Hallo sandhofer !
Zitat"Mir fällt z.B. Gerhart Hauptmann ein oder Brecht, auch Fontane." - Kannst Du mir erklären, was Du meinst? Ich versteh jetzt wirklichnicht.
Haben diese Autoren lediglich die Gesellschaftsstrukturen abgebildet oder die Gesellschaft mit ihrem Abbild verändert ? Ich denke schon - im Gegensatz zu dir glaube ich schon, dass Literatur die Menschen/Gesellschaft verändern kann ! Es ist lediglich die Frage, was wahre Kunst überhaupt ist und wie bzw. ob sie sich heutzutage noch durchsetzten kann.
Joyce z.B. hat es eigentlich nur geschafft, weil er sich immer treu geblieben ist und nicht nach verlegerischen Aspekten geschrieben hat. Er hat bei Dubliners 10 Jahre auf eine Veröffentlichung gewartet, weil es sich weigerte, Teile umzuschreiben. "Verdammt" war damals ein Wort, für das die Drucker evtl. verklagt worden wären. Hätte dann Joyce nicht doch einen kleinen Beitrag für die Publizitätsfreiheit geleistet ?
Über die Strukturen und Mechanismen der sogenannten Kunstzirkel kann ich dir nur Bernhards "Holzfällen" empfehlen - das ist leider sehr pessimistisch und realistisch. Wird man heutzutage ohne Mäzene noch verlegt und promoted ? Über dieses Thema könnte man endlos diskutieren. Vielleicht halten wir uns lieber eher an die Klassiker, weil alles nur noch George-Orwell-mäßig funktioniert ?
Gruß von Steffi