Marcel Reich-Ranicki

  • Hallo zusammen,


    angeregt durch diesen Thread lese ich derzeit "Lauter Lobreden". Gefällt mir sehr gut. Da bei mir eine große Wissenslücke in Bezug der Nachkriegsliteratur herrscht, ist diese Sammlung von Essays und Lobreden über div. Autoren sehr hilfreich mehr über diese zu erfahren. Insbesondere interessiert mich Wolfgang Koeppen, Hilde Spiel, Hans Werner Richter, Ricarda Huch, Marie Luise Kaschnitz.


    Ist sicherlich nicht das letzte Buch das ich von Marcel Reich-Ranicki lese.
    Grüße
    von Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Ich mag MRR sehr und sah früher auch seine Sendungen. Er hat eine ert an sich, Freude für LIteratur zu erwecken und zum lesen anzuregen. Als ich seine Autobiographie las, hätte ich am liebsten gleichzeitig alles gelesen, was er mit soviel LIebe beschrieb. Man mag seine Pathetik und seine Theatralik kritisieren, doch er hat trotz alledem etwas, was ihn für mich ausserordentlich sympathisch und interessant macht: Seine ungeheure LIebe zu Büchern.

  • Hallo zusammen,


    es gibt ab 06.09.05 um 23.00 Uhr eine neue Gesprächsreihe auf SWR Fernsehen:


    Was taugen unsere Klassiker?
    Peter Voß im Gespräch mit Marcel Reich-Ranicki
    Gotthold Ephraim Lessing


    6 Sendungen - 6 Autoren:
    Lessing, Schiller, Goethe, Kleist, Büchner, Heine


    Gruß
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Dies fand ich heute nicht ganz zufällig:


    Zitat

    Nach dem Roman-, Erzählungen-, Dedichte- und Dramenkanon wird es ab März 2006 auch einen Essaykanon geben. Der Essaykanon enthält 255 Texte von 166 Autoren, von Luther bis Günter Grass, von Lessing bis Max Frisch, von Leopold von Ranke bis Hannah Arendt, von Beethoven bis Arnold Schönberg, von Max Reinhardt bis Friedrich Dürrenmatt, von Lichtenberg bis Albert Einstein, von Bismarck bis Willy Brandt – Essays über Deutschland und die Deutschen, Aufsätze zur Literatur, Kunst und Musik, Theater- und Filmkritiken, Reden zur Politik und Gesellschaft: die deutsche Kultur und Geschichte in authentischen Zeugnissen.


    Quelle: insel taschenbuch Mai 2006 bis September 2006


    Der Kanon
    Die deutsche Literatur
    Essays
    Herausgegeben von Marcel Reich-Ranicki
    5 Bände und ein Begleitband im Schuber
    etwa 4500 Seiten
    Einführungspreis ca. 78 Euro
    Ab 1. Juli 2006 ca. 98 Euro


    Weiteres unter http://www.derkanon.de


    Grüße, FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Neues von der Frankfurter Anthologie:



    Aber was bereitet MRR vor? Ich bin neugierig!


    Grüße, FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10



  • Quelle: „Ich bereite etwas Neues vor“, Fragen Sie Reich-Ranicki, FAZ-net 15. Mai 2006


    Aber was bereitet MRR vor? Ich bin neugierig!


    Grüße, FA
    [/quote]


    Hallo FA
    darauf bin ich auch neugierig. Gibt es schon weitere Infos?


    Ich habe heute "Mein Leben" beendet. Ein einmaliger Zeitzeuge des 20. Jahrhunderts.


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Vielleicht ist dies etwas für euch.


    Eine weitere Sendung über Gottfried Benn soll laut Spiegel-Interview (Speigel 30/2006) in Vorbereitung sein. Laut Interview ist eine Dokumentation über MRR erstellt worden und soll im Oktober ausgestrahlt werden. Sein Leben, ein Millionenerfolg soll ebenfalls verfilmt werden.


    MRR bleibt umtriebig und seiner Rufung treu, das freut mich.


    FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10


  • Hallo Friedrich-Arthur


    meinen Dank für die Neuigkeiten. :klatschen:


    In der 3SAT-Dokumentation über Gottfried Benn, kam MRR auch schon zu Wort. Die Doku war sehr informativ.


    Viele Grüsse
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Zusammen,


    Für mich als Person, der nicht auf Deutsche Sprache aufgewachsen war, MRR wie ein Entry zur Deutsche Literatur. Sein Buch: Mein Leben, kann ich viel profitieren, wie er erstenmal als Ausländer in der BRD betrat, wie er mit Grass erstenmal traf bis sein Beziehung mit Böll und Gruppe 47. Es gibt doch mehrere Bücher über Geschichte von Deutsche Literatur, aber fand ich bei MRR Bücher sind direkt zur Thema und Autoren. Zum Glück habe ich paar Sendungen "Literarischen Quartett" gesehen, aber trotzdem kann man doch noch lesen beim Buch "...und alle Fragen offen." (MRR, Löffler, Karasek)


    MRR-Elke Heidenreich-Iris Radisch
    Kritische Urteil von MRR klings sehr arrogant und dominan, wie Karasek oft zitierte "Miserabel, Fabelhaft ect." Für mich stört das nicht, ich brauche sein Wissen von Literatur, nicht sein Geborene Charakter. Sein spontanität und klaren Erklärung hilft mir gut. Schade "Literarischen Quartett" gibt es nicht mehr. Jetzt mit der Sendung von Elke Heidenreich, fand ich sehr langweilig. Ich fühlte oft, sie ist wie eine Buchhandlung Verkauferin, sie hat Tendenz mehr die Buchdeckel zu zeigen als die Inhalt des Buches. "Literatur-Club" bei Schweize Sendung von Iris Radisch, fand ich nicht schlecht. Ich war einmal als Zusachuer in Zürich gewesen. Iris ist sehr kritish.


    Grüss
    sigit

  • Hallo Sigit,


    Deine Meinung zu Frau Heidenreich und ihrer Sendung teile ich vollauf. Sie hat tatsächlich die Qualitäten einer Buchhändlerin. Einer sehr schlechten Buchhändlerin, muss man wohl anfügen. Denn nur mit "ein schönes/ emotionales/ wichtiges Buch" als einziger Beschreibung kann man auch in einer Buchhandlung bestenfalls nur anspruchslose Laufkundschaft beeindrucken.


    Die hier schon angesprochenen Sondersendungen des Literarischen Quartetts (bislang Schiller, T. Mann, Heine und Brecht) kannst Du Dir, falls Du sie verpasst hast, immer noch im Internet anschauen. Die Links zu den einzelnen Sendungen und auch zu den Videostreams findest Du auf dieser Seite: [url=http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/3/0,1872,3717283,00.html]http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/3/0,1872,3717283,00.html[/url]


    Gruß
    Berch

  • Ich hatte ja bei der Frankfurter Buchmesse die...nunja, etwas zweifelhafte Ehre, einem Marcel Reich-Ranickis' legendärer Vorträge beiwohnen zu dürfen und wäre nahezu in Ohnmacht gefallen. Diese unendliche Selbstherrlichkeit mit der er seine partiell leider vorhandene, literarische Inkompentenz ( "Ich nahm in den Kanon einen Dichter auf von dem ich glaube dass er nur schlechte Gedichte schrieb, und davon eine Ballade die ich besonders schlecht fand: Schillers Glocke."), vor allem aber seine Frauenfeindlichkeit ("Frauen können einfach keine Dramen und Romane schreiben. Warum? Fragen sie einen Gynäkologen!") zur Schau stellt, stößt mich derartig ab, dass ich dem weiteren KOntakt eher auszuweichen gedenke.


    Noch unbegreiflicher als die obskuren kognitiven Vorgängen die zu seinen absurden Auffassungen führen ("Musil ist ein garuenvoller Autor") ist mir allerdings seine papstähnliche Position im LIteraturbetrieb, und dass sich alle wegwerfen vor Lachen, wenn er seine Blödsinnigkieten vor dem Publikum ausbreitet.

  • Hi,


    ich liebe diesen Mann! :breitgrins:


    Wenn er in Rage gerät mit seinen 85 Jahren, das ist sensationell. Unterhaltung pur. Manchmal ist er auch richtig derb. Aber er sagt nun einmal, was er denkt, und das hat Hand und Fuß.


    Gruß


  • Ich hatte ja bei der Frankfurter Buchmesse die...nunja, etwas zweifelhafte Ehre, einem Marcel Reich-Ranickis' legendärer Vorträge beiwohnen zu dürfen und wäre nahezu in Ohnmacht gefallen. ....


    Das "Literarische Quartett" konnte ich niemals zu Ende sehen, weil es mir nach einiger Zeit richtig schlecht wurde bei den Hahnen/Hühnerkämpfen und Rechthabereien. MRR betrachte ich aber nicht einseitig. Wenn er über Autoren schreibt, die er verehrt, macht er das mit Brillianz und meistens für mich anregend und nachvollziehbar. Dabei verschweigt er nie die kritischen und unvollkommenen Seiten. Wenn er ein Werk ablehnt, dann ist m.E. zu häufig eine ungerechte und unklare Einordnung, die sich an seinen "literarischen Göttern" orientiert und keine andere Sicht zulässt. Er ist etwas hängen geblieben in der Erfahrung seiner Reifung. Die verletzenden Zitate, die Titania ausführt, sollte man nicht so ernst nehmen; häufig erscheinen mir die Bemerkungen von MRR als Provokation und und nicht so absolut gemeint. Außerdem kann er auch einstecken. Er hat eben ein Kämpferherz und existentiell mit der Literatur verbunden. Wer weiß, ob er sonst überlebt hätte. Das er zum Literaturpapst wurde liegt eher am devoten Zweig des Kulturbetriebs und dem Herdentrieb als an ihm selbst.

  • Lieber Christian,


    Zitat

    Hand und Fuß fast immer, das sei zugestanden. Kopf aber nur selten


    Zumindest reichen seine Hände und Füße für Ehrendoktortiteln. :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    Mit freundlichen Grüßen
    Historikus


    PS: Bin ein langjähriger Bewunderer und Fan deiner Seite! *schleim*

  • Zumindest reichen seine Hände und Füße für Ehrendoktortiteln. :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    Äusserliche Nichtigkeiten... - Das ist jetzt ein allgemeiner Kommentar, ich kenne MRR nicht, weiss auch noch nicht, ob und wenn ja wann und weshalb ich mich mit ihm beschäftigen werde.



    Grüsse
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann