Beiträge von alpha

    Hallo Roquairol,


    irgendwie fühle ich mich von deiner Frage angesprochen, bisher fanden sich ja nicht allzuviele andere, denen es ähnlich geht mit Lyrik, wie mir.
    Nun, Musik ist ein sehr, sehr breites Feld! - Da gibt es bekanntlich von klassischer Musik über Jazz bis Techno und Rap sehr, sehr grosse Unterschiede. Die Frage kann ich also nicht wirklich pauschal beantworten.
    Im allgemeinen jedoch kann ich dennoch einen Trend ausmachen: Musik, die keinen Text hat, der mich als solchen interessiert, höre ich nie um ihretwillen, ausgenommen soloche, die ganz besondere Effekte beinhalten, die ich also technisch interessant finde. Aber so ein Konzert höre ich nie freiwillig. Als Hintergrund-Kulissengeräusch wiederum ist mir solche Musik sehr lieb; Opern mag ich gar nicht, diese Stimmen irritieren mein Gehör zu sehr: Entweder ich will einen Text hören, den man verstehen kann, oder dann keinen, nicht so bis zur halben Unkenntlichkeit verzerrte Klänge. Klaviermusik finde ich, im Gegensatz zu Synphonien oder anderen orchestrierten Werken, grundsätzlich langweilig und mit Jazz kann ich meist auch nicht viel anfangen; um es gleich gesagt zu haben, weder Volksmusik, noch Country noch Rap mag ich.
    Ich hoffe, deine Neugier gestillt zu haben, wenn du Schlüsse daraus ziehen kannst, teile sie mir bitte mit!


    Es grüsst
    alpha

    Hallo zusammen,


    Zitat von "Zola"


    Ich frage mich nur, weshalb Thomas Mann Zeitblom als Katholiken wählte, bisher ist mir der Grund hierfür noch nicht klar geworden.


    Zeitblom als Katholik, ist das nicht auch ein Teil des gegensatzes zu Adrian? - Ich bin mir nicht mehr ganz sicher ob Adrian wirklich reformiert war, habe das Buch vor einiger Zeit gelesen, aber zumindest im Auftreten und vom Gedankengut her, ist ja Adrian ganz bestimmt kein Katholik, sondern reformiert. Und dann war Thomas Mann zwar reformiert aufgewachsen und erzogen worden, hatte jedoch auch Affinitäten zu der katholischen Kirchen. Die Begegnung mit dem Papst zum Beispiel hat ihn zu tiefst bewegt und der Roman "Der Erwählte" handelt ja auch in diesem Kreis. Zudem ist Zeitblom in München glaubwürdiger als Katholik als als reformierter, finde ich


    Es grüsst
    alpha

    Hallo zusammen
    Hallo Gitta,


    Zuerst zum Schach spielen: Es hat wahrscheinlich schon einige Qualtäten einer Sportart, jedoch fehlt das Hauptcharakteristikum, welches für mich den Sport ausmacht, nämlich die körperliche Betätigung. Ich selber spiele nur sehr, sehr gelegentlich Schach, also fehlt es mir an Erfahrung, welche meiner Meinung nach sehr wichtig ist bei diesem Spiel. Nur weil es auch müde macht, ist es für mich noch kein Sport: Arbeiten macht auch müde...


    Zitat von "Gitta"


    Im Ernst: Nach einer Stunde Sport ist mein Gehirn wieder für fünf Stunden Denken durchlüftet. Ohne sind's nur vier. :winken:


    Oh, da ziehe ich erst mal den Hut: Ich sehe mich höchst selten in der Lage schon nur vier Stunden am Stück zu denken, also wirklich angestrengt, von fünf ganz zu schweigen. Allerding ist es meist auch nicht notwendig, länger als zwei-drei Stunden ohne Unterbruch zu denken... Aber, wie ich bereits geschrieben habe, in kleinen Dosen finde ich ja Sport auch ganz praktisch; wenn man ihn nicht exessiv ausübt, sondern irgendwie "gemütlich", so lässt sich dabei sogar gleichzeitg denken und das Gehirn durchlüften, was ich ganz besonders schätze; dabei denke ich z. B. an Velofahren. Aber wenn Sport zu einer Sucht wird, dann wird es bedenklich, wie jede Sucht, deshalb sollte man präventiv nicht zu viel Sport treiben. :smile:


    Das Gedicht ist ja lustig! - Beschreibt die Wirklichkeit ziemlich gut!


    Es grüsst
    alpha

    Hallo Titania,


    Zitat von "Titania"


    Das dumme am Sport ist , das es kein Entkommen gibt , wenn man einmal im ''Teufelskreis des Bewegenmüssens '' gefangen ist- ich beispielsweise habe mit depressiven Phasen (Kein Scherz!) , sollzte ich mein Sportpensum nicht erfüllen. Verflixt und zugenäht aber auch!


    nun, das tut mir natürlich leid für dich, dass es schon so weit steht! - Habe es nie so weit kommen lassen, habe mich immer an die kleinen Dosen gehalten, dies bekam mir irgendwie besser... Vielleicht solltest du eine langsame Entziehungskur durchmachen :breitgrins: Denn du bist noch jung und die Aussicht, dein Leben lang jeden Tag zwei Stunden Sport treiben zu müssen, schreckt dich dies nicht ab?


    Es grüsst
    alpha



    p.S. Sich Wissen anzufressen ist guuut. Im Gegensatz zu Spot praktiziere ich diese Disziplin auch :smile: Wofür es gut ist, ist eine andere Frage...

    Hallo Hubert,
    was mich besonders gestört hat an der Frage war das "Kurz und gut" welches für mich nicht aus dem Kontext gerechtfertigt ist und im Zusammenhang mit einer solchen Frage mir völlig unpassend scheint.
    Natürlich kann man sich Gedanken darüber machen, was Schönheit eigentlich sei, aber eine allgemeingültige umfassende Definition, kann man (und auch nicht Kant) meiner Meinung nach nicht geben, es sei denn, man biegt sich die Begriffe so weit zurecht, dass sie so schwammig werden, bis alle ihre Gedanken, ihre Meinungen und Empfindungen hineinlesen können, schon das wäre eine grosse Leistung.

    Zitat von "rezk"

    ich habe im netz eine "einigermaßen" seriöse zusammenfassung von kritik der urteilskraft gesehen, die u.a. zeigt, dass "schönheit" doch nicht unbedingt subjektiv ist.

    Wenn ich den Text richtig gelesen habe, sagt aber Kant, dass das die Zuordnung des Artibuts "schön" subjektiv ist, jedoch allgemeingültig sei, da alle Individuen zum gleichen Urteil kommen können. Schönheit bleibt also bei Kant auch subjektiv und ist nicht in dem Sinn absolut und von der Natur gegeben. Weshalb er davon ausgeht, dass die Individuen kein Interesse an der Existenz schöner Dinge (oder eben "Gegenstände") haben sollten, ist mir unverständlich, aber dies hiesse ja, die Grundlagen des Gebäudes anzugreifen...


    sandhofer
    tut mir leid, dich ins Stottern gebracht zu haben, war nicht meine Absicht. Ich dachte mir schon, dass deine Antwort ungefähr so begründet sein müsse und amüsierte mich auch über die Beitragsabfolge, konnte mir nur eine lakonische Bemerkung nicht verkneifen...


    Es grüsst
    alpha

    Hallo zusammen,
    die beiden bisherigen Antworten sagen mir persönlich nichts, weshalb ich auch nicht darüber urteilen kann, ob sie die gestellten Fragen beantworten können.
    Die eine Frage ist ganz bestimmt falsch gestellt:

    Zitat

    Kurz und gut: Was ist Schönheit?


    Eine Definition der Schönheit ist unmöglich, sie ist höchst subjektiv. Was es nun ausmacht, dass man von einem Buch sagt, es sei schön, ist ebenso subjektiv. Ich für mich finde die Schönheit der Bücher in den dargestellten Charakteren sowie in der Sprache. Die geschilderten Schicksale würde ich in den meisten Fällen nicht als schön bezeichnen, aber als lesenwert! Natürlich gibt es Bücher, bei denen die behandelten Themen, wenn man so sagen darf, das wichtigste, bzw. interessanteste sind, aber interessant hat nichts mit Schönheit zu tun, finde ich.


    Es grüsst
    alpha

    Hallo Leila,
    ja, jetzt verstehe ich dich vollkommen! Nur: "Der Zauberberg" ist ja schon auch irgendwie charakteristisch für jene Zeit, zumindest für die Welt der Sanatorien bestimmt!
    Zeitdokumente interessieren dich? - Dann bist du wohl auch von Heinrich Mann begeistert oder liege ich da völlig falsch, da ich mich zu wenig um den historischen Hintergrund kümmere?
    Es grüsst
    alpha

    Zitat von "Jaqui"

    Bei mir stapeln sich leider auch die Tageszeitungen zu Hause. Daher habe ich die Montag Ausgabe noch gar nicht gelesen, werde da mal einen Blick rein werfen.


    Kann ich gut verstehen: Weshalb auch das Geschreibsel lesen? - Man wird sich auch umbringen, ohne dass wir dem weitere Aufmerksamkeit schenken! - Zynisch, ich weiss und manchmal, ganz, ganz selten, soll die Weltöffentlichkeit ja wirklich auch ein Greuel durch ein anderes, manchmal sogar kleineres ersetzt haben, sagt man.


    Es grüsst
    alpha

    Zitat von "finsbury"


    wenn du dir das nicht vorstellen kannst, dann lies mal aus Prousts "Suche...." den Band "Die Entflohene". Da beklagt sich der Ich-Erzähler mehrere hundert Seiten lang über das Gefühl des Verlassenseins, der verratenen Liebe usw.
    Ich habe mich da etwas hindurchgequält, weil diese Thematik mich nicht sonderlich anspricht, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass Menschen, bei denen Lebensfragen im Mittelpunkt stehen, die mit Prousts Thema korrespondieren, höchsten Gewinn aus diesen Seiten ziehen und kein Wort davon überflüssig finden.


    Hallo finsbury,
    danke, für den Hinweis auf Proust, habe ihn vor einem Jahr gelesen. Ein gutes Werk, wunderschön, aber Albertine disparue (müsste "Die Entflohene" sein oder?) ein Gedicht? - Nun ja, die Sprache ist schön wie ein Gedicht, aber daran darf man die Lyrik ja auch wieder nicht aufhängen! - Nebenbei: Ich fand, Marcel würde eigentlich ziemlich viel erzählen, schon nur, weil der Zeitpunkt, zu dem er es erzählt Jahre später ist. Oder sollten mich meine Französischkenntnisse im Stich gelassen haben? - Ist es nicht eine Erzählung? - Interessant? - Weniger, fand ich auch.


    Es grüsst
    alpha

    Zitat von "Leila Parker"


    Aber "Königliche Hoheit" und "Lotte in Weimar" habe ich stets den Vorzug gegeben.


    Hallo Leila,


    da musst du mir weiterhelfen: Worin liegen deiner Meinung nach die Vorzüge von "Lotte in Weimar"? - Eines der einzigen Bücher von T. Mann, die ich nicht eigentlich mag. Diese Begegung, dieser Goethe - vielleicht bin ich auch nur zu jung und unerfahren.


    Gruss
    alpha

    Hallo Raphaela,

    Zitat

    [Hier wäre ein kurzer Applaus angebracht]


    :klatschen:

    Zitat von "Titania"


    Ich , im 'wirklichen Leben' Raphaela , bin 14 Jahre alt , besuche ein Gymnasium nahe Wien , bringe leidenschaftlich gerne Buchstaben zu Papier, liebe die deutsche Sprache, hege eine gewisse Leidenschaft für Journalismus (Wobei diese SEHR gewiss sehr groß ist), kann ohne mindestens zehn Sportstunden pro Woche nicht leben, interessiere mich brennend für Mathematik und Philosophie, bin quasi kaffeeabhängig, liebe Virginia Woolf und Shakespeare, gerate alle zehn Minutehn in unnachahmliche Euphorie über Kleinigkeiten, verehre den Sarkasmus mehr als alles andere und habe dieses Forum durch pure Absicht gefunden.


    Für was soll den der Sport gut sein? - Zum Gehirndurchlüften, damit es wieder vollgepfropft werden kann? Sport ist Mord, pflegt man zu sagen - und "man" hat "recht". Ist die Zeit nicht zu kostbar, um Sport zu treiben? - Und wenn, dann nur in homöopatischen Dosen!
    Sonst: Respekt! - Keep reading!


    Gruss
    alpha


    Jawohl, so ist es; jetzt mal auszugsweise sehen, was Wikipedia meint:


    Zitat von "de.wikipedia.org"

    Der Begriff [Lyrik] ist relativ unbestimmt und wird oft synonym zu Poesie (griechisch ποίηση - die Dichtung) verwendet. [...] Lyrische Texte werden auch als Gedichte bezeichnet. Sie unterscheiden sich von der Prosa durch ihre gebundene Form (Vers, Metrik, Strophenbau). Die Versform allein kann aber nicht ausschlaggebendes Kriterium sein, da die Versform auch in epischen und dramatischen Texten vorkommt. Die gebundene Form verliert im Laufe der Gattungsgeschichte, vor allem im 20. Jahrhundert, ihre Bedeutung, so dass sich Lyrik heute nur noch selten über die metrische Form definiert.


    Damit dass Prosa und Epik nicht Synonyme sind, sind wir wohl alle einverstanden.


    Wenn sogar in Wikipedia steht, dass der Begriff Lyrik unbestimmt verwendet wird, so bringt eine Diskussion über den Begriff selbst vielleicht nicht gar zu viel... Mir ging es nicht so sehr um die Definition, als um die Frage, was der fundamentale Unterschied ist - und dieser scheint "im Aussprechen einer Zustandsempfindung" zu liegen. Wenn ich das richtig verstanden habe, so bedeutet das, dass die Lyrik selbst unmittelbarer Ausdruck dieser Empfindungen ist, dürfte man sagen unreflektierter spontaner Ausdruck? - Demnach wäre wieder die Form aus der Definition geflogen. Ist das nun ein Fehler oder nicht? -

    Zitat von "Roquairol"

    Aber wenn dieses Ich eben nicht "erzählt", sondern eine Zustandsempfindung ausspricht, ist es Lyrik. Theoretisch könnte sich das auch über 500 Seiten erstrecken.

    Könnt ihr euch das wirklich vorstellen? - Ich mir nicht! - Was soll das für eine Zustandsempfindung sein, die man über 500 Seiten aussprechen kann? - Es sei denn, das "Ich" findet die richtigen Worte nicht. :breitgrins:
    Oder mir fehlt es an Vorstellungsvermögen.


    Es grüsst
    alpha

    Zitat von "Roquairol"

    ein Zitat aus Wikipedia:


    "Wo uns etwas erzählt wird, da handelt es sich um Epik,
    wo verkleidete Menschen auf einem Schauplatz etwas
    agieren, um Dramatik, und wo ein Zustand empfunden
    und von einem 'Ich' ausgesprochen wird, um Lyrik."
    (W. Kayser, 1948)


    Hallo Roquairol,
    danke für das Zitat, aber ich kann nicht gar zu viel damit anfangen, ist mir eine sehr gute, aber sehr schwammige Definition, denn "wo ein Zustan empfunden und von eimen "Ich" ausgesprochen wird"- Kann das nicht auch auf Prosa zutreffen oder darf man dann Romane, die von einem Ich-Erfzähler erzählt werden und die von einem empfundenen Zustand handeln auch als Lyrik ansehen, "Stiller" von Max Frisch z. B. ein Stück Lyrik? - Ich weiss nicht so recht.
    (A propos: Gibts den Enderlin hier eigentlich noch?)
    Es grüsst alpha

    Hallo zusammen,


    sei ich lese verfolgt mich die Frage, was die Lyrik von der Prosa unterscheidet. Dass es einen fundamentalen Unterschied dazwischen geben muss, steht für mich ausser Zweifel, denn Lyrik kann ich fast gar nicht lesen, während mir das Lesen von Prosa ein echter Genuss sein kann.


    Nun, von mir aus gesehen gibt es eigentlich nur einen einzigen Unterschied zwischen Lyrik und Prosa: die Länge. - Und auch die nur in beschränktem Masse, denn Aphorismen zum Beispiel sind auch kurz und gelten als Prosa, sind mir auch irgendwie zugänglich. Früher gab es noch den Reim und die Metrik. Beides stört mich nicht nachhaltig, es gibt schliesslich auch Theaterstücke mit Reimen und mit einem ebenmässigen Versmass, was mir sogar noch gefällt. Aber heutzutage ist, von einem Laien aus gesehen, die Form der Lyrik vollkommen offen. Jeder der schreibt und nach spätestens sechs oder sieben Worten eine neue Zeile beginnt, hat das Recht, sein Werk ein Gedicht zu nennen, so sehe ich das jedenfalls.
    Wenn ich Gedichte lese, bzw. las (es kam eingentlich nur in der Schule vor), so kommt nach dem Ende immer das "Na und?" - Vielleicht liegt es auch am Inhalt, denn Balladen und die längeren, "sachlichen" Gedichte von Brecht, welche wohl auch zur Lyrik zu zählen sind, können mein Interesse schon eher wecken.
    Natürlich ist es lustig für freudige Interpreten: In jedem Komma, in jedem halben Wort, im Satzbau (den man immer zurechtbiegen muss für Gedichte) kann ein tiefer Sinn gefunden werden, alles verwandelt sich in eine Metapher, nahe- und fernliegende! - Und niemand darf sagen: Nein, das kann man so nicht sehen, das steht aber nicht so drin, das wollte der Autor nicht sagen. Gedichte leiden fast das gleiche Schicksal wie das Werk Kafkas (nur dass er zu viel schrieb, als dass man jeden Komma kommentieren könnte!)


    Da ich bemerkt habe, dass es erstens einige gelahrte Forumsmitglieder, die ihr Leben der Literatur widmen und zweitens, was noch wichtiger ist, auch einige Gedichteliebhaber gibt, bin ich zuversichtlich, zu erfahren, was die Lyrik denn eigentlich ausmacht und worin ihr Wert liegt, den ich nicht finden kann.


    Ich bin offen für Belehrung!


    Es grüsst
    alpha


    p.S. Die einzige Lyriksammlung, die seit langem in meinem Kopf herumgeistert ist "Les fleurs du mal" - Der Titel reizt mich, aber gelesen habe ich bis heute noch nichts daraus, besitze noch nicht einmal das Buch. Ist es ein "lohnende" Investition, ein "guter Einstieg in die Lyrik"? - Dumme Frage, ich weiss. Werde mir es sowieso früher oder später kaufen...

    Hallo Julius

    Zitat von "Julius"

    Mir geht es auch so, dass mich leider doch nur wenig Bücher im Sessel halten. Meistens werde ich schon nach kurzer Zeit "hibbelig" und muss etwas "anderes" unternehmen (Basteln, Computer, Programmierung, Fahrradfahren oder ähnliches...).
    Dennoch versuche ich mich immer wieder für Literatur zu interessieren.


    Das finde ich sehr interessant: Weshalb versuchst du dich (künstlich) für die Literatur zu interessieren, wenn du doch lieber andere Dinge tun möchtest? - Verstehe ich nicht so ganz.


    Es grüsst
    alpha

    Zitat von "binah"


    "Rot und Schwarz" halte ich aufgrund des zynischen Protagonisten auch nicht unbedingt für ein Musterbeispiel dieser Kategorie ... "


    aber auch ein ungewöhnlicher und edler charakter :)


    Hallo binah,


    ich weiss nicht, auf wen sich der ungewöhnliche und edle Charakter bezog, auch auf Julien? - Dann wäre ich einverstanden, jedenfalls mehr als mit deiner ersten Bemerkung: Empfindest du Julien als zynisch? - Offensichtlich. Ich kann dies nicht ganz nachvollziehen: Julien ist bestimmt etwas Karriereversessen, was ihm aber auch nicht zu verargen ist, wenn man seine Jugend und seine Fähigkeiten kennt. Natürlich kleidet er alles in ein seltsames Gerüst von Pflichterfüllung ein, aber ist das reiner Zynismus oder nicht auch ein Stück Selbstbetrug? - Weil er kein Krieger ist, kleidet er seine Liebe in die entsprechende Sprache ein, ob das aber heisst, dass er wirklich nur aus nützlichen Zwecken seine Liebe verfolgt, möchte ich bezweifeln.
    Aber vielleicht habe ich auch deine Bemerkung nur zu eng verstanden, denn ob die Geschichte romantisch ist, wüsste ich nicht zu sagen, aber eine (bzw. zwei) aussergewöhnliche Liebesgeschichte hat es jedenfalls zu bieten.


    Es grüsst
    alpha


    P.S. Lucien Leuwen ist nicht abgeschlossen, habe ich gehört. Wie störend wirkt sich der fehlende Schluss (oder die fehlende Überarbeitung, ich weiss nicht, was nicht fertig geworden ist!) aus?

    Hallo Maria,


    ich glaube weniger, dass es sich um einen Schatten über den deutschsprachigen Schriftstellerinnen handelte, eher lag es an der Gesellschaft. War nicht die deutsche Gesellschaft noch wesentlich konservativer? - Die Frau an den Herd! - Vielleicht waren die deutschen Frauen auch einfach folgsamer, lehnten sich nicht gegen die patriachalische Gesellschaft auf.
    Nebenbei: Die Deutschen haben selten viel gesellschaftlichen Pioniergeist gezeigt: Liberté et egalité kommen aus Frankreich, die Idee der parlamentarischen Monarchie wurde in England mit Erfolg entworfen und der Kommunismus wurde in Russland mit weniger Erfolg und um so grösserer Härte eingeführt.. Ich glaube, von dem her kann ein grundsätzlicher Konservatismus in Deutschland schon beobachtet werden, womit das späte Auftreten der Frau in der deutschsprachigen Literatur ein Stück weit erklärt werden kann.


    Es grüsst
    alpha

    Hallo zusammen!


    Mit einigem Erstaunen lese ich, dass ihr das Buch (Le mythe de Sisyphe) nicht so richtig fertig lesen mögt. Woran liegt es denn, dass ihr nicht bis zum Ende, das ja dem Buch seinen Titel hauptsächlich verdankt lesen mögt? - Jedenfalls in der französichen Ausgabe ist das letzte Kapitel Sisyphos persönlich gewidmet. (Dann kommt noch ein Anhang über Kafka, aber der gehört nicht so ganz dazu).


    Mich hat das Buch völlig gefesselt, wieso nur euch nicht?? - Die Zeit ist wirklich nicht schade um die paar Seiten!!!


    Es grüsst
    alpha


    p.S. Bücher nicht zu Ende zu lesen finde ich sowieso in fast jedem Fall sehr, sehr schade! - Und es in mehrere Stücke zu zerreissen tut den Werken meist auch nicht gut, obwohl dies leider manchmal unumgänglich ist.

    Hallo zusammen


    ich konnte per Suchfunktion keinerlei Nennung dieses wunderbaren Schriftstellers Boris Vian finden, was ich schade finde, denn die Lektüre lohnt sich, obwohl es sich um moderne Literatur handelt :zwinker:
    Ein kleines Kapitel möchte ich hier in die Runde werfen, nicht weil es besonders typisch wäre, sondern weil ich es besonders lohnenswert finde, es gelesen zu haben...



    Da einige von euch gerade "Le mythe de Sisyphe" lesen gerade noch ein passendes Zitat daraus:

    Zitat

    On veut gagner de l'argent pour vivre heurex et tout l'effort et le meilleur d'une vie se concentrent pour le gain de cet argent. Le bonheur est oublié, le moyen pris pour la fin.


    Noch zu Buch von Boris Vian:

    Zitat

    L'Ecume des jours: ce titre léger et lumineux annonce une histoire d'amour drôle ou grinçante, tendre ou grave, fascinante et inoubliable, composée par un écrivain de vingt-six ans.
    C'est un conte de l'époque du jazz et de la science-fiction, à la fois comique et poignant, heurex et tragique, merveilleux et fantastique, féerique et déchirant.



    Es grüsst
    alpha


    p.S. Boris Vian machte auch Musik, ebenfalls sehr bemerkenswerte!

    Hallo troll


    Zitat von "troll"

    Aber in weiter oben verlinkte Kritik hab ich mal reingeschaut. Über sowas könnt ich mich nun schwarz ärgern. Analysiert ewig lange, wieso das Buch letztendlich sau schlecht sein soll.


    Muss ehrlich gestehen: Ich finde es IMMER interessant, wenn so radikale Meinungen in der Luft stehen! - Auf welche Ideen Leute nicht alles kommen können, wie wenig Objektivität es doch gibt, das fasziniert mich immer wieder! - Je mehr radikale Meinugnen, desto besser, ist meine Ansicht!
    Der eine jubelt es unverdient hoch, der andere macht es in Grund und Boden fertig! Ist doch wirklich toll, Meinungsvielfalt, nenne ich das, wir leben schliesslich nicht in einer Monokultur
    :smile:


    Es grüsst
    alpha