Beiträge von Monolith

    Hallo,


    Zu den kursiv gedruckten Stellen: Bei mir tauchen schon ganz zu Anfang einige auf (S. 8 V.u.S.). Oft so etwas wie: "Kann ich das etwa tun?" oder "Ist es mir damit wirklich ernst?"



    Also für mich war es, als solle gezeigt werden, dass Raskolnikow, wenn er nicht nachdachte, aus sich heraus menschlich handelte. Als er sein Geld für das betrunkene Mädchen hergegeben hatte, regte sich sein Verstand und ihm fiel ein, dass er es sich überhaupt nicht "leisten" konnte, jemandem zu helfen. Ich denke als er dann sagte, sie "sollen sie doch auffressen" (S. 70 V. u. S.), ärgerte er sich über sich selber, das er nicht vorher nachgedacht hatte.
    Vielleicht sind diese beiden Episoden, in denen er hilft auch nur wieder Rechtfertigungsversuche.


    HG, Monolith

    Hallo zusammen,


    Ich bin beim zweiten Teil angekommen und muss sagen, dass mir der Roman immer noch sehr gut gefällt.



    Vor allem sind mir die inneren Monologe postiv aufgefallen. (...)
    Gefallen hat mir sonst noch, dass das Wort Mord niemals fällt, es wird immer nur angedeutet.


    Ja, die inneren Monologe finde ich auch sehr gut ausgeführt, ich konnte und kann mich noch in Raskolnikow hineinversetzen, zumindest teilweise, wenn ich die Ungeheuerlichkeit des Verbrechens bedenke...
    Warum hat Dostojewskij wohl gerade diese Überlegungen über den Nutzen des Mordes so dargestellt? Wollte er dem Leser einen besseren Einblick geben, oder einfach die immer noch aktuelle Frage aufwerfen, was ein Menschenleben wert ist?


    Ich finde, dass das Wort "Mord" nie erwähnt wird trägt noch zum besseren Einfinden in die Situation bei. In der Swetlana Geier Übersetzung sind immer einige Worte kursiv gedruckt, die auf das verbrechen, auf es hinweisen. Wie ist es bei den anderen Übersetzungen?


    Gruß, Monolith


    PS: Wem vielleicht die russischen Längenmaße etwas ungewohnt sind (ich wusste überhaupt nichts damit anzufangen) hier ein Link zu Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/A…Fe_und_Gewichte_(Russland)

    Hallo,


    dann will ich mich auch mal dazu äußern:



    Mit Ihrem Rekurs machen Sie öffentlich, dass Sie die "Lesekunst" [E. Heftrich] noch nicht erlernt haben. Wird schon noch werden. Ich habe auch klein angefangen.


    Ja, da haben Sie sogar ausgesprochen recht, denn ich habe noch so gut wie gar nichts im Bereich Klassiker gelesen, deswegen wollte ich auch eher für die mir bekannte Literatur sprechen, als ich Ihnen wenig förmlich zustimmte, dass ein gewisser Tiefgang wichtig sei.


    Ich stand und stehe noch, wie oben erwähnt, ganz am Anfang, als ich dieses Forum zum ersten Mal betrat. Mich interessierte Literatur allgemein, das Interesse für Geschichte und in manchen Fällen auch für alltertümliche Sprache kamen dazu... Dann entschloss ich mich zur Registration, um Menschen zu haben, mit denen man über Gelesenes diskutieren kann, aber auch, um sich etwas beibringen zu lassen, was sicher schon in vielen Fällen vorgekommen ist.
    So viel zu meiner "Geschichte".


    Zum Thema Schlagabtausch: Davon kann wirklich keine Rede sein. So etwas hielte ich in einem Internetforum aber auch nicht für angebracht, da man sein "Gegenüber" nur sehr schwer einschätzen kann.


    HG, Monolith

    Edgar Allan Poe nachts?:entsetzt: Ich auch nicht :breitgrins:


    The Raven? Wie lang ist das vorgetragene Gedicht denn ungefähr?
    Ich höre gerade "Die Morde in der Rue Morgue"


    HG, Monolith

    Hallo,


    Auch das Verhalten der Dörfler nach dem Tod Mme. Hortenses ist ein Beispiel dafür.


    Meinst du, dass sie bei einem gebürtigen Dörfler auch so reagiert hätten?


    Aber wenn der Autor die Grausamkeit des Menschen in den Vordergrund rücken wollte (besonders zum Ende hin), warum brachte er dann Sorbas' Verbrechen, die er vor etlichen Jahren begangen hatte, ein? Wollte er dem Charakter Alexis Sorbas einen neuen/anderen Zug geben, oder wollte er zeigen, das jeder Mensch, egal, wie er heute ist, Verbrechen begangen hat und das der Ich-Erzähler eine Ausnahme bildet?


    HG, Monolith

    Hallo,
    Ja, eine Leserunde zu einem mittelalterlichen Epos ist eine richtig gute Idee, Beowulf, vielleicht auch die Edda, so was in der Richtung habe ich mir auch vorgenommen zu lesen.


    Gruß, Monolith

    Hallo zusammen,


    mich beschäftigt noch etwas: Das Buch wird ja zum Schluss etwas brutaler, der Tod mischt mit. Warum? Wollte sich der Autor nach und nach seiner Figuren "entledigen" oder hatte die Szene, in der die Witwe getötet wird einen Bezug zu Sorbas' früherem Leben? Oder interpretier ich viel zu viel rein? :zwinker:


    Gruß, Monolith

    Hallo qantaqa,


    Herzlich Willkommen hier :winken:


    Wenn allesn läuft wie geplant, findet am 7.7. eine Leserunde zu Dostojewski statt: Verbrechen und Strafe


    HG, Monolith

    Hallo,



    Am Ende lehnt er doch ab, Sorbas und dessen tollen grünen Stein zu sehen. In der Ausdrucksweise scheint mir klar zu sein, dass er sich überhaupt nicht geändert hat, sondern genauso zurückgezogen und spinnert ist wie während der gesamten Handlung.


    Ja, das könnte wirklich ein Hinweis sein, aber er kämpft doch noch mit sich, ob er gehen soll oder nicht, ob er Sorbas noch einmal wiedersehen soll. Stimmt, zum Ende hin lebt er weiter, wie bisher, aber was ist über ihn gekommen, als er zur Witwe ging? Meint ihr, das war Sorbas' Einfluss, der den Erzähler überzeugt hat?


    zum Film: Kam es mir nur so vor, oder war der Erzähler im Film viel erboster über Sorbas' Brief aus der Stadt als im Buch?



    HG, Monolith

    Hallo,


    Zitat

    von finsbury: Juni, 25, 2006, 06:19:30
    Auch ist mir nicht klar geworden, welche Entwicklung der Ich-Erzähler durch Sorbas nun gemacht hat: Er ist am Ende genauso zurückgezogen, versponnen und indolent wie am Anfang.


    Ja, das kam mir auch so vor, allerdings erzählt er doch immer wieder, wie toll er Sorbas Verhalten, seine lebensart etc. findet. ich finde im Film kommt es sehr gut rüber, das es einige Konflikte zwischen dem Chef und Sorbas gibt, besonders als Sorbas auf die Arbeiter schimpft, die ihres Spitzhacken im einstürzenden Berg vergessen haben.
    Ziemlich zum Ende des Buches meint der Ich-Erzähler doch, er wollte das gleiche wie Sorbas tun, um eine "Sucht" zu besiegen: er wolle sich so lange tagtäglich damit beschäftigen, bis er sie überwunden hat. Meinte er mit dieser "Sucht" wirklich nur seine Bücher, oder seinen ganzen hang zum Nachdenken? Wenn der diesen Teil seiner Art einfach "sterben" ließe, dann wäre er doch ein Stück mehr wie Sorbas geworden, oder?
    Aber das, was er später noch tut, wird ja nicht mehr erzählt, man könnte sich aber vorstellen, dass er sich erst verändert, wenn er den Hang zu Büchern und zum Nachdenken überwunden hat. Das ist auf jeden Fall meine Meinung, dann hätte er sich doch stark durch Sorbas Einfluss verändert, am meisten wohl durch seinen Rat, wie man etwas, das einem keine Ruhe lässt, vergessen kann.


    HG, Monolith

    Hallo,


    ich habe erst einen Teil des Filmes gesehen, ich wollte nämlich erst so weit gucken, wie ich gelesen hatte, aber dann habe ich das Buch ausgelesen und den Film immer noch nicht zu Ende angeschaut :rollen:
    Das hole ich jetzt in den Ferien nach :breitgrins:


    Ja, du hast Recht, die Themen wiederholen sich und manchmal finde ich es wirklich unverständlich, wie Sorbas in jeder Situation etwas anderes behauptet, als er es vorher getan hat. Das bringt einen doch etwas durcheinander....


    Gruß, Monolith

    Also sind das eigene Empfinden und der eigene Geschmack wichtige Kriterien. Das sehe ich genauso, was soll's wenn ein Buch von einer Person in den höchsten Tönen gelobt wird, eine andere es bereut, das Buch überhaupt zur Hand genommen zu haben? Dann ist man immer noch geanuso schlau wie vorher :zwinker:
    Allerdings lese ich auch öfters Bücher, weil sie mir viele verschiedene Leute vorgeschlagen und empfolen haben, aber noch eher neige ich dazu, ein Thema zu googlen und dann zu schauen, welche Bücher es dazu gibt :zwinker: .
    Aber das weicht jetzt wohl etwas vom eigentlichen Thema ab...


    Gruß, Monolith

    Ich habe mir gerade den Text bei Weltbild.de durchgelesen, hört sich spannend an, weißt du, ob der Autor noch lebt?


    Zitat Weltbild: "Pascal Mercier ist Professor für Philosophie in Berlin." Hört sich so an :zwinker:


    Bei mir kommt es drauf an, wann das Buch gelesen werden würde, denn im Moment bin ich ziemlich ausgelastet im Bezug auf Leserunden :breitgrins:


    Gruß, Monolith


    PS: Zählt das Buch eigentlich als Klassiker?