John le Carré gehört ja jetzt zu den Klassikern,
Ändert leider nichts daran, dass ich bei "Absolute Freunde" kurz davor war, mittendrin abzubrechen - es hat mich solide gelangweilt. Von Carré kenne ich ansonsten nur (natürlich) den aus der Kälte kommenden Spion und "Krieg im Spiegel", die ich beide sehr gut fand (aber an die ich nur noch wenig konkrete Erinnerungen habe). Irgendwann hab ich mal "Single & Single", "Absolute Freunde", "Der Schneider von Panama" und "Unser Spiel" als Hardcover sehr günstig bekomme. Davon hab ich mal den "Schneider" begonnen und nach rd. 50 Seiten abgebrochen. Jetzt also "Absolute Freunde": immerhin hab ich da durchgehalten, aber die Lektüre lohnt nicht. Ich denke, ich werde zum Jahresschluss mal wieder einen Roman vom Eric Ambler lesen (wenn schon Spionage-Klassiker, dann den Altmeister). Von dem war ich als Jugendlicher schwerst begeistert. Mal sehen, was davon noch übrig ist ;-).
Was mich an dem Roman auch geärgert hat, ist die auskennerische Geste, mit der Carré das Lokalkolorit von München und Bonn beschreibt, das nicht unbedingt zu meinen Erfahrungen passt. Und dass es in dt. Schule um 1980 wie selbstverständlich Cricketmannschaften gab, möchte ich doch auch mal bezweifeln.
Achja - in irgendeinem Roman lässt Carré eine Zug im Bonner Hbf auf Gleis 25 oder so einfahren. Nur blöd, dass der Bonner Hbf nur 4 (oder waren es 6?) Gleise hatte - das war (und ist es vermutlich auch heute noch) halt ein Kleinstadtbahnhof, Hauptstadt hin oder her.
Nachtrag: Das mit dem Bonner Hbf kenne ich nur vom Hörensagen - und jetzt, da ich mal ein wenig nachgelesen habe, möchte ich den Wahrheitsgehalt der Anekdote bezweifeln, immerhin war Carré lt. Wikipedia "1961 bis 1963 zweiter Botschaftsrat in Bonn", der wusste also, wie es dort aussieht.