Beiträge von mombour

    Dann hat er sich wohl auch mit zeitgenössischen Komponisten (u.a. Arnold Schönberg) unterhalten. Ich gehe deshalb davon aus, dass er sich eine Menge musikalischen Wissens angeeignet hat.


    Über musiktheoretische Fragen hat sich Thomas Mann insbesondere beim Philiosophen und Musiktheoretiker Theodor W. Adorno informiert. Mit Arnold Schönberg gab es nur einen Rechtsstreit, weil Schönberg Thomas Mann einen Plagiatsvorwurf machte, weil Mann seine Zwölftontheorie für den Roman klaute. Schönberg und Thomas Mann haben später ihren Streit beigelegt.


    Liebe Grüße
    mombour

    Giovanni Bonalumi (5. April 1920 in Muralto ; † 8. Januar 2002 in Locarno): "Die Geiseln"


    Kein Krimi. Die Geiseln sind die Geiseln Gottes. Erzählt wird von einer Jugend in einem Priesterseminar. Sehr feine Prosa. Kurze Sätze. Er wird nicht dick aufgetragen, oft wird nur angedeutet. Eine literarische Entdeckung. Im letztem Jahr erstmals ins Deutsche übersetzt. Der Autor stammt aus dem Tessin.


    Ich fand das Hauptaugenmerk im Artikel von Frau Schwalm ja eher auf die Problematik der Motivation der Blogger gelegt.


    Da fiel das Wort "Selbstprofilierung". Dazu von meiner Seite dies: Da bin ich hier und dort mal eingeladen worden, in diesem oder jenem Forum mitzumachen, und dann selbstverständlich noch dieses: "Mach doch bei facebook mit, wir sind alle dort". So ist das wirklich abgelaufen. Für einen bekannten online-Buchhändler schreibe ich keine Rezensionen mehr, weil diese eben in den Blog kommen. Bei Mitgliedschaften in mehreren Forum gibt es natürlich das Problem der Ich - bzw. Nickteilung, und weil ich mich nicht teilen kann, ist es natürlich so, das manche Buchvorstellungen parallel in diversen Foren gleichzeitig auftauchen, und, in dem einen Forum schreibt man mehr, im anderen weniger. Überall gleichzeitig kann man nicht gleichstark präsent sein.


    Wenn mich mal wieder jemand fragt, ob ich nicht in seinem Forum mitschreiben will, frage ich künftig vielleicht zurück: "In wieviel Foren bist du denn?" Wenn der oder die vielleicht nur in ein oder zwei Foren ist, werde ich künftig lieber sagen: "Komm doch zu mir 'rüber". :breitgrins:


    Liebe Grüße
    mombour

    "Das Fest des Ziegenbocks" soll mit zu seinen besten Werken zählen. Kenn ich aber noch nicht. "Tod in den Anden" ist mir bekannt. Lohnt sich. Er hat ja auch ein paar erotische Sachen geschrieben, muss mal sehen, wie die sind. Obwohl ich bis zum Schluss auf Cormac McCarthy fixiert war, den ich sehr mag, warscheinlich hätte ich vor Freude geflennt, bin ich doch mit Mario Vargas Llosa sehr zufrieden. Einer der guten, ja.

    Hallo,


    die ersten vier sind Lyriker, ja. Adonis gilt als der z.Zt. bedeutendste Lyriker in der arabischen Welt. Der Koreaner Ko Un ist sehr produktiv. An sich tippe ich für einen regimekritischen Chinesen, freue mich aber auch sehr, wenn Adonis oder Ko Un den Preis erhält, dann können wir nämlich wieder mal über unseren literarischen Tellerand schauen. Das tut gut.


    Liebe Grüße
    mombour


    Für mich ist ein solches Projekt ein Kasperletheater. Warum sollte ich ohne Not auf etwas verzichten, woran mir viel gelegen ist? Seltsames Flagellantentum, zu dem mir die masochistische Ader vollkommen fehlt. Obskure und willkürliche Beschlussfassung, die auch dahingehend lauten könnte, dass ich von heut an nur noch violette Kleidung und einen Hut mit Gamsbart trage oder mir des Abends mit dem Hammer auf den Daumen schlag. Ein Jahr lang ...


    nicht Kasperletheater, mir erscheint das wie eine Zen-Übung - das Nichtanhaften an den Dingen. :jumpies:
    Respekt, wer das mit einem mönchischem Lächeln hinbekommt. :zwinker:


    Persönlich halte ich nichts von solchen Abstinenz-Projekten. Wie jede Hungerdiät ist so etwas absolut sinnlos.


    Wenn man hungrig ist, soll man essen. Logisch. Das Problem ist, dass wir Menschen bzw. viele Menschern sich leicht ablenken lassen.


    Eine Bücherkaufsucht würde mich innerhalb sehr kurzer Zeit in den finanziellen Ruin treiben. In dem vorgeschlagenen Versuch "1 Jahr ohne Bücherkauf" sehe ich einen Versuch darin, sich auf's wesentliche konzentrieren. Also nicht hemmungslos Bücher kaufen, sondern diziplinierter und nicht konsumorientiert. Menschen kommen leicht in Versuchung, sich abzlenken zu lassen. Jemand empfielt ein gutes Buch, und dann, so lese ich manchmal, wie jemand klagt, er müsse sich das Buch auch kaufen und seine "Muss ich noch Leseliste" werde dadurch leider immer länger, und er wede nicht fertig damit. So in etwa habe ich in irgendeinem Forum gelesen, und hier liegt das Problem: Es ist ein Konsumreiz, man schafft aber nicht, seine Buchstapel durchzuackern. Mehr Sinn bringt doch, wenn in der Buchauswahl Sorgfalt waltet und während des Lesens man sich nur auf das zu lesende Buch konzentriert, nicht schon wieder an die nächste Lektüre denkt. Wenn ich hungrig bin und esse, konzentriere ich mich doch auch lieber auf das Essen. Dann bekommt es mir besser und ist verträglicher.


    Liebe Grüße
    mombour


    Edit: Beitrag wurde ergänzt


    Hallo,


    ich habe heute mit dem Roman "Der Teufel im Leib" von Raymond Radiguet angefangen.


    Roman eines Jugendlichen. Sehr bemerkenswert. Was wäre dass für ein Autor geworden, wenn die Krankheit ihn nicht hingerafft hätte.


    Vor kurzem habe ich "Die liebe Angst" von Liane Dirks gelesen, darin es um sex. Missbrauch an Kindern geht. Ein sehr guter Roman. Doch es sehnt mich wieder zu Klassikern. Im Juni ist "Nana" von Zola in der Planung.


    Liebe Grüße
    mombour

    Hallo Anita,


    ich bin kein Historiker, aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war im Deutschen Reich der Antisemitismus ziemlich gegenwärtig. In diesem Zusammenhang spiegelt der Antisemitismus natürlich auch in den Roman hinein. Dem Autor ist kein Vorwurf zu machen. Der wikipedia-Artikel über Gustav Freytag rückt den angeblichen Antisemitismus des Schriftstellers ins rechte Licht.


    Liebe Grüße
    mombour

    OH, danke, JMaria, dabin ich wohl einer Fehlinformation von Wikipedia aufgesessen, in der es heißt:


    "Niederungen. Prosa. Bukarest 1982 zensierte Fassung; Berlin 1984 u. ö. vollständige Fassung"


    Dann muss ich mir den Band wohl noch mal kaufen, oh, je :zwinker:


    Liebe Grüße
    mombour

    Hallo JMaria,


    Danke für den Hinweis! Ich wusste nicht, dass die vorherige Ausgabe eine gekürzte war.


    Gekürzt war nur die Erstausgabe in Rumänien (Staatszensur). Die Ausgabe vom Rotbuch-Verlag und rororo-Tb waren nie gekürzt.

    Es spricht einiges dafür, dass die Symphonie mit Beethoven ihren Höhepunkt und Abschluss gefunden hat. Selbst Schostakowitsch als herausragender Vertreter des 20. Jahrhunderts war nur ein "Nachahmer".


    Beethoven hat in seiner neunten Symphonie einen Chor verwendet, das war sozusagen ein Neuanfang. Liszt benutzte einen Chor in seiner Faustsinfonie, und Mahler ist derjenige, der das wieder aufgegriffen hat. Warum Beethoven das Schlusslicht der Symphonie sein soll, sehe ich nicht ein, ich erkenne keinen plausiblen Grund. Brahms bildete sich dieses ein, aber das war letzten Endes Unsinn. Schostakowitsch, wem soll er nachgeahmt haben? Niemanden. Schostakowitsch soll versteckte Botschaften in seine Symphonien eingebaut haben, z.B. gegen Stalin usw.


    Bruckners Symphonien werden theologisch gedeutet. Als Vorbild zur Orchestration hatte er immer die Orgelregister im Kopf gehabt (er war Organist). Daraus ergibt sich wohl der typische Brucknerklang. Meine Favoriten: Die Fünfte, Siebte und Neunte. Die Achte ist auch genial. Im Schlusssatz türmen sich alle Themen der Symphonie übereinander.


    Liebe Grüße
    mombour

    Hallo,


    gerade bei Kafka gibt es meist keine eindeutigen Interpretationen. Wikipedia bietet einige Interpretationsansätze an, darunter auch Kafkas jüdische Herkunft. Das wichtigste ist, dass der Roman dem Leser etwas zu sagen hat. Allein das finde ich primär erstmal entscheidend.


    Liebe Grüße
    mombour

    Wer bei seinem Nachbar zu Besuch ist, auf den Teppich kotzt und sich auch sonst daneben benimmt, und von diesem an die frische Luft gesetzt wird, wird sich wohl kaum über "Zensur" oder darüber beklagen, dass seine "freie Meinungsäußerung" beschnitten worden sei.


    Hat das Roquairol gemacht?
    Nö. Hat er nicht.
    Punkt.