Zur Zeit "Schutzzone" von Nora Bossong, besser als ihr "Reichskanzlerplatz".
Schönen Gruß, Lauterbach
Zur Zeit "Schutzzone" von Nora Bossong, besser als ihr "Reichskanzlerplatz".
Schönen Gruß, Lauterbach
Unterweges, auf dem Kobo, der hier letztens anderswo erwähnte
Multatuli, Max Havelaar.
Einen Roman von Gerhard Seyfried, dem Comiczeichner der SIebziger und Achtziger Jahre:
"Verdammte Deutsche", interessante und historisch gut recherchierte Geschichte über die Spionage-Hysterie bei den Briten gegenüber den Deutschen in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg. Diesen Aspekt der Vorkriegsgeschichte kannte ich bisher noch gar nicht.
Nachdem ich in diesem Jahr schon zwei Bücher gelesen habe, die an "Die Abenteuer des Arthur Gordon Pym" von E. Poe anschließen, nämlich "Berge des Wahnsinns" von Lovecraft (Zweitlektüre) und "Das Schiff" von Stefan Máni, habe ich nun doch zu Jules Vernes "Eissphinx" gegriffen.
Es ließ sich besser an, als ich geglaubt hatte, und (nebenbei) ein Buch, in dem eine der wichtigsten Personen "Hurliguerly" heißt, hat bei mir schon Vorschusslorbeeren. Erinnert sich noch jemand von den Älteren hier an Donovans "Hurdy Gurdy Man"? Ich hatte tagelang einen Ohrwurm ...
Aber komisch ist es doch, dass ein für spannende Abenteuerliteratur derart bekannter Autor nicht mehr aus seinen Höhepunkten macht. Besonders die Szene, als Dirk Peters bei Entdeckung seines toten Freundes selbst tot umfällt, ist der reinste Rohrkrepierer. Ich habe in meiner Leseliste zu dem Buch vermerkt: "Der Berg kreißte und gebar eine Maus".
Mehr Freude gemacht hat mir "Das Floß der Medusa" von Franzobel. Das wollte ich schon lange lesen. Allerdings hat mir auch darin der Erzählton nicht durchgehend gefallen, und einige Stilmanierismen haben richtig gestört. Es gibt ja demnächst einen neuen History von Franzobel mit einem interessanten Thema (die Geschichte der grönländischen Inuit), aber den habe ich erstmal wieder von der Wunschliste gestrichen.
Aber komisch ist es doch, dass ein für spannende Abenteuerliteratur derart bekannter Autor nicht mehr aus seinen Höhepunkten macht.
Nun, ich weiss nicht so recht. Spannende Geschichten sind doch eigentlich nur die 80 Tage und die 20.000 Meilen. Alle anderen versaut er - auch weil er irgendwelche pädagogisch wichtige Sachinformationen einfügt,die er der Einfachheit halber aus dem Lexikon kopiert . Um dann die Männer auf dem Schiff, unterwegs zum Südpol zwecks Aufstockung der Lebensmittelvorräte einen Eisbären schiessen zu lassen...
Alle anderen versaut er -
Fast hätte ich vergessen: Die Erklärung, die er für Pyms Mysterien angibt - das von zähflüssigen Adern durchzogene Meerwasser, die Angst der Eingeborenen vor der weißen Farbe, die weiße Riesengestalt usw. - ist ein literarisches No-Go. Wie wenn er geschrieben hätte "alles nur geträumt".
Nee, das war kein Knaller.
Ah ... er hielt das ja alles für rationale, bzw. wissenschaftliche Erklärungen. So, wie er H. G. Wells im Ernst vorgeworfen hat, für seine Ersten Menschen auf dem Mond der Einfachheit halber einen Werkstoff erfunden zu haben, der die Leute dorthin brachte, statt wie er (Verne) rationale mathematische Erklärungen einzufügen. Tatsächlich hat er für seine eigene Reise um den Mond jede Menge Berechnungen geliefert und er soll sie sogar von Mathematikern überprüfen haben lassen - sie sind dummerweise allesamt nichts wert, zum Teil völlig unverständlich. Und langweilig. Wie der ganze Roman, wo einfach - nichts geschieht. Wells' Roman war wenigstens spannend.
Spannende Geschichten sind doch eigentlich nur die 80 Tage und die 20.000 Meilen.
Reise zum Mittelpunkt der Erde. Die 500 Millionen der Begum. Die Erfindung des Verderbens.
Ich meine, das Problem in "Die Eissphinx" war weniger ein Mangel an Wissenschaftlichkeit. Wenn man sich hinsetzt, um ein Mysterium fortzuschreiben wir den Arthur Gordon Pym, dann ist es eben nicht damit getan, dass man Pyms letzte Eindrücke als psychotische Visionen hinstellt. Dann sollte man es besser ganz lassen.
Ich habe schon öfter Bücher dieser Art in der Hand gehabt. Da wird ein tolles Drama aufgebaut mit unerklärlichen Vorkommnissen, man liest förmlich sabbernd weiter vor Spannung, wie der Autor diesen Knoten zu lösen gedenkt, und dann ist alles nur geträumt, oder die Hauptperson hat LSD genommen oder sonstwelches Kraut, und alles verpufft. Betrug am Leser hat mein verstorbener Papa sowas genannt.
Reise zum Mittelpunkt der Erde. Die 500 Millionen der Begum. Die Erfindung des Verderbens.
Kenne ich halt nicht.
Ich meine, das Problem in "Die Eissphinx" war weniger ein Mangel an Wissenschaftlichkeit. Wenn man sich hinsetzt, um ein Mysterium fortzuschreiben wir den Arthur Gordon Pym, dann ist es eben nicht damit getan, dass man Pyms letzte Eindrücke als psychotische Visionen hinstellt. Dann sollte man es besser ganz lassen.
Ich habe schon öfter Bücher dieser Art in der Hand gehabt. Da wird ein tolles Drama aufgebaut mit unerklärlichen Vorkommnissen, man liest förmlich sabbernd weiter vor Spannung, wie der Autor diesen Knoten zu lösen gedenkt, und dann ist alles nur geträumt, oder die Hauptperson hat LSD genommen oder sonstwelches Kraut, und alles verpufft. Betrug am Leser hat mein verstorbener Papa sowas genannt.
Der ist gut!
Und was "Die Eissphinx" betrifft: Verne hatte eben nicht die literarischen Qualifikationen, den "Arthur Gordon Pym" fortzusetzen. Gerechterweise: wer überhaupt hätte die gehabt .... hatte Poe eigentlich vorgehabt, weiter dran zu schreiben? Hätte der es "gelöst" gekriegt?
Zeit, wieder Poe zu lesen, ich hab das sehr lange nicht gemacht. Und erinnere mich, dass ich den Roman unglaublich beeindruckend fand.
Zu Vernes spannenden Geschichten: in einem gewissen Alter, Lesealter, Entwicklungsalter waren sie es. Spannend. Heute wären und sind sie es nicht mehr.
Ausnehmen würde ich "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde". Als einziges so ein bisschen auf dem SWB. Aber weiter unten.
Und von denen, die ich nicht gelesen hab, sicherlich eine größere Anzahl, möchte ich keines neu versuchen.
Vor vielleicht 20 Jahren war es mal "Die Jagd nach dem Meteor" gewesen. Alte Fassung
( oder eine spätere Auflage ) hatte ich in den 70ern zwischen, wie die gesamte Verne-Verhunzung der Bärmeier & Nikel / Fischer -Ausgabe.
Das Lesealter also, in dem ich Verne großartig fand. Das war schön.
Der angeblichen Originalfassung
hatte ich einen Versuch gegönnt. Aber irgendwie war's nix.
Google fand mir gerade
https://www.j-verne.de/verne65.html
ja, das ist hübsch. Ich fand diese Covers der Fischer Taschenbücher damals großartig. Sind ja wohl Collagen aus alten Stahlstichen.
Was wären wir ohne unsere (Lese-)Erinnerungen. Gut, das alles gelesen zu haben.
. hatte Poe eigentlich vorgehabt, weiter dran zu schreiben? Hätte der es "gelöst" gekriegt?
Zeit, wieder Poe zu lesen, ich hab das sehr lange nicht gemacht. Und erinnere mich, dass ich den Roman unglaublich beeindruckend fand.
Der Roman ist fertig und abgeschlossen in jeder Hinsicht. Es folgt ja nach dem "Abbruch" der Pym-Erzählung noch ein erklärendes Nachwort (das ebenfalls fiktional ist, also quasi eine Rahmengeschichte).
Ich erinnere mich, in einem Nachwort zu meiner Ausgabe von "Moby Dick" gelesen zu haben, dass Poe mit seiner undeutbaren weißen Gestalt ein bleibendes Topos gesetzt hat, das zum Beispiel die "Weißheit" des Wals und auch etwa Jack Londons Schilderungen von Schneewüsten beeinflusst hat.
Letztes Jahr gab es eine Neuübersetzung des Arthur Gordon Pym, kennt die jemand? Hat sie gegenüber der alten irgendeinen Mehrwert?
Und für jetzt, aus den eher reichhaltigen Henry-James-Vorräten:
Die Damen aus Boston (The Bostonians). Kiepenheuer & Witsch, 1964.
Dieser Verlag hat wirklich mal bessere Bücher gemacht als heutzutage ...
Eine Szene aus Buzzard's Bay, existent, während ich das auch erwähnte Marmion nicht gegoogled bekam.
https://en.wikisource.org/wiki…,_1886)/Book_3/Chapter_35
Basil Ransom (männlich) und Dr Prance (weiblich). Interessen weitergehender Art scheinen eher nicht im Spiel zu sein. Obwohl, bei DIESEM Autor ....
ZitatBasil entsann sich, wie sympathisch sie ihm bei ihrem ersten Zusammentreffen gewesen war, und er spürte, er würde, wie man zu sagen pflegt, wieder die gleiche Sympathie für sie empfinden. Er wollte ihr seine Zuneigung beweisen und wäre sehr froh gewesen, hätte er ihr eine Zigarre anbieten können. Er wußte weder, was er ihr anbieten noch was er sonst für sie tun sollte - es sei denn, er bäte sie, sich mit ihm auf einen Zaun zu setzen.
Außerhalb der eh unordentlichen Leseplanung.
Charles Dickens, Oliver Twist.
Nachdem ich es gestern ( als eines von sieben !! und dabei nehm ich fast nur noch feste Einbände !! ) aus einem Bücherschrank gefischt hatte.
Ausgabe
Dass das da als Jugendbuch geführt wird ...
Übersetzer Carl Kolb, und ich war mir sicher gewesen, dass Arno Schmidt den erwähnt. Im Zusammenhang mit Cooper.
Aber die eBa
https://www.arno-schmidt-stiftung.de/eba/search
findet ihn nicht. Entweder mein Gedächtnis, oder die Suche nicht kapiert. Ich suche nach der Stelle, wo Schmidt schreibt über die Qualität dieser alten Viel-Übersetzer.
Egal, der Anfang, verglichen mit der englischen Ausgabe, ist jedenfalls sehr okay.
Den Roman muss ich schon mal gelesen haben. Der muss einfach noch mal sein.
Habe ja vor kurzem den "Copperfield" gelesen und werde sicher auch den "Oliver Twist" nochmal lesen. Wünsche dir viel Freude dabei. Der wurde übrigens auch von Gustav Meyrink übersetzt. Wir haben in unserer Lesegruppe mehrere - ältere - Übersetzungen mit dem Original verglichen und fanden Meyrink am nächsten dran. Allerdings kürzte er an manchen Stellen etwas aus dem Erzählerkommentar zu Sachthemen, nicht zur Handlung oder Personen, heraus.
Oliver Twist werde ich sicher nicht nochmal lesen - aber Bleakhouse auf jeden Fall und auch Große Erwartungen.
Bleakhouse wollte ich mir dieses Jahr eigentlich auf die Liste setzen, habe es dann aber zugunsten des Grünen Heinrich gestrichen. Vielleicht lese ich es trotzdem noch ...
Bleakhouse finde ich auch besser und so einige andere, aber bis auf die Weihnachtserzählungen möchte ich alles nochmal lesen.
Und, by the way (den schwyzer Begriff dafür kenne ich nicht):
Jeremias Gotthelf, Die schwarze Spinne.
Ich kann mich nicht erinnern, diesen berühmten Klassiker je gelesen zu haben.
Und, by the way (den schwyzer Begriff dafür kenne ich nicht):
Jeremias Gotthelf, Die schwarze Spinne.
Ich kann mich nicht erinnern, diesen berühmten Klassiker je gelesen zu haben.
Meine verstorbene Mutter las Gotthelf gerne, und in ihrem Nachlass fand ich eine Ausgabe von "Anne Bäbi Jowäger". Das versuchte ich zu lesen, musste aber bald aufgeben.
Vorletztes Jahr habe ich das (in einem Schottlandurlaub) einem Schweizer Paar erzählt. Die meinten beide, Gotthelf würde nicht mal mehr in seiner Heimat verstanden.
"Uli der Pächter" und einige Novellen habe ich aber gern gelesen, und auch da kamen Wendungen vor wie dass Uli "mit seiner Schleipfe desumetrolet" sei. Meistens erschließt sich aus dem Zusammenhang, was gemeint ist.