eBooks und PDA

  • Hallo zusammen,


    erstaunlich, was sich die Verlage bei E-Books so einfallen lassen: der UTB-Verlag bietet jetzt E-Bücher zum Kauf an, die man nicht herunterladen kann, sondern nur via "Adobe Flash-Player" online lesen kann. Die Lizenzbedingungen gibt's dort als PDF zu lesen. Der Verlag ist großzügig: "Sie erwerben mit dem Kauf ihres E-Book das Kopierrecht für 10.000 Textzeichen". Noch besser: "UTB ist berechtigt, die Preise für über UTB-e-book zur Verfügung gestellte Inhalte mit Wirkung für die Zukunft anzupassen. Die Erklärung an den Lizenznehmer kann schriftlich mit der Rechnung oder per E-Mail erfolgen." Wenn man sein Buch seine Flashdatei auch weiterhin lesen will, muß man also später eventuell noch etwas nachzahlen, denn: "Die Nutzungs- und Zugriffsrechte stehen unter der Bedingung, dass fällige Zahlungen geleistet werden." Der Verlag behält sich natürlich auch vor, Buchinhalte nachträglich zu ändern, falls das nötig sein sollte, und daß das Bücherlesen der "Zugriff auf den Lizenzgegenstand" überwacht wird, um jede vertragswidrige Nutzung zu unterbinden, ist sowieso klar. :breitgrins:


    Schöne Grüße,
    Wolf


  • allerdings wohl nur im Flattersatz ohne Silbentrennung, was mich persönlich auch sehr stören würde.


    das müsste man mal sehen bzw. selber lesen. Ich persönlich ziehe Flattersatz einem löchrigen Blocksatz allemal vor. (Lesbarer Blocksatz gehört schon zu den höheren Anforderungen an einen Setzer. Lesbarer Flattersatz allerdings auch ;-))


  • Nachdem man mit der neuen Version der Digitalen Bibliothek so bequem E-Books erstellen kann, fehlt mir jetzt nur noch ein ordentliches Lesegerät. ;-)


    Erklär mal genauer, was die neue Version nun kann, was früher nicht möglich war. In welche Formate ist es umzuwandeln und ergibt sich dann ein vernünftiger Zeilenumbruch?


    Gruß, Thomas

  • aus einem Nachbarthread:

    Zitat von "klassikfreund"


    Erklär mal genauer, was die neue Version nun kann, was früher nicht möglich war.


    In der neuen Digitalen Bibliothek 5 ist eine stark erweiterte Exportfunktion hinzugekommen. Es ist also im Prinzip alles so wie gehabt, nur wenn man jetzt ein Werk (oder ein Kapitel, einen Lexikonartikel etc.) im Inhaltsverzeichnis mit der rechten Maustaste anklickt, kann man im Kontextmenü "Exportieren" anwählen. Möglich ist der Export in EPUB, HTML, XML, PDF, RTF und TXT. Man könnte auch ein komplettes Lexikon auf einmal exportieren (habe ich aber noch nicht ausprobiert), solche Riesendateien können aber die meisten Lesegeräte nicht verdauen. ;-) Der Export erfolgt in wahlweise auch in Unicode, falls etwa im Text griechische Zeichen o.ä. vorkommen. Bilder werden mitexportiert und gleich im EPUB eingebettet oder im Fall von HTML separat abgespeichert. Wenn man das HTML im Browser öffnet, werden die Bilder an den richtigen Stellen im Text angezeigt. Die maximale Bildgröße kann man einstellen (wichtig für Lesegeräte mit kleinem Bildschirm). Fußnoten werden ebenfalls korrekt übernommen und verlinkt, dasselbe gilt für das Inhaltsverzeichnis. Kursivschrift, Fettschrift und Sperrungen werden (soweit es das Exportformat erlaubt) übernommen. Der Zeilenumbruch ist kein Problem, die getrennten Wörter werden korrekt zusammengefügt und erscheinen dann im Exportformat als ungetrennte Wörter (Ausnahme siehe weiter unten). Für die Installation der Digitalen Bibliothek 5 ist keine Registrierung notwendig (die Vorgängerversion mußte man ja noch registrieren, wenn man die Einzelbände auf die Festplatte kopieren wollte).


    Kleinere Probleme, die mir aufgefallen sind: Wenn der Werktitel Umlaute enthält und man in Unicode exportiert, kann im Werktitel auf der Titelseite (nur dort) statt des Umlauts ein falsches, unleserliches Zeichen auftauchen. Das ist mir beim EPUB- und HTML-Export aufgefallen. Diesen Schönheitsfehler kann man aber hinterher manuell mit einem Texteditor korrigieren, man löscht das betreffende Zeichen, tippt den korrekten Umlaut und speichert das ganze wieder ab. Die EPUB-Datei muß man dazu allerdings entpacken (das ist eine ZIP-Datei).


    Ein anderes Problem ergibt sich bei sehr alten CDs der Digitalen Bibliothek; meinen Versuchen nach betrifft das nur die ersten 15 Bände - und das auch nur dann, wenn es keine Neuauflagen sind. In diesen alten CDs sind noch "harte" Silbentrennungen enthalten, beim Export bleiben die getrennten Wörter getrennt, wobei dann auch noch der Trennstrich verschluckt wird. In diesem Fall gibt es also ein echtes Problem mit dem Zeilenumbruch, aber das betrifft zum Glück nur sehr wenige, alte CDs, die es zum größten Teil auch in Neuflagen gibt, bei denen dieses Problem nicht auftritt.


    Die EPUB-Dateien (und natürlich auch die anderen Formate) sind nicht DRM-geschützt, obwohl es ja in der Reihe der "Digitalen Bibliothek" auch Texte gibt, die noch nicht gemeinfrei sind (Adorno, Klemperer, diverse dtv-Lexika usw.). Als Nutzer ist man für die Beachtung des Urheberrechtes selbst verantwortlich.


    Schöne Grüße,
    Wolf

  • Ich habe gestern meinen Sony PRS-600 Reader bekommen. Er macht einen sehr edlen Eindruck. Nach dem Auspacken kann man prinzipiell gleich loslesen. Es sind ein paar freie Bücher und ein paar Leseproben auf dem Reader (in deutsch, englisch, französisch und holländisch). Ein paar Probleme bereitete die Installation des Library Programmes auf dem PC (eine VBScript Komponente mußte per Hand registriert werden). Auch habe ich nicht sofort den Mechanismus für das Anlegen von Sammlungen gefunden (damit kann man die Bücher kategorisieren). Ansonsten ist die Bedienung intuitiv und die Textdarstellung gut lesbar. Durch den Touchscreen ist der Maximalkontrast etwas verringert, was bei ungünstigen Lichtverhältnissen das Lesen erschwert. Leider ist die Lederhülle nicht mehr Teil der Lieferung (wie beim PRS-505). Dafür gibt es jetzt separat eine Lederhülle mit eingebautem Leselicht. Über den Touchscreen kann man den Text markieren und Notizen dazu machen. Diese können mit dem PC synchronisiert werden. Mein erster Eindruck ist also überwiegend positiv.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Hallo BigBen,


    Zitat von "BigBen"


    Ich habe gestern meinen Sony PRS-600 Reader bekommen.


    wie kommst Du mit dem E-Ink-typischen schwarzen "Aufblitzen" beim Umblättern zurecht? Manche Leute stört das ja so sehr, daß sie beim Umblättern kurz die Augen schließen. Andere dagegen stört das überhaupt nicht.


    Bei den Sony-Geräten würde mich der fehlende Blocksatz bei EPUB-Büchern stören. Im sonyeigenen LRF-Format kann er aber, glaube ich, auch den Blocksatz. Silbentrennung kann er aber wohl grundsätzlich nicht. Eigene Fonts kann man auch nicht so ohne weiteres installieren (außer wenn man sie in in EPUBs einbettet).


    Schöne Grüße,
    Wolf


  • wie kommst Du mit dem E-Ink-typischen schwarzen "Aufblitzen" beim Umblättern zurecht? Manche Leute stört das ja so sehr, daß sie beim Umblättern kurz die Augen schließen. Andere dagegen stört das überhaupt nicht.


    Daran kann man sich gewöhnen. Mich stört es nicht weiter.


    Zitat


    Bei den Sony-Geräten würde mich der fehlende Blocksatz bei EPUB-Büchern stören. Im sonyeigenen LRF-Format kann er aber, glaube ich, auch den Blocksatz. Silbentrennung kann er aber wohl grundsätzlich nicht. Eigene Fonts kann man auch nicht so ohne weiteres installieren (außer wenn man sie in in EPUBs einbettet).


    Blocksatz, eigene Fonts sind für mich nicht weiter wichtig.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Das Titelthema der aktuellen c't beschäftigt sich ausführlich mit Ebooks. Man erfährt viel über die Technik und die einzelnen Geräte – und leider praktisch nichts über Typographie und Lesbarkeit. Das Titelfoto und die Fotos im Artikel sind jedenfalls nicht dazu angetan, mich von den Vorzügen eines Ebooks zu überzeugen, im Gegenteil. Das ist alles eine erbärmliche Notlösung, sicherlich mal ganz praktisch. Aber als Alternative oder gar Ersatz zum Buch? Never.

  • Zitat von "Dostoevskij"


    In den Kommentaren schrieb jemand: "da wir zu einer generation des handfesten buches gehören,mit dem buch in papierform aufgewachsen sind, ist die umgewöhnung auf das digitale lesen beschwerlich. aber die übernächste generation wächst wahrscheinlich ausschließlich mit dem ebook auf und wird das buch als unkomfortabel bezeichnen.


    Das "Digitale Lesen" gehört doch auch für uns Heutige schon zum Alltag. Wir lesen Beiträge in Diskussionsforen wie diesem hier, wir lesen im Internet Nachrichtenseiten, Blogs, Lexika, Produktbeschreibungen, Rezensionen, Kochrezepte, Programmierhandbücher usw. usf.


    In den Fällen, in denen mir das "Digitale Lesen" Vorteile bringt, nutze ich es sehr gerne, etwa bei Nachschlagewerken. Aber wenn ich einen Roman lesen will, dann bringt mir die elektronische Variante meist keine Vorteile. Das Lesen eines Romans am Bildschirm ist anstrengend, die besser lesbaren E-Ink-Bildschirme sind ziemlich teuer und verglichen mit dem Buchdruck immer noch von völlig unbefriedigender Qualität. Außerdem benötigt man zum Romanlesen Muße, und multifunktionale elektronische Geräte sind leider die perfekten Muße-Killer. ;-)


    Schöne Grüße,
    Wolf

  • Nur auf die Anfangsfrage: Bewahre NEIN!!!! und das auch als jemand, der mit nem Rechner großgeworden ist. In einen Klassiker versenke ich midoch ein Stück weit. Weiß nicht, welchen Vorteil es bringt, mal 1/4 Goethen, dann Seume und später den lizenzfreien Kafka zu blättern. Auch hinterlasse ich in meinen Büchern Spuren und kaufe gerne Bücher mit Spuren, Leseohren und Anstreichungen. Wäre noch ein Preisvorteil .... aber bei Klassikern? Die gibt es sowieso in Antiquariaten preiswert und dann finde ich, dass gute Literatur etwas ist, dass im Preis gar keinen Ausdruck findet.
    Mein Faust hat mal 3 DM gekostet. Das stünde doch in keinerlei Verhältnis zu dem, was er mir schenkte. Oder die Buddenbrooks. Kosten veilleicht 10 €. Westphal mag sie in 24 h lesen, aber mit nachdenken, nachsinnen und nachschauen ist man doch leicht mit 40 Stunden dabei. 0,25 cent pro Stunde und mit der stadtbibliothek auch für lau. nur bitte bitte nicht am rechner oder irgendeinem gerät.



    gruß


    casi

  • Hier gibt es doch bestimmt jemanden, der die Digitale Bibliothek 5 hat und aus einem x-beliebigen Buch von der CD eine Epub-Datei erstellen und mir zuschicken kann, oder?


    Muss nichts großes sein, sowas wie wasweißich Büchners "Lenz" reicht völlig.


    Ich habe nämlich jetzt ein iPad und möchte doch mal sehen, was die Epub-Dateien taugen, die die Digibib 5 erzeugt. Ich denke zwar, ich werde um die Anschaffung nicht herumkommen, aber einen kleinen Test würde ich schon gern vorher machen.


    TIA!

  • So, inzwischen habe ich den Lenz als epub bekommen. Auf Anhieb hat das iPad den Sync verweigert (erst: unbekannter Fehler, dann: Datei nicht gefunden). Nachdem ich die Metadaten in Calibre geändert habe - dort stand als Herausgeber "(Privatkopie)" und ich die Datei noch einmal von Epub nach Epub konvertiert habe, hat's funktioniert.


    Also: für iPad-Besitzer wird die Anschaffung der Digitalen Bibliothek 5 ein Muss sein (und wohl auch die Installation von Calibre ;-))

  • Aber nicht umgekehrt. Besitzer der DigBib5 müssen kein iPad erwerben. :breitgrins:
    BTW, ich bin mit meinem SONY PRS 600 sehr zufrieden.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Moin, Moin!


    <a href="http://neuerdings.com/2010/04/08/dominic-wilcox-ibookend-das-ipad-als-buecherstuetze/">Das iPad als Bücherstütze</a>: <a href="http://variationsonnormal.com/2010/04/06/ipad-modification/">Dominic Wilcox iBookend</a>. Sicherlich eine Bücherstütze für den Bücherfreund mit gehobenem Einkommen.