Was lest ihr gerade?

  • Die einzige Art von Fantasy, die mich derzeit reizt, ist wohl Jaspar Ffordes "Thursday Next"-Reihe


    Ich habe die ersten beiden Bände gelesen. Den ersten kann man ohne Vorbehalt empfehlen. Der zweite fällt etwas ab in de Qualität.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Genau das wollte ich auch fragen. Ich lese zirka alle 10 Jahre 1 Fantasybuch und würde gerne mehr Beratung auf diesem Gebiet erlangen.


    (Falls jemand fragt: In den 90ern war es "Stein und Flöte" und im Nachfolgejahrzehnt die Septalogie um einen Zauberschüler.)


    Uff, Stein und Flöte habe ich als Schüler gelesen, damals war das in unseren Kreisen sehr en vogue. Heute frage ich mich, wie ich die ca. 1000 Seiten damals durchgehalten habe. Das Genre reizt mich generell heute gar nicht mehr. Harry Potter habe ich natürlich auch zum Teil selbst gelesen und jüngst wieder vorgelesen. Das ist für mich eine ganz eigene Kategorie. Den Herrn der Ringe habe ich vor vielen Jahren mal begonnen, bin aber nicht sehr weit damit gekommen. Da geht es mir ganz ähnlich wie Giesbert: zu viel Irrealis.


  • JHNewmann, die Ausgabe kenne ich, hab mir damals als Teenie einen Band gekauft und die restlichen ausgeliehen. In der Sammlung sind sogar 2. Romane, the unbearable Baslington und when William came.
    Wie las sich der Baslington? Ich leese auf Englisch geschriebenes moeglichst im Original.


    Seinerzeit hat mir der Bassington gut gefallen. Es ist aber mindestens zwanzig Jahre her, daher kann ich nicht mehr viel dazu sagen. Meiner Erinnerung nach fand ich Saki aber in der kurzen Form überzeugender. Herrlich, diese Tobermory-Geschichten. :-)

  • Ich habe die ersten beiden Bände gelesen. Den ersten kann man ohne Vorbehalt empfehlen. Der zweite fällt etwas ab in de Qualität.


    Ja, der erste Band gefällt mir auch am besten. Der sprüht nur so vor Witz und schrägen Ideen. Die Folgebände habe ich zwar auch gelesen, an den ersten kommen sie nicht ran. Unterhaltsam sind sie aber dennoch.


    Das Genre reizt mich generell heute gar nicht mehr. Harry Potter habe ich natürlich auch zum Teil selbst gelesen und jüngst wieder vorgelesen. Das ist für mich eine ganz eigene Kategorie. Den Herrn der Ringe habe ich vor vielen Jahren mal begonnen, bin aber nicht sehr weit damit gekommen. Da geht es mir ganz ähnlich wie Giesbert: zu viel Irrealis.


    So unterschiedlich ist der Lesegeschmack: Ich habe damals den ersten Potter gelesen (im Original; vor dem ganzen Hype), "ganz nett" dachte ich und damit war die Sache erledigt. Als der Potter-Hype losging, war ich etwas überrascht. Mich hat es nicht erreicht. Ich habe dann ein paar der Filme im Fernsehen gesehen ... naja. Zauberstab fuchtelnde Figuren interessieren mich einfach nicht.


    Der Herr der Ringe dagegen habe ich vor 30 Jahren zum ersten Mal gelesen (inzwischen 4mal, manche Teile sicher 7 oder 8mal). Und ich werde es wieder lesen. So irreal finde ich es außerdem gar nicht, da steckt viel Menschliches drin. Außerdem fasziniert mich die gesamte Tolkien-Welt.


    Ansonsten lese ich Fantasy auch gar nicht mehr. Aktuelles von ihm kenne ich nicht, aber früher habe ich vor allem Tad Williams'-Romane verschlungen, einer der besten Schriftsteller des Genres (u.a. Große Schwerter-Romane, Der Blumenkrieg, Otherland ... ach, das ist ja SciFi, spielt vor allem in einer virtuellen Welt).


    Gruß, Gina

  • Moin, Moin!


    Ich habe die ersten beiden Bände gelesen. Den ersten kann man ohne Vorbehalt empfehlen. Der zweite fällt etwas ab in de Qualität.


    Ups, ich lese ja doch mehr Fantasy, als ich dachte. Kürzlich las ich Band 6 der Reihe und fand ihn sogar besser als alle anderen, obwohl da die reale Thursday Next erst am Ende auftaucht.


    Und mir fällt noch Walter Moers ein; oder zählt das schon unter Märchen?


  • ... früher habe ich vor allem Tad Williams'-Romane verschlungen, einer der besten Schriftsteller des Genres .


    Da habe ich letztens den ersten Bobby-Dollar-Roman gelesen ("Die dunklen Gassen des Himmels"). Eine absolut schräge Idee. Recht gut umgesetzt.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Da habe ich letztens den ersten Bobby-Dollar-Roman gelesen ("Die dunklen Gassen des Himmels"). Eine absolut schräge Idee. Recht gut umgesetzt.


    Vielen Dank für den Hinweis. Das hört sich echt sehr schräg an (könnte mir also gefallen :breitgrins:), da scheint T. Williams eine neue Seite zu zeigen.


    Gruß, Gina


  • Stephen Baxter "Zeitschiffe" (moderne Fortsetzung von H. G. Wells Zeitmaschine)


    Von Baxter habe ich "Die letzte Flut" und "Die letzte Arche" gelesen, eine Mischung zwischen Dystopie und Science Fiction, z.T. abstrus, z.T. recht interessante Gedankenspiele bezüglich der Reaktion von Menschen in Endzeitsituationen.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Au weia, jetzt wandert auch Jasper Fforde auf meine schon übervolle muss-ich-noch-lesen Liste. Bobby Dollar klingt auch verlockend, aber ich bin schon durch Otherland nicht durchgekommen und daher etwas abgeschreckt. Steven Baxter hab ich jetzt mal vorsichtshalber gar nicht gegoogelt.
    Ich will jetzt das Sachbuch und meine Weihnachtsgeschenk-Strickerei fertig kriegen!


    Jetzt schreib ich doch mal was zu Fantasy. Ich bin gerade Fan von Sergej Lukianenkos Wächter-Serie, der Anfang ist Wächter der Nacht.


    Das ist (so ungefähr) Harry Potter für Erwachsene, es gibt "lichte" und "dunkle" Magier, nur dass für Erwachsene eben nicht immer alles schwarz oder weiss sein kann.
    Sie leben in einem fragilen Waffenstillstand, spinnen manchmal kleinkarierte Intriegen gegeneinander und arbeiten manchmal zusammen, letzteres meistens dann wenn irgendein Magiebegabter gleich welcher Richtung durchdreht, richtig in den Krieg ziehen will und dadurch alles gefährdet. Oder wenn mal wirklich was spannendes passiert. Und das alles in einem nicht gerade freundlich geschilderten heutigen Moskau. Es gibt immer wieder scheinbar in sich abgeschlossene Handlungsstränge, die aber doch irgendwie mit dem grossen ganzen zusammenhängen. Dadurch ist es immer spannend, aber der Charakter der unter Magiern wirklich Mächtigen und worum es hinter all dem wirklich geht erschließt sich erst im Laufe der nächsten Bände, da der Protagonist anfangs den *rsch zu weit unten hat. Die Bücher sind vom Stiel her schön zu lesen und nicht unnötig aufgebläht. Man braucht 1 verregnetes Wochenende pro Band und hat trotzdem nicht das Gefühl dass es zu lakonisch oder zu hektisch erzählt wäre. Es ist also auch nicht viel kaputt wenn man nach einem Band feststellt dass man die Serie nicht mag.


    Nachteil: Der Haupt-Protagonist, ein saufender Melancholiker, ist manchmal so sehr Gutmensch dass es schon fast weh tut, das wird aber mit der Zeit besser. Seine Entwicklung vom idealistischen, aber auch naiven und ziellosen Befehlsempfänger zum weisen Macher hat man so schon öfter gelesen (ist aber glaubhaft gemacht, und er ist anfangs schon zumindest alterstechnisch jenseits der Pubertät). Das ganze wird auch manchmal Küchen-Philosophisch. Esoteriker dürften am Magiesystem einiges wiedererkennen, und sich je nach Charakter belehrt oder auf die Schippe genommen fühlen. Wenn man das alles nicht so ernst nimmt sondern im Kontext der Welt sieht stört es zumindest mich nicht wirklich, sondern verstärkt die Atmosphäre. Aber ich habe gewarnt.

  • Von Lukianenko habe ich "Spektrum" gelesen. Ein einzelner Roman, der zu keiner Serie gehört. Hat ein bisschen was von StarGate ... :breitgrins:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Von Victoria Lincoln eine Romanbiographie über Charles Dickens aus den 60er Jahren. Ich finde den Stil unterhaltsam und informativ, auch gut recherchiert, soweit ich das beurteilen kann. Macht Lust auf einen Dickens.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Ach ja, die Baronin. So viel besser als ihr Ruf...


    Dann ist es ja gut, dass ich ihren Ruf gar nicht kenne ... Mir gefällt auf jeden Fall, wie sie schreibt. :smile:


    Ich habe vor Jahren "Afrika - dunkel lockende Welt" sehr gerne gelesen, aber mehr kannte ich bisher nicht. Jetzt sind mir beim Umräumen meiner Regale mehrere Bändchen von ihr in die Hände gefallen. - "Babettes Fest" erzählt davon, wie befreiend Kunst sein kann bzw. ist.


    Im Moment lese ich noch mal das Kapitel über Blixen in "Dichter und ihre Häuser".


    Gruß, Gina

  • Nach der Trilogie und Autobiographie von Canetti, jetzt "Der Traum aus Stein und Federn" von Bernières.

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"

  • :lesen: Weiter mit Tania Blixen: Die unsterbliche Geschichte


    Bisher (nach etwa der Hälfte) unbedingt lesenswert - kein Wunder war Blixen auch für den Literaturnobelpreis im Gespräch.
    In der Geschichte will ein alter sehr reicher Mann eine "Seemannsgeschichte" Wirklichkeit werden lassen.


    Gruß, Gina

  • Gestern habe ich die Poenichen Trilogie von Christine Brückner beendet. Ich fühle mich immer ein wenig allein, wenn ich nach so vielen Seiten ein Buch zuklappe.


    Gruß
    Eni


  • Gestern habe ich die Poenichen Trilogie von Christine Brückner beendet. Ich fühle mich immer ein wenig allein, wenn ich nach so vielen Seiten ein Buch zuklappe.


    Das finde ich schön und treffend. Genau so geht es mir mit Büchern , die ich mag, auch. Deshalb lese ich auch lieber dickleibige Romane als Novellen oder gar Kurzgeschichten, weil man länger in der Welt des Buches bleibt und einem die Figuren näher treten.
    Die Poenichen-Romane las ich in meiner Jugend. Mein Vater kam auch aus der Gegend, und insofern verbanden sich seine Erinnerungen mit denen der Romantrilogie.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

    Einmal editiert, zuletzt von finsbury ()