Hallo JMaria
Zu diesem Irrfelsen-Kapitel ist vielleicht deshalb so wenig geschrieben worden, weil es vor allem nach dem schwierigen Skylla-und-Charybdis-Kapitel, doch sehr einfach zu lesen und zu verstehen ist. Mir hat es auch überaus gut gefallen. Man bekommt ein sehr lebendiges Bild des Dublin um 1904 vermittelt.
Joyce sagte einmal: "Ich will ein so vollständiges Bild von Dublin vermitteln, daß die Stadt, wenn sie eines Tages plötzlich vom Erdboden verschwände, nach meinem Buch wieder aufgebaut werden könnte."
Das ist ihm wohl gelungen und ich kann mir gut vorstellen, daß schon viele literarische Stadtbummler mit dem "Ulysses" in der Hand durch Dublin gestreift sind.
ZitatNicht zu vergessen, unseren Schnösel (so nenn ich ihn in Gedanken, seit ich das Kapitel gelesen habe) Blazes Boylan. Wie er sich den Korb mit Früchten von der jungen Verkäuferin füllen ließ.
Besonders gut haben mir da die "schamgesichtigen Pfirsiche" gefallen :smile:
ZitatWar J.J. kein Amerika-Freund? Eine Aussage war ja ziemlich hart: S. 322
Amerika? .... Was ist das denn auch? Der Abschaum aller Länder, einschließlich unseres eigenen. Stimmts etwas nicht? Ist doch Tatsache
Ich glaube das war damals in allen europäischen Ländern die vorherrschende Meinung unter den Daheimgebliebenen; daß nämlich nur diejenigen nach Amerika gehen, die es zu Hause zu nichts gebracht haben und somit nur Nichtsnutze und Faulpelze auswandern um die es nicht schade ist wenn sie gehen. So daß Amerika nur ein Schmelztigel sämtlicher verkrachten Existensen Europas sei.
Zum Untergang der "General Slocum" in New York enthält dieser Link noch mehr Informationen:
http://www.volksstimme.at/arch/woche/2003/08-16-02.html
Viele Grüße
ikarus