Beiträge von gantenbeinin

    Hallo,


    meinerseits zu später Stunde nun auch "nach Doderer" würden mich andere Meinungen interessieren, falls das Thema nochmal belebenswert erscheint.


    Ich habe, aus Gründen die sich mit denen Sandhofers decken, die Strudlhofstiege mit großem innerem Widerstand begonnen zu lesen und dem festen Willen Negatives zu finden. Das läßt sich auch finden, aber - ich habe in kürzerster Zeit dennoch kapituliert, das Buch hat mich einfach nur hingerissen. Nicht die Personendarstellung, schon gar nicht die Handlung, soweit von einer solchen überhaupt die Rede sein kann, sondern die Sprache, die Bilder die Doderer findet. Ich kann das Buch nicht mal in's Regal stellen, weil ich ständig in meiner Zettelwirtschaft zwischen den Seiten wieder nachlesen muß.
    So, und dann die Dämonen.
    Auch hier viele Präziosen, viel Grandioses aber, aber......
    Während ich mein Lesetempo bei der Strudlhofstiege dauernd bremsen mußte, mußte ich mich beim Sektionsrat schieben. Ich will mich nicht in die Details meiner Kritik versenken. Meine Frage ist erstmal nur schlicht: War das für Euch auch so ein qualitativer Bruch?


    Neugierige Grüße
    g.


    (reichlich spätes, aber ein nur orthographisches Edit)

    Hallo Zefira,
    sowohl "Spieltrieb" wie auch "Adler und Engel" fand ich, ohne daraus irgend etwas "ziehen" zu können, einfach unter dem Aspekt interessant, was eine dermaßen junge Völkerrechtlerin noch alles Erstaunliche kann. Die jeweiligen Handlungen und Personen sind aus einer Welt, zu der mir jeder innere und äußere Zugang fehlt, von der ich aber annehmen muß, daß sie existiert oder existieren könnte. Meine Leserposition war insofern keine andere als z.B.auch bei manchem Klassiker (bei denen es mir leider auch nicht immer gegeben ist Großes daraus "ziehen" zu können).
    Dagegen "Die Stille ist ein Geräusch" (eine Reise durch Bosnien als junge, alleinstehende Frau, nur mit Hund) war für mich wirklich interessant. Desgleichen "Alles auf dem Rasen", ein Essayband.
    Juli Zeh ist eine unglaublich vielseitige, überschäumend schöpferische 30Jährige, von deren weitem Spektrum - u.a.gerade bei den Themen Politik, Gesellschaft, Recht - ich profitiert habe, wegen ihrer großen Kenntnis und präzisen, differenzierten Darstellung sehr komplexer Sachverhalte, die üblicherweise eher unzulässig verkürzt, "leicht fasslich für's Volk" und damit falsch präsentiert werden. Gerade ihre Essays fallen aber m.E. nicht unter "Literatur", obgleich exzellent geschrieben.


    Gruß
    g.

    Zustimmung zum Ganzen, Frage zu einem Detail: Ich meine mich zu erinnern, dass der versöhnliche Schluss erst in der 2. Fassung stattfindet, oder? Auch habe ich ihn eher als resignativ in Erinnerung denn als versöhnlich. Aber das ist wohl Definitionsfrage.


    So isses!


    In der ersten Fassung findet er bei der Rückkehr fremde Menschen im Haus der (verstorbenen) Mutter und er fühlt sich an ihrem Tod schuldig.
    "...sein Leib und Leben brach. und er starb in wenigen Tagen: So ging denn der tote grüne Heinrich auch den Weg hinauf in den alten Kirchhof, wo sein Vater und seine Mutter lagen. Es war ein schöner freundlicher Sommerabend, als man ihn mit Verwunderung und Teilnahme begrub, und es ist auf seinem Grabe ein recht frisches und grünes Gras gewachsen."


    In der zweiten Fassung findet er die Mutter zwar im Sterben, aber noch lebend und nach ihrem Tod ein Schreiben von ihr, durch das er sich exculpiert fühlen kann.
    Außerdem hat Keller die Judith in der zweiten Fassung für ihre Rolle "verjüngt", was, wie er an Theodor Storm schreibt, dem er diesen Rat verdankt, den Schluß des Grünen Heinrich in eine hellere Beleuchtung setze und ein freundlicheres Finale erlaube, ohne dem Ernst der ursprünglichen Tendenz Abbruch zu tun.
    Und uns ist's ja auch so lieber :smile:
    Gruß
    g.

    Hallo Regina,


    wie wär's mit Tucholsky?
    Nicht so expressis verbis, aber deutlich auf Deutschland gezielt und vor allem klassisch: Kleist, Schiller, Jean Paul, Wilhelm Raabe
    Keine Klassiker, jedoch präzise, wenn auch ohne nur implizit: z.B. Bierbaum, Walser.


    Nur weniges Nachdenken beförderte laufend mehr Titel und Autoren mit Kritik am deutschen Wesen, wenngleich auch nicht immer sofort augenfällig diesem Thema geweihte.
    Weshalb auch der Nestbeschmutzer ein anregender Sammelthread werden könnte, wie Du es ja hoffst.


    Und, kaum wage ich zu zitieren :breitgrins:
    "Apropos, ich lege hier für den Fall meines Todes das Bekenntniß ab, daß ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwenglichen Dummheit verachte, und mich schäme ihr anzugehören......"
    A.Sch. Handschriftl.Nachlaß, Cogitata (42)


    LG
    g.

    .....so etwa zwischen 6 und 12, also ab dem Beginn eigenständigen Lesens (und ohne die Märchen, Grimm Hauff, Anderson)


    Hallo allerseits!


    Als sicher Älteste im Forum (und in der Lebensphase neugieriger Retrospektiven) würde mich interessieren, wie sich der Kanon der Kinderklassiker in den letzten Jahrzehnten verändert hat - vom Fernsehen abgelöst oder auch einfach verständnis- und neigungsmäßig nicht mehr zugänglich.
    In meiner Kinderbibliothek gab es noch Relikte aus der wilhelminischen bis zur Naziära, die heute wahrscheinlich teilweise nicht mal mehr dem Namen nach bekannt sein dürften.; hier einige wenige Beispiele aus der grauen Vorzeit i.e. unmittelbaren Nachkriegszeit.
    Wilhelm Speyer: Kampf der Tertia, Sonnleitner: Die Höhlenkinder, Agnes Sapper: Die Familie Pfäffling
    Aber auch (ebenfalls obsolet geworden?) Hauff: Lichtenstein, Freytag: Die Ahnen und viel Waldemar Bonsels (der nicht nur die TV-geschluckte Biene Maja geschrieben hat :zwinker: ), Marie Hamsun: Die Langerud Kinder und etliche a.u.d. getrimmte Klassiker wie Don Quichote und Simplicissimus.


    Dagegen den 1990iger Jahrgängen wohl genauso bekannt wie den 1940igern (nicht nur aus dem TV hoffentlich) u.a.z.B. Spyri: Heidi, Stevenson: Schatzinsel, Lofting:Dr.Dolittle, Milne: Pu der Bär, Cooper: Lederstrumpf


    In der Hoffnung auf interessante Listen :winken:
    g.

    Hallo Dostoevsij,
    vielen Dank für den Link zu diesem Interview :klatschen:.
    wie immer bei Kempowski, so auch hier wieder die Wirkung eines Bades in klarem, sauberen Wasser - im Unterschied zum schlammigen Mainstream der absatz- und einschaltquotenorientierten Schecks, Heidenreichs und Konsorten und so manchem eitlen Autor (zuletzt gelesen:Grass und Walser in "Die Zeit" in sinnfreiem Gespräch), die einen Markt von Smalltalkern als Vorkoster und Meinungslieferanten bedienen.
    Ich hoffe, ich bin in der Lage, mir das ausdrucken :redface:.


    Dies zur Frage, ob Arno Schmidt ein Klassiker ist :breitgrins:
    Gruß
    g.


    Suleiken ist zwar bei weitem Lenz' Bestes, kommt aber nicht an Steinbeck heran ;). Übrigens sein anderes (wenn ich mich nicht irre: erstes) Werk über Monterey und seine Paisanos sollte man unbedingt auch als erstes lesen: Tortilla Flat. :smile: Und dann sein Alterswerk: Travels with Charley. Das dazwischen (wie so oft) kann man allenfalls weglassen.


    Volle Zustimmung zu allem - bis auf das Weglassen des Dazwischenen. Grapes of Wrath, The Winter of Our Discontent, East of Eden, In Dubious Battle - das ist Amerikanische Geschichte und gute Literatur. Den einen oder anderen kleinen Kitsch hat er dann allerdings auch noch geschrieben.


    Und T.C.Boyle's The Road to Welville ist ebenfalls ein Stück wissenswertes Amerika (wenn man ein nichtklischiertes Amerika kennenlernen will und für jeden Cornflakes-Esser ist es sowieso wissenswert :zwinker:.
    The Inner Circle und Riven Rock fand ich ebenfalls sehr gut geschriebene und recherchierte Information. Speziell The Inner Circle (heißt auf deutsch glaub ich - saudumm - Dr.Sex) ist für die Kulturgeschichte der Sexualität im 20.Jahrhundert, auch für Deutschland interessant. Talk,Talk desgleichen und zudem beängstigend(seit dem achte ich noch etwas genauer auf meine Post und meine Kreditkarten Bewegungen).


    Und da ich schon mal im Zug bin:
    Von Thomas Wolfe (nicht Tom Wolfe obwohl der auch so schlecht nicht ist) unbedingt nicht nur Look Homeward Angel lesen, sondern auch The Web and the Rock und Of Time and the River - die reinen Schatzkisten. Natürlich Saul Bellow, Philip Roth, Salinger, Jonathan Franzen, Stewart O'Nan nicht zu vergessen (falls nicht schon längst genannt) und den großen Cormac McCarthy. Den vielgepriesenen Richard Powers kann man dagegen für meinen Geschmack beruhigt weglassen. Und nun hör ich besser auf, sonst spul ich hier die halbe Nacht noch Namen runter. :schnarch:
    eine gute solche wünscht
    g.


    Morgendliches, kleines Postscriptum: Kennt eigentlich noch jemand Sinclair Lewis? "Main Street", "Elmer Gantry" und den, von Tucholsky besprochenen, "Babbit"?

    Und wer Schopenhauer lesen will, möge eben einfach mit "Die Welt als Wille und Vorstellung" I loslegen.
    Viel Vorkenntnisse brauchts im Grunde nicht.


    Das sieht der Verfasser selbst anders.
    Er bezeichnet "Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichend Grund" als Voraussetzung, quasi Einleitung, um "Die Welt als Wille und Vorstellung" überhaupt lesen zu können, denn, Zitat:
    Ohne die Bekanntschaft dieser Einleitung und Propädeutik ist das eigentliche Verständnis gegenwärtiger Schrift ganz und gar nicht möglich, und der Inhalt jener Abhandlung wird hier überall so vorausgesetzt, als stände sie mit im Buche.


    Bei meinem ersten Versuch mit "Die Welt als....", habe ich, an der Stelle des genannten Zitates, die Bremse gezogen und bin der Forderung des Autors brav gefolgt, annehmend, daß er weiß warum er sie aufstellt; ihre volle Berechtigung konnte ich anschließend - was Wunder - nur bestätigen.
    Gruß
    g.


    (Wer ernsthaft schop. Probleme wälzen will kann ja zu Lütkehauses " Nichts" greifen. Aber das wurde ja auch schon genannt)


    Wer ernsthaft Schopenhauer Probleme wälzen will sollte vielleicht doch vor allem Schopenhauer selbst lesen :zwinker:
    (Mindestens "Die vierfache Wurzel...", "Die Welt als Wille und Vorstellung" und seine beiden Preisschriften, "Über die Freiheit des Willens" und "Über die Grundlagen der Moral")


    Gruß :winken:
    g.


    Hallo,


    danke für den Wellershof-Tipp, den ich tatsächlich noch nicht kannte. Meine Bibliothek umfasst mind. 50 Bände Sekundärliteratur zu Proust.


    Gruß, Thomas


    Dann interessiert Dich vielleicht auch noch aus Martin Mosebachs Essayband "Schöne Literatur" der Aufsatz "Marcel Prousts Lektüre von Tausendundeiner Nacht"


    Gruß
    g.


    Ja, besonders schockiert hat mich der letzte Absatz:



    Fürchterlich! Einfach fürchterlich!


    Wieso?
    Das erwähnte literarische Leben besteht ja nicht nur aus Gesprächen von Elfenbeinturm zu Elfenbeinturm, sondern auch und vor allem aus Kauf- und Leseverhalten des gemeinen Lesers (im Plural).
    Da sie diese zu erreichen scheint, steht sie doch wohl de facto an gewichtiger Stelle besagten Lebens und nichts anderes sagte MRR.


    Gruß
    g.


    Ich weiß nicht, ob ich Gedichte von Robert Gernhardt nennen darf,


    Hallo Zefira,


    dann riskier ich mal ein Gernhardt Zitat, zum Thema Dichten:


    Ich leide an Versagensangst, besonders wenn ich dichte
    Und diese Angst, die machte mir manch schönen Reim zu schanden.


    Gruß und Danke für die schönen Links :smile:
    g.


    Er versucht den Holocaust begreifbar zu machen, zu erklären. Und das geht meiner Ansicht nach nicht. Man kann das Unerklärliche nicht erklären.


    Hallo,


    keineswegs ist alles an der Shoah unerklärlich. Sie ist nicht vom Himmel gefallen, sondern von Menschen gemacht und zugelassen worden, Menschen aus dem Volk der Dichter und Denker, weshalb es eine wahnsinnig umfangreiche Literatur dazu gibt - wissenschaftliche (um nur einen - selbst auch betroffenen - Autor zu nennen, Saul Friedländer; sehr zu empfehlen), wie rein autobiographische.
    Ich kenne das von Dir genannte Buch leider noch nicht. Aber selbstverständlich ist auch im "Roman eines Schicksallosen", "Kaddish für ein ungeborenes Kind", "Dossier K.", "Ich - ein anderer" Kertesz' traumatische Biographie, wo nicht zentrales Thema, doch immer der Hintergrund auf dem alles weitere stattfindet.
    Es ist ja grundsätzlich keine eigene Erfahrung einem anderen je begreifbar zu machen. Das gilt schon für das kleine Kind, das erst begreift was "heiß" bedeutet, nachdem es sich erstmals die Finger verbrannt hat - wie viel mehr, bei einem Geschehen, das uns zeigt, wie dünn der kulturelle und zivilisatorische Boden ist, auf dem wir, vermeintlich so sicher, stehen. Auch dieser äußerst beunruhigende Aspekt könnte einer der Gründe sein, weshalb es nach wie vor Leugner, Verdränger und aktiv Desinteressierte dieser 1000 Jahre deutscher Geschichte gibt.
    Die Menschen allerdings, die bereit sind sich auch heute noch wenigstens via Buch mit dem "Unbegreiflichen" zu konfrontieren, sind vielleicht die einzige kulturelle Hoffnung auf einen gewissen Bestand der Aufklärung und Humanität. Und dafür müssen diese Bücher geschrieben werden.


    Gruß
    g.


    Oh ... die deutsche Gegenwartsliteratur ist nicht besser ... nein, ich habe nichts gegen amerikanische Gegenwartsliteratur, weil sie amerikanisch ist - sondern weil sie Gegenwartsliteratur ist :zwinker: :breitgrins:


    Es gibt selbstverständlich jede Menge ganz individueller Kriterien des persönlichen Geschmacks in der Literaturauswahl - Provenienz, Epoche, Themen betreffend usw usf. Völlig legitim sich z.B. nur für bayrische Autoren des 19.Jahrhunderts zu begeistern, denn, nach Tucholsky: Jeder bestimmt die größe seines Karos selbst.
    Logischerweise werden dann, im Fall jedweder a priori Einschränkung, nur in's Raster passende Autoren gelesen. Warum jedoch außerhalb liegende anscheinend abgelehnt werden müssen - was ja eine deutliche Wertung beinhaltet - ist schwer nachvollziehbar.
    Auch die Autoren der Vergangenheit schrieben dereinst Gegenwartsliteratur und bedurften zu ihrer Kanonisierung erstmal der zeitgenössischen Leser.
    Unsere Zeit hat, schwerlich bestreitbar, genau wie die Vergangenheit, weltweit großartige Autoren, wenn es auch nicht notwendigerweise immer nur/oder überhaupt die von Medien und Preisen in die Prominenz erhobenen sind. Um sie zu eigenen Lebzeiten selbst entdecken zu können, muß man sie allerdings lesen und kann nicht abwarten wer wann dereinst auf dem Olymp residieren wird.
    Natürlich ist es auch eine Frage, was der Einzelen überhaupt aus der Kunst für sich ziehen möchte. Meinerseits schätze ich es unter anderem sehr, über meine persönliche Lebenserfahrung hinausgehend, viel über die innere Verfasstheit der gegenwärtigen Zeit aus der Literatur zu erfahren. So z.B. bei der Lektüre des quälenden Houellebecq. Unter solchem Aspekt ist nämlich Wertherns Wert recht gering :breitgrins:
    Nicht nur in die Tiefe, sondern auch möglichst unvoreingenommen in die Breite zu lesen, das wäre (sollte mich mal jemand fragen :breitgrins: ) mein Votum. Bei weitgehendem Verzicht auf Gütesiegel vergangener oder gegenwärtiger Koryphäen entsteht so zwangsläufig eine Weitwinkelperspektive und relativ unabhängige, eigene Werteskala, die ich für die persönlich einzig relevante zu halten geneigt bin (jedenfalls für den hier sicher dominanten Laienliteraturliebhaber).


    Gruß :winken:
    g.


    Moin, Moin!


    Hubert Spiegel <a href="http://www.faz.net/s/Rub1DA1FB848C1E44858CB87A0FE6AD1B68/Doc~EFF26D861F0B64B688C734195B49E2AE0~ATpl~Ecommon~Scontent.html">blickt</a> auf die Herbstprogramme der Verlage. Konkurrenzkampf nicht nur zwischen den Verlagen, sondern, wie er konstatiert, auch innerhalb eines Verlages selbst: "Bei aller Freude über den reichen Bücherherbst: Es soll schon Karpfenteiche gegeben haben, in denen die Hechte vor lauter Heringen gar nicht mehr zu sehen waren. Und der Ausweg aus der ökonomischen Krise kann wohl auch nicht darin liegen, möglichst viele Titel schlecht zu verkaufen."


    Der Artikel endet mit der Bemerkung, daß eine der Komponenten vergessen wurde: Der Leser....und "man müßte vielleicht wieder mehr mit ihm rechnen".
    Die ökonomischen Sorgen von Autoren und Verlagen sind eines. Für mich als Leser, also Kunden, kann ich das so genannte Überangebot jedoch nur positiv
    sehen - habe ich doch die Möglichkeit zu wählen und zwar aus einem großen Angebot.
    Gruß
    g.


    "Kein Mensch muss müssen. Und ein Derwisch müsste?" - :zwinker: -


    Genau :smile:. So dringend muß gantenbeinin dann auch wieder nicht. Sie hätte sich nur gerne ein Vehikel geschaffen, das sie durch den Jüdischen Krieg zieht, weil alleine zu faul. Jedoch, selbst wenn er bereit wäre dies auf sich zu nehmen, würde ich es dem armen Rolf nicht zumuten. Eingangsfrage war ja: Gäbe es dafür Interessenten (Plural)? Und die ist sicher nun erschöpfend beantwortet.
    Mich tröstet dann doch, eine der Vielen zu sein, die sterben werden ohne, unter anderem, den Flavius Josephus gelesen zu haben :breitgrins:


    Fatalistischer Gruß
    g.


    Liebe Gantenbeinin, ich lebe in diesem Zustand seit ca. 41 Jahren. Oder, wenn man die Bilderbücher dazurechnet, länger.
    Es lernt sich, das auszuhalten. Gibt schlimmere Arten, Robinson zu sein.
    :winken:


    Na prima, da soll ich wohl von Deiner greisen Erfahrung versuchen zu profitieren :smile:
    Meinerseits robinsone ich ja erst seit ca 60 Jahren :breitgrins:
    Die Charikleia habe ich übrigens gelesen, in der Pubertät, welchselbe auch schon ein Weilchen her ist.


    Aber um nochmal eine Lanze für den Josephus zu brechen (bei den Wenigen, die ihn nicht ohnehin kennen).
    Muß dem unbedingt ein Klassiker vorlaufen? Ich habe eine halbe Bibliothek zum Thema Judentum inklusive Probleme, plus die dazugehörige Geschichte der Region. Darunter ein leicht und schnell zu lesendes, ber gründliches Buch von dem Emeritus Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum. Vom babylonischen Exil bis zur arabischen Eroberung, enthaltend eine pessimistische Prognose für das heutige Israel, die den Flavius ganz aktuell macht.
    Mir, in meiner Unbedarftheit und Anspruchslosigkeit, hätte dies und ähnliches genügt, um mich durch den (gekürzten) Jüdischen Krieg zu quälen, da ich hier einmal(trotz Forumsanspruch) nicht den Schwerpunkt auf Literatur gesetzt hätte.
    Aber, Einsamkeit ist mein Los bis zum Vicar of Wakefield.


    Gruß :winken:
    g.