Beiträge von alpha

    Hallo zusammen!
    Ich bin mal so naiv und frage einfach, statt mich selbst kundig zu machen: Ist "A la recherche du temps perdu" auf deutsch so teuer? - Auf französisch kostete jeder Band ca. 7 bis 8 Euros, bei sieben Bänden ist das noch kein sooo grosses Vermögen. "La noblesse d'Etat" ein recht dünnes Buch von Pierre Bourdieu kostet allein 40 Euros, was mir bisher noch zu teuer war, aber ich meine 60 Euros für sieben Bände sind dann doch nicht gar so viel und dann gibt es auch immer noch Antiquariate!
    Gruss Alpha


    p. S. Keine falschen Meinungen: bin auch kein Krösus!

    Hmm, ich weiss nicht, es klingt nicht so sehr ermutigend, was ich hier so höre!
    Es klingt so, als ob die Idee, dieses Buch zu lesen doch etwas zu hoch gegriffen wäre, muss es mir in diesem Falle vielleicht doch nochmals überlegen, ob ich es wirklich wagen soll, oder es wie Sandhofer machen werde und das Buch nur im Gestell stehen lasse! Mal sehen, vielleicht um Weihnachten, vielleicht auch erst im nächsten oder übernächsten Jahr, bin wirklich etwas erschreckt. :entsetzt:


    Danke für die Warnungen!

    Zurück von Dracula zum eigentlichen Thema


    Ja, das mit dem Vertiefen ist bei mir so: Ich glaube, dass das Wesentlich entweder an der Oberfläch sein muss (einzelne, wichtige, entscheidende Sätze, nach denen ich IMMER ausschau halte) oder dass es um den Gesamteindruck, die Gesamtaussage geht. Nie, natürlich mit Ausnahmen wie „Finnegans Wake“ zum Beispiel, bin ich bereit, jedem Wort, jedem Satz nachzugehen, ihn kontemplativ zu überdenken, zu analysieren, zu interpretieren etc. Mag man mich für oberflächlich halten :grmpf: , ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass ich kein Germanist bin und mich eher an das folgende Kafka Zitat halte:


    „Nun, es ist nicht so wichtig“, sagte Raban, „ich meinte nur, Bücher sind nützlich in jedem Sinn und ganz besonders, wo man es nicht erwarten sollte. Denn wenn man eine Unternehmung vorhat, so sind gerade die Bücher, deren Inhalt mit der Unternehmung gar nichts Gemeinschaftliches hat, die nützlichsten. Denn der Leser, der doch jene Unternehmung beabsichtigt, also irgendwie (und wenn förmlich auch nur die Wirkung des Buches bis zu jener Hitze dringen kann) erhitzt ist, wird durch das Buch zu lauter Gedanken gereizt, die seine Unternehmung betreffen. Da nun aber der Inhalt des Buches ein gerade ganz gleichgültiger ist, wird er Leser in jenen Gedanken gar nicht gehindert und er zieht mit ihnen mitten durch das Buch, wie einmal die Juden durch das Rote Meer, möchte ich sagen.“


    Ich bin der Ansicht, dass die meisten Bücher recht wenig mit „der Unternehmung“ gemeinschaftliches haben. Meine „Unternehmung“ ist im Grossen und Ganzen MEIN Leben. Natürlich sind die Grundfragen und Grundprobleme immer ähnlich, nie aber gleich, so dass sich Verwandschaft, nicht aber Gemeinschaft ergibt. Ich muss deshalb auch ein wenig auf meine Laune sehen um zu lesen, da mir der Inhalt sonst „in die Quere“ kommt!
    Vielleicht habe ich mich verwirrend ausgedrückt, was solls, bin mir Missverständnisse mittlerweile gewohnt. :rollen:


    Seid alle gegrüsst
    Alpha

    Hallo
    ich lese oft, bzw. meist zwei- oder mehrgleisig und zwar aus dem einfachen Grund, dass ich nicht in allen Stimmungen auf die jeweilige "Hauptlektüre" Lust habe. Es kann dann auch sein, dass für kurze Zeit die "Hauptlektüre" zur Nebenlektüre wird oder so. Aber das Lesen ist viel effizienter, wenn man sich nicht an eine sture Ordnung hält, sondern nach Lust und Laune (ebenfalls nach Müdigkeit und Aufnahmevermögen) sich entscheidet, welches Buch für die nächste halbe oder auch ganze Stunde das richtige ist.
    Daraus folgt, dass es sehr verschiedene Bücher sein müssen, z. B. eines der "richtigen" Literatur, eines eher "Schund", eines eher Sach, Fremdsprache usw. Natürlich nicht alles auf einmal aber zwei, manchmal auch drei aus verschiedenen Sparten, das ist bei mir durchaus noch normal.
    Grüsse
    Alpha

    Hallo zusammen!
    Ich suche einige mutige, ausdauernde, (natürlich lesewillige) und interessierte LeserINNEN, welche sich an einer gemeinsamen Lektüre von „Finnegans Wake“, verfasst von James Joyce, beteiligen möchten.
    Ich selbst sehe mich ausserstande dieses Buch ganz alleine zu bewältigen, ich gebe zu, dass ich es gar nicht erst versuche, nachdem ich ein bisschen in das Buch geguckt habe. Ich glaube, wenn es überhaupt ein Buch gibt, bei dem eine Lesehilfe (sprich eine Interpretation ergänzt von einer Diskussion mit anderen Lesern) wirklich notwendig ist, so ist es dieses Buch! Ich selbst habe noch nichts von Joyce gelesen und noch nicht einmal eine Interpretation zum Buch gekauft (kennt jemand eine ausführliche?). Wie kam ich denn dazu, diese Buch auf meine Leseliste zu nehmen? – Durch eine Erwähnung dieses Buches in einem anderen und zwar las ich vor einiger Zeit „Die grosse Maschine“ von Robert Jungk und dort steht eine Aussage von Herrn Dr. Gell-Mann:


    „ „Finnegans’s Wake“ von James Joyce wird gewöhnlich als Traum des Kneipenwirts Humphrey Chipden Earwicker ausgelegt. Manchmal im Buch scheint er halbwach zu werden. Das geschieht gewöhnlich zugleich mit dem Schlagen einer Uhr... In einem bestimmten Augenblick taucht er sozusagen an der Oberfläche au und murmelt vor sich hin „Three quarks for Master Hark...“ Es ist meine persönliche Vermutung... dass Quark aus „quart“ (Masseinheit für Flüssigkeiten) und „hark“ („hört!“) gebildet ist. „Hark“, weil er von dem Uhrschlag geweckt wird, und „quart“ weil in seinem Beruf einer Zahl wie „drei“ gewöhnlich ein Wort wie „quart“ nachfolgt. Also macht er aus „drei quarts plus hark“ drei Quarks. Drei Quarks – wenn es irgend etwas gibt, das der starken Wechselwirkung zugrunde liegt, müssten es drei Quarks sein.“


    Diese Aussage beeindruckte mich aus mehreren Gründen stark. Erstens, dass man über einen Satz, der fast nach nonsense aussieht, soviel nachdenken kann und dem Ursprung der einzelnen Wörter nachgeht. Zweitens, dass da jemand Literatur und Quantenphysik offensichtlich recht eng miteinander verknüpft, bzw. sich der einen bei der anderen bedient und drittens, dass ein Quantenphysiker überhaupt Joyce liest und ihn dann noch so gut studiert! Nun, ich bin zwar kein Quantenphysiker, aber ich bin an Literatur immer interessiert und so hat sich der Name „Finnegans Wake“ sich in meinem Hirn festgesetzt. Dann bekam ich auch noch zufälligerweise das Buch (auf Englisch) von meinem Bruder geschenkt und jetzt steht es also in der Warteschlange, kann, wenn sich nicht für sofort einige LeserINNEN bereitfinden auch noch etwas dort stehen bleiben, es eilt mir mit dieser Lektüre überhaupt nicht.
    Nun, die Lektüre wird wohl anstrengend, aber ich habe gesehen, dass die Lektüre von Kafkas „Prozess“ gut zu Ende gegangen ist und dass jene von „Der Mann ohne Eigenschaften“ auch etwas vom Fleck kommt. „Finnegans Wake“ wird, meiner bescheidene Einschätzung nach, von der Handlung her ähnlich schwierig wie „Der Prozess“ (bereichert um die Schwierigkeit der Wortschöpfungen und –verdrehungen) und vom Leseanspruch vergleichbar mit dem „Mann ohne Eigenschaften“. Ich zumindest habe letzteren von der Sprache her sehr anspruchsvoll in Erinnerung und die Lektüre ermüdete mich oft...
    Nun zum Buch (ich schreibe einfach den Klappentext ab, hoffe, dass alle Interessierten genügend Englisch verstehen, bin zu faul für eine Übersetzung):


    „In conception as well as in execution one of the boldest books ever written... A great work of literature” – Edmund Wilson


    James Joyce’s final masterpiece, which he worked on for seventeen years until its publication in 1939, goes beyond even Ulysses in its challenge to readers. And yet, as Seamus Deane argues in his Introduction, if we approach Finnegans Wake in the right way, it is revealed as “an unrepeatable, solo performance” and “a transcription into a miniaturized form of the whole western literary tradition”. Supreme linguistic virtuosity is used to conjure up the dark underground worlds of sexuality and dream; to undermine the authority of the patriarchal order, traditional story-telling and all official forms of English; ant to confront the different kinds of betrayal – cultural, political and sexual – Joyce saw at the heart of Irish history. Despite its undeniable difficulties, it remains “one of the most remarkable works of this or any other century”.


    “Here words are not the polite contortions of 20th century printer’s ink. They are alive. They elbow their way on to the page, and glow and blaze and fade and disappear” – Samuel Beckett


    Ah, was ich beinahe vergass: Ich fürchte, es wird mir trotz aller Hilfe so gehen wie dem “savage” in “Brave New World”, als er Shakespeare las: ich werde den Inhalt nicht ganz richtig verstehen, aber tief von den wunderschönen Sätzen sein. :winken:


    Würde mich sehr freuen, wenn sich einige sich auf das Abendteuer einliessen!
    Alpha

    Hallo zusammen,
    leider habe ich nicht genügend Zeit, eure Diskussion genau zu lesen, tut mir leid, war zu lange weg vom Fenster und jetzt auf einmal acht Seiten zum Prozess zu lesen, welchen ich vor vielen (etwa fünf Jahren) gelesen habe, mag ich einfach nicht (habe auch einige Interpretationen dazu glesen (Polizer, Brod, Hermsdorfer). Aber wenn es um die Sünde (fast das gleiche wie die Schuldfrage) geht, so gibt es zwei wunderschöne Aphorismen von Kafka, welche ich euch senden möchte:


    Alle menschlichen Fheler sind Ungeduld, ein vorzeitiges Abbrechen des Methodischen, ein scheinbares Einpfählen der scheinbaren Sache


    Es gibt zwei menschliche Hauptsünden, aus welchen sich alle anderen ableiten: Ungeduld und Lässigkeit. Wegen der Ungeduld sind sie aus dem Paradiese vertrieben worden, wegen der Lässigkeit kehren sie nicht zurück. Vielleicht aber gibt es nur eine Hauptsünde: die Ungeduld. Wegen der Ungeduld sind sie vertrieben worden, wegen der Ungeduld kehren sie nicht zurück.


    Ich selbst bin ein sündiger Mensch: ungeduldig bin ich viel zu oft... :rollen:

    Hallo zusammen
    Alpha meldet sich zurück!
    (Falls sich jemand an den, im Vergleich zu den geleisteten Beiträgen, vil Kritik erntenden, bzw. Emotionen provozierenden Alpha erinnert)


    Nach einer längeren Aussetzungszeit, habe ich wieder viel Zeit, was sich in engagierter Lektüre äussert. Im Moment lese ich gerade noch die allerletzten Seiten der Tagebücher Thomas Manns (ich weiss, ich habe sehr, sehr lange gebraucht für diese Lektüre, hatte aber leider wirklich nicht mehr Zeit und Kraft), werde dann aber zu Marcel Prousts „A la recherche du temps perdu“ zurückkehren, genauer, den Band „Sodome et Gommorhe“ und die folgenden lesen. Wenn ich daneben noch irgendwie dazu komme, werde ich mich auch dem Buch „Die Zukunft hat Zeit“ von Louis Althusser (leider habe ich nur die deutsche Überstzung, statt des französischen Originals) widmen.
    Hin und wieder möchte ich aber eben auch in diesem Forum vorbeischauen und sehen, was da so getrieben wird und ob ich auch meinen (vielleicht provozierenden) Senf dazugeben kann.


    Es freut sich auf intensiveren Gedankenaustausch
    Alpha

    Guten Tag miteinader, da bin ich eine Verriss-Diskussion geplatzt, tut mir leid, wenn ich da auch meinen Senf dazugeben möchte:


    Ad Bertold Brecht:
    Seine Poesie interessiert mich so wenig wie irgendeine andere Poesie auch, aber die Geschichten und vor allem die Theaterstücke schätze ich sehr. Die Stücke sprühen von einem bitter-bösen Sarkasmus, den ich liebe, einer Zeitkritik die nur zu verständlich ist und einem Idealismus, der lobenswert sein mag. Bercht war kein Arbeiterdichter, nein, beileibe nicht, er liebe das Leben auch zu sehr um ein ausgemergelter Idealist zu sein, aber er setzte seine scharfe Zunge ein. Ja, natürlich, die Zeit des Proletariats ist vorbei, der Arbeiter im eigentlichen Sinne des Wortes ist nur noch ein rares Exemplar in unserer Gesellschaft, man kennt ihn kaum noch. Aber damit ist noch nicht gesagt, dass das Problem unserer Gesellschaft gelöst ist: sehr egalitär ist sie noch immer nicht, wird sie wohl auch nie sein, aber ein schöner Traum ist es dennoch.


    Ad Thomas Mann:
    Wie üblich lege ich auch hier ein gutes Wort für diesen grossen Dichter ein:
    Erstens: Thomas Mann sah sich immer als ein Kind des bürgerlichen Zeitalters und etwas zu spät geboren, er fühlte sich nicht in der Welt des Proletariers, sondern in jener des Grossbürgers zu Hause, der sich keine Sorgen über das materielle Überleben zu machen braucht, sondern von seinem Vermögen lebt. Mann verkehrte auch ziemlich ausschliesslich in solchen Gesellschaftsschichten, natürlich auch mit dem Bildungsbürgertum, aber Arbeiter kannte er schlicht und einfach fast nicht, weshalb sie für Ihn auch nicht ein wirkliches Thema waren.
    Zweitens: Mann war lange Zeit bestrebt, die Politik nicht in seine Literatur einfliessen zu lassen und konnte seinen Bruder Heinrich überhaupt nicht verstehen, der nicht der gleichen Auffassung war, ja, es kam zwischen den Brüdern schlussendlich auch wegen politischen Ansichten zu Zwistigkeiten. Man lese dazu „Betrachtungen eines Unpolitischen“. Mann hoffte, der Kunst in einer von der Politik unabhängigen Sphäre huldigen zu können und erst viele Jahre nach dem Zauberberg musste er auf Druck seiner Kinder und der Zeitgeschichte diese Konzeption aufgeben. Doktor Faustus ist das Ergebnis.
    Drittens: Mann war von den Arbeiterkämpfen in München eher bedroht als von ihnen begeistert, sollte er also ein Loblied auf sie singen? – Das wäre noch viel heuchlerischer gewesen als bei Brecht.


    Wenn euch etwas nicht passt, so hängt mich auf, ich bin es mir langsam gewohnt. :winken:



    p. S. Jana, ich begehe die Frechheit einen Satz aus einem anderen Brecht – Beitrag von dir zu zitieren und zu verreissen: „Brecht selbst arbeitete gerne im Kollektiv, mit mehreren Menschen zusammen.“ Oh ja, man sagt aber, dass er die Ideen der anderen sich selbst zuschrieb und seine MitkünstlerINNEN eher ausnutzte als förderte, aber dies nur nebenbei und ich bin schliesslich auch nicht dabei gewesen...

    Hallo zusammen:
    Leider fehlt mir in letzter Zeit die Musse, so richtig viel zu lesen, aber die Lektüre begleitet mich natürlich schon noch immer durch mein Leben, momentan wären es vier Bücher, die ich je nach Müdigkeitsgrad und Laune lese:


    Philipp Tingler „Ich bin ein Profi“ für die ganz müden Momente, solchen Quatsch vertrage ich nicht bei vollem Bewusstsein. :rollen:


    Johann – Heinrich Jung-Stilling „Lebensgeschichte“ für Lust nach guter alt-deutscher Literatur


    Marcel Proust „A l’ombre des jeunes filles en fleurs“ für die Wochenende und Zeiten überschüssiger Energie.


    Thomas Mann „Tagebuch 1950“ für bei Ermüdung nach Proust. :redface:



    So sieht das bei mir aus, etwas wirr, aber recht ausgewogen, finde ich.

    Hallo alle zusammen
    Tut mir leid, dass ich erst jetzt auf den Sturm der Entrüstungen antworte.
    Erstens: Ja, es ist wahr, ich habe von Hesse nur „Narciss und Goldmund“ und „Steppenwolf“ gelesen, nachher hatte ich genug, vielleicht hatte ich Pech damit.
    Zweitens: Wenn ich spitzfindig sein wollte, so könnte ich behaupten, ich hätte nie geschrieben, Hesse sei schwul gewesen, denn ich habe von „der“ und nicht von „seiner“ Homosexualität geschrieben.
    Drittens: Ich bin sehr verwundert, eine solche Welle der heftigsten Reaktionen ausgelöst zu haben, war ja vielleicht tatsächlich nur ein interpretatorischer Missgriff auf Grund der zufälligen Lektüre. Wieso so heftig?
    Viertens: Der Vorwurf, dass ich Proust lesen werde weise ich zurück als unsinnig; zwar weiss ich noch nicht, was mich bei Proust erwaretet, aber wenn man bedenkt, dass ich Mann so zusagen von a-z gelesen habe (Notzibücher, Briefe und einige Essays fehlen), also auch das Tagebuch, so sollte jedem klar werden, dass ich nicht grundsätzlich jedes Buch sofort in den Kübel schmeisse, nur weil irgendwo es ein bischen homo-/bisexuel zu und hergeht. Ich habe auch geschrieben, es sei ein Detail, wie der geneigte Leser bemerkt haben sollte. Ich erwarte, dass für Proust das gleiche wie für Mann gilt: Die Sprache nimmt eine so wichtige Stellung ein, dass so ein Detail nicht die Lektüre vermiesen kann.
    Fünftes: Habe nichts von Homophobie geschrieben, nur von Unverständnis.
    Sechstens: Provoziere gern, war mir auch bewusst, dass es heftige Entgegnungen geben könnte, aber gerade so und (mit Ausnahme von Hafis) so geschlossen...
    Siebtens: Wollte keinen Hesse Fan beleidigen, entschuldige mich für meine, vielleicht übereilte und ungenaue, Äusserung.
    Sieben ist eine schöne Zahl, belassen wir es dabei.
    Lasst euch keine grauen Haare wachsen, nur weil ein kleiner Besserwisser irgendeine Bemerkung fallen lässt. Ereifert euch nicht über Nichtigkeiten, es ist schade um die Energie. Der Ton? – Bitte immer recht freundlich lächeln, lieber als Gehässigkeiten sind mir sarkastische Bemerkungen.


    Zum Thema: Findet ihr es schlimm, dass Mann Personen „porträtierte“? – Ich nicht, er arbeitete einfach mit lebendigem Material, statt mit totem, er brauchte diese „Porträts“ für die Wirkung. Die Wirkung ist hervorragend - was wären seine Bücher ohne die kleinen Anektoten, die aus dem Leben gegriffen sind? – Immer noch viel, aber weniger. Der Zweck heiligt die Mittel (auch nicht immer, aber hier finde ich schon). Wie ich selbst reagiert hätte, kann ich mir nicht vorstellen. Mann sieht sich als gewaltiger Humorist? – Ihr ihn auch? Hesse als Humorist? – Wohl kaum, wenn ich mir dieses Urteil erlauben darf (habe mir schon einmal den Mund mit einer Bemerkung über Hesse verbrannt, sollte es also in Zukunft besser sein lassen), beschwehrt euch andernfalls nur wieder, dann wird euch nicht langweilig...
    Lesen, lesen, lesen, nicht denken, denken gefährdet die Gesundheit. „A gramma is better than a damm.“ Daran halte ich mich immer recht fleissig, daher die anfechtbaren Urteile.


    Alpha


    p.s. Danke Hafis für die Recherche!!!

    Hallo zusammen,
    da muss ich denn schon noch ein gutes Wort für Mann einlegen! Hesse gefällt mir so gut wie gar nicht. Sein Stil ist mir nicht bekömmlich, nur seine Phantasie ist bewundernswert (Steppenwolf) aber z. B. "Narciss und Goldmund" finde ich schrecklich. Mir kommt es so vor, als ob bei Hesse die Homosexualität im Werk noch deutlichere Spuren hinterlassen hat als bei Mann, und das gefällt mir nicht, kann Homosexuellen nicht verstehen. Das als Detail. Mann ist viel durchdachter, viel handwerklicher, viel geschickter und künstlicher, künstlerischer. Hesse wirkt stellenweise unausgereift, finde ich. Zudem empfinde ich Mann als den besseren Psychologen, aber das mag persönliches Urteil sein.
    Kommt mir nicht mit Hesse, bitte!!!!
    Thomas Mann schrieb hervorragend und das ist, was zählt! Hesse ist wird für meinen Geschmack überbewertet.
    Gruss von alpha


    p.S. muss zugeben, dass ich von Mann ziemlich alles, von Hesse nur wenig gelesen habe...

    Hallo zusammen!
    Es ist höchst selten, dass ich Bücher nicht zu Ende lese, aber jetzt hatte ich gerade zwei solche Fälle in den letzten zwei Monaten: "Downingstreet No. 10" von Thatcher und "Freiheit" von Martin L. King.
    Ersteres weil zu rechts, zweiteres weil schlechte Übersetztung und für meinen Geschmack zu wenig aktuell....
    Gruss alpha

    Hallo Daniela,
    es würde mich sehr freuen, wenn wir unsere Erfahrungen über die Proust Lektüre austauschen würden. Ich lese die französische Fassung, in der „folio classique“ Ausgabe und du? Wann genau ich mit der Lektüre beginnen werde, weiss ich noch nicht, es wird aber wohl auch eher Ende Januar werden, so wie ich es im Moment einschätze, denn zuerst möchte ich noch zwei Romane der „Herzogin von Assy“ (von Heinrich Mann) lesen und allenfalls sonst noch ein paar kleinere Dinge, aber das weiss ich noch nicht so genau.
    Wir werden uns also noch weiteres zu berichten haben.
    Grüsse
    alpha

    Hallo zusammen,
    nun habe ich endlich auch die Zeit gefunden zu Dante. Stecke gerade mitten im Fegefeuer.
    Ich verfolge eure Diskussion nur von weitem, bzw lese nicht alles, weiss eigentlich nicht wieseo.
    Was ich sagen möchte: Ich persönlich lese das Werk als ästhetisch bewundernswertes Stück der abendländischen Kultur. Ich habe aber nicht den Anspruch, jedes Detail zu verstehen, ja, eigentlich geht es mir nur um den Eindruck, die Art der Vision, denn ich zweifle, dass wir, die wir so viele Jahre nach Dante geboren wurden, das Werk noch „richtig“ (der Intention des Autors nach) verstehen können, auch mit sehr dicken Kommentaren nicht. Seine Welt ist uns fremd, glaube ich. Aber wir können seine künstlerische und kreative Leistung würdigen und das versuche ich auch mit bestem Wissen und Gewissen.
    Es ist eines der wenigen Bücher, bei denen ich mir vorstellen kann, dass eine mehrmalige Lektüre tatsächlich tiefgreiffend neue Erkenntnisse bringen würde, weshalb ich denke, dass ich es in einigen Jahren bis Jahrzehnten wieder einmal lesen werde. Jetzt begnüge ich mich damit, es zu bewundern und zu geniessen.
    Dies alles soll nicht heissen, dass es keinen Sinn hat, sich über die Bedeutung Gedanken zu machen, denn das ist auch immer sehr interessant. Aber, wie irgendjemand in einem Kafkaforum geschrieben hat: muss denn alles etwas bedeuten? – Kann es nicht auch zufällig weisser Marmor sein? – Natürlich kann man in jedes Detail etwas hineininterpretieren, das ist auch eine sehr kreative Tätigkeit und deshalb unterhaltend, aber zu meinen, das sei nun die Absicht, die der Autor gehegt hat, das meine ich, ist etwas zweifelhaft.
    Nochmals, ich will euch nicht entmutigen, nur eure Zweifel möchte ich schüren an all den gelehrten Kommentaren.
    Gruss alpha

    Hallo Hubert
    1. Pfefferland liegt im Herzen Europas, im Land der Geldwäscherei und des internationalen Waffenhandels (nicht weitersagen, das ist nicht offiziell). Genug. Pfefferland ist nur ein Synonym für meinen Wohnort. Alpha wohnt im Pfefferland. Wer hinter alpha steckt, wohnt in einem normalen Ort, den zu nennen er unnötig findet.
    2. Ja, ich hätte schon Lust zum gemeinsamen Lesen (wollte ja Dante mit euch lesen, ihr habt aber zu früh angefangen, werde mich jetzt dann aber dennoch an der Diskussion beteiligen.). Aber: den Simplicissimus habe ich in diesem Sommer eben gelesen (mit sehr viel Freude und Bewunderung, wie ich zugebe). Den Don Quichotte, den ich mit der Zeit auch mal lesen möchte, habt ihr schon gelesen und ob sich bald (denn ich warte nicht lange) eine Gemeinschaft für „A la recherche du temps perdu“ findet, daran zweifle ich noch.
    Gruss alpha

    Hallo zusammen,
    meinen letzten Beitrag schrieb ich zwar schon vor längerer zeit, aber vorgestellt habe ich mich noch immer nicht. Dies möchte ich also hiermit nachholen.
    Ich bin alpha, wer genau wissen möchte, was dies bedeutet, lese „Brave New World“ von Aldous Huxley. Kurz zusammengefasst: Ich bin jung (alphas sind immer jung, das Leben lang), gebildet und aufs äusserste konditioniert und dennoch meiner Generation, meiner Gesellschaft und meiner Rolle als Teil der Intelligenz oder wie man dem auch immer sagen möchte, verhaftet (nach H. Böll). Zusätzlich bin ich männlich von Geschlecht und deshalb, wie ich eben gelernt habe, schwerstbeschädigt (nach Otto F. Walter): Rollenzwang durch das Bild, das sich unsere Gesellschaft vom Mann gemacht hat. Eine der Folgen davon ist eine latente Angst vor fas allem. Aber dies sind Allgemeinheiten, die vielleicht nicht in eine Vorstellung gehören. Was gehört denn hierhin? Vielleicht, dass ich schon seit langem (trotz meines zarten Alters) sehr viel lese. Mit Vorliebe Romane, aber auch Sachbücher (wie „Archipel GULAG“ von A. Solschenizyn, „Kommunismus als Realität“ von A. Sinowjew, Memoiren etc.), Briefe, Tagebücher, wenige Kurzgeschichten und Theater. Eine Eigenheit von mir: Lyrik sagt mir nichts, gar nichts.
    Autoren, von denen ich viel bis alles gelesen habe: Thomas Mann, Franz Kafka, Heinrich Böll, Adolf Muschg, Friedrich Dürrenmatt, Otto F. Walter.
    Manchmal lese ich auch Schund, z. B. Thriller.
    Was gibt es sonst noch zu sagen? Dass ich progressiv eingestellt bin, mich in der Politik links positioniere, ohne kommunistisch zu sein, eher etwas utopisch, aber noch so, dass ich es merke. Ich bin absoluter Pazifist und lehne jegliche Gewalt ab (physische, psychische, strukturelle) ohne aber ein Rezept zu wissen, wie eine gewaltlose Gesellschaft aufgebaut werden müsste und überzeugt dass nur Abwarten hilft, denn eine Gesellschaft lässt sich nicht nach einer Idee so verändern, wie man das möchte. Weder Minderheiten noch Mehrheiten können das Gesellschaftssystem wählen. Des weiteren bin ich davon überzeugt, dass unsere demokratischen Systeme nicht funktionieren, da die Mehrheit falsche Entscheide fällt, teils fremdverschuldet, teils selbstverschuldet.
    Noch etwas? – Vielleicht, dass ich die französische Sprache verehre, sei es Sartre, Camus, Houellebecq, Montesquieu oder ein anderer. In kürze habe ich vor, Marcel Proust kennen zu lernen: „A la recherche du temps perdu“ steht schon bereit.
    Noch mehr? Vielleicht ist meine Vorliebe für Ironie, Sarkasmus, eine gepflegte, um nicht zu sagen künstlich-künstlerisch-kunsthandwerkliche Sprache sowie Gesellschaftskritik (von links gegen rechts oder von links gegen links) noch zu erwähnen.
    Was bliebe zu sagen übrig? Ich weiss nichts mehr, beantworte aber gerne Fragen oder nehme an Diskussionen teil
    Grüsse alpha

    Habe ein schönes Zitat dazu gefunden:
    „[...] Anderereseits bekennt sich aber der Staat für seine überpersönliche Person selbst auf das nackteste zu dem Grundsatz, dass man rauben, morden und betrügen dürfe, so daraus Macht, Zivilisation und Glanz entstehe. Ich behaupte natürlich nicht, dass alles das auch theoretisch anerkannt werde, es ist theoretisch vielmehr ganz unklar. Aber ich habe dir damit die allergewöhnlichsten Tatsachen mitgeteilt. Die moralische Argumentation ist daneben nur ein Mittel zum Zweck mehr, ein Kampfmittel, von dem man ungefähr ebenso Gebrauch macht wie von der Lüge. So sieht die von Männern geschaffene Welt aus, und ich würde eine Frau sein wollen, wenn nicht – die Frauen die Männer liebten! [...]“ :redface:
    Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften

    Hallo Harald,
    ja, klar braucht es im jetztigen Stadium noch Männer und deine Beispiele aus dem technischen Bereich sind völlig in Ordnung. Auch bei Houellebecq ist es der Mann, der die Gentechnik weiterentwickelt, ja, Djerzinski selbst ist es, der die Grundlage für eine Welt ohne Männer schafft. Auch hier die Frage, wäre dies eine gute Entwicklung? – Es stellt sich ein sehr schwieriges Problem, das im Prinzip nicht von den Männern gelöst werden kann (wenn das, was die Männer wollen schlecht ist und sie wollen sich abschaffen so...) Nun ja, ein unlösbares Problem. Natürlich stellt es sich immer: wie kann man wissen, ob das, was man anstrebt gute oder schlechte Folgen haben wird? Ist Albert Einstein ein Verbrecher, da er die Grundlage für die Atombombe schuf, oder ein Förderer des Wohlstands, da er die AKWs ermöglichte? – Weder noch, er ist bestimmt in erster Linie ein Genie, das mit äusserstem Geschick die Forschung weiter brachte.
    Du hast angetönt, dass die Männer verweiblichen. Vielleicht kommt es daher, dass vor allem junge Männer Gewaltverbrechen begehen (was du auch ansprichst), da sie sich und der Umwelt beweisen wollen, dass sie richtige Männer sind (der Beweis scheitert dann leider und zieht erst noch üble Konsequenzen nach sich), zu denen Gewalt historisch gesehen dazu gehört. Denn, so muss man sich fragen, was ist am Mann für die Frau attraktiv, wenn nicht seine Männlichkeit? – Ein neuer, Themenkreis, den ich mich nicht getraue anzuschneiden.
    Verallgemeinerungen sind nie gut, das ist völlig richtig. Dass die Frauen tendenziell besser sind als die Männer mag sein, aber, und das beschäftigt mich auch sehr, was geschieht, wenn sie mehr Macht hätten, mehr Verantwortung etc.? – Besteht nicht die Gefahr, dass auch die Frauen, wie die Männer, von der Macht korrumpiert werden und sich dann gar nichts bessern würde? Könnte es nicht geschehen, dass die Frauen „vermännlicht“ werden? Dies würde zu der Auffassung führen, dass es gar keine so grosse Rolle spielt, ob den Frauen oder den Männern die Entscheidunggewalt obliegt. Ich neige ein wenig zu dieser Auffssung bzw. würde meinen, dass ein Miteinander die besten Resultate erziehlen würde. Frauen wie Männer würden dann ihre vorteilhaften Eigenschaften einbringen. Dies verlangt allerdings von den Männern die Einsicht, dass sie nicht alles besser wissen und auch nicht immer rollenführend sein können, sie müssten ihre Grenzen erkennen oder, was besser wäre, die Frauen müssten den Männern die Grenzen aufzeigen. Dies alles sind natürlich völlig theoretische Gedanken, denn nur die zukünftige Entwicklung kann zeigen, was welche Folgen hat. Der Mensch kann das Gesellschaftssystem nicht im Hau-Ruck-Verfahren ändern. Nur steter Tropfen höhlt den Stein. Jeder muss bei sich ansetzen und versuchen sein Teil für eine bessere Welt beizutragen.
    etc. etc.
    Gruss alpha


    p. s. Mein Beitrag scheint etwas verworren, es gelingt mir momentan leider nicht, meine Gedanken in eine verständlichere Form zu bringen. :sauer:

    Hallo Zusammen
    Ich möchte mit dieser Diskussion das Forum wieder mit etwas Interessanterem beschäftigen als mit der Frage nach Druckqualität und ob diese eine Rolle spielt, obwohl auch dies eine wichtige Frage ist. Ich möchte niemanden beleidigen.
    Ich stelle folgendes Zitat in den Raum :
    Zitat aus Michel Houellebecq : « Les particules élémentaires »
    « Trent ans plus tard, il [Michel Djerzinski] ne pouvait une fois de plus qu’aboutir à la même conclusion: décidément, les femmes étaient meilleures que les hommes. Elles étaient plus caressantes, plus aimantes, plus compatissantes et plus douces; moins portées à la violence, à l’égoïsme, à l’affirmation de soi, à la cruauté. Elles étaient en outre plus raisonnables, plus intelligentes et plus travailleuses. Au fond, se demandait Michel en observant les mouvements du soleil sur les rideaux, à quoi servaient les hommes? Il est possibles qu’à des époques antérieures, où les ours étaient nombreux, la virilité ait pu jouer un rôle spécifique et irremplaçable ; mais depuis quelques siècles, les hommes ne servaient visiblement à peu près à rien. [...] Un monde composé de femmes serait à tous points de vue infiniment supérieure; il évoluerait plus lentement, mais avec régularité, sans retours en arrière et sans remises en cause néfastes, vers un état de bonheur commun. »
    Frei übersetzt (die Übersetzung weißt sicherlich einige Mängel auf, aber in etwa sollte sie schon stimmen): « Dreissig Jahre später konnte Michel Djerzinski wieder einmal zu keiner anderen Schluss kommen : die Frauen waren entschieden besser als die Männer. Sie waren schmeichelhafter, liebevoller, teilnahmsvoller und sanfter ; weniger zur Gewalt, zum Egoismus, zur Selbstbestätigung und zur Grausamkeit geneigt. Ausserdem waren sie überlegter, intelligenter und fleissiger. Im Grunde genommen fragte sich Michel, die Sonne auf dem Vorhang beobachtende, wozu dienen die Männer ? Es ist möglich, dass in vergangenen Zeiten, als die Bären zahlreich waren, die Männlichkeit eine besondere und unersätzliche Rolle spielte, aber seit einigen Jahrhunderten dienten die Männer offensichtlich zu ziemlich nichts mehr. […] Eine Welt aus Frauen wäre von allen Standpunkten aus unendlich überlegen, sie würde sich weniger schnell, aber mit Regelmässigkeit, ohne unheilvolle Rückkehr und Rückschläge zu einem Zustand des allgemeinen Glücks weiterentwickeln. »


    Was antwortet ihr auf die Frage, ob die Welt besser wäre, wenn es nur Frauen gäbe ? Sind die Frauen wirklich besser als die Männer ? Zu was dienen eigentlich die Männer ? Oder etwas abgeschwächt : müssten die Frauen nicht mehr Gewicht bekommen in unserer Gesellschaft, der Organisation der Gesellschaft, sprich der Politik ? Michael Moore, der Autor von « Stupid White Men » forderte die Männer auf, den Frauen die Politik zu überlassen, aus ähnlichen gründen, wie Houellebecq anführt.
    Mir ist bewusst, dass es ein relativ heikles Thema ist und provozierend wirken kann, mal sehen, was daraus wird. :breitgrins:
    Gruss alpha

    Hallo Enderlin / Gantenbein
    Ja, ja, „Mein Name sei Gantenbein“ ist einfach ein geniales Buch, da muss ich dir beipflichten. Hat mir auch ausgezeichnet gefallen. Ansonsten kann ich noch die Tagebücher Frischs sehr empfehlen, da sie auch etwas ähnliches wie einen Querschnitt durch sein Schaffen bieten.
    Zu Böll möchte ich „Frauen vor Flusslandschaft“ allen ans Herz legen, aber auch „Fürsorgliche Belagerung“ ist ausgezeichnet „Gruppenbild mit Dame“ wurde zwar vom Nobelpreis gekrönt (wenn ich mich richtig erinnere), gefiel mir aber persönlich nicht extrem gut, da der Erzähler versucht, objektiv zu schreiben, es aber je länger je weniger ist, es auch gar nicht sein kann, übrigens bin ich grundsätzlich gegen „neutrale“ Erzählperspektiven; besonders missglückt ist „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“.
    Dürrenmatt ist grossartige Unterhaltung, die noch einen etwas tieferen Sinn hat, zudem ist er sehr zeitgebunden, wie mir scheint. Eindeutige Wertungen innerhalb seines Werks möchte ich nicht vornehmen, da die Lektüre schon viele Jahre zurückliegt, und mir nicht eines besonders im Sinn geblieben ist, sondern ein Gesamteindruck, der positiv ist, besonders auch die Romane sind sehr eindrücklich.
    Gruss alpha