs schon genügend reale Kontakte für einen intensiven Austausch haben. -
Ich glaube, es interessieren sich schon sehr viele dafür, ich habe schon sehr interessante Gespräche mit meinem Sitznachbarn auf Lesungen geführt. Aber sind diese Leute bereit, in Foren zu schreiben? Eher nicht, ist mein Eindruck, die lesen die FAZ und ihr Buch und fühlen sich dann besser unterhalten als durch ein Forum. Das mag am Alter liegen, an der Sozialisation, was weiß ich ... Kann ich angesichts mancher Streitereien im Forum (wobei ich das für Litschock nicht verfolgt habe), durchaus nachvollziehen. In so manchem Forum sammelt sich schon viel braunes Gesocks (z.B Fotografieforum). Das kann man für Litschock wohl sicher ausschließen, aber auch bei Litschock scheint Suse ja an so manchem Thema zu verzweifeln, so interpretiere ich ihre Schlussworte.
-
Bei Lesungen war ich schon länger nicht mehr, aber im Literaturhaus Wien, kannst du Lesungen im Archiv anschauen, bzw. sind diese dann auch im Livestream mitzuverfolgen. Ich kenne allerdings das aktuelle Programm nicht und weiß nicht, ob auch interessante Autor:innen in nächster Zeit dabei sind.
Ich war zweimal in Klagenfurt als Zuschauerin beim Bachmannpreis. Für mich war das Gezanke der Jurymitglieder das reinste Kabarett. Die Lesungen zum Teil ganz gut. Mittlerweile verfolge ich das nur noch schriftlich, d.h. ich lese die Texte die mich interessieren.
Bei der Vergabe von Literaturpreisen bin ich mir nicht so sicher, ob die Wahl der jeweiligen Jury so glücklich ist. Ich habe z.B. soeben das Gewinnerbuch des Int.Booker Prizes 2022 gelesen - Tomb of Sand und war nicht so übermäßig begeistert. Ich hätte dem Buch mehr Beratung von Lektor:innen gewünscht.
Andererseits gibt es schon auch hochdekorierte Schriftsteller:innen, die ich sehr mag. Am Ende ist es meist Geschmacksache und Zeitgeist, die darüber entscheiden.
Jonathan Frantzen kenne ich nur von den Corrections. Ich hab auch Crossroads hier liegen, wenn die Stimmung passt, beginne ich es zu lesen. Es soll ja der 1.Teil einer Trilogie werden.
Der spannendste der letzten 30 Jahre oder so war für mich David Foster Wallace. Dem hätte ich gern mal zugehört und argumentieren gehört.
-
Ich bin gerade geschockt. Der sich am rarsten machende Schriftsteller Frankreichs hat vor wenigen Tagen eine Lesung in Münster gegeben. Michel Houellebecq, natürlich nur wenige Tage zuvor angekündigt. Was hätte ich darum gegeben, ihn noch mal live zu sehen - ein Autor, der gesagt hat, er würde nie wieder öffentlich auftreten. Signaturen von ihm werden teuer gehandelt. Und dann liest er an der Uni Münster ein paar Gedichte von Baudelaire. Die Zeitungen wussten Bescheid, denn sonst könnten sie nicht nachträglich berichten. Ich habe den falschen Job ...
Und wenn jetzt HIER jemand sagt, ich war da, dann beiße ich in die Tischplatte.
-
Hat man sich im Forum überlegt, wo man während der Schließung weiterschreibt? Und falls es im Okt nicht weitergeht, ob jemand ein eigenes Forum aufmacht?
-
Es gibt Dialoge und Ideen in alle Richtungen. Für die "Pause" gibt es ein Sommercamp auf der Homepage einer Mitschreiberin.
Idealerweise und auch nach Suses letztem Posting schaut es gar nicht so schlecht aus, als ob es weitergehen wird.
-
Hat man sich im Forum überlegt, wo man während der Schließung weiterschreibt? Und falls es im Okt nicht weitergeht, ob jemand ein eigenes Forum aufmacht?
Die erste Frage hat ja b.a.t. schon beantwortet; jedenfalls ein paar der Meistschreibenden sind in einem "Sommercamp" versammelt. Zur zweiten Frage sind mir keine Pläne oder auch nur Ideen bekannt. (Es ist wohl einfacher, den Tod eines Forums zu beklagen, als eines auf die Beine zu stellen.)