Was lest ihr gerade?

  • Danke Isadora und Gronanauer!


    "Fermats letzter Satz" empfehle ich auch. Ein spannender Bericht über Geduld und Begabung und über eine mystische Überlieferung, nämlich die, dass Fermat seinen Beweis auf der Randseite eines Buchs untergebracht hat. Vielleicht hat Schmidt ja darauf angespielt. Diese Form des ultrakurzen Beweises steht aber noch immer aus. :zwinker:

  • Kürzlich las ich, dass Maarten t'Hart eine etwas despektierliche Haltung gegenüber seinen niederländischen Kollegen Nooteboom und Mulisch äußerte. Das machte mich neugierig, da ich Nooteboom eigentlich sehr schätze. Jetzt lese ich in Maarten t' Harts Roman " Das Wüten der ganzen Welt". In der Tat: die erzählerischen Eigenschaften unterscheiden sich schon sehr. Was Nooteboom kennzeichnet und Hart völlig abgeht, ist die reflektierende Haltung zum Erzählen selbst. Nooteboom steht meinem Eindruck nach oft etwas zurückgenommen und außerhalb seiner Fabeln da, selbst wenn er sie in den Ichform erzählt - Hart steht mittendrin. Stilistisch will ich es einmal so ausdrücken: beides sind erkennbar moderne Erzähler, aber Hart erzählt konventioneller. Sein Stil verhält sich zu der aus- und aufgeräumten Prosa von Nooteboom wie ein van Gogh zu einem Mondrian.


    Und für interessierte wieder eine Warnung: ich habe die kleine, in knallbuntem Leinen gebundene Ausgabe gekauft. Da gibt es auf Seite 477 ein Verzeichnis "zum Mit- und Nachhören für die Leserinnen und Leser dieser Ausgabe", in dem klassische Musikstücke bezeichnet werden, auf die im Text Bezug genommen wird. Leider hat man sich beim Piper-Verlag nicht die Mühe gemacht, die aufgeführten Seitenzahlen beim Umbruch in eine andere Edition anzupassen. Sämtliche angegebenen Seiten führen deshalb ins Leere. Peinlich.


  • Das wundervolle Buch von Simon Singh "Fermats letzter Satz" kann ich da übrigens nur empfehlen.


    [kaufen='978-3423330527 '][/kaufen]


    Mit der nächsten Lieferung sollte das Buch bei mir ankommen. Danke für den Tipp. Außerdem habe ich mir eine Biographie von Marie Curie bestellt. Über diese interessante Frau habe ich auf dem Radiosender Ö1 letztens einen sehr guten Bericht gehört.


    Katrin


  • Wie im link steht, 39,80 €. Ist aber bebildert :zwinker:


    finsbury


    Sparsam :zwinker:


    Nur so by the way ist da ein Photo drin von eine Netta Peacock.
    Über die man, übliche Schnellsuche bei Google, wenig, aber immerhin ein bisschen was findet.
    Anscheinend eine englische (?) Journalistin, die so zwischen 1900 und 1910 in Russland unterwegs war.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Hallo,


    lese gerade einen zeitgenössischen Roman über den Niedergang einer internationalen Zeitschrift in Rom und deren Beschäftigte. Angenehm zu lesen und ein Einblick in die Zeitungswelt, der recht authentisch wirkt.


    Tom Rachman: Die Unperfekten hier


    finsbury


  • Tom Rachman: Die Unperfekten hier


    finsbury


    interessant. Hab ich mir notiert.


    ich lese "Der Friedhof in Prag" von Umberto Eco. Es gefällt mir, nach 240 Seiten, besser als "Baudolino".


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • ich lese "Der Friedhof in Prag" von Umberto Eco. Es gefällt mir, nach 240 Seiten, besser als "Baudolino".


    Bisher habe ich immer alle Eco-Romane gelesen, die auf Deutsch erschienen sind. Wenn sie auch unterschiedlich gut sind, fand ich ihre Themen doch immer interessant. Da der "Friedhof von Prag" Spionage zum Thema hat, wie ich las, ist er der erste, der mich nicht interessiert. Spionagegeschichten fand ich bisher immer verwirrend und langweilig. Wie ist es denn mit Ecos Spionagegeschichte? Steigt man da überhaupt durch?


    Heute morgen angefangen und bisher für sehr schön befunden:


    Jan Christophersen: Schneetage hier
    Der Roman spielt zwischen den Jahren 1978/79 während des großen Schneesturms. In einem Wirtshaus an der Grenze zu Dänemark bricht der Wirt todkrank zusammen, und sein Ziehsohn erinnert sich zurück an die Zeit nach dem Krieg und entdeckt die Hintergründe seines eigenen Schicksals (den letzten Teilsatz formuliere ich nach den Infos auf dem Waschzettel, ich bin erst auf S. 60).
    Bisher toll und dicht formuliert und ganz nah an der Landschaft dort.


    finsbury

  • Da der "Friedhof von Prag" Spionage zum Thema hat, wie ich las, ist er der erste, der mich nicht interessiert. Spionagegeschichten fand ich bisher immer verwirrend und langweilig.


    Auch John le Carres Bücher? Auch "Enigma" von Robert Harris?

  • Gerade beendet:
    Melville's "Bartleby"


    Und jetzt: "Benito Cereno".


    Ich glaub, "Bartleby" ist eine der besten Novellen, die ich je gelesen habe.
    Eine unglaublich starke Studio eines "Mannes aus der Masse", eines völlig gesichtslosen Menschen.


    Kannte Melville Poe's "The Man of the Crowd"?.
    Sehr lange her, dass ich Poe gelesen habe, aber dieses Werk ist bis heute hängengeblieben.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Auch John le Carres Bücher? Auch "Enigma" von Robert Harris?


    John le Carré lese ich in der Tat nicht gern. Robert Harris aber schon, da hast du Recht. Den Roman hatte ich vergessen. Er ist aber gut durchstrukturiert und die Handlung ist verständlich - selbst für Intrigen- und Spionageunbegabte wie mich.


    finsbury

  • John le Carré lese ich in der Tat nicht gern. Robert Harris aber schon, da hast du Recht. Den Roman hatte ich vergessen. Er ist aber gut durchstrukturiert und die Handlung ist verständlich - selbst für Intrigen- und Spionageunbegabte wie mich.


    finsbury


    Dame, König, As, Spion von J.le Carre kann ich immer wieder lesen.

  • Hab's nur mit "Eine kleine Stadt in Deutschland" versucht, weil ich länger in Bonn lebte. Konnte aber wie gesagt nichts damit anfangen.


    finsbury


    Das Buch habe ich nicht gelesen, dagegen seine "Smiley-Trilogie" mehrmals. Eric Hobsbawm nennt Le Carres Romane abschätzend süß-sauer, ich mag irgendwie seine Protagonisten, sie erinnern mich an die melancholischen Typen aus guten Wild-West-Filmen. Allerdings, je öfters ich einen seiner Romane lese, umso mehr fallen mir die Ungereimtheiten im Detail ins Auge.

  • Was hast du denn von den beiden gelesen?


    "Das Mysterium der Zeit". Der Roman als solcher war ganz OK. Was mich dann richtig geärgert hat, war der Anhang. Autoren sollten nie erklären, wo sie ihren Stoff hernehmen. Vor allem nicht, wenn es wie bei Monaldi & Sorti in den Sumpf der Esoterik abdriftet. :grmpf:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Passend zur Weihnachtszeit: "Nussknacker und Mausekönig" von E.T.A. Hoffmann :smile:

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"

  • "Das Mysterium der Zeit". Der Roman als solcher war ganz OK. Was mich dann richtig geärgert hat, war der Anhang. Autoren sollten nie erklären, wo sie ihren Stoff hernehmen. Vor allem nicht, wenn es wie bei Monaldi & Sorti in den Sumpf der Esoterik abdriftet. :grmpf:


    Ich habe von den beiden auch gerade ein Buch beendet und mich auch mehr geärgert als gefreut. Dennoch steht das Mysterium auf meiner Leseliste. Das Thema interessiert mich.


    Ich fand den Anhang auch bescheuert, immerhin beharren die Autoren darauf, dass alles der Wahrheit entspricht. Aber sie lassen alles so kryptisch und erklären nichts genau. Dann sollten sie es lieber für sich behalten finde ich.


    Katrin