Ein Klassikerforumswettbewerb für 2021 - Kommentare und Diskussionen

  • Die ersten Klassiker habe ich damals in der Schule gelesen. Für junge Leute aufgearbeitet. Zu Hause war es mit dem Lesen nicht so berauschend. Ich war die ältere von zwei Brüdern, meine Mutter wollte ganz anderes von mir, als dass ich lese. Es war immer ein K(r)ampf.

    Als alleinerziehende Mutter konnte ich mir dann eh keine Bücher leisten und an gute Autoren kam ich ohne Beziehungen auch gar nicht ran.

    Aber ich habe damals als junge Frau viele russische Klassiker gesehen.

  • Da werd ich wohl den "Herzog Theodor" auf die Liste setzen und "Scherz, Satire …". Je länger ich über diese Liste nachdenke, desto länger wird sie – ich könnte wohl das ganze Jahr mit Schauspielen verbringen ;-)

    Den ersteren habe ich nicht und die berühmte Komödie passt leider nicht in mein Konzept. Aber vielleicht ist es ganz gut, wenn hier unterschiedliche Dramen von Grabbe besprochen werden.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Den ersteren habe ich nicht und die berühmte Komödie passt leider nicht in mein Konzept.

    Das sind die beiden einzigen Texte, die ich von Grabbe als Reclam-Heft besitze ;-) (ich dachte, ich hätte da irgendwo eine dieser Tempel-Klassiker-Ausgabe, aber da hab ich mich wohl getäuscht). Die Komödie hab ich vor einer Ewigkeit mal gelesen, den Herzog Theodor hatte ich mir mal gekauft, weil ihn Arno Schmidt zitiert ;-) - wird mal Zeit, den zu lesen.

  • Ich habe jetzt auch nur den "Napoleon " von Grabbe auf meine Liste genommen, die jetzt fertig ist. Über unseren Klassiker-Anspruch setze ich mich dieses Mal insofern hinweg, indem ich mit Solschenizyn und Andersch auch zwei moderne "Klassiker" dazu nehme und dann noch zwei Romane von jüngeren AutorInnen, die sich aber mit Klassikern beschäftigen. Und ich habe diesmal zehn Werke genommen, bin gespannt, ob ich das schaffe.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • finsbury: Salammbo ist ein phantastisches Buch, man braucht für einige Stellen (v.a. das Schlusskapitel) einen starken Magen ... <X Flaubert nimmt kein Blatt vor den Mund.

    Von Gustav Freytag habe ich hier einige wunderschöne Bücher liegen, in Fraktur mit Goldschnitt, damals für die bürgerliche Bibliothek meiner (inzwischen verstorbenen) Eltern angeschafft. Ich schleiche immer wieder mal drum herum, irgendwann sollen sie an die Reihe kommen.

  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

    Tja, der Freytag ... .Ich habe vor ca. zehn Jahren eine große antiquarische Ausgabe von einem Freund geschenkt bekommen und war selber nicht so ganz sicher, ob er das ernst meinte. Freytag ist ja wegen einiger antisemitisch erscheinender Passagen in "Soll und Haben" in Verruf geraten, ist aber eigentlich ein liberaler Vertreter des sogenannten "Professorenromans". Ich möchte mir nun ein eigenes Bild machen.
    Einiges fehlt noch, eigentlich sollten noch Oppermanns "Hundert Jahre" dazu, aber das wurde dann zuviel.

    Auf den Andahazi bin ich gespannt, der schlummert schon lange auf meinem SUB, und auf Flauberts Salambo (in meiner Ausgabe wird nur ein m geschrieben) freue ich mich auch schon. Die anderen Flauberts sind nicht so meins, aber ein historischer Roman ist ja etwas anderes.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • sandhofer, deinen Beitrag bitte hierhin schreiben, der andere Thread ist nur für die Listen.

    Warum nicht den Witiko? Hier haben ihn einige gelesen und sich zumindest nicht darüber beklagt. Im Wiki steht, der Stil sei vorallem in den zeremoniellen Szenen sehr breit und behäbig, aber das mag ich durchaus. Außerdem ist das Setting interessant. Ich habe schon viele Werke, die aus dem Mittelalter stammen oder im Mittelalter spielen, gelesen und hatte bisher noch nichts aus dem böhmischen Raum.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • ist aber eigentlich ein liberaler Vertreter des sogenannten "Professorenromans"

    Immer noch schlimm genug … Ich hab von ihm "Die verlorene Handschrift gelesen": Am dt. Philologie-Professor soll die Welt genesen … Fürchterlich (wobei mir einfällt: vielleicht sollte man den Roman humoristisch lesen, der dt. Philologe als Old Shatterhand oder so). Das hab ich jetzt nicht gerade als unlesbar in Erinnerung, aber als ausgesprochen sagenwirmal bescheuert. Kann man lesen, muss man nicht.


    "Soll und Haben" werd ich wohl irgendwann mal lesen müssen, aber das hat noch gute Weile. "Die Ahnen" hab ich irgendwann mal antiquarisch billig bekommen (Freytag ist ja in riesigen Auflagen gedruckt worden, da quillen die Antiquariat über) und mal so die ersten 20, 30 Seiten gelesen. Aber dann hab ich rigoros abgebrochen, für so einen Unfug war mir meine Lese-/Lebenszeit dann dóch zu schade.


    Was meine Liste angeht, die dauert noch ein wenig, aber Freytag steht jedenfalls drauf: "Die Journalisten".

  • Ihr seid mir die Richtigen. Nehmt einem die Lust auf ein Buch, noch ehe man es überhaupt aufgeschlagen hat.

    In meiner Jugend (als ich so ca. 14, 15 Jahre alt war) las ich Hans Falladas Bücher "Damals bei uns daheim" und "Heute bei uns zu Haus". Ich habe damals sehr viel von Fallada gelesen. In seinen Jugenderinnerungen beschreibt er, wie sein Vater - der am Kammergericht tätig war - sogar zur Reise in die "Sommerfrische" Aktenbündel mitnahm, damit die Arbeit nicht zu kurz käme. Falladas Mutter packte dann eigenhändig "ein paar Bände Gustav Freytag" mit ein, "zum Vorlesen an Regentagen".


    Da bei uns zu Hause die Einpackerei für den Italienurlaub auch immer so ein Akt war, besonders was mitzunehmende Bücher anging, ist mir diese Stelle nachhaltig im Gedächtnis.

  • So, (m)eine vorläufige Liste steht jetzt auch. Die Auswahl ist (bislang) von 2 Kriterien bestimmt: (a) was habe ich im Regal? (b) Was habe ich davon noch nicht gelesen bzw. sollte es noch einmal lesen?


    Es fehlt noch einiges, aber das ist erstmal ein Gerüst. Einige Stücke sind sehr kurz, die lassen sich locker in ein paar Stunden weglesen, andere sind da schon etwas umfangreicher, da werde ich wohl mehrere Tage brauchen. Und bei manchen weiß ich nicht, ob ich sagenwirmal reif dafür bin (dh - das ist eigentlich nur 1 Stück: Iphigenie)


    Nun, man wird sehen, wie weit ich da komme oder ob mich mitendrin die Lust am Theater vergeht und ich wieder zur Prosa greife …