Worst Books

  • Hallo ihr Lieben,


    den folgenden Beitrag hatte ich vor kurzem schon im Forum von Literaturschock gepostet, aber mir ist durch ein Posting von Maria gerade aufgefallen, dass es hier prima reinpassen würde! Aber bitte nix eng sehen, ja? Die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden :winken:


    Ich habe vor kurzem einen sehr interessanten Artikel über die schlimmsten Bücher gefunden und denke mir, dass der für euch vielleicht genauso amüsant ist, wie für mich. Der Artikel stammt wohl irgendwie von Woody Allen (ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, weil aber ansonsten kein weiterer Verfassername dabeisteht, nehme ich es einfach mal an).


    Ein Zitat zur Einführung: "If I had to live my life all over again," said Woody Allen, "I'd do it all exactly the same ­ only I wouldn't read Beowulf."


    Und einige Bücher der folgenden Aufstellung fand ich seeehr interessant (besonders auch die dazugehörende Begründungen von verschiedenen Leuten):


    Buddenbrooks by Thomas Mann
    It was just too tedious. There was so much about 19th-century food, I couldn't cope with it. All the family were forever sitting down for large dinners described over five pages. It was interminable.


    The Bible
    It is to gays what Mein Kampf is to Jews. Contains the theory and practices of homo-holocaust: Leviticus 20:13 says that gays should be killed.


    Atonement by Ian McEwan
    It is a wildly implausible melodrama of mistaken identity. That a man would be convicted of a serious crime on the evidence of a young girl, a known fantasist, who said she saw him leaving the crime, is surely inconceivable. Insulting my intelligence like that really spoiled my enjoyment of an otherwise powerfully written book.


    Ulysses by James Joyce
    I always failed to get very far with this. It's one of those books you think you ought to read because everyone says it's such a classic, but it's completely incomprehensible. I found it impenetrable and I got fed up with the style. It's been decades since I tried to read it, and I don't think I'll bother trying again.


    The Harry Potter books by JK Rowling
    I think they are absolute shit, just terrible, worse than Enid Blyton. I have discouraged my children from reading them. They are not particularly badly written ­ I don't mind bad writing ­ it's the smugness and the complicity with the reader that I dislike. It's like they're written by a focus group. JK Rowling is the sub-literary analogue of Tony Blair.


    The Tempest by William Shakespeare
    I can't bear it: it's incredibly boring and stupid. There are patches of great poetry, but nothing happens.


    The Lord of the Rings by JRR Tolkien
    Anything about Gandalf, and those little things with hair between their toes. I hate that sort of portentous, phoney, medieval-magical way of writing.


    Zum Glück sind ja wie gesagt nicht alle Geschmäcker gleich, aber gibt es für euch auch Bücher, die ihr für totalen Blödsinn haltet? Die ihr so schlecht fandet, dass ihr es bereut, sie gelesen zu haben? Ich muss zugeben, mir würde jetzt auf die Schnelle kein SO schlechtes Buch einfallen (Ausnahme: Die Ramses Trilogie von Christian Jacq fand ich einfach nur schlecht!).


    Liebe Grüße
    nimue


    Quelle und kompletter Artikel

  • Hallo zusammen!


    Wirklich schlechte Bücher gibt's ja bei den Klassikern nicht :breitgrins:


    Ich habe allerdings seit über 5 Jahren ein Buchzeichen in der Mitte von "Martin Chuzzlewith" geparkt, weil ich irgendwann Dickens' Sentimentalität nicht mehr ertragen konnte. (Allerdings, nachdem ich vorher in einem Rutsch etwas 6 Romane von ihm verschlungen habe. War wohl auch Überfütterung...)


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo,


    Zitat

    Wirklich schlechte Bücher gibt's ja bei den Klassikern nicht


    Jaja, lieber Sandhofer, glaub ich dir, aber es gibt Bücher, bei denen man zwei Möglichkeiten hat: Entweder man verfällt in tiefste Depressionen oder - wenn man Glück hat - in einen Tiefschlaf :schnarch: . Für mich ein Alpdruck: Franz Kaffka. Ich habe noch nie etwas gelesen, was mich dermaßen deprimiert hat, wie "das Schloss" und "der Prozess".
    Wobei ich natürlich nicht sagen will, Kaffka sei ein schlechter Schriftsteller gewesen (ich werde mich hüten :redface: )


    Und nein - bitte nicht versuchen mich von meiner Meinung abzubringen, ich bin wirklich total Kaffkageschädigt.

    [size=9px](Und es würde mich doch glatt wundern, wenn hier nicht noch ein oder zwei dieser Sorte unter den Forumsteilnehmern sein würden) [/size]


    Liebe Grüße
    Ingrid

  • irgendwie kann ich bei jedem buch, das genannt wurde, ein bisschen nachvollziehen, dass man es unter umständen nicht so gern liest... aber die "buddenbrooks" habe ich in 2 tagen verschlungen und fand sie einfach klasse. überhaupt nicht langatmig :smile:

  • Hallo Ingrid,


    ich will Dich sicher nicht von Deiner Meinung zu Kaffka abbringen. Erstens, weil ich der Meinung bin, das jeder das Recht auf seine eigene Meinung hat und zweitens weil ich Kaffka auch nicht besonders mag. Aber zwei Dinge laß mich sagen:


    1. Kaffka darf man nicht nach den von Dir genannten zwei Büchern beurteilen. „Das Schloss“ und „Der Prozess“ wurden nach Kaffkas Tod und gegen seinen Willen veröffentlicht. Er fand diese beiden Bücher also selbst nicht veröffentlichungswürdig. Seine zu Lebzeiten veröffentlichten Erzählungen sind bedeutend besser.
    2. Wenn ich vor die Wahl gestellt würde die 90 Kriminalromane zu lesen, die John Dickson Carr bis zu seinem Tod 1977 schrieb, oder 90 mal Kaffkas „Prozeß“, ich würde, das für mich kleinere Übel, Kaffka wählen.


    Elfenkönigin
    Hallo Elfenkönigin, wo hast Du den Deinen Signatur-Text von Albert Schweizer gelassen? Hat er Dir nicht mehr gefallen?


    Liebe Grüße


    Hubert

  • Hallo Hubert,


    wie kommst du auf die Idee, John Dickson Carr mit Franz Kaffka zu vergleichen?


    Ich habe zwar eine Menge von J.D.Carr gelesen, aber bei weitem nicht alle, möchte ich auch nicht. Carr's Spezialität sind die verschlossenen Räume: Keiner kommt rein, keiner kommt raus, und trotzdem passiert ein Verbrechen. Und die Auflösung ist immer verblüffend.


    Kennst du Bücher von ihm? Er hat noch unter verschiedenen Pseudonymen geschrieben, die mir jetzt aber einfach nicht einfallen wollen :grmpf:. Vielleicht weiß ja jemand anderer, welche Namen er noch benutzte.


    Liebe Grüsse
    Ingrid (macht aber trotzdem einen riesigen Bogen um Kaffka)

  • Hallo Hubert, hallo Ingrid !
    haltet mich jetzt bitte nicht für pedantisch:
    richtig ist: Kafka


    Hubert,
    das mit den Erzählungen sehe ich auch so.


    Viele Grüße aus einem sommerlichen Wien.
    Stephan

  • Hallo Stefan,


    danke, :redface: und mit Pedanterie hat das definitiv nichts zu tun!


    Liebe Grüße
    aus dem im Moment nicht mehr ganz so heißen Saarland


    Ingrid

  • Hallo Ingrid,


    bereits die Großmutter aller Kriminalgeschichten, die bereits mehrfach erwähnte Erzählung: „Die Morde in der Rue Morgue“ von E.A.Poe beruht auf dem Prinzip des geschlossenen Raums. Und immer wenn einem Autor gar nichts einfällt, variiert er dieses Thema. Da mir aber schon das Original nicht gefällt, kann ich auf die Variationen gut verzichten. Da lese ich lieber 90 mal den Kafka. Aber bitte nicht falsch verstehen. Wenn Dir die Romane von J.D.Carr gefallen, ist das in Ordnung und ich will Dir den Spaß daran nicht verderben.


    stefan
    Nein, Stefan, das war okay, nicht pedantisch. Ich könnte ja einfach sagen, ich wollte Ingrid nicht widersprechen, aber so fies bin ich nicht und schäme mich lieber. :redface:


    Liebe Grüße


    Hubert

  • Hallo allerseits


    Ich gehöre auch zu denen, die Kafka (in der Schule) nicht gern gelesen bzw. wahrscheinlich einfach nicht verstanden haben. Das muss aber nicht heißen, dass er schlecht war, nur eben nicht mein Geschmack.
    Dabei denke ich auch hauptsächlich an die Verwandlung, an das Schloss habe ich gar keine Erinnerung mehr ... Dank der Aufklärung von Hubert, dass diese beiden Werke gegen den Willen nach seinem Tod veröffentlicht wurden, sehe ich dieses jetzt in einem anderen Licht.
    Schließlich mochte ich auch nicht so sehr die "Herr Keuner" Geschichten von Bert Brecht, wobei ich um Himmels Willen Herrn Brecht nichts von seiner Güte absprechen möchte, ganz im Gegenteil. Mir war immer nur Herr Keuner selbst unsympathisch. (Oder ich habe auch da die Ironie nicht mitbekommen :zwinker: )


    In dem Sinne "worst book", dass ich bereue, es gelesen zu haben, war für mich nur eines: "Es" von Stephen King. Reine Zeitverschwendung.
    (Spekulationen, ob Kings Bücher sich mal zu Klassikern entwickeln?? :breitgrins: )

    :winken:


    Daniela

    "Kunst und Unterhaltung sind verschwistert und keine Feinde." - John Irving

  • Ich hab den Beitrag nicht ganz gelesen, aber ich moecht nur mal sagen das CATCH 22 von Joseph Heller zu einen der schlechsten Buecher ueberhaupt gehoert . Unlesbar,, einfach nur schrecklich, mich hat es noch nie soviel Muehe gekostet ein Buch fertig zu lesen.grauenhaft.


    Klassiker die niemand mehr liest: Ludwig Tieck

  • Zitat von "Freiherr81"

    Klassiker die niemand mehr liest: Ludwig Tieck


    Zumindest ich lese ihn noch. Ich nehme doch stark an, nicht der einzige zu sein. Nach dem Roman "Vittoria Accorombona" las ich zuletzt im November "Der Hexensabbat". Mir ist durch die Lektüre kein Schaden entstanden. SCNR

  • Kafka wollte alle seine Werke vernichtet wissen. Sein Freund Max Brod war der Meinung, daß die Welt von diesen Texten erfahren müsse, und erfüllte den letzten Wunsch Kafkas nicht.
    "Das Schloss" blieb, wie viele seiner Texte, unvollendet.
    Man kann sich auf ihn einlassen oder nicht, aber in einer Liste der "worst books" hat er nichts verloren.
    Für mich war "Glamorama" von Bret Easton Ellis quallvoll.
    Grüße

  • Hallöchen,


    1) Kafka: Zu Kafka habe ich eine Haßliebe entwickelt. Ich glaube wirklich verstehen wird man ihn nie. Aber ich glaube, daß man ihn mal gelesen haben sollte. Es gibt immer neue Betrachtungsweisen.


    2) @ elahub. Geschmäcker sind wirklich verschieden. Kings "es" finde ich sehr gut. Aber ein Klassiker wird er wohl nie sein. Ist irgendwie ein anderes Genre.


    3)
    Raabe: "Prinzessin Fisch" oder ähnlich, dieses Werk fand ich so furchtbar, daß ich nicht mehr weiß worum es ging.
    Beer-Hofmann: Der Tod Georgs: auch ganz furchtbar


    :rollen:
    Grüße Jacky

  • Hallo zusammen,


    als worst books würde ich z.B. die für Kinder aufbereiteten Märchenbücher bezeichnen - Märchen in einer Art angeblich kindgerechten Sprache lesen zu müssen *schauder*


    Gruß von Steffi

  • Hallo Castorp,


    willkommen bei uns im Klassikerforum. Du hast gepostet:


    Kafka wollte alle seine Werke vernichtet wissen. Sein Freund Max Brod war der Meinung, daß die Welt von diesen Texten erfahren müsse, und erfüllte den letzten Wunsch Kafkas nicht


    Meiner Meinung nach, wollte Kafka nicht alle seine Werke vernichtet wissen, sondern nur die bei seinem Tod noch unveröffentlichten. Aber viele Erzählungen wurden ja zu Kafkas Lebzeiten noch veröffentlicht und das war natürlich mit seiner Einwilligung. Dass Kafka in einer Liste der „worst-books“ nichts verloren hat, da stimme ich Dir natürlich zu, aber auch die Bibel, Shakespeare, James Joyce und Thomas Mann sind da am falschen Platz.


    Steffi hat gepostet:
    als worst books würde ich z.B. die für Kinder aufbereiteten Märchenbücher bezeichnen - Märchen in einer Art angeblich kindgerechten Sprache lesen zu müssen *schauder*


    Hallo Steffi,


    solche Märchenbücher kenne ich zwar nicht, aber ich kann es mir gut vorstellen, dass das schauderhaft ist, also tatsächlich worst-books.


    Gruß von Hubert

  • Für mich war die Deutschstunde von Lenz das schlimmste Buch, was ich bisher gelesen habe. Viel zu langatmig. Naturbeschreibungen sind ja gut aber man kann es auch übertreiben. Ich musste das in der Schule lesen und ich habe es gehasst. Mir ist nicht mehr sehr viel davon noch in Erinnerung geblieben aber ich weiss, dass es eine Qual war das Buch durch zu lesen!
    Allerdings frage ich mich, was so schlimm daran war, so dass ich neugierig bin und es vielleicht jemals wieder lesen werde.
    Was ich Zeitverschwendung fand, war "der kleine Prinz"! Ich kann mich überhaupt gar nicht mit dem Buch anfreunden. Vielleicht habe ich es ja nicht wirklich verstanden, naja wer weiss.
    lg, summer00 :blume:

  • Hallo, Leute. Interessante Diskussion hier, muss ich sagen. Aber das ist ja meistens so... und das erste was ich mir denke ist wieder mal: Boah, die kennen sich aber alle aus!!!


    Ich hab zwar noch nicht soooooo viele Klassiker gelesen, wie manche von euch, aber ein Buch, das zumindest als Kult gehandelt wird, würde ich auch nie wieder lesen: "The Catcher in the Rye" von JD Salinger.


    Da gab's keine Probleme mit dem Verstehen, auch nicht mit der Botschaft, dass der Hauptcharakter sein Peter-Pan-Syndrom noch nicht überwunden hat, aber der war mir einfach so unsympathisch, dass ich die 200 Seiten echt als eine Qual empfunden habe!!! Außerdem hat der Autor seinen Protagonisten so grauenhaftes Englisch reden lassen, da ist es sogar mir vergangen... :rollen:

    "All children, except one, grow up."

  • Du sagst es, Wendy! Der Salinger war eine unserer Klassenlektüren in der 6., und ich konnte sowas von überhaupt nix damit anfangen ... genau wie dir war mir der Typ einfach total unsympathisch und ich weiß bis heute nicht, was an dem Buch so kultig sein soll. Irgendwann schnappe ich es mir vielleicht aus Neugier doch noch einmal her (so dick und zeitaufwendig ist es ja nicht), vielleicht geht mir dann ja ein Licht auf!? *zweifel*


    Salut,
    Bluebell

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."