Hermann Hesse


  • Hallo mombour,


    ich könnte jetzt nicht sagen, dass ich in Hesse-Erinnerungen schwelge, da ich Hesse erst spät entdeckt habe und ich auch noch nicht so viel von ihm gelesen habe (Steppenwolf, Sidhartha), die mir zwar gefallen haben, aber mir auch irgendwie fremd blieben. Doch mit "Roßhalde" habe ich wirklich ein Glücksgriff getätigt. Hier entdecke ich einen Hesse, wie ich ihn vorher nicht kannte. Besonders der obige Aspekt, den du erwähnst, fand ich im Buch so aussagekräftig. Das gemalte Familienleben, das keine Familie zeigt. Sehr stark von Hesse.


    Doch lässt mich der Ratschlag seines Freundes Otto nicht los, der ihm rät mit der Familie ganz zu brechen und neu anzufangen. Wie weit darf das eigene Glück auf Kosten der Familie gehen? Welche Opfer sind angemessen? Immer noch aktuelle Fragen, aber Anfang des 20. Jahrundert noch viel gravierender, da die Frau nicht einfach neu beginnen kann. Ihre Zukunft und Hoffnung waren doch stark an den Mann gekapselt. Sie bleibt in gesellschaftlichen Konventionen verschnürt zurück, kein Beruf und insbesondere waren da auch noch die Kindern.



    Ich finde Hermann Hesse hat es sich hier etwas zu einfach gemacht und sich hauptsächlich dem suchenden unglücklichen Künstler gewidmet, was vermutlich auch beabsichtigt war.


    dennoch eine schönes Buch. Danach habe ich noch zwei Erzählungen gelesen: Casanovas Bekehrung / Pater Mathias; zwei sehr humorvolle Geschichten. Kann ich sehr empfehlen.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • denn sein früher Roman „Roßhalde“ (1914) belehrte mich eines Besseren, und ich kann sagen, Hermann Hesse hat seit langem wieder mal mein Herz getroffen.



    Doch mit "Roßhalde" habe ich wirklich ein Glücksgriff getätigt. Hier entdecke ich einen Hesse, wie ich ihn vorher nicht kannte. Besonders der obige Aspekt, den du erwähnst, fand ich im Buch so aussagekräftig. Das gemalte Familienleben, das keine Familie zeigt. Sehr stark von Hesse.



    Mir ging's genauso mit der "Rosshalde". Hesse schien mir bis auf "Unterm Rad" gar nicht mehr lesbar. Die "Rosshalde" war eine Entdeckung! Schön, dass das Werk hier gewürdigt wird!



  • Mir ging's genauso mit der "Rosshalde". Hesse schien mir bis auf "Unterm Rad" gar nicht mehr lesbar. Die "Rosshalde" war eine Entdeckung! Schön, dass das Werk hier gewürdigt wird!


    Hallo Gontscharow,


    "Unterm Rad" liegt bereits parat. Irgendwann nach der Strudlhofstiege-Leserunde möchte ich das Buch lesen. Vielleicht in Verbindung mit ein paar anderen Schülerromane, die mir vorschweben.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Rosshalde spielt durchaus in einer höheren Klasse als Unterm Rad, das gestehe ich gerne zu. Warum aber ist mir Rosshalde zu der jeweiligen Zeit, als ich die beiden Bücher las, persönlich weniger nahe gegangen? Ganz einfach: ich war wohl mal Schüler, aber nie Künstler. Rosshalde funktioniert nur als Erzählung eines Künstlerschicksals. Was über die Selbstbespiegelung hinaus dran sein soll, sehe ich bis heute nicht.


    Das gleiche Problem wiederholt sich in Klingsors letzem Sommer.

  • So,
    nach vielen Jahren habe ich nun einen zweiten Hesse-Anlauf gewagt. Und zwar wieder mit "Unterm Rad", dass mir seinerzeit die Lust auf seine anderen Bücher so lange verdorben hat.


    Ich war ziemlich gespannt, wie es mir diesmal gefallen würde und ob ich noch verstehen würde, warum ich damals gar nichts damit anfangen konnte.
    Eines gleich vorweg: mehr als ein Jahrzehnt später sehe ich ziemlich genau, warum unser Deutschlehrer das Buch als Schullektüre für uns ausgewählt hat. Wir waren damals genau im Alter von Hans Giebenrath, und er dachte wohl, dass wir uns dadurch gut mit der Hauptfigur identifizieren könnten und uns somit auch recht leicht für die Geschichte begeistern würden.


    Aber ich glaube, ich sehe schon, woran es bei mir scheiterte. Ganz ehrlich, als knapp 15jähriges Mädel lebte ich in einer so völlig anderen Welt als Hans und seine Probleme waren mir sowas von fremd, dass ich mich einfach überhaupt nicht in ihn hineinversetzen konnte :redface: ... es wollte nicht in meinen Kopf, dass für einen gescheiten Buben nichts anderes als das Priesterseminar in Frage kommen sollte, und darüber, wie er sein ganzes Leben seinem eigenen Ehrgeiz und dem der Erwachsenen unterordnete und nur noch streberte und verwelkte, wollte ich schon gar nichts lesen. Wohl darum habe ich schon ziemlich zu Anfang das Interesse an dem Buch verloren. Allerdings hätte ich auch nicht unbedingt soo lange mit einem neuen Versuch warten müssen :breitgrins: - ich glaube, dass ich es auch schon 2 oder 3 Jahre später mit anderen Augen gelesen und mehr davon gehabt hätte.


    Jedenfalls hat es mir diesmal gut gefallen, ich fand die Beschreibung von Hans' Wandel und Verfall sehr eindringlich und beklemmend. Es hat für mich aber auch die eine oder andere Frage offen gelassen. Zum Beispiel, wie groß die Schuld der äußeren Zwänge an Hans' Zustand denn nun wirklich war. Offensichtlich haben sie die Hauptschuld daran, wie weit es mit ihm gekommen ist, oder zumindest, dass es so früh passierte. Denn die Beschreibung seiner Halluzinationen deutete für mich darauf hin, dass nicht nur seine Nerven anfingen ihm Streiche zu spielen, sondern dass er eventuell sogar die Veranlagung zu einer Geisteskrankheit in sich getragen hat. Möglicherweise brach sie nur durch all den Druck aus, aber vielleicht wäre er früher oder später sowieso krank geworden!?


    Als der dichterische Hermann Heilner auf der Bildfläche erschien, habe ich wegen der Namensähnlichkeit gleich zur Zeittafel geblättert und nachgesehen, ob Hermann Hesse ihm vielleicht autobiographische Züge verliehen hat (ich wusste über Hesses Lebenslauf im Prinzip nichts). Und tatsächlich ist auch Hesse nach einigen Monaten aus Maulbronn ausgebüchst, mit den Worten "Entweder ich werde Dichter oder gar nichts!".
    Aber was hat es dann mit Hans Giebenrath auf sich? Sind sowohl Heilner als auch Giebenrath Alter Egos von Hesse, wobei Giebenrath das widerspiegelt, was aus Hesse geworden wäre, wenn er den Absprung nicht geschafft hätte? Oder ist Hans das Abbild eines Freundes, den Hesse im Internat hatte? Oder hat er ihn sich komplett ausgedacht?


    Ich bin jedenfalls froh, dass ich die Lektüre nun doch endlich nachgeholt habe, es hat sich schon ausgezahlt. :smile:

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

  • Eines gleich vorweg: mehr als ein Jahrzehnt später sehe ich ziemlich genau, warum unser Deutschlehrer das Buch als Schullektüre für uns ausgewählt hat. Wir waren damals genau im Alter von Hans Giebenrath, und er dachte wohl, dass wir uns dadurch gut mit der Hauptfigur identifizieren könnten und uns somit auch recht leicht für die Geschichte begeistern würden.


    Eine Lehrerspekulation, die auch heute noch oft und gern aufgeht: Nicht nur das Alter des Protagonisten ist es; wer, mit 15 oder 17, glaubt nicht auch, ein verkanntes Genie zu sein und leidet an akutem Weltschmerz, den er für chronisch hält? (Ok - mag sein, Mädels weniger als Jungs.)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Eine Lehrerspekulation, die auch heute noch oft und gern aufgeht: Nicht nur das Alter des Protagonisten ist es; wer, mit 15 oder 17, glaubt nicht auch, ein verkanntes Genie zu sein und leidet an akutem Weltschmerz, den er für chronisch hält? (Ok - mag sein, Mädels weniger als Jungs.)


    Ja, das glaube ich gerne ... vielleicht war ich sogar eine kleine Nachzüglerin, aber mit 14, 15 war ich wohl noch zu sehr Kind, um Hans seine Probleme so richtig nachfühlen zu können. Ein bisschen später wäre ich vielleicht genauso auf das Buch angesprungen wie vom Lehrer beabsichtigt.

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

  • Jedenfalls hat es mir diesmal gut gefallen, ich fand die Beschreibung von Hans' Wandel und Verfall sehr eindringlich und beklemmend. Es hat für mich aber auch die eine oder andere Frage offen gelassen. Zum Beispiel, wie groß die Schuld der äußeren Zwänge an Hans' Zustand denn nun wirklich war. Offensichtlich haben sie die Hauptschuld daran, wie weit es mit ihm gekommen ist, oder zumindest, dass es so früh passierte. Denn die Beschreibung seiner Halluzinationen deutete für mich darauf hin, dass nicht nur seine Nerven anfingen ihm Streiche zu spielen, sondern dass er eventuell sogar die Veranlagung zu einer Geisteskrankheit in sich getragen hat. Möglicherweise brach sie nur durch all den Druck aus, aber vielleicht wäre er früher oder später sowieso krank geworden!?


    Als der dichterische Hermann Heilner auf der Bildfläche erschien, habe ich wegen der Namensähnlichkeit gleich zur Zeittafel geblättert und nachgesehen, ob Hermann Hesse ihm vielleicht autobiographische Züge verliehen hat (ich wusste über Hesses Lebenslauf im Prinzip nichts). Und tatsächlich ist auch Hesse nach einigen Monaten aus Maulbronn ausgebüchst, mit den Worten "Entweder ich werde Dichter oder gar nichts!".
    Aber was hat es dann mit Hans Giebenrath auf sich? Sind sowohl Heilner als auch Giebenrath Alter Egos von Hesse, wobei Giebenrath das widerspiegelt, was aus Hesse geworden wäre, wenn er den Absprung nicht geschafft hätte? Oder ist Hans das Abbild eines Freundes, den Hesse im Internat hatte? Oder hat er ihn sich komplett ausgedacht?


    Ich bin jedenfalls froh, dass ich die Lektüre nun doch endlich nachgeholt habe, es hat sich schon ausgezahlt. :smile:


    Hallo Bluebell,


    Dein Posting ist zwar schon eine ganze Weile her, aber Deine Fragen zu Unterm Rad finde ich sehr interessant. Ich würde gerne versuchen, Dir darauf eine Antwort zu geben.


    Ein paar Vorbemerkungen:


    "Unterm Rad" ist tatsächlich sehr autobiographisch zu sehen. Hesse selbst sah den schriftstellerischen Wert seines Romanes vor allem darin, dass dieser "ein Stück wirklich erlebten und erlittenen Lebens zeige".
    Etwa 50 Jahre, nach dem er Unterm Rad geschrieben hatte, verfasste Hesse einen kritischen Rückblick:
    "In der Geschichte und Gestalt des kleinen Hans Giebenrath, zu dem als Mit- und Gegenspieler sein Freund Heilner gehört, wollte ich die Krise jener Entwicklungsjahre darstellen und mich von der Erinnerung an sie befreien, und um bei diesem Versuche das, was mir an Überlegenheit und Reife fehlte, zu ersetzen, spielte ich ein wenig den Ankläger und Kritiker jenen Mächten gegenüber, denen Giebenrath erliegt und denen einst ich selber beinahe erlegen wäre: der Schule, der Theologie, der Tradition und Autorität."


    Nun konkret zu Deinen Fragen:


    1. Die Frage nach den äußeren Zwängen, bzw. dem Geisteszustand Hans Giebenraths


    - In der Figur Hans Giebenrath steckt tatschächlich ein Teil von HH selbst, nämlich der Teil, der gefallen will, der alles richtig machen will. Aber eben nur ein Teil! (Dazu später genauer). Wir gehen derzeit immer mehr davon aus, dass in der "Figur Hans" auch sehr viel von der realen "Person Hans" steckt, dem kleinen Bruder Hermann Hesses, der sich mit 34 Jahren das Leben nahm (siehe auch "Hesse - Erinnerungen an Hans, GW Band 10, S. 211 f, 1936).


    - Hans Giebenrath verliert in dem Sommer vor dem Landexamen ein riesiges Stück Kindheit, weil sich die halbe Stadt berufen fühlt, ihm Unterricht, Nachhilfe und gute Ratschläge zu erteilen. Ebenso erging es HH, für ihn wurde eigens ein Hauslehrer in den Sommerferien eingestellt, auch sein Vater erteilte ihm Unterricht.


    - Hans Giebenrath beginnt in Maulbronn langsam aber sicher "durchzudrehen". So erlebte es auch HH. Er steckte insbesondere während seiner Maulbronner Zeit mitten in der Pubertät und wusste als äußerst phantasiebegabter und lebendiger junger Bursche schlichtweg nicht wo hin mit sich und seinen Hormonen und reagierte oft mehr als überspannt.
    Nachdem Hesse aus Maulbronn geflohen war kam er zunächst in ein Sanatorium, anschließend für 3 Monate in eine Nervenheilanstalt. Seine "Sturm- und Drangzeit" wurde ihm als "aufkeimende Geisteskrankheit" ausgelegt. Die Einweisungsdiagnosen lauteten "moralischer Schwachsinn und chronische Melancholie". Hier findest du das Motiv der "beginnenden Geisteskrankheit" Giebenraths wieder.


    - Hans Giebenrath scheitert am "System" und an sich selbst. Hesse überlebt. Sehr analog zu Goethes "Werther" muss Hans Giebenrath stellvertretend für Hesse sterben, damit Hesse selbst überleben kann.


    2. Der Personen Hermann Heilner und Hans Giebenrath:


    Vielleicht hast du Steppenwolf gelesen? Im Steppenwolf geht es um das gleiche Motiv - nämlich die innere Zerissenheit.
    "Harry Haller, der Gedichte liest und Musik von Mozart liebt und zugleich säuft, frisst und die Frauen verführt..."
    Dieses Motiv zieht sich durch ganz viele Werke von Hesse (z.B. Klinsors letzter Sommer, Siddhartha, Demian...). Genau so fühlte sich Hesse wohl selbst: zerissen zwischen zwei "Zwängen" - dem äußeren, dem er gerne gehorchen würde, gerne ein guter Sohn, Ehemann, Vater, Patriot gewesen wäre - und dem inneren, dem er gehorchen muss, der Eigensinn, dem er folgen muss, wenn er sich selbst verwirklichen will.
    In Unterm Rad packt Hesse diese beiden Seiten in zwei Persönlichkeiten: der gute, brave Sohn = Hans Giebenrath, der aber scheitern muss, weil er seiner "inneren Stimme nicht vertraut" und der Rebell = Hermann Heilner, der zwar überlebt aber anders, als er es sich vorgestellt hat...


    Ich hoffe, Dir Deine Fragen damit beantwortet zu haben.


    Im übrigen freue ich mich sehr, dass es Dir gut gefallen hat. :smile:
    Liebe Grüße
    Memmerle

    Dass Narren und Schelme immer an das glauben, was sie denken, sagen und schreiben, ist im Grunde eine große Tugend  - Asterix

  • Vielen lieben Dank, Memmerle, für diesen tollen Beitrag! :smile: Da bestätigt sich ja manches und erhellt sich noch einiges mehr für mich.


    Zitat

    dass in der "Figur Hans" auch sehr viel von der realen "Person Hans" steckt, dem kleinen Bruder Hermann Hesses, der sich mit 34 Jahren das Leben nahm


    Das wusste ich zum Beispiel überhaupt nicht!


    Zitat

    "moralischer Schwachsinn und chronische Melancholie"


    Na, das sollte sich heute mal ein Arzt zu diagnostizieren trauen. :breitgrins:


    Zitat

    Sehr analog zu Goethes "Werther" muss Hans Giebenrath stellvertretend für Hesse sterben, damit Hesse selbst überleben kann.


    Das ist ja interessant ... eine Art Katharsis ...


    Zitat

    Vielleicht hast du Steppenwolf gelesen?


    Nein, "Unterm Rad" ist mein einziger Hesse.


    Noch einmal danke, dass du so detailliert auf meine Fragen eingegangen bist, deine Antworten waren wirklich sehr aufschlussreich! :blume:

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."


  • Moin, Moin!


    Markus Werners <a href="http://buecherlei.net/archives/2183">Hesse-Bashing</a>.


    Ich lese keine "Bashings" mehr. Hab sie noch nie gemocht. Ich lese lieber die "gebashten" Autor(Inn)en. Viele der "Basher" kommen mir zu klug daher, zu besserwisserisch. Ich lese Hesse nun mal gerne, obwohl ich kein Suchender bin und einer der das Meiste und Wichtigste schon gefunden hat. Müsste mal nachschlagen im Wörterbuch, was "bashing" heisst (hab hier gerade keine Eszet), scheint mir "Hassneid" zu sein, oder so ähnlich (mein Englisch ist leider nicht so gut). Ich werd mal nachschaunen, wie das übersetzt wird... FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • :lachen: Touché!

    &quot;Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve.&quot;

  • Jedenfalls finde ich das Schädigen öffentlichen Rufes von Schriftstellerkolleg(Inn)en eine eitle und neidische Angelegenheit, besonders, wenn es tote Schriftstellerkolleg(Inn)en betrifft, die sich nicht mehr verteidigen können. Bücher solcher Rufmörder werde ich nicht lesen, ich will doch keine Beihilfe leisten. Ist es nur eine Unsitte dieser Tage, oder ist es eine alte Unsitte, die jetzt besonders um sich greift? Auch die Literatur hat also ihre Neiddebatten und ihre Profilierungssüchtigen. Alles menschlich, allzumenschlich, aber ohne mich. FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10


  • Jedenfalls finde ich das Schädigen öffentlichen Rufes von Schriftstellerkolleg(Inn)en eine eitle und neidische Angelegenheit, besonders, wenn es tote Schriftstellerkolleg(Inn)en betrifft, die sich nicht mehr verteidigen können. Bücher solcher Rufmörder werde ich nicht lesen, ich will doch keine Beihilfe leisten. Ist es nur eine Unsitte dieser Tage, oder ist es eine alte Unsitte, die jetzt besonders um sich greift? Auch die Literatur hat also ihre Neiddebatten und ihre Profilierungssüchtigen. Alles menschlich, allzumenschlich, aber ohne mich. FA


    Das ist doch kindisch, würde es doch bedeuten, dass mit Einsetzen der Verwesung ein literarisches "santo subito" ausgesprochen würde und man den inkriminierten Schriftsteller - und habe er noch so Gräuliches verbrochen - nicht mehr kritisieren dürfte. Nur weil jemand das Zeitliche gesegnet hat, ändert sich doch nicht die Qualität des Geschriebenen. Tot zu sein ist mithin keine Eigenschaft, die von Kritik befreit. :rollen:


    Grüße


    s.

  • Zum Kritisieren haben wir doch die Lektoren, Kritiker und die Lesenden. Nun gut, meinetwegen sollen auch Literaten andere kritisieren, doch es wird mich nicht interessieren, wenn es negative Kritik ist. Für mich bleibt der fade Beigeschmack gerade, wenn Literaten andere kritisieren. Das ist immer ein Messen an sich selbst und somit schon eine kleine Anmaßung, die dazu führen muss, dass man sich wichtiger macht, als man ist und erhöht, wenn man andere erniedrigt. Gibt es wirklich gute negative Kritiken von Literaten über andere? Ich bezweifle dies. Dieser ganze "Bashing"-Unfug ist mir zumindest zuwider. Für mich ist es eine Unsitte und schlechter Geschmack. Diese persönliche Ansicht gönne ich mir, kindisch oder nicht. FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Moin, Moin!


    Ich habe heute mehrere Mitglieder des <a href="http://www.hhesse.com/forum/">Hermann-Hesse-Forums</a>, welches sich leider totgelaufen hat, in den neuen <a href="http://www.facebook.com/groups/213228088782351/">Hermann-Hesse-Club</a> auf Facebook gezerrt. Vielleicht können wir an frühere, große Zeiten anknüpfen.