Beiträge von Stoerte


    Gelesen:
    * David Safier: "Mieses Karma" – Nichts dolles, aber ganz unterhaltsam zwischendurch


    Fand die Ideen auch ganz nett. Beim Querlesen der Kommentare auf Amazon stieß ich auf den Vorwurf, hier würde das klassische Geschlechterbild propagiert. Für mich war es leichte Unterhaltung


    *Gottfried Keller: "Spiegel, das Kätzchen"
    Wunderschöne Sprache. Ich muss unbedingt mehr von Keller lesen.


    * Frank Wedekind: "Frühlings Erwachen"
    Schöne Tragödie, die einen froh darüber macht, nicht zu dieser Zeit Jugendlicher gewesen zu sein.


    * Walter Moers: "Wilde Reise durch die Nacht"
    Die Fantasie von Moers ist beeindruckend. Und er kann schreiben.


    Böll-Bashing mit dieser oder ähnlicher Argumentation kennt man nun seit mindestens 25 Jahren! Es ist so wohlfeil und originell wie das Motiv der intellektuellen/akademischen Taxifahrer(in).


    Genau deshalb passt die Argumentation (Rollenprosa) auch in genanntes Buch. Es kommen darin noch einige andere ausgelutschte Motive vor. Aber genau das gibt dem Ganzen kurioserweise Lebensnähe - man stößt auch auf das ein oder andere Klischee im Alltag sowie auf die ein oder andere nicht ganz stichhaltige Argumentation.


    Edit: Danke für den Buchtipp. Klingt interessant.

    Txtr kommt an Weihnachten.


    http://www.heise.de/newsticker…chtsgeschaeft-828540.html


    Von der Webseite http://reader.txtr.com/de/
    * Preis: 319€
    * Bestellen ab: 1. Dezember
    * Auslieferung: 15. Dezember


    Interessant wäre, ob ich auf den quasi gekoppelten Mobilfunk-Vertrag verzichten und trotzdem alle Funktionen per WLAN nutzen kann. Die Mobilfunkerweiterung des Gerätes finde ich überflüssig. Die Zielgruppe hat daheim WLAN und unterwegs ein Mobiltelefon.


    Ob das stimmt? Ist es nicht egal, wann man ein Buch liest, nach oder vor welchen anderen. Ob solche gegenseitigen Beeinflussungen denkbar sind?


    Ähnliches Beispiel: Wenn du das Remake vor dem Original liest wirst du beim Lesen des Originals an's Remake denken. Hast du das Remake aber nicht gelesen, wirst du dies nicht tun. Wäre also ein anderer Leseeindruck.


    Es ist nur eben auch immer individuell, wie schwer der jeweilige Leseeindruck wiegt (z.b. das Remake ist farblos, langweilig usw.). Dabei schwingen dann auch immer gesammelte Eindrücke aus der nicht-literarischen Welt beim Lesen mit (das im Remake besonders hervorgehobene Thema liegt dir aufgrund persönlicher Erfahrung nahe oder nicht).

    Steve Wozniak, Gina Smith - iWoz: Wie ich den Personal Computer erfand und Apple mitbegründete


    Philip K Dick: Marsianischer Zeitsturz


    Karen Duve: Taxi
    Die Protagonistin ist eine Träumerin, deren einzige wirkliche Leidenschaft darin besteht, Bücher über Affen zu lesen. Sie ist lebens- und insbesondere bürokratieuntüchtig sowie beziehungsunfähig. Nachdem sie eine Ausbildung bei einer Versicherung abgebrochen hat, versucht sie sich als Taxifahrerin. Sie fährt nachts. Ihre Kollegen sind mehrheitlich verkorkste Geisteswissenschaftsstudenten, die ihr beständig hochgestochen erklären, dass Frauen das nicht vollwertige Geschlecht sind. Im Laufe der Zeit, bzw. im zweiten Teil, wird die Protagonistin immer fertiger und desillusionierter.


    Das Buch besteht aus einer Abfolge an skurrilen aber glaubwürdigen Ereignissen. Schön sind dabei jeweils die soziologischen Überlegungen der Ich-Erzählerin, die das aus Affenbüchern gelernte auf den "Raubaffen Mensch" überträgt.


    An den Haaren herbeiziehen könnte man die Kurzzusammenfassung "Weiblicher Herr Lehmann goes Taxi Driver".

    Sven Regener: Der kleine Bruder
    Wie schon in den beiden ersten Teile allerhand alltägliche absurde Situationen, Gedanken und Gespräche. Habe mich wieder sehr gut amüsiert.


    Bruce Sterling: Heiliges Feuer
    Die Welt ist eine Gerontokratie. Die Alten werden immer älter und haben die Welt so eingerichtet, dass die Jugend ihnen nicht zur Konkurrenz werden kann. Eine schöne, sichere Welt in der alles Gefährliche und Schädliche verboten und der medizinisch-industrielle Komplex der bedeutendste Industriezweig ist.
    Die Protagonistin selbst ist eine überzeugte und einflußreiche Gerontokratin. Da sie immer pflichtbewußt und gesund gelebt hat bekommt sie die Chance auf eine neuartige, lebensverlängernde Maßnahme. Nach der ärztlichen Behandlung flieht sie als nun körperlich junge Frau (und somit wertvolles Studienobjekt) vor der Beobachtung nach Europa und versucht dort ein neues Leben zu beginnen. Anspruchsvolle Science Fiction.

    Entweder man vergleicht a) die heiligen Bücher der Religionen oder b) was der (noch zu definierende) durchschnittliche Gläubige denkt oder aber c) was irgendwelche Extremisten anstellen.


    Sorry für offtopic.


    Sicher weiß ich, was in der Geschichte des Christentums geschehen ist (ich bin ja auch kein Christ); aber im Gegensatz zum Islam hat es wenigstens eine Aufklärung mitgemacht, die Trennung von Staat und Kirche vollzogen - nominell zumindest - und unter der Säkularisierung wenigstens teilweise Macht abgeben müssen.


    Dein Zitat hat sich aber eben auf eine Sure bezogen. Man kann daraufhin einwenden, der Islam ist jünger ist als das Christen- und Judentum hatte es deshalb schwerer sich zu etablieren oder weniger Zeit eine Aufklärung zu haben. - Geht aber alles am Thema vorbei. Den ganzen Konflikt kann man sowieso nicht auf Theologie reduzieren.


    Sehr interessant zu diesem Thema fand ich den Zeichentrick-Film Persepolis. Gerade weil er nicht große Politik o.ä. sondern subjektiv die Perspektive einer Iranerin darstellt. Diese hatte, nachdem der von Amerika gesteuerte Schah vertrieben war, dann unter den Revolutionsgarden zu leiden. http://www.taz.de/1/leben/film…nk-is-not-dead-in-teheran

    Ein ganz ganz tiefer Geedanke! Die Pünktchen, Pünktchen, Pünktchen stürzen den Leser nachgerade in einen Abgrund.


    Aber ernsthaft, noch nie was von Heidenmissionierung, Judenmissionierung oder Hexenverbrennung gehört? Ich gehe stark davon aus, dass andere Religionen ebenfalls eine derartige Interpretation zulassen.

    Gibson (Übers. Heinz und Robert): Biochips (Count Zero) und Mona Lisa Overdrive


    Heute bin ich in der Bücherei endlich Regeners "Der kleine Bruder" habhaft geworden.

    Hier wurde des öfteren die Ausgabe von Schöne empfohlen. Der Kommentar ist dort nur wohl länger als der Text selbst. Aber man muss den Kommentar auch nicht im Stück runter lesen.


    Faust 1 fand ich auch ohne Kommentar gut lesbar. Lediglich die Katzengespräche in der Hexenküche haben mich verwirrt.


    In meiner Ausgabe "Goldmann Klassiker mit Erläuterungen" vom Flohmarkt fand ich bei der Auswahl "Goethe über Faust":
    »Dreißig Jahre haben sie sich nun mit dem Besenstielen des Blocksbergs und den Katzengesprächen in der Hexenküche, die im ‚Faust‘ vorkommen, herumgeplagt, und es hat mit dem Interpretieren und dem Allegorisieren dieses dramatisch-humoristischen Unsinns nie so recht fortgewollt Wahrlich, man sollte sich in seiner Jugend öfter den Spaß machen und ihnen solche Brocken, wie den Brocken, hinwerfen.« (Zu Johannes Daniel Falk, 21 Juni 1816(?))

    Ich hab gelesen, sie können Applications deaktivieren. Ok, das ist nicht löschen. Und insgesamt ist der Vergleich von gefährlichen Programmen und gefährlichen E-Books auch ein wenig weit hergeholt. - Der Nutzer hat nur nicht die Macht, die er haben sollte und wird insgesamt, unnötig und zu seinem Nachteil bevormundet.
    http://www.crunchgear.com/2008…cations-from-your-iphone/


    (Löschen können sie, wie auch jeder andere Anbieter eines Betriebssystems, notwendigerweise, über den Updatemechanismus.)

    Eine Firma hat 1984 und Animal Farm bei Kindle als E-Book veröffentlicht, ohne die Rechte für den amerikanischen Markt zu besitzen. Der Verlag mit den Rechten hat sich beschwert und daraufhin hat Amazon eilfertig diese Bücher auf den Geräten der Käufer nachträglich und eigenmächtig gelöscht - inklusive der Notizen, des Eigentums der Käufer. Dann hat Amazon noch frech den Kaufpreis von 99 Cent zurück überwiesen und war sich keiner Schuld bewusst.


    War nicht das erste Mal, dass die das gemacht haben, aber mit dem Roman 1984 entbehrt das Ganze nicht einer gewissen Ironie und die Kundschaft wird auch eine für solche Aktionen eher ungünstige gewesen sein. Wie im Roman 1984 könnte man auf diese Weise auch Bücher nachträglich korrigieren. Z.B. wenn heute Passagen nicht mehr gedruckt werden dürfen, könnte man sie zukünftig einfach nachträglich schwärzen, sprich die Bücher durch neue Versionen ersetzen oder gleich ganz löschen.


    Allgemein sehr schönes Lehrstück darüber, was alles an Kindle und Co. falsch läuft. Man spart 10% des Preises, bekommt gerade mal eine nicht wieder weiter verkaufbare Lizenz - und wenn dann der Verkäufer, wie Amazon, doch einen Fehler macht, pfuscht er mit dem Inhalt des teuer erworbenen elektronischen Gerätes Kindle herum, als gehöre es ihm.


    Apple hat beim iPhone übrigens auch die Möglichkeit Applications zu löschen.


    In der New York Times gibt es einen guten Artikel darüber.
    http://www.google.de/search?hl…imes.com&btnG=Suche&meta=
    - anklicken, und dann das erste Suchergebnis lesen.