Dies und Das

  • Danke für den Link, ich habe nicht weniges wiedererkannt in diesem Dialog. Unter anderem mich selbst.

    Ich habe mal eine Bilderserie gesehen über einen gebärenden Mann in der Klinik, in einem Entbindungspool. Es waren schöne Bilder. Ich vermute, so ein Fall kommt einmal unter einer halben bis ganzen Million Geburten durch weibliche Mütter vor. Ich würde mich da als gebärender Mann einfach mitgemeint fühlen und nicht erwarten, dass man meinetwegen den Sprachgebrauch ändert.


    Aber oft sind es ja nicht mal die wirklich Gemeinten, die eine Änderung wollen, sondern die nicht persönlich Betroffenen, die sich einfach mal so richtig schön empathisch fühlen wollen.

    Ich kenne nur wenige junge Leute, vielleicht kann ich nicht mitreden. Ich lebe in der Blase der über 60jährigen. Kürzlich hatte ich eine Diskussion mit meiner 36jährigen Tochter, die so mancherlei, was ic nicht nachvollziehen kann (u.a. genderneutrale Sprache) gutheißt. In unserem Gespräch ging es ums Thema Kulturaneignung. Bei irgendeinem Anlass, vielleicht einem Konzert - weiß ich nicht mehr -, waren nichtfarbige Leute mit sog Afrofrisuren weggeschickt worden.

    Meine Tochter äußerte Verständnis, bezog sich zb auf ein Interview mit einer jungen Frau afrikanischer Herkunft, das sie kurz zuvor gehört hatte, in dem die Frau erzählte, wie sie als Kind wegen ihrer Afrolocken gehänselt worden sei.

    Ich habe darauf geantwortet, dass ich während meiner gesamten Schulzeit wegen meiner pummeligen Figur gehänselt worden bin. Was man mir im Lauf der Jahre für Namen gegeben hat, das mag ich gar nicht mehr aufzählen. Ich leite daraus als erwachsener Mensch keine Verhaltensregeln für andere ab, außer der, dass man andere nicht wegen ihres Aussehens hänseln soll.

    Letztes Jahr las ich "Americanah " von Chimamanda Ngozi Adichie. Tolles Buch, es geht darin sehr oft um Haare. Zum Beispiel, wie eine Frau afrikanischer Herkunft im Friseurladen schon an der Tür abgewiesen wird mit einem hingeblafften ""Wir machen hier keine Krusselhaare". Das ist Diskriminierung. Wenn ich mir als weiße Person Locken drehen lasse, sehe ich keine.

  • Leute, kauft Papier. Die alten Ausgaben. Habt ihr es in den Regalen, ist es nicht zu ändern :)

    Leute, kauft Noten. Die alten. Habt ihr Papier im Regal, ist's nicht zu ändern :)


    »Ens Vogelfänger*in bin ich ja« – Deutscher Notenverlag veröffentlicht gegenderte »Zauberflöte«

    https://blogs.nmz.de/badblog/2…-gegenderte-zauberfloete/


    Der Beitrag ist vom 7. November, und ob dieser Klavierauszug wirklich erschienen ist, weiß ich noch nicht.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Mit der Änderung/Gänderung des Titels ist es dann aber nicht getan ...

    ps. Und die Vogelbäuerin toppt alles. Neulich las ich in einem Artikel ernsthaft das Wort "Lai*innen".


    Edit: Danke übrigens für den Link! Ich kannte diese Seite noch nicht, sie ist insgesamt sehr lesenswert. Habe sie in meine Favoriten aufgenommen.

  • Och, ich halte es für möglich, dass ich einer Satire aufgesessen bin.

    Und jetzt überlege ich, selbstredend, an wen die sich richtet.

    a) Die, denen der ganze Gender-, Woke-, etcetera Krempel auf den Keks geht?

    b) Oder die, welche Opern und Operninszenierungen mit ebendem aufladen?

    ( Die Suchmaschine der Wahl findet da vieles. )

    Ja, die Grenzen zwischen Realität und Satire verwischen sich.


    Ich bin immer noch nicht ganz sicher. Postillon-Prinzip ...? Vor allem hätte mich die letzte Strophe interessiert, wo es um "alle Mädchen sind ja mein" geht.
    Jedenfalls eine tolle Seite.

    Durchaus. Aber mir, ganz im Ernst, etwas zu woke. Sobald es politisch wird.

    Und deshalb tippe ich auf a) :saint:


    Musikalisch dagegen ... also, dies

    https://blogs.nmz.de/badblog/2…yse-in-335-teilen-takt-1/

    habe ich mir vorgenommen, noch zu schaffen.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Irgendwie finde ich dieses Forum merkwürdig, befremdlich. Da werden zu diversen Werken statements abgegeben, auf die hin und wieder kurze Reaktionen erfolgen. Das war's dann.


    Von Diskussionen, Pro und Contra, der Ansicht von dieser oder jener Literaturepoche, dem Leben von Autoren der Weltliteratur, der kausalen Verklammerung zwischen Epoche und politischem, geisteswissenschaftlichem, religiösem Hintergrund: nichts !!

    (Ich startete einen oder zwei oder drei zaghafte Versuchsballons, z.B. meine Rezension über die Sumerer und Akkader: nix.)


    Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses Forum vor sich hin plätschert, um den Ausdruck "hin schläft" zu vermeiden.......

    "Nichts ist schwieriger im Leben,

    und nichts erfordert mehr Charakter,

    als im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu stehen

    und laut zu sagen: 'NEIN !' "

    (Kurt Tucholsky)

  • Möglicherweise hat sich außer dir noch niemand so intensiv mit den Sumerern und Akkadern beschäftigt. Fachlich würde das ja eher in ein antik-historisches Forum passen.


    Hier geht es auch eher um literarische Werke und nicht um Sachbücher. Ich möchte Sachbüchern aber nichts absprechen. Mit dem Dahinschlafen hast du schon ein bisschen schon recht, es ist ein sehr ruhiges Forum mit relativ wenigen Mitschreiber:innen.

  • Als ich in diesem Forum neu war, hat sich bei mir spontan der Eindruck breit gemacht, dass ich es hier mit einer Handvoll eiserner Intellektueller zu tun habe, alle grauhaarig (oder glatzköpfig) und mit Bücherstaub bedeckt, die nur widerwillig alle Schaltjahre mal hinter ihren Buchdeckeln hervorkriechen und den Rechner anwerfen (Windows 7 und darunter), um ein Statement die Weiten des Internets zu werfen ...

    Inzwischen weiß ich immerhin - der Bildungshintergrund hier ist doch recht unterschiedlich; ich kenne mich in der Historie allgemein, in der Literaturhistorie speziell und in alten Sprachen sehr viel weniger aus als viele andere hier und habe auch nicht unbedingt das Interesse, mich da einzuarbeiten. Und so sind die Hintergründe und Interessen vermutlich bei allen recht verschieden. Ich lese immer gerne mit, womit sich die anderen so beschäftigen, kann aber zu antiken Theaterautoren, Philosophie und geschichtlichen Geistesströmungen etc. nichts beitragen - aber wie gesagt, ich lese gerne mit, was andere darüber wissen, und möchte das Forum nicht missen.

  • Die große Zeit der Foren ist schon lange vorbei, ebenso die der Blogs (die meines Erachtens ein wenig zum Verfall vieler Foren beigetragen haben). Die Freiheit, auf einer Plattform sein eigenes Ding machen zu können, quasi ohne Einschränkungen oder Moderation, hat viele gereizt. Es gab immer wieder die Diskussion um den Stellenwert von Blogs in der Literaturszene (oder sonstwo), da ein gewisser Teil sich als Produzenten betrachtete, die wie Journalisten bezahlt werden müssten. Ich kann mich dunkel an einige Kontroversen um Rezensionsexemplare und unkritische bzw. substanzlose Rezensionen und um die Qualität im Allgemeinen erinnern.


    In eine ähnliche Kerbe schlägt da ja Dein Beitrag. Zuerst habe ich natürlich nach Deinen gehaltvollen, literarisch besonders wertvollen, Bogen schlagenden und Brücken bauenden Beiträgen gesucht: nichts!! (Das muss nichts heißen, mir geht so manches durch die Lappen)


    An besagter Rezension aus dem Jahr 2018, die hier witzigerweise von Dir mit einem Hinweis aufs Copyright versehen ist, könnte man sich abarbeiten, wozu man natürlich das Buch gelesen haben sollte. Oberflächlich betrachtet fällt mir auf, dass die Rezension praktisch nur auf den Aufbau eingeht und den Inhalt komplette unter den Tisch fallen lässt. Zudem Teile ich die Ansicht nicht, die meisten Historiker würden ihre gewonnenen An- und Einsichten als das Maß aller Dinge ansehen. Im Gegenteil, meiner bescheidenen Erfahrung nach, werden bemerkenswerte Schlußfolgerungen, die beispielsweise bisherige Erkenntnisse ergänzen oder gar widerlegen sollen, sehr ausführlich und ausgiebig, auch interdisziplinär, diskutiert. Sei es in Fachzeitschriften, auf Tagungen oder durch Forschungsarbeit u.ä.


    Im Übrigen bleibt einem nichts als der Versuch, sich mit als gesichert geltendem Wissen, vielen Variablen und Unbekannten einer jahrtausende alten Kultur anzunähern.


    Zurück zum Forum: Es ist doch völlig normal, dass, außer man verabredet sich über Leserunden, kaum einmal der Fall eintreffen sollte, dass in einem literarischen Forum über Klassiker der Literatur, in dem sich momentan vielleicht ein Dutzend dauerhaft aktive Benutzer versammeln, plötzlich zwei finden, die gerade ein Buch über das Erbgut von Maispflanzen lesen.


    Ich glaube, Du solltest die Erwartungshaltung stark dämpfen und statt Dich über mangelnde Qualität zu beschweren, diese erst einmal selbst abliefern. Das ist erfahrungsgemäß deutlich schwieriger und würde so wunderbar den heutigen Zeitgeist untergraben.

    Ich für meinen Teil bin auf der Suche nach spezielleren Titeln in der Vergangenheit immer wieder auf dieses Forum aufmerksam geworden, das über Jahre eine sehr große Anzahl an interessanten Beiträgen und auch Diskussionen selbst zu weniger bekannten Werken versammelt. Nimmt man dann noch Blogs oder Webseiten hinzu, auf die ich über das Forum aufmerksam wurde, bin ich froh, dass ich mich hier angemeldet habe (auch wenn ich zuletzt alles andere als aktiv war.)

  • Die große Zeit der Foren ist schon lange vorbei

    Ja. Auch dieses Forum war vor, sagen wir: 20 Jahren lebendiger. Blogs sind daran nicht unschuldig; auch ich muss zugeben, dass ich vorwiegend in meinem Blog poste und hier wenig davon zum Besten gebe. Nicht zu vergessen sind aber auch die Social Media. Von so manchem, der hier mal sehr aktiv war und heute schweigt (ich verwende bewusst die maskuline Form), weiss ich, dass selbst deren Blog unterdessen sehr ruhig ist und kaum noch zu Literatur sich äussert, während der Mensch dahinter sich fleissig in Kurznachrichtendiensten mit verschiedensten Leuten zu verschiedensten Themen herumschlägt.


    Und ja: Je weniger Leute, umso geringer die Chance, dass sich auch nur zwei mal finden, die mehr oder minder parallel dasselbe Buch lesen und sich dazu äussern können.

    Als ich in diesem Forum neu war, hat sich bei mir spontan der Eindruck breit gemacht, dass ich es hier mit einer Handvoll eiserner Intellektueller zu tun habe, alle grauhaarig (oder glatzköpfig) und mit Bücherstaub bedeckt, die nur widerwillig alle Schaltjahre mal hinter ihren Buchdeckeln hervorkriechen und den Rechner anwerfen (Windows 7 und darunter), um ein Statement die Weiten des Internets zu werfen ...

    Während die jungen Leute im täglichen Überlebenskampf kaum mehr Zeit finden, sich gehaltvoll zu gehaltvollen Büchern zu äussern. Auch das war früher noch anders, als wir alle und das Internet noch jung waren ... 8)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Als ich in diesem Forum neu war, hat sich bei mir spontan der Eindruck breit gemacht, dass ich es hier mit einer Handvoll eiserner Intellektueller zu tun habe, alle grauhaarig (oder glatzköpfig) und mit Bücherstaub bedeckt, die nur widerwillig alle Schaltjahre mal hinter ihren Buchdeckeln hervorkriechen und den Rechner anwerfen (Windows 7 und darunter), um ein Statement die Weiten des Internets zu werfen ...

    Inzwischen weiß ich immerhin - der Bildungshintergrund hier ist doch recht unterschiedlich; ich kenne mich in der Historie allgemein, in der Literaturhistorie speziell und in alten Sprachen sehr viel weniger aus als viele andere hier und habe auch nicht unbedingt das Interesse, mich da einzuarbeiten. Und so sind die Hintergründe und Interessen vermutlich bei allen recht verschieden. Ich lese immer gerne mit, womit sich die anderen so beschäftigen, kann aber zu antiken Theaterautoren, Philosophie und geschichtlichen Geistesströmungen etc. nichts beitragen - aber wie gesagt, ich lese gerne mit, was andere darüber wissen, und möchte das Forum nicht missen.

    Unbedingt. Ich. Glatzköpfig, graubärtig, Bücherstaub. Und auch noch Bibliothekar.

    Rechner aber, selbstredend: Debian Gnu/Linux.

    Ja, die Forumszeit ist vorbei. Aber ich mag mich mit Social Media nicht abgeben. So ein Forum ist, für mich, übersichtlich. Gut, dass es sie, für die Interessierten, nach wie vor gibt. So wie Bücher auf Papier 8)

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Zu den interessanten Kommentaren nur dies: Ich bin seit meinem zwölften Lebensjahr Bücherwurm und Archäologie-"Fan". Daaamals entdeckte ich im Bücherregal meiner Eltern C.W. Cerams "Götter, Gräber und Gelehrte"...


    Ich schreibe seit ca einem halben Jahrhundert Abhandlungen aller Art, bin auf Bitten von Verlagen (!!) Verfasser von Rezensionen, Co-Autor von Werken zu "meinen" Spezial-Themen und brauche weder mir noch diesem Forum irgendetwas zu beweisen (dies an KR gerichtet).


    haukehaien, weißhaarig, in drei Monaten 80 (!) Jahre alt,


    Mitglied der Theodor Storm-Gesellschaft (Husum), der Georg Büchner- (Marburg) und der Wilhelm Raabe-Gesellschaft (Braunschweig)

    "Nichts ist schwieriger im Leben,

    und nichts erfordert mehr Charakter,

    als im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu stehen

    und laut zu sagen: 'NEIN !' "

    (Kurt Tucholsky)

  • (...) brauche weder mir noch diesem Forum irgendetwas zu beweisen

    Ich glaube, niemand ist in diesem Forum, um irgendwem etwas zu beweisen.

    Persönlich finde ich das pauschale Abwatschen der Beiträge, insbesondere im Hinblick auf ihre vermeintliche Substanzlosigkeit, ziemlich daneben. Man kann das anders sehen.


    Blogs sind daran nicht unschuldig; auch ich muss zugeben, dass ich vorwiegend in meinem Blog poste und hier wenig davon zum Besten gebe.

    Dein Blog ist einer derjenigen, auf die ich hier im Forum aufmerksam wurde und wo ich gerne mitlese. Es verblüfft mich immer wieder, wenn ich die Menge an Büchern sehe, die Du da verschlingst. Manchmal glaube ich, bei Dir haben die Tage 48 Stunden.

    Übrigens: https://www.elfenbein-verlag.de/camoes.htm


    Rechner aber, selbstredend: Debian Gnu/Linux.

    Ha, bis vor kurzem auch noch, momentan wieder bei Arch Linux. Na ja, unter anderem. Ich habe immer ein paar auf Reserve und zum Experimentieren.

  • Persönlich finde ich das pauschale Abwatschen der Beiträge, insbesondere im Hinblick auf ihre vermeintliche Substanzlosigkeit, ziemlich daneben. Man kann das anders sehen.

    Da bin ich ganz bei Dir.



    Manchmal glaube ich, bei Dir haben die Tage 48 Stunden.

    Das nicht, aber senile Bettflucht und Rentner-Dasein helfen ungemein. :)



    Oh. Wieder da? Ich wusste, dass es die gibt, sie wurde mir aber seinerzeit bei der Suche selbst mit ISBN auf der Seite der Buchhändlerin meines Vertrauens nicht angezeigt. Heute schon. Hm ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Und jetzt hat, soweit ich es sehe, die Realität die Satire eingeholt

    https://www.lmr-nrw.de/partner/critical-classics


    Nach Lektüre einiger Artikel dazu: das ist jetzt echt. Echt :-)

    Mal abwarten, was dann an der "Johannespassion" verbessert wird. Eventuell ja anhand der "Bibel in gerechter Sprache".

    Anzumerken, dass unter "Landesmusikrat" zwar Ansprechpartner*innen steht.

    Aber direkt darunter nur "Partner". Da ist noch Nachbesserungsbedarf.


    Das Bad Blog of Musick hat sich bisher - ich hab gerade die Suchfunktion bemüht - wohl nicht geäußert.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • An Cosí fan tutte werden sie scheitern. Da ist es nämlich mit ein paar Textänderungen nicht getan.


    Was für ein hanebüchener Unsinn. Hört euch doch einfach keine Opern an, wenn es euch so stört. Lest keine Klassiker, guckt euch keine alten Meister an, legt euch ins Bett und zieht euch die Decke über den Kopf.

    :thumbdown::thumbdown::thumbdown:

  • Jim Knopf ist auch fällig geworden.

    2015, zur Jubiläumsausgabe, hatte der Verlag sich noch gewehrt ....

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Am Rande, fiel mir gerade ein, zum Thema Handlung in der Oper: Vor einigen Jahren sah ich mal eine Übertragung des Don Giovanni aus Aix-en-Provence in einer ganz ungewöhnlichen Inszenierung. Der Hintergrund (Kostüme etc) war modern; alle Personen gehörten zu einer Großfamilie. Don Giovanni war das schwarze Schaf, trank unmäßig und sang alle Frauen an, die nachsichtig darauf eingingen, ebenso Leporello. Als Don Giovanni den Padre der Familie (den Komtur) verprügelte und dieser auf der Bühne einen Zusammenbruch hatte, kam die Familie auf die rettende Idee: sie taten so, als sei der Padre tot, und engagierten einen Schauspieler, der während des Leichenschmauses plötzlich in der Maske des auferstandenen Padre auftrat. Das jagte Don Giovanni einen derartigen Schrecken ein, dass er fluchtartig das Haus verließ.

    Die Oper war solchermaßen von jeglicher Frauenverachtung befreit, ohne dass am Text ein Wort geändert worden wäre.
    Wenn ich es so erzähle, klingt es ein wenig wie Kaspertheater, aber es war - auch wegen der Leistungen der Sänger (u.a. Skovhus und Ketelsen) ein phantastisches Erlebnis. Die beste "moderne" Inszenierung des D.G., die ich je gesehen habe.